Wann darf Edurant nicht angewendet werden?
Edurant darf nicht eingenommen werden, wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Rilpivirin oder einen sonstigen Inhaltsstoff von Edurant sind.
Wann ist bei der Einnahme von Edurant Vorsicht geboten?
Edurant kann eine HIV-Infektion nicht heilen. Das Arzneimittel ist Teil einer Behandlung zur Reduktion der Virenanzahl im Blut. Edurant senkt nicht das Risiko einer Übertragung des HI-Virus durch Geschlechtsverkehr oder Kontakt mit kontaminiertem Blut. Sie müssen daher auch weiterhin geeignete Vorsichtsmassnahmen (z.B. Verwendung eines Kondoms) treffen, um beim Geschlechtsverkehr die Gefahr von Kontakt mit Körperflüssigkeiten, wie Samenflüssigkeit, vaginales Sekret oder Blut, einzudämmen.
Patienten, die Edurant einnehmen, können Infektionen oder andere Erkrankungen entwickeln, die in Zusammenhang mit HIV stehen. Gehen Sie regelmässig zum Arzt oder zur Ärztin.
Edurant ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren bzw. bei Jugendlichen unter 32 kg vorgesehen, da keine ausreichenden Studien bei diesen Patienten durchgeführt wurden.
Edurant wurde nur bei einer begrenzten Anzahl von Patienten im Alter über 55 Jahren untersucht. Wenn Sie zu dieser Altersgruppe gehören, können Sie die Anwendung Edurant mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an andern Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Erklären Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Ihre Situation
Lesen Sie die folgenden Punkte und stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über die für Sie zutreffenden Punkte informieren.
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie Probleme mit der Leber haben oder in der Vergangenheit hatten, einschliesslich z.B. Hepatitis B- bzw. Hepatitis C-Infektion. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird den Schweregrad Ihrer Lebererkrankung beurteilen und entscheiden, ob Sie Edurant einnehmen können.
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie Probleme mit der Niere haben.
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Veränderungen an Körperform oder Körperfett feststellen. Es kann zu einer Zunahme, einem Verlust oder einer anderen Verteilung des Körperfetts kommen, wenn Sie eine Kombination aus Arzneimitteln gegen HIV einnehmen.
- Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin umgehend, wenn Sie Symptome einer Infektion oder Entzündung feststellen. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion können Anzeichen und Symptome einer Infektion oder Entzündung nach Beginn der HIV-Behandlung auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf die Verbesserung der Immunantwort des Körpers zurückzuführen sind.
- Zusätzlich zu den Begleitinfektionen können nach Beginn der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV-Infektion auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift). Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome, wie z.B. Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füssen beginnt und sich in Richtung Rumpf fortsetzt, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um die notwendige Behandlung zu erhalten.
Einnahme von Edurant mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt (wie z.B. rezeptfreie pflanzliche Mittel).
Einige Arzneimittel können die Konzentration von Edurant im Körper beeinflussen, wenn sie gleichzeitig mit Edurant eingenommen werden.
Edurant kann mit den meisten Arzneimitteln gegen HIV kombiniert werden. Allerdings sind manche Kombinationen nicht empfehlenswert. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie darüber informieren, welche Arzneimittel gegen HIV gemeinsam mit Edurant eingenommen werden können. Befolgen Sie genau die Anweisungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.
Edurant darf nicht mit den folgenden Arzneimitteln kombiniert werden:
Einige dieser Arzneimittel sind rezeptfrei erhältlich, andere werden unter einer anderen Bezeichnung vertrieben. Lesen Sie daher die Packungsbeilagen dieser Arzneimittel sorgfältig durch:
- Nicht-Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) (Arzneimittel gegen HIV)
- Rifampicin und Rifapentin (Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, wie Tuberkulose)
- Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie und zur Vorbeugung von epileptischen Anfällen)
- Dexamethason (Kortikosteroid zur Behandlung verschiedener Erkrankungen und Beschwerden, wie Entzündungen und allergische Reaktionen) bei oraler Aufnahme oder Injektion
- Produkte, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten (ein pflanzliches Produkt zur Behandlung von Depressionen)
- Omeprazol, Lansoprazol, Rabeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol (Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung von Magenulzera, Sodbrennen oder Refluxkrankheit)
Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, bevor Sie eines der oben genannten Arzneimittel einnehmen.
Die Wirkung von Edurant oder anderen Arzneimittel kann beeinflusst werden, wenn Sie Edurant in Kombination mit einem der folgenden Arzneimittel einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
- Rifabutin (ein Arzneimittel zur Behandlung bestimmter bakterieller Infektionen)
- Clarithromycin, Erythromycin (Antibiotika)
- Cimetidin, Famotidin, Nizatidin, Ranitidin (Antihistaminika zur Behandlung von Magen- oder Darmulzera oder zur Linderung der Beschwerden bei durch Reflux von Magensäure verursachtem Sodbrennen)
- Antazida (z.B. Aluminium- oder Magnesiumhydroxid, Calciumcarbonat)
- Methadon
Einnahme von Edurant zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Edurant muss mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Mahlzeit ist wichtig, um die richtige Konzentration des Arzneimittels in Ihrem Körper zu gewährleisten. Ein Proteingetränk kann eine Mahlzeit hier nicht ersetzen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Edurant hat keinen bzw. einen unwesentlichen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Darf Edurant während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin umgehend, wenn Sie schwanger sind oder wenn Sie planen schwanger zu werden oder stillen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie Edurant nur auf spezielle Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin anwenden.
HIV-infizierte Mütter dürfen nicht stillen, da sonst die Gefahr einer HIV-Infektion des Säuglings über die Muttermilch besteht.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin um Rat.