Heparin «Bichsel» 417 I.E./ml, 1000 I.E./ml, 5000 I.E./ml, Injektionslösung

Heparin «Bichsel» 417 I.E./ml, 1000 I.E./ml, 5000 I.E./ml, Injektionslösung
Wirkstoff(e)Heparin
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberGrosse Apotheke Dr. G. Bichsel AG
ATC CodeB01AB01
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntithrombotische Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Heparin, die Wirksubstanz von Heparin «Bichsel», wird aus Darmschleimhaut des Schweines gewonnen. Sie wird als Lösung unter die Haut gespritzt und hemmt die Blutgerinnung. Der Arzt oder die Ärztin verschreibt daher Heparin «Bichsel», um die Gerinnungsneigung des Blutes herabzusetzen. Diese Wirkung ist erwünscht zur Vorbeugung und zur Verhinderung der Bildung von Blutgerinnseln, aber auch zur Behandlung von Thrombosen (Bildung von Blutgerinnseln), z.B. in Venen. Solche Thrombosen können auftreten bei Venenentzündung, nach Operationen oder während der Dialysebehandlung (künstliche Niere).

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann darf Heparin «Bichsel» nicht angewendet werden?

Heparin «Bichsel» darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit auf Heparin.

Dies gilt insbesondere für eine bestehende oder früher durchgemachte allergische Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchenzahl), die durch Heparin hervorgerufen wurde.

Weiter dürfen Sie Heparin «Bichsel» nicht anwenden bei Erkrankungen, die mit einer erhöhten Blutungsbereitschaft einhergehen (z.B. erhöhte Blutungsneigung, Mangel an Gerinnungsfaktoren, schwere Leber-, Nieren- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, sehr tiefe Blutplättchenzahl), bei Erkrankungen, bei denen der Verdacht eines Defekts des Blutgefässsystems besteht (z.B. Geschwüre im Magen- und/oder Darmtrakt, Bluthochdruck, Hirnblutung, Verletzungen oder chirurgische Eingriffe am zentralen Nervensystem (Hirn/Rückenmark)) sowie bei Augenoperationen, nichtentzündlichen Netzhauterkrankungen, Glaskörperblutungen, Hirnarterienmissbildungen, gewissen entzündlichen Herzkrankheiten, drohender Fehlgeburt, rückenmarksnaher Anästhesie und Eingriffen im Bereich des Rückenmarks.

Wann ist bei der Anwendung von Heparin «Bichsel» Vorsicht geboten?

Je nach Dosierung von Heparin «Bichsel» kann die Blutgerinnung erheblich vermindert und damit die Blutstillung erschwert sein (verlängerte Blutungszeit). Sie müssen deshalb bei Verletzungen wegen Blutungsrisiko sehr vorsichtig sein und sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen, wenn Sie eine Blutung feststellen. Falls bei Ihnen ärztliche Eingriffe wie Gewebeprobeentnahme, intramuskuläre Injektionen, Röntgenuntersuchungen geplant sind, informieren Sie den Arzt bzw. die Ärztin, dass Sie Heparin «Bichsel» anwenden.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an einer Nieren- oder Lebererkrankung leiden oder Sie kürzlich eine Operation an der Prostata oder den Leber- oder Gallenwegen hatten.

Auch bei der Anwendung zusätzlicher Medikamente ist Vorsicht geboten. Gleichzeitig eingenommene Medikamente vom Typ Aspirin oder andere Entzündungshemmer, die gegen Fieber oder Schmerzen angewendet werden, können die Wirkung von Heparin «Bichsel» verstärken und zu erhöhter Blutungsbereitschaft führen. Andere Medikamente können die allergischen Eigenschaften von Heparin «Bichsel» verstärken und zu allergischen Reaktionen führen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, dass Sie unter Heparin-Behandlung stehen und vergewissern Sie sich, dass das zusätzliche Medikament keine ungünstige Wirkung auf die Heparin-Behandlung hat.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle oder Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei». Eine Durchstechflasche Heparin «Bichsel» 5000 I.E./ml à 20 ml enthält jedoch 60 mg Natrium. Dies entspricht 3 % der für eine oder einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen!

Darf Heparin «Bichsel» während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit sollten Sie eine Behandlung mit Heparin «Bichsel» nur durchführen, wenn der Arzt oder die Ärztin dies ausdrücklich verordnet.

Wie wird es angewendet?

Heparin «Bichsel» wird nur als Injektion angewendet. Abhängig davon, warum Ihnen der Arzt oder die Ärztin Heparin «Bichsel» verschrieben hat, unterscheidet sich die Dosierung je nach Art der Erkrankung, Körpergewicht und Alter. Bei Selbstinjektion halten Sie sich genau an die verordnete Dosis und an die nachstehend beschriebene Injektionstechnik. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie bezüglich Vorbereiten der Spritzen und Injektionstechnik genau informieren. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Vorbereiten und Durchführung der Injektion

Zur Durchführung der Injektion benötigen Sie eine sterile Spritze (z.B. 1ml - 2 ml) und eine sterile, subkutane Nadel (z.B. 25G, Ø 0,5mm, Länge 14-16 mm vom Typ Insulinnadel). Vor der Entnahme der verordneten Heparin «Bichsel» Dosis sind die Ampulle resp. die Durchstichflasche mit 63%-igem Alkohol zu desinfizieren.

In die Spritze wird dann die verordnete Dosis, z.B. 1000 Einheiten = 1 ml von Heparin «Bichsel» 1000 IE/ml oder 5000 Einheiten = 1 ml von Heparin «Bichsel» 5000 IE/ml, aufgezogen. Vor der Injektion ist durch leichtes Andrücken des Spritzenstempels die Spritze luftfrei zu machen (Zeichnung).

Die subkutane Injektion erfolgt nach Weisung des Arztes bzw. der Ärztin in eine Hautfalte der Bauchdecke, der Vorderseite des Oberarms oder einer anderen geeigneten Stelle. Desinfizieren Sie die entsprechende Hautstelle, nehmen Sie eine Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger und stechen Sie in einem leicht schrägen Winkel in die Hautfalte (Zeichnung).

Die Spritze darf nur einmal verwendet werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Heparin «Bichsel» auftreten:

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

An der Injektionsstelle kann nach der Injektion ein kleiner, blauer Fleck entstehen (Hämatom). In der Regel ist dieser unbedeutend und sollte nach kurzer Zeit verschwinden. Wie früher erwähnt, können wiederholte Anwendungen von Heparin «Bichsel» zu einer erhöhten Blutungsneigung führen. Diese kann sich äussern z.B. durch Nasenbluten oder Blutungen der Mundschleimhaut. Das Auftreten der genannten Symptome ist dem Arzt oder der Ärztin unverzüglich zu melden.

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern

Selten kann die Behandlung (typischerweise innerhalb der ersten 5 – 10 Tage) einen ausgeprägten Abfall der Anzahl an Blutplättchen (Thrombopenie) verursachen, welcher mit einer paradoxen Erhöhung des Risikos der Bildung von Blutgerinnseln einhergeht. Sie sollten Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin umgehend informieren, wenn Sie Anzeichen für eine Blockierung eines Blutgefässes durch ein Blutgerinnsel haben, wie z.B. krampfartige Schmerzen, Rötungen, Wärme oder Schwellungen in einem Ihrer Beine oder Atemnot, Brustschmerzen, Ohnmacht oder Bluthusten.

In seltenen Fällen kann Haarausfall auftreten, der reversibel ist und nach Absetzen des Präparates verschwindet.

Sehr selten (weniger als 1 von 10'000 Anwendern)

Vereinzelt werden unter Heparinbehandlung Überempfindlichkeitsreaktionen wie Rötung der Haut, Atemnot, Fieber, Gefässkrämpfe und Kollaps beobachtet.

In sehr seltenen Fällen wurde in Verbindung mit einer Heparinbehandlung über eine schmerzhafte Dauererektion berichtet.

Eine Langzeitbehandlung mit Heparin kann einen Knochenschwund (Osteoporose) begünstigen, vor allem, wenn gleichzeitig Kortikosteroide eingenommen werden.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Heparin «Bichsel» darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Aufbrauchfrist nach Anbruch

Das Medikament ist für einen einmaligen Gebrauch bestimmt und ist unmittelbar nach Anbruch zu verwenden. Im Behälter verbleibende Restlösungen sind zu verwerfen.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) vor Licht geschützt aufbewahren.

Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Heparin «Bichsel» enthalten?

Wirkstoffe

1 ml Injektionslösung enthält 417 I.E. (Internationale Einheiten), 1000 I.E. bzw. 5000 I.E. Heparin-Natrium

Hilfsstoffe

Wasser für Injektionszwecke, Salzsäure zur pH-Einstellung

Zulassungsnummer

46240 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Heparin «Bichsel»? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Im Handel sind:

Heparin «Bichsel» 417 I.E./ml Durchstechflaschen 10 x 48 ml

Heparin «Bichsel» 1000 I.E./ml Ampullen 10 x 1 ml und 100 x 1 ml

Heparin «Bichsel» 1000 I.E./ml Durchstechflaschen 1 x 20 ml und 10 x 20 ml

Heparin «Bichsel» 5000 I.E./ml Ampullen 10 x 1 ml und 100 x 1 ml

Heparin «Bichsel» 5000 I.E./ml Ampullen 10 x 5 ml und 100 x 5 ml

Heparin «Bichsel» 5000 I.E./ml Durchstechflaschen 1 x 20 ml und 10 x 20 ml

Zulassungsinhaberin

Grosse Apotheke Dr. G. Bichsel AG, 3800 Interlaken

Diese Packungsbeilage wurde im November 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Medikament
Zulassungsinhaber
A. Menarini GmbH
Spirig HealthCare AG
STREULI PHARMA
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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