Grundlagen
Die Besonderheit beim diffusen Haarausfall (fachsprachlich Alopecia diffusa) besteht darin, dass der Verlust der Kopfbehaarung nicht auf eine bestimmte Kopfstelle beschränkt ist, sondern die gesamte Kopfbehaarung dünner wird. Die Ursache hierfür kann in der Einnahme von Medikamenten (beispielsweise Zytostatika, Heparin), Infektionskrankheiten (beispielsweise Influenza oder Scharlach) oder Crash-Diäten liegen. Der diffuse Haarausfall tritt zumeist nur vorübergehend auf – durch Behandlung der auslösenden Faktoren kann die ursprüngliche Kopfbehaarung in bestimmten Fällen wiederhergestellt werden.
Dabei ist ein diffuser Haarausfall eine der möglichen Ausprägungen von Alopezie (d.h. Zustand der Haarlosigkeit).
Der menschliche Haarzyklus
Allgemein durchlaufen unsere Haare einen bestimmten Zyklus in mehreren Phasen.
Anagenphase |
Katagenphase |
Telogenphase |
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In der Wachstumsphase (d.h. Anagenphase) werden neue Haarwurzeln gebildet und die Haare wachsen. Diese Phase dauert beim Menschen ungefähr zwei bis sechs Jahre, wobei sich rund 85-90% der Haare auf der Kopfhaut in dieser Phase befinden. | In der Überhangsphase (d.h. Katagenphase) wird die Zellproduktion eingestellt und das Haar löst sich von einem Teil der Haarwurzel. Etwa 1% der Haare befinden sich in dieser Phase. | In der darauffolgenden Endphase/Ruhephase (d.h. Telogenphase) erneuert sich die Haarwurzel. In diesen 2 bis 4 Monaten können Haare einfacher ausfallen, da sie nicht mehr fest mit der Haarwurzel verbunden sind. Etwa 15% der Kopfhaut befindet sich in dieser Phase. |
Falls dieser Zyklus nicht mehr im Gleichgewicht ist, kann es zu diffusem Haarausfall kommen. Wenn zusätzlich mehr als rund 100 Haare pro Tag ausfallen, ist von Effluvium der Haare die Rede (d.h. unerwünschter erhöhter Haarausfall). Eine Alopezie (d.h. Zustand der Haarlosigkeit) liegt vor, wenn mehr als 60% der menschlichen Behaarung an einer bestimmten Stelle bzw. einem bestimmten Bereich nicht mehr vorhanden sind.