Wann ist bei der Einnahme von Vemlidy Vorsicht geboten?
- Achten Sie darauf, Ihre Hepatitis B nicht auf andere Personen zu übertragen. Auch während der Einnahme dieses Arzneimittels können Sie andere anstecken. Vemlidy reduziert nicht die Gefahr einer Übertragung von Hepatitis B auf andere durch sexuellen Kontakt oder verunreinigtes Blut. Sie müssen weiterhin Vorsichtsmassnahmen treffen, um dies zu verhindern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über die Vorsichtsmassnahmen, die notwendig sind, um die Ansteckung anderer Menschen zu verhindern.
- Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder früher hatten. Patienten mit einer Lebererkrankung, die mit antiviralen Arzneimitteln gegen Hepatitis B behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere, möglicherweise tödlich verlaufende Leberkomplikationen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin muss eventuell Blutuntersuchungen durchführen, um Ihre Leberfunktion zu überwachen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder mit Ihrem Apotheker bzw. Ihrer Apothekerin, wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden oder gelitten haben oder wenn auffällige Ergebnisse von Blut- oder Urinuntersuchungen auf Probleme mit Ihren Nieren hingewiesen haben. Es besteht die Möglichkeit, dass Sie bei langfristiger Einnahme von Vemlidy Nierenprobleme bekommen. Vor Behandlungsbeginn und während der Behandlung mit Vemlidy wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise Blutuntersuchungen anordnen, um Ihre Nierenfunktion zu überwachen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie auch Hepatitis C oder D haben. Vemlidy wurde nicht bei Patienten untersucht, die Hepatitis C oder D und gleichzeitig Hepatitis B haben.
- Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie auch HIV haben. Falls Sie nicht sicher sind, ob Sie mit HIV infiziert sind, sollte Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin einen HIV‑Test anbieten, bevor Sie mit der Einnahme von Vemlidy gegen Hepatitis B beginnen.
Falls einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, bevor Sie Vemlidy einnehmen.
Einnahme von Vemlidy mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Vemlidy kann mit anderen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. Dadurch kann die Wirkstoffmenge von Vemlidy oder anderen Arzneimitteln in Ihrem Blut beeinflusst werden. Das kann zur Folge haben, dass die Wirksamkeit der Arzneimittel nachlässt oder Nebenwirkungen verstärkt werden.
Arzneimittel zur Behandlung der Hepatitis‑B-Infektion
Nehmen Sie Vemlidy nicht mit anderen Arzneimitteln ein, die einen der folgenden Wirkstoffe enthalten:
- Tenofoviralafenamid
- Tenofovirdisoproxil
- Adefovirdipivoxil
Andere Arten von Arzneimitteln
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen einschliesslich Tuberkulose, die:
Rifabutin, Rifampicin oder Rifapentin enthalten
- Antivirale Arzneimittel zur Behandlung von HIV, wie:
- durch Ritonavir oder Cobicistat geboostetes Darunavir, Lopinavir oder Atazanavir
- Antikonvulsiva zur Behandlung von Epilepsie, wie:
Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenobarbital oder Phenytoin
- Pflanzliche Präparate zur Behandlung von Depression und Angst, die:
- Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten
- Antimykotika zur Behandlung von Pilzinfektionen, die:
Ketoconazol oder Itraconazol enthalten
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines dieser Arzneimittel oder andere Arzneimittel einnehmen.
Die Anwendung und Sicherheit von Vemlidy bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.
Lactose
Vemlidy enthält 95 mg Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Vemlidy erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Natrium
Vemlidy enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. Vemlidy ist nahezu «natriumfrei».
Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Vemlidy kann Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel hervorrufen. Wenn Ihnen während der Behandlung mit Vemlidy schwindlig wird, führen Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen!
Darf Vemlidy während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.
- Treffen Sie Massnahmen zur Vermeidung einer Schwangerschaft während der Behandlung mit Vemlidy. Sie müssen eine wirksame Empfängnisverhütungsmethode anwenden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unverzüglich, wenn Sie schwanger sind.
- Während der Behandlung mit Vemlidy dürfen Sie nicht stillen. So wird eine Weitergabe von Tenofoviralafenamid oder Tenofovir an das Baby über die Muttermilch vermieden. HBV-infizierte Frauen sollen generell nicht stillen, um eine Übertragung von HBV auf ihre Kinder zu vermeiden.