Povidon-Iod

Povidon-Iod

Grundlagen

Povidon-Iod (PVP-I) ist ein Antiseptikum, das zur Hautdesinfektion vor und nach Operationen und kleineren chirurgischen Eingriffen verwendet wird. Es kann sowohl zur Desinfektion der Hände des Pflegepersonals als auch der Haut der zu pflegenden Person verwendet werden. Auch zur Desinfektion kleinerer Wunden findet es Anwendung. Es wird in der Regel als Flüssigkeit oder seltener als Pulver auf die Haut aufgetragen.

Medikamente mit Povidon-Iod

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Jodoplex® Salbe Povidon-Iod STREULI PHARMA
Jodoplex® Lösung Povidon-Iod STREULI PHARMA
Jodoplex® Flüssige Seife Povidon-Iod STREULI PHARMA
Braunovidon® Povidon-Iod B. Braun Medical AG
Braunol® Povidon-Iod B. Braun Medical AG

Wirkung

Pharmakodynamik

Povidon-Jod wird als Iodophor bezeichnet, was bedeutet, dass Povidon als nur Träger für das enthaltene elementare Iod fungiert. Jod wird als der aktive Anteil betrachtet, der die mikrobizide Wirkung vermittelt. Wenn es aus dem Komplex freigesetzt wird, dringt freies Iod schnell in die Zellwand von Mikroorganismen ein, und es wird angenommen, dass die Wirkung aus der Störung der Protein- und Nukleinsäurestruktur und -synthese resultiert. Der genaue Mechanismus auf molekularer Ebene ist nicht vollstödnig geklärt.

Pharmakokinetik

Povidon-Iod wird nur topisch (auf der Haut) angewandt. Es wird nicht systemisch angewandt, weshalb auf keine Daten bezüglich Absorption, Metabolisierung und Ausscheidung etc. vorliegen.

Wechselwirkungen

Das Jod in PVP-I reagiert mit Wasserstoffperoxid, Silber, Taurolidin und Enzymen und macht sie (und sich selbst) unwirksam. Es reagiert auch mit vielen Quecksilberverbindungen, wodurch die ätzende Verbindung Quecksilberjodid entsteht, sowie mit vielen Metallen, wodurch es für die Desinfektion von Metallpiercings ungeeignet ist.

Toxizität

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen gehören Hautreizungen und manchmal Schwellungen. 

Bei Anwendung auf großen Wunden können Nierenprobleme, hoher Natriumgehalt im Blut und eine metabolische Azidose auftreten. 

Eine Anwendung wird nicht empfohlen bei Frauen vor der 32. Schwangerschaftswoche und bei Menschen, die Lithium einnehmen. 

Bei Menschen mit Schilddrüsenproblemen wird eine häufige Anwendung nicht empfohlen.

Toxikologische Daten

LD50 (Maus, oral): 8100 mg·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code D08AG02, D09AA09, D11AC06, G01AX11, R02AA15, S01AX18
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 300
CAS-Nummer 25655-41-8
PUB-Nummer 410087
Drugbank ID DB06812

Quellenangaben

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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