Ampicillin HEXAL comp 1000mg/500mg

Ampicillin HEXAL comp 1000mg/500mg
Wirkstoff(e)Ampicillin, Sulbactam
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberHEXAL AG
ATC CodeJ01CR01
Pharmakologische GruppeBetalactam-Antibiotika, Penicilline

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg ist ein Antibiotikum (Penicillin-Derivat / Betalactamase-Hemmer).
Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg ist geeignet zur Behandlung von Infektionen, die durch Ampicillin-resistente, aber Ampicillin/Sulbactam-empfindliche Erreger verursacht sind (siehe auch im Abschnitt ?Hinweise für das Fachpersonal? am Ende dieser Gebrauchsinformation).
Dazu zählen Infektionen:

  • der oberen und unteren Atemwege
  • der Nieren und der ableitenden Harnwege
  • des Bauchraumes
  • der Geschlechtsorgane einschließlich Gonorrhoe
  • der Haut- und Weichteilgewebe.


sowie zur perioperative Prophylaxe bei schweren Eingriffen in der Abdominalchirurgie


Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg darf nicht angewendet werden,

  • Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf Ampicillin HEXAL comp1000 mg/500 mg bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Penicillinen nicht angewendet werden. Vor Beginn einer Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg -Therapie sollten auch sorgfältig Überempfindlichkeitsreaktionen auf Cephalosporine und andere Allergene erfragt werden, da bei diesen Patienten eher mit allergischen Reaktionen unter einer Therapie mit Ampicillin/Sulbactam-Therapie zu rechnen ist.
  • Bei Patienten mit Pfeifferschem Drüsenfieber oder lymphatischer Leukämie (Erkrankung der weißen Blutkörperchen) sollten gleichzeitig bestehende bakterielle Infektionen nicht mit Ampicillin HEXAL comp1000 mg/500 mg behandelt werden, da diese Patienten häufiger zu masernähnlichen Hautreaktionen neigen.


Zusätzlich für die intramuskuläre Anwendung:

  • Für Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren ist die intramuskuläre Applikation kontraindiziert.


  • Die intramuskuläre Injektion von Ampicillin/Sulbactam mit Lidocain ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.


Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg ist erforderlich,

  • Aus Sicherheitsgründen sollten bei einer Therapie, die länger als eine Woche dauert, die Leberenzymwerte und der Kohlenhydratstoffwechsel überprüft werden, obwohl sich bei der Anwendung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg bei Diabetikern kein klinisch relevanter Effekt auf die Glucoseverfügbarkeit ergab.
  • Bei länger dauernder Therapie (mehr als 14 Tage) sollten regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sowie der Nierenfunktion durchgeführt werden.
  • Wie bei jeder Antibiotikatherapie muss auf die Zeichen einer Überwucherung mit nicht empfindlichen Keimen (einschließlich Pilzen) geachtet werden. Sobald eine Infektion mit diesen Organismen auftritt, sollte das Präparat abgesetzt und / oder eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
  • Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg sollte nicht mit Blutbestandteilen oder eiweißhaltigen Lösungen gemischt werden.
  • Aufgrund einer chemischen Inkompatibilität zwischen Penicillinen und Aminoglykosiden, die eine Inaktivierung von Aminoglykosiden bewirkt, sollte Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg nicht in einer Spritze oder Infusionslösung mit Aminoglykosiden vermischt werden. Die beiden Substanzen sollten an unterschiedlichen Stellen mit einem zeitlichen Abstand von mindestens einer Stunde verabreicht werden.


  • Inkompatibel und damit getrennt zu applizieren sind außerdem: Metronidazol; injizierbare Tetracyclin-Derivate wie Oxytetracyclin, Rolitetracyclin und Doxycyclin; Thiopental-Natrium; Prednisolon; Procain 2%; Suxamethoniumchlorid und Noradrenalin. Optische Zeichen der Inkompatibilität sind Ausfällung, Trübung oder Verfärbung.
  • Durch die Behandlung mit Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg können folgende Laboruntersuchungen beeinflusst werden: Nicht enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein positives Resultat ergeben. Der Urobilinogen-Nachweis kann gestört sein. Nach Verabreichung von Ampicillin an schwangere Frauen konnte eine vorübergehende Verminderung der Plasmakonzentration verschiedener Östrogene beobachtet werden. Dieser Effekt könnte auch unter Therapie mit Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg auftreten.
  • Sollte es bei Ihnen während oder nach (bis zu 2 Monaten) der Behandlung mit Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg zu schweren, anhaltenden Durchfällen kommen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt auf.


  • Bei sehr hohen Konzentrationen des Wirkstoffes Ampicillin im Blut, die durch hohe Dosierung oder auch durch eingeschränkte Nierenfunktion bedingt sein können, kann es zu nervösen Erregungszuständen und Krämpfen kommen. Deshalb muss insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion auf die Dosierung geachtet werden (siehe Tabelle in Abschnitt 3).


  • bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Nesselsucht, masernähnlicher Hautausschlag oder beim Auftreten schwerer akuter Überempfindlichkeitsreaktionen (siehe Abschnitt 4) muss die Behandlung mit Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg abgebrochen werden und sofort ein Arzt konsultiert werden, der die entsprechend erforderlichen Notfallmaßnahmen einleiten wird.
  • Elekrolytgehalt der Lösung: Da Ampicillin und Sulbactam als Natriumsalze vorliegen, ist bei Patienten mit Elektrolytstörungen grundsätzlich auf den Natriumgehalt zu achten. Dieser ist sowohl pro Dosis wie auch im Rahmen der Gesamttherapie und bei speziellen Bilanzüberprüfungen zu berücksichtigen. Insbesondere ist dies zu beachten bei Nierenausscheidungsstörungen, Oedemen und Ergüssen verschiedener Genese (z.B. bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, rezidivierender Pleura- oder Peritonealergüssen), Kreislaufauffüllungen im Rahmen einer Schocktherapie oder einer künstlichen Ernährung bei Erwachsenen, Kindern und in der Neonatalperiode.
  • Dosierung in der Schwangerschaft: Bei Anwendung in der Schwangerschaft ist zu beachten, dass die Ampicillin-Konzentration im Plasma um bis zu 50 % erniedrigt sein kann.


Bei Anwendung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft: Bisherige Untersuchungsergebnisse ergaben keinen Anhalt für eine fruchtschädigende Wirkung. Es liegen begrenzte Erfahrungen zum Einsatz von Sulbactam / Ampicillin bei termingerechter oder vorzeitiger Entbindung von 244 Frauen vor. Allerdings konnte die Unbedenklichkeit einer Sulbactam / Ampicillin-Therapie beim Menschen während der Schwangerschaft noch nicht abschließend gesichert werden.

Stillzeit: Ampicillin und Sulbactam gehen in geringem Ausmaß in die Muttermilch über. Auch über den Einsatz von Sulbactam / Ampicillin in der Stillzeit liegen nicht genügend Erfahrungen vor.

Bis zur endgültigen Abklärung soll Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.

Zusätzlich für die intramuskuläre Anwendung:

Die intramuskuläre Injektion von Ampicillin/Sulbactam mit Lidocain ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Lidocain tritt in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über. In Studien an Tieren, die mit Lidocain behandelt wurden, zeigten sich Hinweise auf neurologische Verhaltensänderungen, jedoch keine embryotoxischen oder teratogenen Auswirkungen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Nach bisherigen Erfahrungen hat Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen (s. a. Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??) kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg

Eine Durchstechflasche Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg enthält 5 mmol (111 mg) Natrium.

Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.


Wie wird es angewendet?

Wie ist Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg ANZUWENDEN?
Wenden Sie Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Erwachsene: 0,75 bis 3 g Ampicillin/Sulbactam alle 6–8 Stunden. Die Tageshöchstdosis für Erwachsene beträgt 12 g Ampicillin/Sulbactam (entsprechend 8 g Ampicillin und 4 g Sulbactam).
Kinder, Kleinkinder und Säuglinge ab der 2. Lebenswoche erhalten im Allgemeinen eine Tagesdosis von 150 mg Ampicillin/Sulbactam pro kg Körpergewicht (entsprechend 100 mg Ampicillin pro kg Körpergewicht und 50 mg Sulbactam pro kg Körpergewicht), aufgeteilt in Einzeldosen alle 6 oder 8 Stunden.
Neugeborene erhalten in der 1. Lebenswoche 75 mg Ampicillin/Sulbactam pro kg KG pro Tag, aufgeteilt in Einzeldosen alle 12 Stunden.Frühgeborene erhalten in den ersten 4–6 Lebenswochen 75 mg Ampicillin/ Sulbactam pro kg KG pro Tag, aufgeteilt in Einzeldosen alle 12 Stunden.
Abhängig von der Schwere der Erkrankung kann eine häufigere oder seltenere Gabe von Ampicilin/Sulbactam indiziert sein.
Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhoe wird Ampicillin/Sulbactam als eine intramuskuläre Einzeldosis von 3 g (entsprechend 2 g Ampicillin und 1 g Sulbactam) gegeben. Zusätzlich sollte dabei 1 g Probenecid eingenommen werden, um länger anhaltende Serumspiegel der Wirkstoffe zu erreichen.
Auch bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) verhält sich die Ausscheidung von Ampicillin und Sulbactam gleich. Die Dosierungsintervalle von Ampicillin/Sulbactam sollten bei solchen Patienten in Übereinstimmung mit dem üblichen Vorgehen bei der Ampicillin-Therapie verlängert werden.
Dosierungsempfehlung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Kreatinin-Clearance
(ml/min)
Dosierungsintervall
>30 6 bis 8 Stunden
15 bis 30 12 Stunden
5 bis 14 24 Stunden
<5 48 Stunden

Ampicillin und Sulbactam werden beide gleichermaßen durch eine Hämodialyse-Behandlung aus dem Blutstrom eliminiert. Die Ampicillin/Sulbactam- Gabe sollte deshalb unmittelbar im Anschluss an die Dialyse erfolgen und dann in 48-stündigen Intervallen bis zur folgenden Dialysebehandlung.

Zur Prophylaxe chirurgischer Infektionen sollten 1,5 bis 3 g Ampicillin/Sulbactam bei der Narkoseeinleitung gegeben werden. Die Ampicillin/Sulbactam-Gabe kann 6- bis 8-stündlich wiederholt werden. 24 Stunden nach dem chirurgischen Eingriff wird die prophylaktische Ampicillin/Sulbactam-Gabe im Allgemeinen beendet, es sei denn, eine therapeutische Ampicillin/Sulbactam-Gabe ist indiziert.

Art der Anwendung

Intramuskuläre Injektion:

Der Inhalt einer Durchstechflasche Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg wird in 3,2 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Zur Vermeidung von Schmerzen bei der Injektion kann die Lösung mit 0,5 %-iger Lidocainhydrochlorid-Lösung zubereitet werden.

Intravenöse Injektion:

Zur intravenösen Injektion kann der Inhalt einer Injektionsflasche Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg mit mindestens 3,2 ml Wasser für Injektionszwecke zubereitet und nach vollständiger Auflösung der Substanz über mindestens 3 Minuten intravenös injiziert werden.

Intravenöse Kurzinfusion:

Der Inhalt einer Durchstechflasche Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg wird wie zur intravenösen Injektion in Wasser für Injektionszwecke oder isotonischer Kochsalzlösung gelöst und anschließend mit 50 bis 100 ml einer der folgenden Infusionslösungen weiterverdünnt:

  • isotonische Kochsalzlösung,
  • Natriumlactat-Lösung (0,167 M),
  • 5 % Glucose in Wasser,
  • 10 % Fruktose/Glucose (1:1) in Wasser,
  • lactathaltige Ringer-Lösung.


Die fertige Lösung wird während 15 bis 30 Minuten intravenös infundiert.

Der Inhalt einer Flasche Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg kann auch direkt mit 50 ml einer der oben aufgeführten Infusionslösungen (nicht mit Wasser für Injektionszwecke) gelöst und über 15 bis 30 Minuten infundiert werden.

Dauer der Anwendung

Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsverlauf. Abhängig von der Schwere der Infektion beträgt die Behandlungsdauer im Allgemeinen 5–14 Tage. In schweren Krankheitsfällen kann über längere Zeit weiterbehandelt werden. Die Behandlung sollte bis 48 Stunden nach Abklingen des Fiebers und anderer Krankheitssymptome fortgeführt werden.

Bei der Behandlung von Infektionen mit beta-hämolysierenden Streptokokken ist aus Sicherheitsgründen eine Ausdehnung der Therapie auf mindestens 10 Tage angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg zu stark oder zu schwach ist.

Wenn eine größere Menge Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg angewendet wurde als vorgesehen

In sehr hohen Dosen können Betalactam-Antibiotika zu zerebralen (epileptischen) Krämpfen führen. Da Ampicillin und Sulbactam hämodialysierbar sind, kann im Falle einer Überdosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durch Hämodialyse eine höhere Elimination erreicht werden.

Sehr selten, aber stets akut lebensbedrohlich ist das Auftreten eines anaphylaktischen Schocks, der keine eigentliche Vergiftung darstellt.

Therapie

Sedierung mit Diazepam bei Krämpfen durch Überdosierung. Bei anaphylaktischem Schock sofortige Einleitung der entsprechenden adäquaten Gegenmaßnahmen.

Wenn Sie die Anwendung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg vergessen haben

Wurde eine Anwendung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg vergessen, kann diese nachträglich verabreicht werden. Ist es bereits Zeit für die nächste Anwendung, so sollte mit der üblichen Dosierung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg weiterbehandelt werden.

Wenn Sie die Anwendung von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg abbrechen

Bei Unterbrechen oder vorzeitigem Beenden der Therapie ist deren Erfolg gefährdet.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind von Bedeutung
Wirkstoffkombination mit anderen Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Ampicillin/Sulbactam sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika oder Antibiotika wie z. B. Tetracyclinen, Erythromycin, Sulfonamiden oder Chloramphenicol kombiniert werden, da eine Wirkungsabschwächung möglich ist.
Antikoagulanzien:
Die bei parenteral verabreichten Penicillinen auftretenden Veränderungen der Thrombozytenaggregation und Prothrombinzeit können sich bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulanzien verstärken.
Methotrexat:
Die gleichzeitige Gabe von Methotrexat und Penicillinen führte zu einer verminderten Methotrexat-Ausscheidung und zu erhöhter Methotrexat-Toxizität. Die Patienten sollten streng überwacht werden, eine erhöhte und verlängerte Gabe von Leucovorin ist in Erwägung zu ziehen.
Allopurinol:
Bei Gichtpatienten, die mit Allopurinol behandelt werden, ist bei gleichzeitiger Gabe von Ampicillin/Sulbactam die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Hautreaktionen erhöht.
Probenecid:
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt als Folge einer Hemmung der renalen Ausscheidung (tubulären Sekretion) zu höheren und länger anhaltenden Ampicillin- und Sulbactam-Konzentrationen im Serum und Ampicillin-Konzentrationen in der Galle.
Hormonale Kontrazeptiva:
Unter der Therapie mit Aminopenicillinen kann in seltenen Fällen die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva (?Pille?) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Bei folgenden Nebenwirkungen wenden Sie Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg nicht weiter an und suchen Sie möglichst umgehend einen Arzt auf.
Bei Überempfindlichkeitserscheinungen sollten Sie Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg absetzen und Ihren Arzt befragen. Wenn schwere Überempfindlichkeitserscheinungen (z.B. Kreislaufreaktionen mit schwerwiegendem Verlauf) auftreten, ist unter Umständen sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Beim Auftreten einer antibiotikabedingten pseudomembranösen Kolitis (Darmentzündung) ist Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z. B. Vancomycin oral 4 x 250 mg täglich) einzuleiten. Präparate, die die Darmtätigkeit hemmen, sollten vermieden werden. Wenn derartige Durchfälle auftreten, sollte sofort der Arzt aufgesucht werden.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Gelegentlich

  • Hautausschläge, Schleimhautentzündungen, Juckreiz und andere Hautreaktionen.


Der typische, masernähnliche Ampicillin-Ausschlag, der 5 bis 11 Tage nach Behandlungsbeginn auftritt, lässt eine weitere Therapie mit Penicillin-Derivaten zu.

Selten


  • zerebrale Krampfanfälle (können bei allen Penicillinen durch sehr hohe Serumspiegel auftreten). Deshalb muss insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion auf die Dosierung geachtet werden.
  • Nierenentzündung


  • lokale Venenentzündung nach intravenöser Anwendung


Sehr selten

  • Blutbildveränderungen (Anämie, Thrombozytopenie, Eosinophilie, Leukopenie, Panzytopenie, Myelosuppression) sowie eine Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit. Diese Erscheinungen normalisieren sich nach Beendigung der Therapie bzw. nach Absetzen von Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg von selbst.


  • vorübergehende Erhöhungen der Leberenzymwerte (SGPT, SGOT), erhöhte Werte von Gallenfarbstoffen im Blut, Gelbsucht, Leberfunktionsstörungen


Häufigkeit nicht bekannt

  • Überwucherung mit nicht empfindlichen Keimen, einschließl. Pilzen.
  • Allergische Reaktionen wie z. B. flüchtiger Hautausschlag (Rash), Juckreiz, Nesselausschlag mit Bläschen- u. Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem) und masernähnliche Ausschläge (makulopapulöse, morbilliforme Exantheme)
  • Eine Sofortreaktion an der Haut in Form eines urtikariellen Exanthems deutet meist auf eine echte Penicillin-Allergie hin und zwingt zum Theapieabbruch.
  • Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen können sich äußern als: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, schwere Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Herzjagen, Atemnot, Arzneimittelfieber, Serumkrankheit oder Blutbildveränderungen wie Eosinophilie oder hämolytische Anämie, allergische Entzündung kleinerer Arterien und Venen sowie der Nieren, Blutdruckabfall, anaphylaktoide Reaktion, anaphylaktischer Schock.
  • Hautpilze und Penicilline besitzen ähnliche Oberflächenstrukturen, die dieselben Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können (Antigengemeinschaft). Deshalb sind bei Personen, die an einer Hautpilzinfektion erkrankt sind oder waren, auch bei erstmaliger Penicillin-Gabe, Überempfindlichkeitsreaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen.
  • Übelkeit, Erbrechen, Blähungen,Durchfälle sowie Entzündungen des Dünn- und Dickdarms. Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte Darmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) zu denken, die lebensbedrohlich sein kann.
  • Nach intramuskulärer Injektion können Schmerzen an der Injektionsstelle vorkommen


Es ist zu erwarten, dass die unter einer Ampicillin-Therapie beobachteten Nebenwirkungen auch unter Therapie mit Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg auftreten.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Im unversehrten Behältnis
Sie dürfen das Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung nach dem auf der Faltschachtel und dem Flaschenetikett nach ?verwendbar bis? angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nach Zubereitung
Die konzentrierte gebrauchsfertige Lösung für die intramuskuläre oder intravenöse Injektion sollte sofort verwendet werden.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung mit physiologischer Kochsalzlösung und 5 %-iger Glucoselösung sowie lactathaltiger Ringer-Lösung wurde für bestimmte Lagerzeiten laut Tabelle (siehe unten) nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingung der Aufbewahrung verantwortlich.

Lösungsmittel max. Konzentration von Ampicillin/Sulbactam Anzuwenden innerhalb von Bei einer Aufbewahrungstemperatur von
Isotonische Kochsalzlösung bis zu 30,0 mg/ml 8 Stunden72 Stunden 25 °C4 °C
5 % Glucose in Wasser bis zu 30,0 mg/ml 2 Stunden4 Stunden 25 °C4 °C
Lactathaltige Ringer-Lösung bis zu 30,0 mg/ml 8 Stunden24 Stunden 25 °C4 °C

Nach Anbruch

Nur zur einmaligen Anwendung. Nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.


Weitere Informationen

Was Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg enthält
Die Wirkstoffe sind: Ampicillin und Sulbactam
1 Durchstechflasche mit 1611 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung enthält 1064 mg Ampicillin-Natrium (entsprechend 1000 mg Ampicillin) und 547 mg Sulbactam-Natrium (entsprechend 500 mg Sulbactam).
Die sonstigen Bestandteile sind: Keine sonstigen Bestandteile.
Wie Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg aussieht und Inhalt der Packung:
Ampicillin HEXAL comp 1000 mg/500 mg ist ein weißes Pulver in einer Durchstechflasche.
Ampicillin HEXAL comp 2000 mg/1000 mg ist in Packungen mit
5 Durchstechflaschen (N2) eines Volumens von je 10 ml und
5 Durchstechflaschen (N2) eines Volumens von je 50 ml erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Tel.: (08024) 908-0
Fax: (08024) 908-1290
e-mail: service@hexal.com
Hersteller
Salutas Pharma GmbH
Otto-von-Guericke-Allee 1
39179 Barleben
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im September 2010
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Hinweise für das Fachpersonal
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Ampicillin/Sulbactam in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin/Sulbactam anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -studien (Stand: Dezember 2009):

Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus faecalis
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)
Streptococcus agalactiae
Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme)
Streptococcus pyogenes
Streptokokken der ?Viridans?-Gruppe ° ^
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Haemophilus influenzae
Moraxella catarrhalis
Neisseria gonorrhoeae °
Anaerobe Mikroorganismen
Bacteroides fragilis °
Fusobacterium nucleatum °
Prevotella spp.
Andere Mikroorganismen
Gardnerella vaginalis °
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus faecium +
Staphylococcus aureus
Staphylococcus epidermidis +
Staphylococcus haemolyticus +
Staphylococcus hominis +
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Escherichia coli
Klebsiella oxytoca
Klebsiella pneumoniae
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Von Natur aus resistente Spezies
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Citrobacter freundii
Enterobacter cloacae
Morganella morganii
Pseudomonas aeruginosa
Serratia marcescens
Stenotrophomonas maltophilia
Andere Mikroorganismen
Chlamydia spp.
Chlamydophila spp.
Legionella pneumophila
Mycoplasma spp.
Ureaplasma urealyticum

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.

Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit <10% angegeben.

Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei <10%.


Zuletzt aktualisiert am 11.01.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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