DeGalin 10 mg/ml Injektionslösung

Abbildung DeGalin 10 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff(e) Calciumfolinat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Riemser Arzneimittel AG
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code V03AF03
Pharmakologische Gruppe Alle ĂŒbrigen therapeutischen Mittel

Zulassungsinhaber

Riemser Arzneimittel AG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Was ist DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung und wofĂŒr wird es angewendet?
DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der ToxizitÀt einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt).
DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung wird angewendet bei
1. Vorbeugung von Vergiftungserscheinungen bei (mittel-) hochdosierter Methotrexattherapie oder bei anhaltend hohen Methotrexatserumspiegeln (auch bei niedrigdosierten Methotrexattherapien).
Hinweis:
Mit anhaltend hohen Methotrexatserumspiegeln ist insbesondere bei PleuraergĂŒssen, Aszites, Niereninsuffizienz sowie bei unzureichender FlĂŒssigkeitszufuhr wĂ€hrend einer Methotrexattherapie zu rechnen.
2. Behandlung von Vergiftungserscheinungen einer Methotrexattherapie, die auf TetrahydrofolsĂ€uremangel zurĂŒckgefĂŒhrt werden können.
3. Behandlung von FolsĂ€uremangelzustĂ€nden unterschiedlicher Entstehungs-ursache, die durch diĂ€tetische Maßnahmen nicht zu beheben sind.
Hinweis:
1. Bei der Behandlung sollte ein Vitamin-B12-Mangel differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.
2. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Anwendungsgebieten ist hier die Anwendung von FolsÀure ausreichend.
4. In Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil bei fortgeschrittenen kolorektalen Karzinomen (Dick- und Enddarmkrebs).

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was mĂŒssen Sie vor der Einnahme von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung
beachten?
DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung darf nicht angewendet werden
Überempfindlichkeit gegen Calciumfolinat, FolsĂ€ure oder einen der sonstigen Bestandteile von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung .
Calciumfolinat ist zur Behandlung der sogenannten bösartigen Blutarmut und anderer durch Vitamin-B12-Mangel bedingter AnÀmien nicht geeignet; Verbesserungen des Blutbildes können zwar eintreten, die Erscheinungen seitens des Nervensystems schreiten jedoch weiter fort.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von DeGALIN 10 mg/ml Injektions-lösung ist erforderlich
Calciumfolinat darf nur als intramuskulĂ€re oder intravenöse Injektion gegeben werden und darf nicht intrathekal angewandt werden. Nach der intrathekalen Gabe von FolinsĂ€ure nach vorheriger intrathekaler Überdosierung von Methotrexat wurden TodesfĂ€lle berichtet.
Allgemein
Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat oder 5-Fluorouracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat, angewandt werden.
Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann eine perniziöse AnÀmie oder andere AnÀmien, die durch Vitamin B12-Mangel verursacht sind, maskieren.
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese - fĂŒhren zu einer Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit FolinsĂ€ure behandelt werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das Risiko, dass die Frequenz der AnfĂ€lle, bedingt durch eine Abnahme der Plasmakonzentrationen der anti-epileptischen Arzneimittel, zunimmt. WĂ€hrend der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine Dosisanpassung der des Antiepilektikums empfohlen (siehe auch Abschnitt ?Wechselwirkungen).
Calciumfolinat/5-Fluorouracil
Calciumfolinat kann das ToxizitÀtsrisiko von 5-Fluorouracil, besonders bei Àlteren oder geschwÀchten Patienten, verstÀrken. Die hÀufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe. Wenn Calciumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination angewandt werden, muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten von ToxizitÀt stÀrker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von 5-Fluorouracil.
Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen ToxizitÀt, unabhÀngig vom Schweregrad, weder eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt.
Da Diarrhöe ein Zeichen gastrointestinaler ToxizitĂ€t sein kann, mĂŒssen Patienten, die sich mit einer Diarrhöe vorstellen, sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod fĂŒhrende Verschlechterung, auftreten kann. Wenn Diarrhöe und/oder Stomatitis auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu reduzieren, bis die Symptome vollstĂ€ndig abgeklungen sind. Besonders Ältere und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko fĂŒr das Auftreten dieser ToxizitĂ€ten. Daher ist bei der Behandlung dieser Patienten besondere Vorsicht geboten.
Bei Àlteren Patienten und Patienten, die sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu beginnen.
Calciumfolinat darf nicht mit 5-Fluorouracil in der gleichen i. v. Injektion oder Infusion gemischt werden.
Bei Patienten, die eine kombinierte 5-Fluorouracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der Calciumspiegel kontrolliert und zusÀtzlich Calcium gegeben werden, falls der Calciumspiegel niedrig ist.
Calciumfolinat/Methotrexat
FĂŒr spezielle Einzelheiten zur Reduktion der Methotrexat-ToxizitĂ€t beachten Sie bitte die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) von Methotrexat.
Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die nicht-hĂ€matologischen ToxizitĂ€ten von Methotrexat, wie die NephrotoxizitĂ€t als Folge von Methotrexat und/oder der AusfĂ€llung von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten, mit einer verzögerten frĂŒhen Methotrexat-Elimination, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen ToxizitĂ€ten entwickeln (bitte beachten Sie die SPC/Fachinformation fĂŒr Methotrexat). Das Vorhandensein einer vorbestehenden oder methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit höherer Dosen oder einer lĂ€nger dauernden Anwendung von Calciumfolinat notwendig machen.
Zu hohe Calciumfolinat-Dosen mĂŒssen vermieden werden, da diese die Antitumor-AktivitĂ€t von Methotrexat herabsetzen können. Dies gilt besonders bei ZNS-Tumoren, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen anreichert.
Methotrexat-Resistenz als Folge eines verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die FolinsÀure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Überdosierung eines FolsĂ€ure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer Notfall behandelt werden. Je lĂ€nger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto geringer ist die Wirksamkeit von Ca1ciumfolinat als Gegenmaßnahme zur Verminderung der ToxizitĂ€t.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B. Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborabweichungen oder klinische ToxizitÀten beobachtet werden.
Bei Anwendung von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung mit anderen Arznei-mitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Therapie mit einem FolsÀure-Antagonisten (z.B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) und Calciumfolinat ist nicht zu empfehlen, da die Wirksamkeit des FolsÀure-Antagonisten entweder herabgesetzt oder vollstÀndig aufgehoben werden kann.
Nach Anwendung von Methotrexat kann eine Überdosierung von Calciumfolinat zu Wirksamkeitsverlusten der Methotrexattherapie fĂŒhren (Over-Rescue).
Mittels einer VerstĂ€rkung der Hemmung der Thymidilatsynthetase kann die gleichzeitige Gabe von Calciumfolinat und 5-Fluorouracil zu einer VerstĂ€rkung der Wirkung und ToxizitĂ€t von 5-Fluorouracil fĂŒhren.
Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer Arzneimittel: Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid vermindern und so zu einem Anstieg der AnfallshĂ€ufigkeit fĂŒhren (eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren sind) (siehe auch die Abschnitte ?Besondere Vorsicht . . . und ?Nebenwirkungen).
Die Kombination von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung 200 mg und 5-Fluorouracil zur Behandlung kolorektaler Karzinome mit anderen Zytostatika, wie z.B. Oxaliplatin oder Irinotecan, kann zu einer WirkungsverstĂ€rkung der Kombination DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung 200 mg / 5-Fluorouracil fĂŒhren.
Über InkompatibilitĂ€ten zwischen den injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren Formen von Droperidol, Foscarnet und Methotrexat wurde berichtet.
Droperidol
1. Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 5 mg/0,5 ml: sofortige AusfĂ€llung bei Mischung in einer Spritze ĂŒber 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
2. Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 10 mg/0,5 ml: sofortige AusfĂ€llung, wenn die Arzneimittel unmittelbar nacheinander in ein Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwischen den Injektionen zu spĂŒlen.
5-Fluorouracil
Es konnte sowohl im Portsystem als auch im Pumpensystem (elastomere Pumpe) nach-gewiesen werden, dass eine Mischung aus 1.000 mg DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung (10 mg/ml) und 5.000 mg 5-Fluorouracil (50 mg/ml) mit 50 ml NaCl 0,9% unter realitĂ€tsnahen Bedingungen (Pumpe lĂ€uft kontinuierlich bei 32 Grad) ĂŒber 24 Stunden stabil ist und die Anforderungen der Freigabespezifikationen von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung 200 mg und 5-Fluorouracil voll erfĂŒllt wurden.
Des Weiteren konnte nachgewiesen werden, dass auch bei einer vorhergehenden Lagerung im elastomeren Pumpensystem (bei Raumbedingungen ĂŒber 48 Stunden) und anschließender Verabreichung wie vorher beschrieben, die Lösung stabil bleibt.
Foscarnet
Foscarnet 24 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml: Bildung einer trĂŒben gelben Lösung berichtet.
Wegen chemischer InkompatibilitÀt sollen Calciumfolinat-Lösungen nicht mit hydrogencarbonat-haltigen Infusionen gemischt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es besteht keine EinschrĂ€nkung zur Anwendung bei Schwangeren oder Stillenden fĂŒr die unter Anwendungsgebiete aufgefĂŒhrten FolsĂ€uremangelzustĂ€nde oder Intoxikationserscheinungen.
Sollte trotz Schwangerschaft bei entsprechend enger Indikationsstellung eine Methotrexat-Behandlung erfolgen (vgl. Fachinformation Methotrexat enthaltender Arzneimittel), so besteht keine EinschrĂ€nkung fĂŒr die Anwendung von Calciumfolinat zur Prophylaxe von Methotrexat-Vergiftungserscheinungen (Calciumfolinat Rescue).
Zur Behandlung von Schwangeren oder Stillenden mit der Kombination DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung 200 mg/5-Fluorouracil und/oder anderen Zytostatika liegen keine Erfahrungen vor, jedoch ist bei Schwangerschaft oder wÀhrend der Stillzeit eine zytostatische Behandlung, auch unter Einbezug von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung 200 mg generell kontraindiziert.
VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Calciumfolinat die FĂ€higkeit zu fahren oder Maschinen zu bedienen, beeinflusst.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung Anzuwenden?
Calciumfolinat darf nur intravenös oder intramuskulÀr angewendet werden. Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg pro Minute injiziert werden.
Zur intravenösen Infusion kann Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5 % Glucose-Lösung verdĂŒnnt werden.
Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie:
Die vorbeugende Anwendung bei vorausgehender Methotrexatapplikation in der Krebstherapie ist Ärzten vorbehalten, die ĂŒber ausreichende Erfahrungen in der hochdosierten Methotrexattherapie verfĂŒgen und setzt die Möglichkeit einer Bestimmung des Methotrexatserumspiegels voraus.
Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue stark von der Anwendungsart und -methode der mittel- oder hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhÀngt, gibt das Methotrexat-Protokoll das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von Calciumfolinat auf das angewandte Mittel- oder Hochdosismethotrexat-Protokoll zu beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt werden, dienen:
Die parenterale Anwendung der Calciumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht sichergestellt ist. Wegen der sĂ€ttigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat sollten Dosierungen von ĂŒber 25 - 50 mg parenteral verabreicht werden.
Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn Methotrexat in Dosen ĂŒber 500 mg/m2 KörperoberflĂ€che gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100 mg bis 500 mg/m2 KörperoberflĂ€che in ErwĂ€gung gezogen werden.
Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue hĂ€ngen in erster Linie von der Art und Dosierung der Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der ToxizitĂ€t und der individuellen ExkretionskapazitĂ€t fĂŒr Methotrexat ab. Als eine Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat 15 mg (6 - 12 mg/m2) 12 - 24 Stunden (spĂ€testens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion gegeben werden. Die gleiche Dosis wird wĂ€hrend der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen Dosen kann auf die orale Form ĂŒbergegangen werden.
ZusĂ€tzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tĂ€gliche Messungen des Serumkreatinins ĂŒberwacht werden.
48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn der verbliebene Methotrexat-Spiegel > 0,5 mol/l ist, sollten die Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst werden:

Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Anwendung:Calciumfolinat, das zusĂ€tzlich alle 6 Stunden ĂŒber 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 mo1/l:
? 0,5 mo1/l15 mg/m2
? 1,0 mol/l100 mg/m2
? 2,0 mol/l200 mg/m2

In Kombination mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie:
Fortgeschrittenes oder metastasiertes kolorektales Karzinom:
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten ĂŒber die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor:
Zweimonatiges Therapieprotokoll:
Calciumfolinat mit 200 mg/m2 als intravenöse Infusion ĂŒber 2 Stunden, gefolgt von 5-Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/m2 und 22 Stunden Infusion von 5-Fluorouracil (600 mg/m2) an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 2.
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Calciumfolinat 500 mg/m2 als i. v. Infusion ĂŒber 2 Stunden mit 500 mg/m2 5-Fluoro-uracil als i. v. Bolusinjektion eine Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.
Monatliche Therapieprotokolle:
Calciumfolinat in einer Dosierung von 20 mg/m2 als i. v. Bolusinjektion unmittelbar gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425 mg/m2 als i. v. Bolusinjektion wÀhrend 5 aufeinanderfolgenden Tagen; Wiederholung alle 4-5 Wochen.
Calciumfolinat in einer Dosierung von 200 mg/m2 i. v. Bolusinjektion unmittelbar gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 370 mg/m2 als i. v. Bolusinjektion wÀhrend 5 aufeinanderfolgenden Tagen; Wiederholung alle 4 Wochen.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhĂ€ngig vom Ansprechen der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen. Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die Kombinationstherapie ĂŒblicherweise fĂŒr 6 Zyklen angewendet.
Modifizierung der 5-Fluorouracil-Dosen:
Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil kann eine Modifizierung der
5-Fluorouracil-Dosen und der Behandlungsintervalle in AbhÀngigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden ToxizitÀt, wie in der Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben, notwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist nicht notwendig.
Antidot gegen die FolsÀure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und Pyrimethamin:
Trimetrexat-ToxizitÀt:
PrĂ€vention: Calciumfolinat sollte wĂ€hrend einer Behandlung mit Trimetrexat und wĂ€hrend der 72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis tĂ€glich gegeben werden. Calciumfolinat kann entweder intravenös in einer Dosierung von 20 mg/m2 ĂŒber 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer tĂ€glichen Gesamtdosis von 80 mg/m2 gegeben werden oder oral aufgeteilt auf tĂ€glich 4 Dosen von je 20 mg/m2 in gleichen ZeitabstĂ€nden. Die tĂ€glichen Calciumfolinat-Dosen sollten in AbhĂ€ngigkeit von der hĂ€matologischen ToxizitĂ€t von Trimetrexat angepasst werden.
Überdosierung (möglicherweise auftretend bei Trimetrexat-Dosen von ĂŒber 90 mg/m2 ohne begleitende Calciumfolinat-Anwendung): nach dem Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40 mg/m2 i. v. alle 6 Stunden fĂŒr 3 Tage.
Trimethoprim-ToxizitÀt:
nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von Calciumfolinat 3 - 10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines normalen Blutbildes.
Pyrimethamin-ToxizitÀt:
Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin oder bei lÀngerer Behandlung mit niedrigen Dosen sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt werden.
Behandlung von FolsÀuremangelzustÀnden
5 mg (bis maximal 15 mg) FolinsÀure tÀglich.
Art der Anwendung
Zur intravenösen oder intramuskulÀren Anwendung.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung wird von Ihrem Arzt bestimmt.
Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung angewendet haben als Sie sollten
Es liegen bisher keine Berichte vor ĂŒber Folgen bei Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch können exzessive Mengen von Calciumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von FolsĂ€ure-Antagonisten aufheben.
Im Falle einer Überdosierung der Kombination von 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen bei Überdosierung von 5-Fluorouracil befolgt werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Hinweise fĂŒr die Handhabung und Entsorgung
Vor der Anwendung sollte Calciumfolinat visuell geprĂŒft werden. Die Lösung zur Injektion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine TrĂŒbung oder Partikel beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden. Calciumfolinat Lösung zur Injektion oder Infusion ist nur fĂŒr den Einmalgebrauch vorgesehen. Jeder ungebrauchte Teil der Lösung sollte gemĂ€ĂŸ den örtlichen Anforderungen entsorgt werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Anwendung von DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken
Keine Angaben.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr hÀufig:mehr als 1 von 10 Behandelten
HĂ€ufig:weniger als 1 von 10 Behandelten, aber mehr als 1 von 100
Gelegentlich:weniger als 1 von 100 Behandelten, aber mehr als 1 von 1.000
Selten:weniger als 1 von 1000 Behandelten, aber mehr als 1 von 10.000
Sehr selten:weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt
Nicht bekanntHĂ€ufigkeit aufgrund der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

Mögliche Nebenwirkungen
Beide therapeutische Indikationen
Störungen des Immunsystems:
Sehr selten: allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktoider Reaktionen und Urticaria
Psychiatrische Störungen:
Selten: Schlaflosigkeit, Unruhe und Depression nach hohen Dosen
Gastrointestinale Störungen:
Selten: gastrointestinale Störungen nach hohen Dosen
Neurologische Störungen:
Selten: Anstieg der AnfallshÀufigkeit bei Epileptikern (siehe auch Abschnitt Wechselwirkungen).
Allgemeine Störungen und VerÀnderungen an der Applikationsstelle:
Gelegentlich: Nach der Anwendung von Calciumfolinat als Injektionslösung wurde Fieber beobachtet.
Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil
Im Allgemeinen hĂ€ngt das Sicherheitsprofil von dem fĂŒr 5-Fluorouracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt durch die VerstĂ€rkung der durch 5-Fluorouracil induzierten ToxizitĂ€ten.
Monatliches Therapieprotokoll:
Gastrointestinale Störungen:
Sehr hĂ€ufig: Erbrechen und Übelkeit
Allgemeine Störungen und VerÀnderungen an der Applikationsstelle:
Sehr hÀufig: (schwere) muköse ToxizitÀt
Keine VerstÀrkung der anderen durch 5-Fluorouracil induzierten ToxizitÀten (z.B. NeurotoxizitÀt).
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Gastrointestinale Störungen:
Sehr hĂ€ufig: Durchfall höheren Schweregrades und Dehydrierung, die eine stationĂ€re Einweisung fĂŒr die Behandlung erforderlich machen und sogar zum Tod fĂŒhren können.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich aufbewahren.
Sie dĂŒrfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchstechflasche und der Faltschachtel nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen :
Bei 2°C - 8°C lagern (im KĂŒhlschrank).
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

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Weitere Informationen

Was DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung enthÀlt
Der Wirkstoff ist: Calciumfolinat H2O
Die sonstigen Bestandteile sind: Trometamol, SalzsĂ€ure 18,5%, Wasser fĂŒr Injektionszwecke
Wie DeGALIN 10 mg/ml Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung:
Braunglasvial mit Stopfen und Aluminiumkappe
Inhalt: farblose, klare Lösung
Originalpackungen mit:
1 bzw. 4 Durchstechflaschen mit 20 ml Injektionslösung enthÀlt 216 mg Calciumfolinat H2O, entsprechend 200 mg FolinsÀure
1 bzw. 4 Durchstechflaschen mit 50 ml Injektionslösung enthÀlt 540 mg Calciumfolinat H2O, entsprechend 500 mg FolinsÀure
1 bzw. 4 Durchstechflaschen mit 70 ml Injektionslösung enthÀlt 756 mg Calciumfolinat H2O, entsprechend 700 mg FolinsÀure
1 bzw. 4 Durchstechflaschen mit 80 ml Injektionslösung enthÀlt 864 mg Calciumfolinat H2O, entsprechend 800 mg FolinsÀure
1 bzw. 4 Durchstechflaschen mit 90 ml Injektionslösung enthÀlt 972 mg Calciumfolinat H2O, entsprechend 900 mg FolinsÀure
1 bzw. 4 Durchstechflaschen mit 100 ml Injektionslösung enthÀlt 1080 mg Calciumfolinat H2O, entsprechend 1000 mg FolinsÀure
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
RIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald - Insel Riems
Tel.: 038351-76-0
Fax: 038351-308
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet: 0009.

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Wirkstoff(e) Calciumfolinat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Riemser Arzneimittel AG
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden