Was Leucovorin enthält
Der Wirkstoff ist Calciumfolinat 5 H2O.
Jeder ml der Lösung zur Injektion/ Infusion enthält 12,7 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 10 mg Folinsäure.
1 Ampulle mit 1 ml enthält 12,7 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 10 mg Folinsäure. 1 Ampulle mit 2 ml enthält 25,4 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 20 mg Folinsäure. 1 Ampulle mit 3 ml enthält 38,1 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 30 mg Folinsäure. 1 Ampulle mit 5 ml enthält 63,5 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 50 mg Folinsäure.
1 Durchstechflasche mit 10 ml enthält 127 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 100 mg Fo- linsäure.
1 Durchstechflasche mit 20 ml enthält 254 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 200 mg Fo- linsäure.
1 Durchstechflasche mit 25 ml enthält 317,5 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 250 mg Folinsäure.
1 Durchstechflasche mit 30 ml enthält 381 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 300 mg Fo- linsäure.
1 Durchstechflasche mit 50 ml enthält 635 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 500 mg Fo- linsäure.
1 Durchstechflasche mit 90 ml enthält 1.143 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 900 mg Folinsäure.
1 Durchstechflasche mit 100 ml enthält 1.270 mg Calciumfolinat 5 H2O, entsprechend 1.000 mg Folinsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Leucovorin aussieht und Inhalt der Packung
Leucovorin ist eine klare, hellgelbe bis gelbliche Lösung in einer Ampulle oder Durchstechflasche aus klarem Braunglas.
Leucovorin ist erhältlich in Ampullen zu 1, 2, 3 bzw. 5 ml
Packungen mit 1 Ampulle, 5 Ampullen und 10 Ampullen für alle Füllvolumen
Durchstechflaschen zu 10, 20, 25, 30, 50, 90 bzw. 100 ml
Packungen mit 1 Durchstechflasche, 5 Durchstechflaschen und 10 Durchstechflaschen für alle Füllvolumen
Es werden möglicherweise nicht alle Ampullen/ Durchstechflaschen und Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
PFIZER PHARMA PFE GmbH
Linkstr. 10
10785 Berlin
Tel.: 0800 8535555
Fax: 0800 8545555
Hersteller
Haupt Pharma Wolfratshausen GmbH
Pfaffenrieder Str. 5
D-82515 Wolfratshausen
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) un- ter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Deutschland: Leucovorin 10 mg/ml Lösung zur Injektion/ Infusion
Griechenland: Leucovorin Pfizer
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2019.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt
Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie:
Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue stark von der Anwendungsart und – methode der mittel- oder hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das Methotrexat- Protokoll das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich hinsichtlich der Anwendungsart und –methode von Calciumfolinat auf das angewendete Mittel- oder Hochdosis-Methotrexat-Protokoll zu beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewendet werden, dienen:
Die Anwendung der Calciumfolinat-Rescue durch Infusion oder Injektion (parenterale Anwendung) muss bei Patienten mit Störungen der Aufnahme von Nährstoffen (Malabsorptionssyndromen) oder anderen gastrointestinalen Störungen erfolgen, wenn die Aufnahme im Magen-Darm-Trakt (enterale Absorption) nicht sichergestellt ist. Wegen der sättigbaren Aufnahme im Magen-Darm-Trakt (enterale Absorption) von Calciumfolinat sollten Dosierungen von über 25 bis 50 mg parenteral verabreicht werden.
Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn Methotrexat in Dosen über 500 mg/m² Körperoberfläche gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100 mg bis 500 mg/m² Körperoberfläche in Erwägung gezogen werden.
Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue hängen in erster Linie von der Art und Dosierung der Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der Toxizität und der individuellen Fähigkeit, Methotrexat auszuscheiden (individuelle Exkretionskapazität) ab. Als eine Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat, 15 mg (6 bis 12 mg/m²), 12 bis 24 Stunden (spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen Dosen kann auf die orale Form übergegangen werden.
Zusätzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und Alkalisierung des Urins), unverzichtbare Bestandteile der Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.
48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn der verbliebene Methotrexat-Spiegel > 0,5 µmol/l ist, sollten die Calciumfolinat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst werden:
Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel
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Calciumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über
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48 Stunden nach dem Start der
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48 Stunden angewendet werden sollte oder bis der
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Methotrexat-Anwendung: |
Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 µmol/l: |
≥ 0,5 µmol/l
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15 mg/m²
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≥ 1,0 µmol/l
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100 mg/m²
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≥ 2,0 µmol/l
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200 mg/m²
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In Kombination mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie:
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor:
Zweimonatiges Therapieprotokoll: Calciumfolinat mit 200 mg/m² als intravenöse Infusion über 2 Stunden, gefolgt von 5- Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/m² und 22-Stunden-Infusion von 5-
Fluorouracil (600 mg/m²) an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 2.
Wöchentliches Therapieprotokoll: Calciumfolinat 20 mg/m² als i.v.-Bolusinjektion oder 200 bis 500 mg/m² als i.v.-Infusion über 2 Stunden mit 500 mg/m² 5-Fluorouracil als i.v.-Bolusinjektion zur Mitte oder zum Ende der Calciumfolinat-Infusion.
Monatliches Therapieprotokoll: Calicumfolinat in einer Dosierung von 20 mg/m² als i.v.- Bolusinjektion oder 200 bis 500 mg/m² i.v.-Infusion über 2 Stunden, unmittelbar gefolgt von 5- Fluorouracil in einer Dosierung von 425 oder 370 mg/m² als i.v.-Bolusinjektion während
5 aufeinanderfolgenden Tagen.
Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil kann eine Anpassung der 5-Fluorouracil- Dosen und der Behandlungsintervalle in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosisbegrenzenden Toxizität, wie in der Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben, notwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist nicht notwendig.
Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des Arztes.
Gegengift (Antidot) gegen die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und Pyrimethamin:
Trimetrexat-Toxizität:
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Prävention:
Calciumfolinat sollte während einer Behandlung mit Trimetrexat und während der
72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis täglich gegeben werden. Calciumfolinat kann entweder intravenös in einer Dosierung von 20 mg/m² über 5 bis 10 Minuten alle
6 Stunden bis zum Erreichen einer täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m² gegeben werden oder oral aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20 mg/m² in gleichen Zeitabständen. Die täglichen Calciumfolinat-Dosen sollten in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von Trimetrexat angepasst werden.
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Überdosierung (möglicherweise auftretend bei Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m² ohne begleitende Calciumfolinat-Anwendung):
nach dem Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calciumfolinat 40 mg/m² i.v. alle 6 Stunden für 3 Tage.
Trimethoprim-Toxizität:
nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von Calciumfolinat 3 bis 10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines normalen Blutbildes.
Pyrimethamin-Toxizität:
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Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewendet werden.
Art der Anwendung:
Leucovorin 10 mg/ml Lösung darf nur in eine Vene (intravenös) oder einen Muskel (intramuskulär) gegeben werden.
Bei intravenöser Anwendung sollte wegen des Calciumgehaltes eine Verabreichungsgeschwindigkeit von 160 mg pro Minute nicht überschritten werden.
Vor der Anwendung sollte die Leucovorin-Lösung visuell geprüft werden. Die Lösung zur Injek- tion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine Trübung oder Teilchen beobachtet werden, sollte die Lösung verworfen werden. Leucovorin-Lösung zur Injektion oder Infusion ist nur für den Einmalgebrauch vorgesehen. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Ab- fallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Chemische Unverträglichkeiten wurden zwischen den injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren Formen von Droperidol, Fluorouracil, Foscarnet und Methotrexat berichtet. Deswegen darf Leucovorin nicht mit Arzneimitteln gemischt werden, die diese Wirkstoffe enthalten.
Zur intravenösen Infusion kann Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5 % Glucose-Lösung verdünnt werden (siehe Abschnitt 2 „Anwendung von Leucovorin zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Was ist zu beachten, wenn zu wenig Leucovorin angewendet wurde?
Bei der Anwendung von Leucovorin zur Vorbeugung von Vergiftungserscheinungen resultierend aus einer Methotrexat-Therapie, kann eine zu niedrige Dosierung verbunden sein mit den spürbaren Nebenwirkungen einer hochdosierten Methotrexat-Stoßtherapie (siehe Gebrauchsinformation zu Methotrexat-haltigen Arzneimitteln).
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