Lopinavir/Ritonavir HEXAL 200 mg/50 mg Filmtabletten

Lopinavir/Ritonavir HEXAL 200 mg/50 mg Filmtabletten
Wirkstoff(e)Lopinavir, Ritonavir
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberHexal Aktiengesellschaft
Zulassungsdatum03.09.2015
ATC CodeJ05AR10
Pharmakologische GruppeDirekt wirkende antivirale Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

  • Ihr Arzt hat Ihnen Lopinavir/Ritonavir HEXAL verschrieben, um Ihre Infektion mit dem Humanen-Immundefizienz-Virus (HIV) zu kontrollieren. Lopinavir/Ritonavir HEXAL verlangsamt die Ausbreitung der Infektion in Ihrem Körper.
  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL kann eine HIV-Infektion oder AIDS nicht heilen.
  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL wird bei Kindern von 2 Jahren oder älter, Jugendlichen und bei Erwachsenen angewendet, die mit HIV, dem Virus, das AIDS auslöst, infiziert sind.
  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL enthält die Wirkstoffe Lopinavir und Ritonavir. Lopinavir/Ritonavir HEXAL ist ein antiretrovirales Arzneimittel. Es gehört zur Gruppe der sogenannten Proteaseinhibitoren.
  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL wird in Kombination mit anderen antiviralen Arzneimitteln verschrieben. Ihr Arzt wird mit Ihnen darüber sprechen und entscheiden, welche Arzneimittel für Sie am besten geeignet sind.

bestimmter Arzneimittel, bei denen besondere Vorsicht geboten ist.

Sollten Sie gegenwärtig eines dieser Arzneimittel einnehmen, fragen Sie Ihren Arzt nach notwendigen Änderungen entweder in der Behandlung Ihrer anderen Erkrankung/en oder Ihrer antiretroviralen Behandlung.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lopinavir/Ritonavir HEXAL darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Lopinavir, Ritonavir oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • wenn Sie schwere Leberfunktionsstörungen haben.

Lopinavir/Ritonavir HEXAL darf nicht zusammen mit einem der folgenden Arzneimittel eingenommen werden

  • Astemizol oder Terfenadin (üblicherweise zur Behandlung allergischer Symptome – diese Arzneimittel könnten ohne Verschreibung erhältlich sein)
  • oral (durch Einnahme) angewendetes Midazolam, Triazolam (zur Behandlung von Angstzuständen und/oder Schlafstörungen)
  • Pimozid (zur Behandlung von Schizophrenie)
  • Quetiapin (zur Behandlung von Schizophrenie, bipolaren Störungen und schweren Depressionen)
  • Lurasidon (zur Behandlung von Depressionen)
  • Ranolazin (zur Behandlung von chronischen Schmerzen in der Brust [Angina

pectoris])

  • Cisaprid (zur Behandlung von bestimmten Magenproblemen)
  • Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin und Methylergometrin (zur Behandlung von Kopfschmerzen)
  • Amiodaron (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
  • Lovastatin, Simvastatin (um Cholesterin im Blut zu senken)
  • Alfuzosin (zur Behandlung von Symptomen einer vergrößerten Prostata bei Männern – benigne Prostatahyperplasie [BPH])
  • Fusidinsäure (zur Behandlung von Hautinfektionen, verursacht durch Staphylokokken- Bakterien, wie z. B. Impetigo und infektiöse Dermatitis). Fusidinsäure zur Behandlung
    von langanhaltenden Infektionen der Knochen und Gelenke darf unter besonderer ärztlicher Kontrolle eingenommen werden (siehe Abschnitt „Einnahme von
    Lopinavir/Ritonavir HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
  • Colchicin (zur Behandlung von Gicht) falls Sie Nieren und/oder Leberprobleme haben (siehe Abschnitt „Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
  • Elbasvir/Grazoprevir (zur Behandlung einer chronischen Hepatitis-C-Virus[HCV]- Infektion)
  • Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir mit oder ohne Dasabuvir (zur Behandlung einer chronischen Hepatitis-C-Virus[HCV]-Infektion)
  • Avanafil oder Vardenafil (zur Behandlung von Erektionsstörungen)
  • Sildenafil zur Behandlung des pulmonal-arteriellen Bluthochdrucks (hoher Blutdruck in der Lungenarterie)
  • Sildenafil zur Behandlung von Erektionsstörungen kann unter der besonderen Kontrolle Ihres Arztes eingenommen werden (siehe Abschnitt „Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
  • Produkte, die Johanniskraut enthalten (Hypericum perforatum)

Lesen Sie bitte zu Ihrer Information weiter unten unter Abschnitt „Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln“ die Liste

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Lopinavir/Ritonavir HEXAL einnehmen.

Wichtige Information

  • Patienten, die Lopinavir/Ritonavir HEXAL einnehmen, können weiterhin Infektionen oder andere Krankheiten bekommen, die mit HIV oder AIDS im Zusammenhang stehen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie auch während der Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL in ärztlicher Behandlung bleiben.
  • Auch während der Einnahme dieses Arzneimittels können Sie HIV auf andere übertragen, obwohl das Risiko durch eine effektive antiretrovirale Therapie verringert ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Vorsichtsmaßnahmen, die notwendig sind, um die Infizierung anderer Menschen zu verhindern.

Schwangerschaft und Stillzeit

  • Teilen Sie Ihrem Arzt sofort mit, wenn Sie schwanger werden möchten, schwanger sind oder sein könnten oder wenn Sie stillen.
  • Stillende Mütter sollen Lopinavir/Ritonavir HEXAL nicht einnehmen, außer wenn dies ausdrücklich von Ihrem Arzt angeordnet wurde.
  • HIV-infizierten Müttern wird vom Stillen abgeraten, um eine Übertragung der Infektion über die Muttermilch auf das Kind zu vermeiden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Der Einfluss von Lopinavir/Ritonavir HEXAL auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurde nicht gesondert untersucht. Sie dürfen kein Fahrzeug lenken bzw. keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, wenn Sie Nebenwirkungen (z. B. Übelkeit) verspüren, die beim Ausüben solcher Tätigkeiten Einfluss auf Ihre Sicherheit haben könnten. Suchen Sie stattdessen Ihren Arzt auf.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Lopinavir/Ritonavir HEXAL einzunehmen?

Es ist wichtig, dass Lopinavir/Ritonavir HEXAL Filmtabletten im Ganzen geschluckt und nicht gekaut, zerbrochen oder zerdrückt werden.

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.
  • Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich über die Einnahme Ihres Arzneimittels nicht sicher sind.

Wenn Sie oder Ihr Kind eine größere Menge von Lopinavir/Ritonavir HEXAL eingenommen haben, als Sie sollten

  • Wenn Sie feststellen, dass Sie mehr als die verordnete Dosis an Lopinavir/Ritonavir HEXAL eingenommen haben, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
  • Können Sie Ihren Arzt nicht erreichen, wenden Sie sich an ein Krankenhaus.

Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL vergessen haben

Wenn Sie Lopinavir/Ritonavir HEXAL 2-mal täglich einnehmen

  • Wenn Sie innerhalb von 6 Stunden Ihres normalen Dosierungszeitplans feststellen, dass Sie die Einnahme vergessen haben, holen Sie diese so schnell wie möglich nach und nehmen Sie danach Ihre normale Dosis gemäß dem von Ihrem Arzt verordneten Zeitplan ein.
  • Wenn Sie nach mehr als 6 Stunden Ihres normalen Dosierungszeitplans feststellen, dass Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis nicht ein. Nehmen Sie die nächste Dosierung wie gewöhnlich ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie Lopinavir/Ritonavir HEXAL 1-mal täglich einnehmen

  • Wenn Sie innerhalb von 12 Stunden Ihres normalen Dosierungszeitplans feststellen, dass Sie die Einnahme vergessen haben, holen Sie diese so schnell wie möglich nach und nehmen Sie danach Ihre normale Dosis gemäß dem von Ihrem Arzt verordneten Zeitplan ein.
  • Wenn Sie nach mehr als 12 Stunden Ihres normalen Dosierungszeitplans feststellen, dass Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die vergessene Dosis nicht ein. Nehmen Sie die nächste Dosierung wie gewöhnlich ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie oder Ihr Kind die Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL abbrechen

  • Unterbrechen oder ändern Sie die tägliche Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL soll auf jeden Fall täglich eingenommen werden, um Ihre HIV-Infektion unter Kontrolle zu halten, selbst wenn Sie sich besser fühlen.
  • Wenn Sie Lopinavir/Ritonavir HEXAL so einnehmen wie verordnet, zögern Sie damit so gut wie möglich hinaus, dass das Virus auf dieses Arzneimittel nicht mehr anspricht (Entwicklung von Resistenzen).
  • Wenn Sie Lopinavir/Ritonavir HEXAL aufgrund einer Nebenwirkung nicht wie verordnet einnehmen können, teilen Sie dies bitte unverzüglich Ihrem Arzt mit.
  • Achten Sie darauf, dass Sie immer einen ausreichenden Vorrat an Lopinavir/Ritonavir HEXAL zur Verfügung haben. Denken Sie bei Reisen oder Krankenhausaufenthalten immer daran, genügend Lopinavir/Ritonavir HEXAL mitzunehmen.
  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel so lange ein, bis Ihr Arzt Ihnen etwas anderes sagt.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie oder Ihr Kind folgende Erkrankungen haben oder hatten

  • Hämophilie Typ A oder B, da Lopinavir/Ritonavir HEXAL das Blutungsrisiko erhöhen kann.
  • Diabetes, da über erhöhte Blutzuckerwerte bei Patienten, die Lopinavir/Ritonavir einnehmen, berichtet wurde.
  • Vorbestehende Lebererkrankung, da Patienten mit dieser Erkrankung, einschließlich chronischer Hepatitis B oder C, ein erhöhtes Risiko für schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf die Leber mit möglicherweise tödlichem Ausgang haben.

Bitte teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind folgende Symptome auftreten

  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwierigkeiten beim Atmen und eine ausgeprägte Schwäche der Bein- und Armmuskulatur als möglicher Ausdruck erhöhter Milchsäurespiegel
  • Durst, häufiges Wasserlassen, verschwommenes Sehen oder Gewichtsverlust als möglicher Ausdruck erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen sowie auffallend erhöhte Triglyceride (Blutfette). Letztere werden als Risikofaktor für die Entwicklung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse angesehen. Die genannten Symptome können auf diese Erkrankung hinweisen.
  • Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion und opportunistischen Infektionen in der Vorgeschichte können Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen kurz nach Beginn der Anti-HIV- Behandlung auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht, Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome vorhanden waren. Neben opportunistischen Infektionen können auch Autoimmunerkrankungen auftreten (Erkrankungen, die auftreten, wenn das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift), nachdem Sie mit der Einnahme der Arzneimittel zur Behandlung Ihrer HIV-Infektion begonnen haben. Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten. Falls Sie Symptome einer Infektion bemerken oder andere Symptome wie

Muskelschwäche, Schwäche, die in den Händen und Füßen beginnt und sich bis zum Körperstamm ausbreitet, Herzklopfen, Zittern oder übermäßige Aktivität, informieren Sie umgehend Ihren Arzt, damit Sie die notwendige Behandlung erhalten.

  • Gelenksteife, -beschwerden und -schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen, da sich bei einigen Patienten, die diese Arzneimittel einnehmen, eine als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln kann.
    Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können unter anderem die Dauer der antiretroviralen Kombinationsbehandlung, die Anwendung von Corticosteroiden, Alkoholkonsum, eine starke Unterdrückung des Immunsystems (Verminderung der Aktivität des Immunsystems) oder ein höherer Body-Mass-Index gehören.
  • Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur, insbesondere in Kombination mit diesen Arzneimitteln. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend.
  • Schwindel, Benommenheit, Ohnmachtsanfälle oder abnormer Herzschlag. Lopinavir/Ritonavir HEXAL kann Veränderungen in Ihrem Herzrhythmus und der elektrischen Aktivität Ihres Herzens verursachen. Diese Veränderungen können im EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar werden.

Einnahme von Lopinavir/Ritonavir HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

  • Antibiotika (z. B. Rifabutin, Rifampicin, Clarithromycin)
  • Arzneimittel gegen Krebserkrankungen (z. B. Afatinib, Ceritinib, Vibrutinib, Venetoclax die meisten Tyrosinkinaseinhibitoren wie Dasatinib und Nilotinib, auch Vincristin und Vinblastin)
  • gerinnungshemmende Arzneimittel (z. B. Warfarin, Rivaroxaban, Vorapaxar)
  • Arzneimittel gegen Depression (z. B. Trazodon, Bupropion)
  • Arzneimittel gegen Epilepsie (z. B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Lamotrigin und Valproat)
  • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol)
  • Arzneimittel gegen Gicht (z. B. Colchicin). Sie dürfen Lopinavir/Ritonavir HEXAL nicht
    zusammen mit Colchicin einnehmen, wenn Sie Nieren- und/oder Leberprobleme haben
    (siehe auch Abschnitt „Lopinavir/Ritonavir HEXAL darf nicht eingenommen werden“).
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose (Bedaquilin, Delamanid)
  • antivirale Arzneimittel zur Behandlung der chronischen Hepatitis-C-Virus(HCV)- Infektion bei Erwachsenen (z. B. Boceprevir, Simeprevir und Telaprevir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsstörungen (z. B. Sildenafil und Tadalafil)
  • Fusidinsäure zur Behandlung langanhaltender Infektionen der Knochen und Gelenke (z. B. Osteomyelitis)
  • Arzneimittel für das Herz, einschließlich: − Digoxin
    − Calciumantagonisten (z. B. Felodipin, Nifedipin, Nicardipin)
  • Arzneimittel zur Korrektur des Herzrhythmus (z. B. Bepridil, Lidocain [systemisch], Chinidin)

  • HIV-CCR5-Antagonisten (z. B. Maraviroc)
  • HIV-1-Integrase-Hemmer (z. B. Raltegravir)
  • Levothyroxin (zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen)
  • Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels (z. B. Atorvastatin, Lovastatin, Rosuvastatin oder Simvastatin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma und anderen Lungenerkrankungen, wie z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) (z. B. Salmeterol)
  • Arzneimittel zur Behandlung des pulmonal-arteriellen Bluthochdrucks (hoher Blutdruck in der Lungenarterie) (z. B. Bosentan, Riociguat, Sildenafil, Tadalafil)
  • Arzneimittel, die das Immunsystem beeinflussen (z. B. Ciclosporin, Sirolimus [Rapamycin], Tacrolimus)
  • Arzneimittel zur Rauchentwöhnung (z. B. Bupropion)
  • schmerzlindernde Arzneimittel (z. B. Fentanyl)
  • morphinartig wirkende Substanzen (z. B. Methadon)
  • nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTIs, z. B. Efavirenz, Nevirapin)
  • Verhütungsmittel zum Einnehmen oder wenn Sie ein Pflaster zur Schwangerschaftsverhütung einsetzen (siehe Abschnitt unten zu Verhütungsmitteln)
  • Proteaseinhibitoren (z. B. Fosamprenavir, Indinavir, Ritonavir, Saquinavir, Tipranavir)
  • Beruhigungsmittel (z. B. durch Injektion verabreichtes Midazolam)
  • Steroide (z. B. Budesonid, Dexamethason, Fluticasonpropionat, Ethinylöstradiol, Triamcinolon).

Zur Information über Arzneimittel, die Sie nicht zusammen mit Lopinavir/Ritonavir HEXAL

einnehmen dürfen, lesen Sie bitte die Auflistung der Arzneimittel oben im Abschnitt

„Lopinavir/Ritonavir HEXAL darf nicht zusammen mit einem der folgenden Arzneimittel eingenommen werden“.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Arzneimittel gegen Erektionsstörungen (Avanafil, Vardenafil, Sildenafil, Tadalafil)

  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL darf nicht eingenommen werden, wenn Sie gleichzeitig Avanafil oder Vardenafil einnehmen.
  • Sie dürfen Lopinavir/Ritonavir HEXAL nicht zusammen mit Sildenafil zur Behandlung
    des pulmonal-arteriellen Bluthochdrucks (hoher Blutdruck in der Lungenarterie) einnehmen (siehe auch oben im Abschnitt „Lopinavir/Ritonavir HEXAL darf nicht eingenommen werden“).
  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Sildenafil oder Tadalafil mit Lopinavir/Ritonavir HEXAL besteht das Risiko, dass Nebenwirkungen wie z. B. niedriger Blutdruck, Bewusstlosigkeit, Sehstörungen und eine länger als 4 Stunden anhaltende Peniserektion auftreten können. Sollte die Erektion länger als 4 Stunden anhalten, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe zur Vermeidung eines dauerhaften Schadens an Ihrem Penis auf. Ihr Arzt kann Ihnen die Symptome erklären.

Verhütungsmittel

  • Wenn Sie ein Verhütungsmittel („die Pille“) einnehmen oder ein Pflaster zur
    Schwangerschaftsverhütung anwenden, sollten Sie andere oder zusätzliche
    empfängnisverhütende Maßnahmen (z. B. Kondom) ergreifen, da Lopinavir/Ritonavir
    HEXAL die Wirksamkeit von Verhütungsmitteln („die Pille“) und Pflastern zur
    Verhütung senken kann.
  • Lopinavir/Ritonavir HEXAL verringert nicht das Risiko der Übertragung von HIV auf andere. Zur Vermeidung der Übertragung der Erkrankung durch sexuellen Kontakt sollten Sie geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen (z. B. den Gebrauch eines Kondoms).

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Da es schwierig sein kann, bei Nebenwirkungen zu unterscheiden, ob sie durch Lopinavir/Ritonavir HEXAL oder durch gleichzeitig eingenommene Arzneimittel oder durch eine Komplikation der HIV-Infektion verursacht werden.

Während einer HIV-Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutfett- und Blutzuckerwerte auftreten. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammen; bei den Blutfetten manchmal mit den HIV-Arzneimitteln selbst. Ihr Arzt wird Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden von Patienten berichtet, die dieses Arzneimittel eingenommen haben. Sie sollten sofort Ihren Arzt über jede Änderung Ihres Befindens informieren. Wenn sich Ihr Zustand nicht verbessert oder sogar verschlechtert, sollten Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Infektion der oberen Atemwege

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Erbrechen, vergrößerter Bauch, Schmerzen im Ober- und Unterbauch, Blähungen, Verdauungsstörungen, verminderter Appetit, möglicherweise schmerzhafter Reflux vom Magen in die Speiseröhre
  • Bei Auftreten von Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da diese Anzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sein können.
  • Anschwellen oder Entzündung des Magens, Dünn- und Dickdarms
  • erhöhte Cholesterinwerte in Ihrem Blut, erhöhte Triglyceridwerte (Blutfett) in Ihrem Blut, hoher Blutdruck
  • herabgesetzte Fähigkeit des Körpers, Zucker zu verwerten, einschließlich Zuckerkrankheit, Gewichtsverlust
  • geringe Anzahl roter Blutkörperchen, geringe Anzahl weißer Blutkörperchen, die normalerweise Infektionen bekämpfen
  • Hautausschlag, Ekzem, übermäßige Talgproduktion der Haut
  • Schwindel, Angstgefühl, Schlafstörungen;
  • Müdigkeit, Kraft- und Energieverlust, Kopfschmerzen, einschließlich Migräne
  • Hämorrhoiden
  • Entzündung der Leber, einschließlich erhöhte Leberenzyme
  • allergische Reaktionen, einschließlich Nesselsucht und Entzündung im Mund
  • Entzündung der unteren Atemwege
  • Vergrößerung der Lymphknoten
  • Impotenz, ungewöhnlich starke oder verlängerte Regelblutung oder Ausbleiben der Regelblutung
  • Muskelstörungen wie Schwäche oder Krämpfe, Schmerzen in den Gelenken, Muskeln oder im Rücken
  • Schädigung des peripheren Nervensystems

Nachtschweiß, Juckreiz, Hautausschlag, einschließlich Bläschen auf der Haut, Infektion der Haut, Entzündung der Haut- oder Haarporen, Flüssigkeitsansammlung in Zellen oder Geweben.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • ungewöhnliche Träume
  • Verlust oder Veränderung des Geschmacksinns
  • Haarausfall
  • eine Auffälligkeit in Ihrem Elektrokardiogramm (EKG), der sog. atrioventrikuläre Block
  • Plaquebildung im Innern Ihrer Blutgefäße (Arterien), die zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen können
  • Entzündung der Blutgefäße und der Kapillaren (kleine Blutgefäße)
  • Entzündung des Gallengangs
  • unkontrolliertes Zittern des Körpers
  • Verstopfung
  • tiefe Venenentzündung aufgrund eines Blutgerinnsels
  • trockener Mund
  • Verlust der Darmkontrolle
  • Entzündung im oberen Dünndarmbereich direkt nach dem Magen, Wunde oder Geschwür im Verdauungstrakt, Blutung aus dem Verdauungstrakt oder dem Rektum
  • Blut im Urin
  • Fettablagerungen in der Leber, vergrößerte Leber
  • Verlust der Hodenfunktion
  • Wiederaufflammen einer früheren Infektion in Ihrem Körper (Immunreaktivierung);
  • verstärkter Appetit
  • ungewöhnlich hohe Bilirubinspiegel (ein Abbauprodukt der roten Blutkörperchen) im Blut
  • vermindertes sexuelles Verlangen
  • Entzündung der Nieren
  • Absterben von Knochen durch unzureichende Blutzufuhr
  • entzündliche Stellen oder Geschwürbildung im Mund, Entzündung des Magens und Darms
  • Nierenversagen
  • Zerfall von Muskelfasern, dadurch gelangt Myoglobin, ein Eiweißstoff, in das Blut
  • Geräusch in einem oder beiden Ohren, z. B. Summen, Klingeln oder Pfeifen
  • Zittern
  • abnormales Schließen einer der Herzklappen (Trikuspidalklappe in Ihrem Herzen);
  • Drehschwindel
  • Augenleiden, Sehstörungen
  • Gewichtszunahme

Häufigkeit nicht bekannt: die Häufigkeit kann von den verfügbaren Daten nicht abgeleitet werden

Weitere Nebenwirkungen, die unter Lopinavir/Ritonavir berichtet wurden: Gelbfärbung der Haut oder der Lederhaut der Augen (Gelbsucht), schwere oder lebensbedrohliche Hautausschläge oder Bläschenbildung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multiforme). Die Häufigkeit des Auftretens dieser Nebenwirkungen ist nicht bekannt.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Lopinavir/Ritonavir HEXAL aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung, der Flasche und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das

Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Lopinavir/Ritonavir HEXAL enthält

Die Wirkstoffe sind Lopinavir und Ritonavir.

Jede Filmtablette enthält 200 mg Lopinavir und 50 mg Ritonavir.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Tablettenkern: Copovidon, Sorbitanlaurat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)

Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E 171), Macrogol 400, Hyprolose, Eisen(III)- hydroxid-oxid x H2O (E 172), Talkum, Macrogol 3350, Hochdisperses Siliciumdioxid, Polysorbat 80 [pflanzlich]

Wie Lopinavir/Ritonavir HEXAL aussieht und Inhalt der Packung

Lopinavir/Ritonavir HEXAL Filmtabletten sind gelbe, ovale, bikonvexe Filmtabletten (19,00 x 10,20 mm) mit der Prägung “H” auf einer Seite und “L3” auf der anderen Seite.

Dieses Arzneimittel ist in einem HDPE-Behältnis (weiße Polyethylenflasche mit hoher Dichte mit einem Behälter mit 2 g Silicagel als Trockenmittel), verschlossen mit einem weißen Propylenschraubverschluss, erhältlich in Packungsgrößen mit 1 Flasche mit 120 Filmtabletten oder 3 Flaschen mit 120 Filmtabletten (360 Filmtabletten).

Dieses Arzneimittel ist in PVC/PVDC-Al-Blisterpackungen in einem Umkarton erhältlich in Packungsgrößen mit 30, 40, 60, 120, 120 (3x40) oder 360 (3x120) Filmtabletten.

Pharmazeutischer Unternehmer

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: service@hexal.com

Hersteller

Salutas Pharma GmbH

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen

NiederlandeLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg, filmomhulde tabletten
ÖsterreichLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg - Filmtabletten
BelgienLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg filmomhulde tabletten
DeutschlandLopinavir/Ritonavir HEXAL 200 mg/50 mg Filmtabletten
EstlandLopinavir /Ritonavir Sandoz
SpanienLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg comprimidos recubiertos con película EFG
FinnlandLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg kalvopäällysteinen tabletit
FrankreichLOPINAVIR/RITONAVIR Sandoz 200 mg/50 mg, comprimé pelliculé
KroatienLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg filmom oblozene tablete
IrlandLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg Film-coated tablets
ItalienLopinavir e ritonavir Sandoz
LitauenLiponavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg plèvele dengtos tableté
LettlandLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg apvalkotãs tabletes
PolenLopinavir+Ritonavir Sandoz
RumänienLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg comprimate filmate
SlowenienLopinavir/Ritonavir Sandoz 200 mg/50 mg filmsko oblozene tablete

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im März 2019.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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