Wie alle Arzneimittel kann Norvir Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Auch sind die Nebenwirkungen von Norvir, wenn es zusammen mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln angewendet wird, abhängig von diesen anderen Arzneimitteln. Es ist wichtig, dass Sie den Abschnitt ?Nebenwirkungen? der Packungsbeilage, die diesen Arzneimitteln beigefügt ist, sorgfältig durchlesen.
Die Häufigkeit der möglichen unten aufgelisteten Nebenwirkungen wird wie folgt eingeteilt:
Sehr häufig | betrifft mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig | betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten |
Gelegentlich | betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten |
Selten | betrifft 1 bis 10 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten | betrifft weniger als 1 von 10 000 Behandelten |
Nicht bekannt | Häufigkeit kann aufgrund der verfügbaren Daten nicht |
| bewertet werden |
Sehr häufige Nebenwirkungen:
- Magenverstimmung
- Erbrechen
- Durchfall
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Brennen oder Taubheit in Händen, Füßen oder um die Lippen und den Mund
- Schwächegefühl, Müdigkeit
- unangenehmer Geschmack im Mund
Häufige Nebenwirkungen:
- allergische Reaktionen, einschließlich Hautausschlag (möglicherweise rot, erhaben, juckend), starkes Anschwellen der Haut und anderer Gewebe
- Atembeschwerden
- Erröten der Haut (Vasodilatation)
- Veränderungen der Körperform aufgrund einer Fettumverteilung (siehe unter ?Nebenwirkungen, die in Zusammenhang mit einer antiretroviralen Kombinationsbehandlung stehen?)
- Schwindel
- Schlaflosigkeit
- Angstzustände
- Schläfrigkeit
- Taubheitsgefühl
- ungewöhnliche Empfindlichkeit der Haut
- Sodbrennen
- Halsschmerzen
- verstärkter Husten
- Blähungen
- Appetitlosigkeit
- Mundtrockenheit
- Aufstoßen
- Geschwüre im Mund
- Schwitzen
- Muskelschmerzen
- Fieber
- Schmerzen
- Gewichtsverlust
- Ergebnisse von Laboruntersuchungen: Veränderungen von Ergebnissen von Bluttests (z. B. biochemische Parameter und Blutbild)
Gelegentliche Nebenwirkungen:
- Flüssigkeitsmangel (Durst)
- Diabetes
- Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut oder der Lederhaut des Auges)
- Muskelschmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche
- Hepatitis (Entzündung der Leber)
- Ergebnisse von Laboruntersuchungen: Veränderungen von Ergebnissen von Bluttests (z. B. biochemische Parameter und Blutbild)
Seltene Nebenwirkungen:
- schwere oder lebensbedrohliche Hautreaktionen einschließlich Blasenbildung (Stevens- Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse)
- schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie)
- hohe Blutzuckerwerte
Andere Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit Norvir berichtet wurden: geringe Anzahl von Blutplättchen, Nierenversagen, Krampfanfälle, Ohnmacht und Schwächegefühl beim Aufstehen, ungewöhnlich starke Monatsblutungen.
Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist nicht bekannt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich krank fühlen oder an Übelkeit leiden, wenn Sie Erbrechen oder Bauchschmerzen haben. Dies könnten Anzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sein.
Teilen Sie bitte auch Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Gelenksteifigkeit, starken Schmerzen (besonders an Hüfte, Knie und Schultern) leiden und Schwierigkeiten beim Bewegen haben. Dies könnten Anzeichen für Osteonekrose sein (siehe auch unter Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Einnahme von Norvir beachten??).
Nebenwirkungen, die in Zusammenhang mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie stehen,können zu Veränderungen der Körperform aufgrund einer Fettumverteilung führen. Diese können einen Fettverlust an Armen, Beinen und im Gesicht, eine Fettzunahme des Abdomens (Bauch) und anderer innerer Organe, Vergrößerung der Brüste und Fettansammlungen im Nacken (?Stiernacken?) umfassen. Ursache und langfristige Wirkungen dieser Veränderungen auf die Gesundheit sind derzeit nicht bekannt. Eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung kann außerdem erhöhte Milchsäure- und Blutzuckerwerte, Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) und Insulinresistenz verursachen (Nichtansprechen der Körperzellen auf Insulin).
Bei hämophilen Patienten (Typ A und B) ist eine Zunahme von Blutungen unter der Behandlung mit diesem Arzneimittel oder mit einem anderen Proteasehemmer berichtet worden. Beim Auftreten dieser Nebenwirkung sollte sofort der Arzt verständigt werden.
Bei Patienten, die Norvir oder einen anderen Proteasehemmer eingenommen haben, wurden Fälle von Zuckerkrankheit oder von einem Anstieg des Blutzuckers berichtet.
Über abweichende Leberfunktionstests, Hepatitis (Entzündung der Leber) und in seltenen Fällen auch Gelbsucht (Ikterus) wurde bei Patienten, die Norvir einnehmen, berichtet. Einige Patienten hatten andere Krankheiten oder nahmen weitere Arzneimittel ein. Bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung oder Hepatitis kann sich die Lebererkrankung verschlechtern.
Es wurde über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere bei Einnahme von Arzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels in Kombination mit einer antiretroviralen Behandlung mit Proteasehemmern und Nukleosidanaloga. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend (Rhabdomyolyse, d. h. Zerfall von Skelettmuskelzellen).
Unterbrechen Sie die Einnahme von Norvir im Falle ungeklärter oder fortbestehender Muskelschmerzen, Schmerzempfindlichkeit, Schwäche oder Krämpfen und suchen Sie umgehend Ihren Arzt oder den Notfalldienst des nächstgelegenen Krankenhauses auf.
Informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, sobald Sie nach der Einnahme von Norvir Symptome verspüren, die auf eine allergische Reaktion wie Hautausschlag, Nesselsucht oder Atembeschwerden hinweisen.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder wenden Sie sich an einen Notfalldienst, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind. In dringenden Fällen suchen Sie bitte sofortige medizinische Hilfe auf.