Wie alle Arzneimittel kann Rheumesser Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Das Auftreten unerwünschter Wirkungen kann durch die Anwendung der niedrigsten wirksamen Dosis über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, minimiert werden.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt. Magen/Darm- Geschwüre, -Durchbruch oder -Blutungen können auftreten und manchmal lebensbedrohlich verlaufen, insbesondere bei älteren Patienten (siehe auch unter ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rheumesser ist erforderlich? im Abschnitt 2).
Die Anwendung von Medikamenten wie Rheumesser könnte bei bestimmten Patienten (siehe Abschnitt 2. unter Sonstige Hinweise) mit einem geringfügig erhöhten Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, verbunden sein.
In der folgenden, nach Körpersystemen geordneten Liste sind auch alle mit den Einzelwirkstoffen berichteten Nebenwirkungen enthalten, die zum Teil in weit höherer Dosierung oder über längere Zeit als Rheumesser angewendet wurden.
Die speziell für die Substanzgruppe der Glukokortikoide angeführten Nebenwirkungen (siehe ?Mögliche unerwünschte Wirkungen der Glukokortikoid-Komponente? am Ende dieses Abschnitts) treten im Allgemeinen bei ordnungsgemäßer Anwendung von Rheumesser in der niedrigsten wirksamen Dosierung über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, nicht auf.
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Blut und Lymphsystem:
Häufigkeit nicht bekannt: Knochenmarkschädigung bzw. Störungen der Blutbildung, z.B. Verminderung der Anzahl einzelner oder aller Blutkörperchen (Leukopenie, Agranulozytose, Thrombopenie, Panzytopenie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie); Verlängerung der Blutungszeit; Erkrankungen der Lymphknoten.
Immunsystem:
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, Hautjucken, Nesselausschlag, allergische Reaktionen auf (Sonnen-)Licht; Atemnot durch Verengung der Atemwege, Entzündung der Lungenbläschen, allergische schmerzhafte Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), schwere Atemnot, anhaltendes Asthma (Status asthmaticus), Schock; in Einzelfällen schwere Hautreaktionen mit Blasenbildung (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, Lupus erythematodes, Lyell-Syndrom).
Hormonelle Störungen:
Häufigkeit nicht bekannt: Struma (?Kropf?), eventuell mit Unterfunktion der Schilddrüse. Vermehrte Behaarung bei Frauen.
Nervensystem:
Häufigkeit nicht bekannt: Zentralnervöse Störungen, z.B. Unruhe, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, periphere Neuropathie (eine Krankheit der Nerven, die zu Kribbeln, Taubheitsgefühl und Schwäche einzelner oder mehrerer Körperbereiche führen kann), Schlafstörungen, Erregung, Euphorie, Reizbarkeit, Nervosität, Depressionen, Schwäche, Krämpfe.
Augen:
Häufigkeit nicht bekannt: Sehstörungen (z.B. Abnahme der Sehschärfe, Doppeltsehen, Bindehautentzündung).
Ohr (einschließlich Innenohr):
Häufigkeit nicht bekannt: Beeinträchtigung des Gehörs, Tinnitus (plötzlich oder ständig auftretende Ohrgeräusche wie z.B. Ohrensausen).
Herz:
Häufigkeit nicht bekannt: Verlangsamte oder beschleunigte Herztätigkeit, Rhythmusstörungen, Herzversagen, EKG-Veränderungen, Herzerkrankung mit Herzmuskelschwäche (Kardiomyopathie).
Gefäße:
Häufigkeit nicht bekannt: Niedriger oder hoher Blutdruck, Blutdruckschwankungen; allergische Entzündung der Blutgefäße, oft in Verbindung mit Hautausschlägen.
Atemwege:
Häufigkeit nicht bekannt: Verminderte Atemtätigkeit, Asthmaanfall, Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem), eosinophile Lungeninfiltrate.
Magen-Darm-Trakt:
Häufigkeit nicht bekannt: Magen/Darm-Geschwüre, -Durchbruch oder -Blutungen insbesondere bei älteren Patienten. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen, teerartiger Stuhl, Erbrechen von Blut, Schleimhautschäden in der Mundhöhle, Verschlimmerung bestehender Darmentzündungen, Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), Speicheldrüsenentzündung.
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Leber- und Galle:
Häufigkeit nicht bekannt: Störungen der Leber- bzw. Bauchspeicheldrüsenfunktion, Ikterus (?Gelbsucht?) verschiedener Ausprägung und Schweregrade (cholestatischer Ikterus, Ikterus mit Leberzellschädigung), Leberentzündung (granulomatöse Hepatitis).
Nieren und Harnwege:
Häufigkeit nicht bekannt: Schädigungen der Nierenfunktion verschiedener Schweregrade, auch mit Blut oder Eiweiß im Harn (Hämaturie, Proteinurie), bis hin zu nephrotischem Syndrom und Glomerulo- nephritis, Schädigung des Nierengewebes (z.B. Papillennekrosen, interstitielle Nephritis), stark verminderte oder fehlende Harnausscheidung (Oligurie, Anurie), Neigung zu Ödemen und Blutdruck- anstieg durch vermehrte Einlagerung von Natrium und Wasser.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufigkeit nicht bekannt: Komplikationen an der Injektionsstelle: Schmerzen, Verhärtung, Abszesse, Gewebeschäden, Absterben von Gewebe bei versehentlicher Injektion in eine Arterie, periphere Nervenschäden (insbesondere im Versorgungsgebiet des Ischiasnervs), Entzündung der Muskelhülle (nekrotisierende Fasciitis), Gefäßentzündung (allergische Vaskulitis).
Untersuchungen:
Häufigkeit nicht bekannt: Durch Verminderung der Jod-Aufnahme in die Schilddrüse kann die Beurteilung der Ergebnisse von Schilddrüsenfunktionstests erschwert werden.
Vermehrtes Kalium oder vermindertes Kalzium im Blut, Veränderungen der Chromosomen.
Mögliche Effekte der Glukokortikoid-Komponente:
In Rheumesser - Ampullen ist das Glukokortikoid Dexamethason vorhanden. Da Rheumesser nur kurzzeitig angewendet werden darf, ist mit dem Auftreten von Nebenwirkungen, die für die länger dauernde bzw. höher dosierte Glukokortikoid-Therapie bekannt sind, im Allgemeinen nicht zu rechnen (siehe Fachinformation/Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels).
Folgende Kortikoid-Nebenwirkungen sind jedoch auch bei kurzfristiger Anwendung nicht zur Gänze auszuschließen:
Erhöhtes Infektionsrisiko (Aufschießen von Pilzerkrankungen, Virus- und anderen Infektionen, Verschlechterung und neuerliches Auftreten älterer Krankheitsprozesse wie z.B. Tuberkulose, Osteomyelitis, Sepsis), Hemmung der Wundheilung, Abschwächung der Immunvorgänge, erhöhtes Risiko von Magen/Darm-Geschwüren oder -Blutungen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.