Laut Packungsbeilage diverser Medikamente gilt für Prednison:
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Prednison nur auf Anraten des Arztes eingenommen werden, da es zu Fehlbildungen und/oder Wachstumsstörungen kommen kann, und Prednison in die Muttermilch übergeht.
Das Pharmakovigilanz - und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin (www.embryotox.de) empfiehlt:
Schwangerschaft
Im ersten Schwangerschaftsdrittel (1. Trimenon) kann ein Risiko für eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte trotz umfangreicher Studienlage nicht ausgeschlossen werden. Speziell zwischen der 8. und 11. Schwangerschaftswoche sollte daher - wenn möglich - auf Prednison verzichtet werden. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass das Risiko für die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte von der Dosis abhängt.
In den letzten beiden Schwangerschaftsdritteln (2. und 3. Trimenon) kann es je nach Dauer und Dosis vermehrt zu einer Frühgeburt mit geringem Geburtsgewicht kommen. Dieses Risiko steigt, nach derzeitigen Erkenntnisstandes, bei einer Langzeittherapie mit 10 mg/Tag oder höher.
In der Spätschwangerschaft kann es zur Unterzuckerung oder zu Elektrolytverschiebungen beim ungeborenen Baby kommen. Eine Nebenniereninsuffizienz ist ebenfalls möglich, scheint aber von der Dosis abzuhängen.
Das Wachstum des Babys im Bauch der Mutter sollte daher bei einer hochdosierten Prednisontherapie über Wochen mittels Ultraschall kontrolliert werden. Bei einer Therapiedauer, die bis zur Geburt dauert, sollte an eine Nebenniereninsuffizienz gedacht werden und diese eventuell therapiert werden.
Stillzeit
In der Stillzeit birgt die Prednisontherapie nur sehr bedingte Risiken. Prednison geht zwar in die Muttermilch über, aber nur zu weniger als 10%. Bei einer Therapie mit bis zu 10 mg/Tag liegt die über die Muttermilch aufgenommene Menge unter der Nachweisgrenze. Selbst bei einer hochdosierten Kurzzeittherapie von bis zu 1 g besteht kein Risiko für den gestillten Säugling. Wenn diese hochdosierte Therapie aber länger dauert, sollte drei bis vier Stunden mit dem Stillen gewartet werden.
Prednison ist sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit das Mittel der Wahl. Alternativen gibt es daher nicht.