Dosierung und Art der Anwendung
Cisplatin darf nur von einem auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisierten Arzt angewendet werden. Das Konzentrat wird mit einer Natriumchlorid-Lösung verdünnt, die Glucose enthält.
Cisplatin wird ausschließlich als Injektion in eine Vene (intravenöse Infusion) angewendet.
Cisplatin sollte nicht mit aluminiumhaltigen Materialien in Berührung kommen.
Die empfohlene Dosierung von Cisplatin hängt von Ihrem Allgemeinzustand, den zu erwartenden Wirkungen der Behandlung und davon, ob Cisplatin alleine (Monotherapie) oder zusammen mit anderen Arzneimitteln (kombinierte Chemotherapie) angewendet wird, ab.
Cisplatin (Monotherapie):
Die folgenden Dosierungen werden empfohlen:
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Eine Einzeldosis von 50 bis 120 mg/m2 Körperoberfläche alle 3 - 4 Wochen.
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15 bis 20 mg/m2 pro Tag über 5 Tage alle 3 - 4 Wochen.
Cisplatin in Kombination mit anderen chemotherapeutischen Wirkstoffen (kombinierte Chemotherapie):
20 mg/m2 oder mehr einmalig alle 3 - 4 Wochen
Zur Behandlung von Gebärmutterhalskrebs wird Cisplatin in Kombination mit einer Strahlentherapie angewendet.
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Die übliche Dosis beträgt 40 mg/m2 wöchentlich für 6 Wochen.
Um Nierenerkrankungen zu vermeiden oder zu verringern, sollte Sie in den ersten 24 Stunden nach der Behandlung mit Cisplatin reichlich Wasser trinken.
Wenn Sie vermuten, dass Sie eine größere Menge von Cisplatin erhalten haben, als Sie sollten
Ihr Arzt wird sicherstellen, dass Sie die richtige Dosierung erhalten. Im Fall einer Überdosierung können vermehrt Nebenwirkungen auftreten. Ihr Arzt wird diese Nebenwirkungen symptomatisch behandeln. Wenn Sie glauben, dass Sie zu viel Cisplatin erhalten haben, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Zubereitung und Handhabung des Arzneimittels
Lokale Richtlinien zur Handhabung zytotoxischer Substanzen beachten.
Wie bei allen antineoplastischen Substanzen hat die Handhabung von Cisplatin mit Vorsicht zu erfolgen.
Die Verdünnung sollte unter aseptischen Bedingungen in einer Sicherheitsbox in besonders ausgewiesenen Bereichen, von geschulten Personen unter Verwendung von Schutzanzügen und Handschuhen vorgenommen werden. Wenn keine Sicherheitsbox verfügbar ist, sollte die Schutzausrüstung um Masken und Schutzbrillen ergänzt werden. Es sind Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung des Kontakts mit Haut und Schleimhaut zu ergreifen. Sollte es dennoch zu Hautkontakt kommen, sollte die Haut sofort mit Wasser und Seife abgewaschen werden. Nach Hautkontakt wurden Kribbeln, Brennen und Rötung beobachtet. Bei Kontakt mit den Schleimhäuten sind diese ausgiebig mit Wasser zu spülen. Nach einer Inhalation wurde über Dyspnoe, Brustschmerzen, Halsreizung und Übelkeit berichtet.
Im Falle des Verschüttens sind Handschuhe anzuziehen und das verschüttete Material wird mit einem Schwamm aufgewischt, welcher zu diesem Zweck im Arbeitsbereich aufbewahrt wird.
Der Bereich wird zweimal mit Wasser gespült. Das gesamte Material sowie der Schwamm werden in eine Plastiktüte gepackt und verschlossen.
Schwangere dürfen nicht mit Zytostatika in Kontakt kommen.
Körperliche Ausscheidungen und Erbrochenes sollten vorsichtig entsorgt werden.
Falls die Lösung trübe erscheint oder unlösliche Ausfällungen aufweist, ist die Flasche zu verwerfen.
Beschädigte Flaschen sind unter Beachtung derselben Vorsichtsmaßnahmen zu betrachten und behandeln wie kontaminiertes Abfallmaterial. Kontaminiertes Abfallmaterial muss in speziell ausgewiesenen Abfallbehältern gelagert werden; siehe Abschnitt „Abfallmaterial“.
Vorbereitung der intravenösen Anwendung
Die erforderliche Lösungsmenge aus der Flasche entnehmen und mit mindestens 1 Liter der folgenden Lösungen verdünnen:
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Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %)
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Mischung aus Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %)/Glucose 50 mg/ml (5 %) (1:1), (daraus resultierende Konzentrationen: Natriumchlorid 4,5 mg/ml (0,45 %), Glucose 25 mg/ml (2,5 %)
Die Injektionslösung vor der Anwendung immer in Augenschein nehmen. Es darf nur eine klare Lösung ohne Partikel angewendet werden.
NICHT mit Aluminium-haltigem Injektionsbesteck in Kontakt bringen.
NICHT unverdünnt anwenden.
Zur chemischen und physikalischen Haltbarkeit der unverdünnten Lösung siehe Abschnitt “Wie ist Cisplatin Kabi aufzubewahren”?
Nur zur einmaligen Anwendung. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterialien müssen gemäß den nationalen Richtlinien entsorgt werden.
Zubereitung der Infusionslösung – Warnhinweis
Wie bei allen möglicherweise toxischen Substanzen sind beim Umgang mit Cisplatinlösung Vorsichtsmaßnahmen notwendig.
Nach versehentlichem Kontakt mit dem Produkt sind Läsionen der Haut möglich. Es ist angezeit, Handschuhe zu tragen.
Im Fall eines Haut- oder Schleimhautkontakts mit der Cisplatinlösung sind die Hautpartien oder Schleimhäute energisch mit Wasser und Seife zu waschen.
Es wird empfohlen, sich an alle geeigneten Verfahren für den Umgang und die Beseitigung von zytostatischen Materialien zu halten.
Vor der Infusion muss sichergestellt sein, daß die Lösung klar und partikelfrei ist.
Entsorgung
Alle für die Zubereitung und Anwendung verwendeten oder anderweitig mit Cisplatin in Berührung gekommenen Materialien müssen in Übereinstimmung mit den lokalen Richtlinien für zytotoxische Substanzen entsorgt werden. Arzneimittelreste sowie sämtliche Materialien, die für die Verdünnung und Anwendung verwendet wurden, sind entsprechend den für zytotoxische Substanzen geltenden Standardverfahren des Krankenhauses sowie in Übereinstimmung mit den lokalen Anforderungen für die Entsorgung von Gefahrstoffen zu vernichten.