Dexamethason "Nycomed" 4 mg-Ampullen dürfen nicht angewendet werden,
-
wenn Sie allergisch gegen Dexamethason oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
-
wenn Sie an einer Pilzerkrankung leiden, bei der der Erreger bereits in den Blutkreislauf gelangt ist (systemische Mykose)
-
bei Impfungen mit bakteriellen oder viralen Lebendimpfstoffen, wenn Sie eine Behandlung zur Unterdrückung der Immunabwehr erhalten (da der ungenügende Aufbau der Immunantwort durch Lebendimpfstoffe Infektionen ermöglicht).
-
bei länger dauernder Therapie mit Dexamethason „Nycomed“ 4 mg Ampullen:
-
bei einem Zwölffingerdarmgeschwür
-
bei einem Magengeschwür
-
bei schwerer Osteoporose
-
bei schweren Muskelerkrankungen (ausgenommen Myasthenia gravis)
-
wenn Sie an psychiatrischen Erkrankungen leiden oder gelitten haben
-
bei akuten Virusinfektionen (Gürtelrose, Fieberbläschen, Feuchtblattern)
-
bei einer bestimmten Form der Leberentzündung (HBsAg-positive chronisch aktive Hepatitis)
-
bei grünem Star
-
bei Kinderlähmung
-
bei Lymphknotenentzündung nach einer Tuberkulose-Impfung
-
circa 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Dexamethason anwenden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern erhöhte eine mehrwöchige Behandlung mit Prednisolon (einem mit Dexamethason verwandten Wirkstoff) das Risiko einer Wachstumsverzögerung, da es zu einer verringerten Produktion des Wachstumshormons und einer reduzierten Empfindlichkeit der Körperzellen für das Hormon kommt.
Spezielle Vorsichtsmaßnahmen:
Dexamethason muss mit Vorsicht angewendet werden,
-
wenn Sie unter Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, insbesondere Geschwüren und Entzündungen leiden, da Dexamethason die Anzeichen eines Magen-oder Darmdurchbruchs verschleiern kann und somit zu einer verzögerten Diagnose und damit zu einem möglicherweise tödlichem Ausgang führen kann.
Vor Beginn der Therapie wird Sie Ihr Arzt daher genau untersuchen, insbesondere um Magen- Darm-Geschwüre auszuschließen. Möglicherweise verschreibt er Ihnen zusätzlich ein säurehemmendes Arzneimittel (Magenschutz).
-
wenn Sie an Bluthochdruck und/oder Herzerkrankungen leiden.
Dexamethason kann zu Flüssigkeitsansammlungen im Körper führen. Wenn Sie gleichzeitig kaliumsparenden Entwässerungsmittel einnehmen, darf Ihr Arzt Dexamethason nur mit Vorsicht anwenden.
-
wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden, da die Wirkung von Dexamethason dann stärker sein kann.
-
bei Myasthenia gravis (Autoimmunerkrankung, die zu Muskelschwäche führt)
-
wenn Sie an Epilepsie (Krampfanfällen) leiden.
-
wenn Sie an einer Regulationsstörung der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus) leiden.
-
wenn Sie an einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) leiden.
Seite 2 von 10
Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Symptome feststellen:
-
Symptome des Tumorlyse-Syndroms wie Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Verwirrtheit, Verlust oder Störungen des Sehvermögens und Atemnot, falls Sie an einer bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems leiden.
-
Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Eine längere Anwendung ist, abhängig von der Dosierung und der Therapiedauer, mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit des Auftretens von unerwünschten Wirkungen verbunden.
Wenn Sie eine längere Therapie erhalten, wird Ihr Arzt Sie bezüglich folgender Symptome überwachen:
-
erhöhter Blutzucker
-
Ausscheidung von Zucker im Harn
-
Unterfunktion der Nebennierenrinde (Symptome: allgemeines Schwächegefühl, Infektanfälligkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Verlangen nach salzigen Nahrungsmitteln,…)
-
Cushing-Syndrom (körperliche Veränderungen, die durch einen hohen Cortisolspiegel im Blut verursacht werden, z.B. Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Stiernacken durch Fettansammlung zwischen den Schultern, erhöhter Blutdruck, Potenzminderung bei Männern, Zyklusstörungen bei Frauen, verstärkte Neigung zu Knochenbrüchen durch Knochenschwund, Muskelschwäche,…)
Eine Behandlung mit Dexamethason erhöht das Risiko für
-
Infektionen, weil es die Immunabwehr unterdrückt. Dexamethason kann daher eine bestehende Infektion verschlimmern und eine schlummernde Infektion aktivieren. Die entzündungshemmende Wirkung von Dexamethason kann Zeichen für eine Infektion verschleiern, bis die Infektion ein großes Ausmaß erreicht hat.
-
die Aktivierung einer versteckt vorhandenen Tuberkulose. Wenn Sie eine schlummernde Tuberkulose haben, muss ihr Arzt Sie hinsichtlich eines Wiederauftretens überwachen. Wenn Sie an einer aktiven Tuberkulose leiden, darf Dexamethason nur bei einer Verschlimmerung dieser Erkrankung gemeinsam mit einer Tuberkulosetherapie angewendet werden.
-
Osteoporose (Knochenschwund). Die Einnahme von Calcium und Vitamin D3 kann dem Verlust an Knochenmasse vorbeugen.
-
schwere oder tödliche Infektionen durch Viren wie Windpocken oder Masern. Vermeiden Sie das Risiko einer Infektion und kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, falls dieses Risiko besteht.
-
die Aktivierung einer versteckt vorhandenen Infektion mit Amöben. Eventuell wird Ihr Arzt vor der Behandlung Tests durchführen, um eine Infektion mit Amöben auszuschließen.
-
psychische Störungen, eingeschlossen Hochstimmung, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen und psychotische Tendenzen.
-
Grauen Star oder Grünen Star.
-
Infektionen am Auge. Bei einer Herpesinfektion am Auge kann es zu einer Hornhautschädigung kommen, weil Dexamethason die Infektion verschleiern kann.
-
Die Entwicklung eines Diabetes (sogenannter Steroiddiabetes, welcher nach Beendigung der Behandlung wieder verschwindet). Bei einer bereits bestehenden Diabeteserkrankung ist eventuell eine Anpassung der Insulin-Dosis notwendig.
-
eine verringerte Antikörperbildung nach Impfungen (daraus ergibt sich ein geringerer Impfschutz).
Nach einer längeren Anwendung von Dexamethason wird Ihr Arzt die Therapie ausschleichend beenden um Entzugserscheinungen zu verhindern. Im Falle von körperlichen Stresssituationen (Operationen, Erkrankungen) während der Zeit des langsamen Absetzens der Behandlung, kann eine Ersatzbehandlung mit Cortison erforderlich sein. Informieren Sie deshalb den Arzt.
Im Falle eines Arztwechsels, z.B. bei Operationen, auf Reisen, bei Impfungen: Informieren Sie Ihren neuen Arzt über Ihre Behandlung mit Dexamethason.
Dopingwarnhinweis
Die Anwendung des Arzneimittels Dexamethason "Nycomed" 4 mg-Ampullen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Dexamethason zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden oder kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um Arzneimittel handelt, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind.
Einige Arzneimittel können die Wirkungen von Dexamethason verstärken und Ihr Arzt wird Sie möglicherweise sorgfältig überwachen, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen (einschließlich einiger Arzneimittel gegen HIV: Ritonavir, Cobicistat).
Folgende Arzneimittel können bei gleichzeitiger Verabreichung mit Dexamethason Wechselwirkungen auslösen. Das heißt die Wirkung kann verstärkt oder abgeschwächt werden oder Nebenwirkungen treten verstärkt auf:
-
Arzneimittel zur Behandlung einer Herzleistungsschwäche (herzwirksame Glykoside)
-
Bestimmte Entwässerungsmittel (kaliumsparende Diuretika)
-
ACE Hemmer (zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzerkrankungen)
-
Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika)
-
Bestimmte Schmerzmittel (sogenannte nicht steroidale entzündungshemmende Schmerzmittel, z.B.: Acetylsalicylsäure)
-
Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z.B.: Itraconazol, Ketokonazol)
-
Hormonhaltige Arzneimittel (z.B.: „Pille“ zur Empfängnisverhütung)
-
Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen: Amphotericin B, Rifampicin, Caspofungin, Flurochinolone (z.B.: Ofloxacin, Pefloxacin)
-
Bupropion (Arzneimittel zur Raucherentwöhnung)
-
Barbiturate
-
Quetiapin (Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie)
-
Phenytoin und Fosphenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
-
Methotrexat und Ciclosporin (Immunsupressiva)
-
Bestimmte Impfstoffe
-
Cumarin-Derivate (Arzneimittel zur Blutverdünnung)
-
Cyclophosphamid
-
Praziquantel (gegen Wurmbefall)
-
Atropin
-
Lakritze
-
Bestimmte Arzneimittel zur Muskelentspannung (nicht depolarisierende Muskelrelaxantien)
-
Cholinesterasehemmer (Arzneimittel zur Behandlung von Myasthenia gravis, einer Autoimmunerkrankung, die zu Muskelschwäche führt)
-
NK-1 Antagonisten (Aprepitant: zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie)
-
Arzneimittel zur Krebsbehandlung (z.B.: Trastuzumab, Cisplatin, 5-Flouoracil, Gemcitabin)
-
Abführmittel
-
Malariamittel (wie Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin)
-
Protirelin (Arzneimittel, das zur Untersuchung der Schilddrüsenfunktion und der Hirnanhangdrüse verwendet wird)
-
Somatropin (Wachstumshormon)
Seite 4 von 10
Anwendung von Dexamethason zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nehmen Sie während der Behandlung vor allem kalium-, eiweiß- und vitaminreiche Lebensmittel zu sich. Fett, Kohlenhydrate und Kochsalz sollten Sie eher vermeiden.
Essen Sie während der Behandlung keine Lakritze (Süßholz) oder Lebensmittel, die Lakritze enthalten, da durch deren Inhaltsstoffe die Nebenwirkungen von Dexamethason verstärkt werden können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Dexamethason wird auch bei vorzeitigen Wehen eingesetzt um die Lungenreifung beim ungeborenen Kind anzuregen. Eine längere Anwendung in der späten Schwangerschaft kann dazu führen, dass sich das Wachstum des Kindes und der Plazenta verlangsamt oder verzögert.
Die Anwendung von Corticosteroiden in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten kann das Risiko für die Ausbildung einer Gaumenspalte geringfügig erhöhen.
Eine Schädigung des ungeborenen Kindes durch Glycerinformal – einem Bestandteil von Dexamethason- Ampullen – ist nicht auszuschließen. Dexamethason soll in der Schwangerschaft oder bei der Möglichkeit einer Schwangerschaft nur dann verabreicht werden, wenn eine Behandlung unbedingt erforderlich ist. Ihr Arzt wird dies nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung entscheiden.
Stillzeit
Wenn Corticosteroide an stillende Frauen verabreicht werden, werden geringe Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Studien zum Stillen während einer Dexamethason-Therapie liegen nicht vor. Eine Dexamethasontherapie in der Stillzeit sollte nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen. Bei Anwendung von höheren Dosen oder bei Langzeitbehandlung sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und ähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dexamethason hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die ähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Dexamethason enthält Natrium
Dexamethason enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis; d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.