EREMFAT 450 mg darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Rifampicin, andere Rifamycine (mit Rifampicin verwandte Wirkstoffe) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei schweren Leberfunktionsstörungen wie Gelbsucht (z. B. Verschlussikterus), Leberentzündung (Hepatitis), Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung mit Leberzellschwund) mit und ohne eingeschränkter Nierenfunktion.
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wenn bei Ihnen eine Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes, insbesondere in der Leber, vorliegt (hepatische Porphyrie).
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wenn bei Ihnen im Rahmen einer Operation die Narkose mit dem Mittel Halothan erfolgen soll.
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wenn Sie gleichzeitig wegen einer Pilzinfektion mit Voriconazol behandelt werden.
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wenn sich bei Ihnen während der Therapie mit Rifampicin eine Verminderung der Zahl der Blutplättchen einstellt (Thrombozytopenie), wenn Sie Hautblutungen feststellen (thrombozytopenische Purpura) oder wenn bei Ihnen ein beschleunigter Abbau der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) auftritt.
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wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung einer Infektion mit HIV aus der Klasse der so genannten Proteaseinhibitoren, wie Amprenavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Saquinavir und Tipranavir einnehmen. Dies gilt auch für die Einnahme einer Kombination von Saquinavir und Ritonavir (siehe auch Abschnitt „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
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wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung einer Infektion mit HIV aus der Klasse der so genannten Reverse-Transkriptasehemmer, wie Delavirdin und Nevirapin einnehmen (siehe auch Abschnitt „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie EREMFAT 450 mg einnehmen.
Resistenzentwicklung
Um die Entwicklung und die Verbreitung von Mykobakterienstämmen mit Resistenzen gegen Rifampicin – wie auch gegen alle anderen Tuberkulosemittel – zu vermeiden, sollte Rifampicin immer mit mindestens einem weiteren Antibiotikum/Chemotherapeutikum kombiniert werden.
Lediglich zur Meningokokken-Prophylaxe wird Rifampicin in einer hohen Dosis über nur 2 Tage in Monotherapie angewendet.
Enzyminduzierende Eigenschaften von Rifampicin
Die enzyminduzierenden Eigenschaften von Rifampicin können den Stoffwechsel (Metabolismus) körpereigener Substanzen, einschließlich adrenaler Hormone, Schilddrüsenhormone und Vitamin D beeinflussen. Unter einer Behandlung mit Rifampicin kann es daher zu einer Verminderung des Vitamin D-Blutspiegels kommen. Eine vorbeugende Vitamin D-Gabe in üblicher Dosierung sollte in Betracht gezogen werden. In diesem Zusammenhang sind dann entsprechende Kontrollen erforderlich (z. B. Serum- Calciumspiegel, Serum-Phosphatspiegel, Überwachung der Nierenfunktion).
Gleichzeitige Anwendung von Rifampicin mit anderen Arzneimitteln
Rifampicin kann den Stoffwechsel (Metabolismus) gleichzeitig verabreichter Wirkstoffe beeinflussen. Aufgrund einer Anregung (Induktion) des arzneimittelabbauenden Systems der Leber (Cytochrom-F-450-System) kann der Stoffwechsel anderer Stoffe, die ebenfalls über dieses Enzymsystem abgebaut werden, beschleunigt sein.
Zu Beginn, während, aber auch bei Beendigung einer Therapie mit Rifampicin kann daher eine Anpassung der Dosis gleichzeitig verabreichter Arzneimittel notwendig werden.
Bei der Kombination mit anderen leberschädigenden Arzneimitteln wie Paracetamol und vor allem mit anderen leberschädigenden Tuberkulosemitteln wie Isoniazid, Pyrazinamid und Protionamid, ist Vorsicht geboten.
Rifampicin und Porphyrie (Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes)
Durch seine enzyminduzierende Wirkung kann durch die Einnahme von Rifampicin eine Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes (Porphyrinsynthese) und dadurch eine Porphyria cutanea tarda ausgelöst werden, bei der hinsichtlich der Beschwerden ein durch Sonnenlicht hervorgerufener Hautausschlag mit Juckreiz (Photodermatose) im Vordergrund steht. Bei Patienten mit Porphyrie kann die Aktivierung der Delta-Aminolaevulinsäure-
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Synthetase zur akuten Manifestation der Porphyrie führen. In diesen Fällen ist EREMFAT 450 mg sofort abzusetzen.
Wiederaufnahme der Rifampicin-Behandlung, Lepra-Therapie oder Intervall-Behandlung
Bei Wiederaufnahme einer Rifampicin-Behandlung nach kurzer oder längerer Unterbrechung, bei Intervall-Behandlung (intermittierende Therapie) oder im Rahmen der Leprabehandlung mit Einnahme von Rifampicin im Abstand von jeweils 4 Wochen, kann eine kurzfristige Überempfindlichkeitsreaktion mit grippeähnlichen Symptomen (Flu-Syndrom) bis hin zu gravierenden Erscheinungen wie Schock oder Nierenversagen eintreten. Es tritt meist 3 - 6 Monate nach Beginn einer Intervall-Behandlung auf und äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen und allgemeinem Schwächegefühl, Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag (Exanthem), Übelkeit, Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Symptome treten 1 - 2 Stunden nach der Einnahme auf und dauern bis zu 8 Stunden, in Einzelfällen darüber hinaus, an. Deshalb wird dringend empfohlen, bei Wiederaufnahme der Behandlung nach Unterbrechung (beim Wechsel von der Intervall-Therapie auf die tägliche Einnahme) und bei Wiederholung der Therapie, Rifampicin unter ärztlicher Kontrolle einschleichend (mit kleiner Dosierung beginnend bis zur normalen Dosis) zu dosieren (siehe auch Abschnitte 3. „Wie ist EREMFAT 450 mg einzunehmen?” und 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Sprechen Sie vor einem eigenmächtigen Therapieabbruch oder einem Neubeginn der Therapie daher unbedingt mit Ihrem Arzt.
Hinweis zur Lepratherapie
Während der Therapie der Lepra kommt es bei einigen Patienten zu einer immunologisch vermittelten Entzündungsreaktion (Leprareaktion Typ-I und/oder Typ-II). Beim Auftreten schmerzhafter Hautknoten, Nervenschmerzen (Neuralgien), Fieber, Gefäßentzündungen (Vaskulitis), Lymphknotenschwellungen (Lymphadenitis), Eiweißausscheidungen im Urin (Proteinurie), Hodenentzündungen (Orchitis) oder Finger- und Zehgelenksentzündungen (Daktylitis) sollten Sie sofort einen Arzt kontaktieren. Die Verabreichung der monatlichen Dosis von Rifampicin sollte unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Beim Auftreten schwerwiegender Komplikationen wie Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), die sich eventuell auch als Nasenbluten äußern kann, Hautblutungen (Purpura), Auflösung von roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Atemnot (Dyspnoe), asthmaartigen Anfällen, Schock und Nierenversagen, ist Rifampicin sofort und endgültig abzusetzen.
Bei leichten Überempfindlichkeitsreaktionen, wie beispielsweise Fieber, Hautrötungen, Juckreiz oder Hautausschlägen (Urtikaria), kann nach einer Unterbrechung der Therapie und dem Abklingen der Symptome eine Weiterbehandlung möglich sein (siehe auch Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Clostridium difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) und Pseudomembranöse Enterokolitis
Während bzw. nach Abschluss der Therapie mit Rifampicin entwickelt sich in sehr seltenen Fällen ein Clostridium difficile-assoziierter Durchfall (CDAD) und/oder eine pseudomembranöse Enterokolitis (Entzündung des Darms, hervorgerufen durch das
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Bakterium Clostridium difficile). Dann muss eine Beendigung der Gabe von Rifampicin in Abhängigkeit von der Indikation erwogen und gegebenenfalls sofort eine entsprechende Therapie eingeleitet werden (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit gegenüber Clostridium difficile klinisch erwiesen ist). Peristaltikhemmende Arzneimittel (z. B. Loperamid) dürfen nicht angewendet werden.
Verfärbung von Körperflüssigkeiten
Der Wirkstoff Rifampicin ist intensiv bräunlich-rot gefärbt. Hierdurch kann es nach Einnahme des Arzneimittels zu einer Verfärbung Ihrer Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit, Urin sowie des Stuhls kommen. Sofern Sie Träger weicher Kontaktlinsen sind, kann die Verfärbung der Tränenflüssigkeit zu einer rot-orangen Verfärbung Ihrer Kontaktlinsen führen. In den übrigen Fällen kann es zur Verfärbung von Kleidung kommen.
Schwangerschaft/Kontrazeption
Um während der Behandlung mit EREMFAT 450 mg eine Schwangerschaft sicher zu verhindern, müssen neben den hormonellen Verhütungsmethoden („Pille“) zusätzlich nicht- hormonelle Verhütungsmethoden eingesetzt werden (siehe auch Abschnitt „Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“). Nach Beendigung der Behandlung soll die Empfängnisverhütung 3 Monate lang weitergeführt werden.
Bei der Anwendung von Rifampicin in den letzten Wochen der Schwangerschaft kann das Risiko für Blutungen nach der Geburt bei der Mutter und auch beim Kind erhöht sein. Daher sind regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sowie die Bestimmung der Gerinnungswerte erforderlich. Eine Behandlung mit Vitamin K kann in solchen Fällen angezeigt sein.
Patienten mit Leberschädigung, unterernährte Patienten, Patienten, die an Alkoholsucht leiden sowie ältere Patienten
Bei Patienten mit leichteren oder andauernden (chronischen) Lebererkrankungen, bei an Alkoholsucht leidenden Patienten, bei unterernährten Personen sowie bei älteren Patienten darf Rifampicin nur mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden. Der behandelnde Arzt muss in diesen Fällen eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abschätzung für die Anwendung von Rifampicin durchführen.
Bei allen Patienten, insbesondere jedoch bei den genannten Risikogruppen muss der behandelnde Arzt die Leberfunktion regelmäßig während der Behandlung überwachen, um eine mögliche Schädigung der Leber frühzeitig erkennen zu können.
Kontrolle der Leberwerte
Bei etwa 5 - 20 % der Behandelten lässt sich ein Anstieg bestimmter Leberwerte (Transaminasen) feststellen. Bleiben die bei Ihnen gemessenen Werte unterhalb eines Grenzwertes (weniger als 100 U/l) kann es trotz Fortsetzung der Therapie wieder zur Normalisierung der Werte kommen. Bei Zunahme der Transaminasewerte über 100 U/l, bei einem Anstieg der Bilirubinkonzentration (Laborwerte zur Leberkontrolle) im Blutserum oder wenn Sie Symptome einer Lebererkrankung entwickeln, ist sofortiges Absetzen des Rifampicins geboten, da tödliche Leberdystrophien (Leberschwund) beobachtet worden sind.
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Nach einer entsprechenden Therapiepause kann die erneute Gabe von Rifampicin unter Umständen wieder vertragen werden.
Wenn Sie während Ihrer Rifampicin-Behandlung zusätzlich ein Schmerzmittel mit dem leberbelastenden Wirkstoff Paracetamol einnehmen, können bereits üblicherweise unschädliche Mengen von Paracetamol Leberschädigungen hervorrufen. Sie sollten daher leberschädigende Schmerzmittel wie Paracetamol oder andere leberbelastende Tuberkulosemittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt und nach sorgfältiger Nutzen- Risiko-Abschätzung mit besonderer Vorsicht einnehmen.
Kontrolle der Nierenfunktion
Neben einer Leberschädigung kann Rifampicin auch in sehr seltenen Fällen eine Nierenschädigung hervorrufen. Dabei wurden akutes Nierenversagen, akute Nierenentzündungen (interstitielle Nephritis) sowie Gewebezerfall an den Nierenkanälchen (Tubulusnekrosen) beschrieben (siehe auch Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist in solchen Fällen erforderlich. Im Allgemeinen kommt es dann nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion. Daher wird, vor allem bei längerfristiger Einnahme von EREMFAT 450 mg, ebenso eine Kontrolle der Nierenfunktion (z. B. Serum-Kreatininbestimmung) erforderlich.
Kontrolle des Blutbildes
Da der Wirkstoff Rifampicin auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf das Blut und die Blutbestandteile haben kann, muss Ihr Arzt bei Ihnen regelmäßig Blutbildkontrollen durchführen.
Bei Langzeitbehandlung ist wegen der Gefahr einer Entzündung des Sehnervs eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt erforderlich.
Einnahme von EREMFAT 450 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Rifampicin hat die Eigenschaft, die Verstoffwechselung (Metabolisierung) anderer Arzneimittel über verschiedene biologische Mechanismen zu beeinflussen. Hierbei steht die vermehrte Bildung von Enzymen, die am Abbau von Arzneimitteln beteiligt sind, im Vordergrund. Dies führt in den meisten Fällen dazu, dass diese Substanzen schneller durch die Leber abgebaut werden, als dies ohne die gleichzeitige Einnahme von Rifampicin der Fall wäre. In der Folge kann es zu deren verringerter Wirksamkeit und damit zu einer Minderung des Behandlungserfolges oder zu einem schnelleren Wirkeintritt der anderen Arzneimittel kommen.
Rifampicin selbst kann bei gleichzeitiger Gabe bestimmter anderer Wirkstoffe in seinem Stoffwechsel beeinflusst werden, so dass es zu einer Erhöhung oder Erniedrigung seiner Bioverfügbarkeit kommen kann.
Nachfolgend sind die Arzneimittelgruppen bzw. die Wirkstoffe genannt, für welche eine gegenseitige Beeinflussung von Substanzen und Rifampicin berichtet wurde.
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Wirkung von Arzneimittelgruppen und Wirkstoffen auf Rifampicin
Der für eine Wirkung zur Verfügung stehende Anteil an Rifampicin wird vergrößert durch: