Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Ihr Arzt wird diese Nebenwirkungen mit Ihnen besprechen und Ihnen die Risiken und Vorteile Ihrer Behandlung erklären. Einige dieser Nebenwirkungen müssen sofort behandelt werden, siehe auch die Informationen in Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.
Durchfall
Irinoliquid kann Durchfall verursachen. Es gibt zwei Arten von Durchfall, diese können anhand ihres Eintretens unterschieden werden. „Früh einsetzender“ Durchfall tritt innerhalb von 24 Stunden nach der Infusion auf, „verzögerter“ Durchfall tritt erst über 24 Stunden nach Infusionsgabe von Irinoliquid auf.
Wenn Sie Durchfall haben ist es wichtig, dass Sie diese Anweisungen genau befolgen.
Früh einsetzender Duchfall
Wenn der Durchfall innerhalb von 24 Stunden nach Erhalt der Infusion auftritt, sollten Sie umgehend Ihren medizinischen Betreuer kontaktieren, um eine entsprechende Behandlung zu erhalten.
Der früh einsetzende Durchfall kann von weiteren Symptomen begleitet werden, wie
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Bauchschmerzen
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rote, trockene, juckende oder tränende Augen
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laufende Nase
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niedriger Blutdruck
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Schwitzen
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Schüttelfrost
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Schwindel
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Sehstörungen
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Verkleinerung der Pupillen
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starke Speichelproduktion
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ein allgemeines Unwohlsein und Krankheitsgefühl
Nehmen Sie kein Arzneimittel ein, das Ihnen Ihr Arzt für „verzögerten“ Durchfall verschrieben hat.
Verzögerter Durchfall
Wenn bei Ihnen Durchfall erst nach über 24 Stunden nach der Infusion (oft auch erst nach 5 Tagen nach Verabreichung) auftritt, nehmen Sie umgehend das Arzneimittel ein, das Ihnen Ihr Arzt zur Durchfallbehandlung verschrieben hat, nehmen Sie dieses exakt so ein, wie von Ihrem Arzt verordnet.
Wenn Sie nicht sicher sind worum es sich handelt, fragen Sie Ihren Arzt oder Ihren medizinischen Betreuer. Ändern Sie nicht die Behandlung ohne Zustimmung Ihres Arztes.
Trinken Sie umgehend viel Wasser und rehydrierende Flüssigkeiten (z. B. Wasser, Soda, Erfrischungsgetränke, Suppen, rehydrierende Arzneimittel).
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, der Ihre Behandlung durchführt, und berichten Sie über Ihren Durchfall. Wenn Sie Ihren Arzt nicht erreichen, kontaktieren Sie die Abteilung des
Krankenhauses in der Ihre Behandlung mit Irinoliquid durchgeführt wird. Es ist wichtig, dass das Auftreten von Durchfall dort bekannt ist.
Sie müssen umgehend Ihren Arzt oder die behandelnde Abteilung des Krankenhauses informieren, wenn Sie
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an Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall leiden
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Fieber und Durchfall haben
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48 Stunden nach Beginn der Durchfallbehandlung immer noch Durchfall haben
Nehmen Sie keine anderen Medikamente zur Behandlung von Durchfall ein als die vom Arzt verschriebenen und trinken Sie nur die oben angegebenen Flüssigkeiten.
Verringerung an weißen Blutzellen
Irinoliquid kann eine Verringerung der Anzahl an bestimmten weißen Blutzellen verursachen, die eine wichtige Rolle in der Infektionsbekämpfung spielen. Das wird als Neutropenie bezeichnet. Neutropenie tritt oft während einer Behandlung mit Irinoliquid auf und ist reversibel. Ihr Arzt wird bei Ihnen regelmäßig Blutuntersuchungen durchführen, um diese Blutzellen zu kontrollieren. Neutropenie ist eine ernsthafte Erkrankung und muss sorgfältig überwacht werden.
Wenn Sie Fieber haben (Körpertemperatur über 38°C) kann dies ein Anzeichen für eine Infektion sein, die mit Neutropenie in Zusammenhang steht und eine umgehende Behandlung erfordert.
Wenn Sie Fieber (über 38°C) und Durchfall haben, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt oder die behandelnde Abteilung des Krankenhauses, damit Sie die Behandlung erhalten, die Sie benötigen.
Übelkeit und Erbrechen
Wenn Sie an Übelkeit und/oder Erbrechen leiden, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt.
Schwierigkeiten beim Atem
Wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen bekommen, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt.
Allergische Reaktionen
Alle Arzneimittel können allergische Reaktionen verursachen. Wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken, kontaktieren Sie umgehend Ihren Arzt:
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Ausschlag oder Juckreiz (am ganzen Körper)
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Schwellungen von Händen, Füßen, Knöchel, Gesicht, Lippen, Mund oder Hals
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Schwierigkeiten beim Schlucken oder extreme Schwierigkeiten beim Atmen
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Gefühl der Ohnmacht
Andere Nebenwirkungen die auftreten können sind:
Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen)
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verringerte Anzahl der roten Blutzellen (Anämie), die die Haut blass machen und Schwäche und Atemnot hervorrufen kann
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verringerte Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), welche blaue Flecken, Blutungsneigung und ungewöhnliche Blutungen verursacht, wenn Irinoliquid gemeinsam mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird
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Verringerte Anzahl an weißen Blutzellen (Neutropenie), die eine wichtige Rolle in der Abwehr von Infektionen spielen
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Infektionen
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Schwere Durchfälle
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Reversibler Haarausfall (nach Behandlungsende wächst das Haar wieder nach)
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Fieber ohne Vorhandensein einer Infektion (bei Monotherapie mit Irinoliquid)
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Bei der Kombinationstherapie vorübergehender und leichter bis mäßiger Anstieg der Serumspiegel einiger Enzyme (SGPT, SGOT, alkalische Phosphatase) oder Bilirubin, wenn Irinoliquid gemeinsam mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird.
Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
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Fieber mit schwerer Neutropenie oder Fieber ohne Vorhandensein einer Infektion und ohne begleitende schwere Neutropenie
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Verringerte Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), welche blaue Flecken, Blutungsneigung und ungewöhnliche Blutungen verursacht, wenn Irinoliquid allein verabreicht wird.
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Übelkeit und Erbrechen, wenn Irinoliquid in Kombination mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird
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Wasserverlust (Dehydratation) im Allgemeinen in Verbindung mit Durchfall und/oder Erbrechen
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Verstopfung
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Akutes cholinerges Syndrom (Die Hauptanzeichen sind früh einsetzender Durchfall und verschiedene andere Beschwerden wie Schmerzen im Bauch; gerötete, schmerzende, juckende oder tränende Augen (Konjunktivitis), laufende Nase (Rhinitis), niedriger Blutdruck, Erweiterung der Blutgefäße, Schwitzen, Schüttelfrost, allgemeines Unwohlsein und Krankheitsgefühl, Schwindel, Sehstörungen, Pupillenkontraktion, wässrige Augen und verstärkter Speichelfluss während oder innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Infusion mit Irinoliquid.
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Schwächegefühl (Asthenie)
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Vorübergehender leichter bis mäßiger Anstieg der Serumspiegel einiger Enzyme (Transaminasen, alkalische Phosphatase) oder Bilirubin, wenn Irinoliquid allein verabreicht wird.
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Bei der Kombinationstherapie vorübergehender starker Anstieg der Serumspiegel von Bilirubin
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Vorübergehender leichter bis mäßiger Anstieg der Kreatininspiegel im Blut
Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
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leichte allergische Reaktionen
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leichte Hautreaktionen (rote juckende Haut, Ausschlag)
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leichte Reaktionen an der Infusionsstelle (Rötung)
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Atemschwierigkeiten und trockener Husten
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teilweiser oder vollständiger Darmverschluss (Darmobstruktion, Ileus)
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Blutung in Magen und Darm
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Darmentzündung, die Bauchschmerzen und/oder Durchfall verursacht (ein Zustand bekannt als pseudomembranöse Kolitis)
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Nierenprobleme, niedriger Blutdruck oder Herz-/Kreislauf-Versagen bei Patienten mit Austrocknungserscheinungen in Verbindung mit Durchfall und/oder Erbrechen
Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen)
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Schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie/anaphylaktische Reaktionen)
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Muskel-Krämpfe und Taubheitsgefühl („Ameisenlaufen“)
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Dickdarmentzündung
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Darmdurchbruch
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Appetitverlust (Anorexie)
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Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
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erhöhter Blutdruck während oder nach der Verabreichung
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erniedrigte Kalium- und Natriumspiegel im Blut, meist in Zusammenhang mit Durchfall und Erbrechen
Sehr seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
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vorübergehende Sprachstörungen (vorübergehend bis zur Beendigung der Behandlung)
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Anstieg der Spiegel von einigen Verdauungsenzymen, die Zucker und Fette (Amylase und/oder Lipase) abbauen
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Ein Fall einer geringen Anzahl an Blutplättchen aufgrund von Plättchen-Antikörpern wurde berichtet.
Wenn Sie Irinoliquid in Kombination mit einem Arzneimittel erhalten, das Cetuximab, Bevacizumab oder Capecitabin enthält, können einige der Nebenwirkungen, die möglicherweise bei Ihnen auftreten, in Zusammenhang mit dieser Kombination stehen. Solche Nebenwirkungen können einen akneähnlichen Ausschlag einschließen. Stellen Sie daher sicher, dass Sie auch die Packungsbeilagen für Cetuximab, Bevacizumab oder Capecitabin lesen.
Häufigkeiten aus Beobachtungen nach Markteinführung sind nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
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Pilzinfektionen
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Virusinfektionen
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.