Optivate 100 IE/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung

Optivate 100 IE/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Wirkstoff(e)Blutgerinnungsfaktor VIII
Zulassungslandat
ZulassungsinhaberBio Products Laboratory
ATC CodeB02BD02
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeVitamin K und andere Hämostatika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Optivate ist ein hoch gereinigtes Faktor-VIII-Konzentrat, das aus menschlichem Blutplasma von kontrollierten Spendern gewonnen wird. Es handelt sich um ein weißes oder hellgelbes steriles Pulver, das zusammen mit sterilisiertem Wasser für Injektionszwecke geliefert wird.

Optivate wird durch die Injektion in eine Vene (intravenös) gegeben und dient zur Vorbeugung und Behandlung von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener Mangel an Faktor VIII im Blut). Ihr Arzt wird Ihnen genauer erklären, warum Ihnen dieses Arzneimittel verordnet wurde.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

– wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen humanen Blutgerinnungsfaktor VIII oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

– Wenn Sie stärker oder länger bluten als gewöhnlich und die Blutung nach einer Injektion von Optivate nicht aufhört, müssen Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

Einige Patienten mit einem Mangel an Faktor VIII können während der Behandlung Inhibitoren (Antikörper) gegen Faktor VIII bilden. Dies könnte bedeuten, dass die Behandlung keinen adäquaten Erfolg zeigt. Ihr Arzt wird Sie regelmäßig auf die Bildung dieser Antikörper überprüfen, insbesondere vor einer Operation. Ihr Arzt wird vermutlich sowohl vor als auch nach der Behandlung mit diesem

Medikament, vor allem beim ersten Behandlungszyklus, Tests durchführen, um den Faktor-VIII-Spiegel in Ihrem Blut zu überprüfen.

– Dieses Arzneimittel kann geringe Mengen von Blutgruppenantikörpern enthalten, die aus dem Plasma der Spender stammen. Das ist normal und in den meisten Fällen verursachen diese Antikörper keine Probleme. Wenn Sie allerdings hohe Dosen von Optivate benötigen, zum Beispiel während einer Operation, und die Blutgruppe A, B, oder AB haben, muss Ihr Arzt einen Bluttest machen, um zu überprüfen, ob das Arzneimittel einen Einfluss auf die roten Blutkörperchen hatte.

Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma werden bestimmte Maßnahmen ergriffen, um eine Übertragung von Infektionen auf den Patienten zu verhindern. Diese Maßnahmen umfassen:

  • die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender, um sicherzustellen, dass diejenigen mit einem erhöhten Infektionsrisiko ausgeschlossen werden,
  • die Testung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf Anzeichen für Viren/Infektionen und
  • Maßnahmen während der Verarbeitung von Blut oder Plasma zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren. Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Übertragung von Erregern bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte oder neu auftretende Viren und andere Arten von Krankheitserregern. Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam erachtet für umhüllte Viren, wie das humane Immundefizienzvirus (HIV), das Hepatitis-B-Virus und das Hepatitis-C-Virus und für das nicht umhüllte Hepatitis-A-Virus. Für andere nicht umhüllte Viren, wie z. B. Parvovirus B19, können die getroffenen Maßnahmen möglicherweise von eingeschränktem Wert sein. Parvovirus-B19-Infektionen können bei Schwangeren (fötale Infektion) und Personen mit geschwächtem Immunsystem und einigen Anämieformen (z. B. Sichelzellenanämie oder hämolytische Anämie) zu schweren Erkrankungen führen. Jede Verabreichung muss mittels beigefügter Selbstklebeetikette in der Krankengeschichte (oder im Impfpass) dokumentiert werden , um die verwendete Charge rückverfolgen zu können.

Ihr Arzt wird Ihnen eine Impfung gegen Hepatitis A und B empfehlen, wenn Sie regelmäßig/wiederholt ein aus menschlichem Plasma hergestelltes Faktor-VIII-Produkt erhalten.

Anwendung von Optivate zusammen mit anderen Arzneimitteln

Die Injektionen dürfen nicht mit anderen Arzneimitteln in derselben Spritze vermischt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine Auswirkungen dieses Produktes auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt.

! Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.

Wie wird es angewendet?

Vor der Injektion dieses Arzneimittels zu Hause erhalten Sie eine Schulung in Ihrem Hämophiliezentrum. Verwenden Sie nur das empfohlene Injektionsmaterial, das Ihrem Arzneimittel beigefügt ist.

Verwenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Ihr Arzt wird Ihnen erklären, wie viel Sie verwenden und wann Sie es verwenden müssen.

Ihr Arzt wird Ihnen in der Regel die Dosis in Bezug auf die Anzahl der vollen Durchstechflaschen angeben, die der für Sie geeigneten Dosis am nächsten kommt. Falls eine weitere Behandlung erforderlich ist, können die Dosen in Abständen von 8, 12 oder 24 Stunden, je nach Bedarf wiederholt werden. Ihr Arzt

wird Sie beraten, wenn dies erforderlich ist. Die Tabelle gibt die ungefähren Dosen von Faktor VIII an, die benötigt werden, um Blutungen unter verschiedenen Bedingungen zu stoppen:

Erwachsene:

Erkrankung

Anfangsdosis von Optivate

 

(I.E./kg Körpergewicht)

 

 

Geringere spontane Blutungen in Gelenken und Muskeln

8 -16

 

 

Schwere Blutungen in Gelenken und Muskeln, Hämatome

12 – 24

(Schwellung durch Ansammlung von Blut) in potenziell ernsten

 

Situationen, Blut im Urin

 

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Brechen Sie die Infusion ab und informieren Sie Ihren Arzt oder gehen Sie sofort in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses, wenn eines der folgenden Symptome bei Ihnen auftritt:

  • Schwellungen im Rachen
  • Hitzewallungen
  • Quaddeln (Nesselsucht)
  • Gefühl der Benommenheit oder Schwindel (niedriger Blutdruck)
  • Schneller Herzschlag
  • Unwohlsein oder Erbrechen
  • Unruhe
  • Engegefühl in der Brust oder Atemnot
  • Kribbeln

Diese Symptome können frühe Anzeigen eines schweren Schocks sein. Die oben genannten allergischen Reaktionen sind sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Patienten bekommen sie).

Andere bekannte Nebenwirkungen sind:

Erwachsene und Kinder

Häufig (mehr als 1 von 100 behandelten Patienten):

  • Niesen
  • Rötung der Haut (Hautausschlag) oder Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Andere Hautausschläge
  • Schwellungen an den Extremitäten des Körpers
  • Juckreiz
  • Erhöhte Temperatur (Fieber)
  • Plötzlicher Schüttelfrost und Kältegefühl und schneller Temperaturanstieg
  • Steifigkeit in Muskeln und Gelenken
  • Schläfrigkeit, Lethargie oder Unwohlsein

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Wie soll es aufbewahrt werden?

• Nicht über 25°C lagern.

• Nicht einfrieren.

• Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

• Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

• Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

• Verwenden Sie dieses Medikament nicht, wenn Sie Partikel bemerken. Nach dem Auflösen muss Optivate innerhalb einer Stunde verwendet werden.

• Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Ihr Behandlungszentrum wird Ihnen einen speziellen Behälter zur Verfügung stellen („Behälter für spitze oder scharfe Gegenstände“), um Lösungsreste, gebrauchte Spritzen, Nadeln und leere Behälter zu entsorgen. Sie tragen damit zum

Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Optivate enthält

Der Wirkstoff ist humaner Blutgerinnungsfaktor VIII.

Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Calciumchlorid, Natriumcitrat, Polysorbat 20 und Trehalose.

Ein weiterer Bestandteil ist humaner Von-Willebrand-Faktor (VWF).

Wie Optivate aussieht und Inhalt der Packung

Optivate ist ein weißes oder hellgelbes Pulver und enthält 100 I.E. (Internationale Einheiten)/ml Faktor VIII in Durchstechflaschen aus Glas. Diese Durchstechflaschen werden mit einem synthetischen Gummistopfen unter Vakuum verschlossen und mit einem Sicherheitsdeckel versiegelt.

Optivate darf nur mit sterilisiertem Wasser für Injektionszwecke, das Optivate in klaren Glasflaschen beigefügt ist, aufgelöst werden.

Ein Transferset Mix2VialTM für die nadelfreie, einfache und sichere Rekonstitution ist ebenfalls beigefügt.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Bio Products Laboratory Limited, Dagger Lane, Elstree, Hertfordshire, WD6 3BX, Großbritannien.

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Zypern (CY): Optivate® Deutschland (DE): Optivate® 250 I.E. Malta (MT): Optivate®

Portugal (PT): Optivate®

Vereinigtes Königreich (UK): Optivate®

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im April 2015.

Falls Sie weitere Informationen wünschen oder Fragen zur Anwendung dieses Produktes haben, setzen Sie sich mit Bio Products Laboratory (BPL) über die Marketingabteilung unter der unten genannten Adresse oder über info@bpl.co.uk in Verbindung.

Bio Products Laboratory Limited,

Dagger Lane,

Elstree, Hertfordshire,

WD6 3BX, GB.

Tel.: +44 (0) 20 8957 2200

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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