Bei allen theophyllinhaltigen Arzneimitteln ist es erforderlich, die Dosierung durch den Arzt für jeden Patienten anhand von Wirksamkeit und Verträglichkeit festzulegen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Respicur zu stark oder zu schwach wirkt, reden Sie mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie bereits mit Theophyllin (auch mit Tabletten, insbesondere Präparate mit verzögerter Freisetzung) vorbehandelt wurden ist eine verminderte Anfangsdosis nötig. Ferner sind Dosisanpassungen nötig auf Grund von bestimmten Erkrankungen, bestimmten Wechselwirkungen (auch Impfungen) und Ihrem Rauchverhalten. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Um das Risiko unerwünschter Wirkungen bei der intravenösen Gabe von Respicur zu vermindern, sollte eine bestimmte Dosis pro Minute (0,25 mg pro kg Körpergewicht pro Minute, entsprechend 0,0125 ml Respicur pro kg Körpergewicht pro Minute) nicht überschritten werden.
Für die Ermittlung der Dosis wird das Normalgewicht als Körpergewicht eingesetzt, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Raucher benötigen im Vergleich zu Nichtrauchern eine höhere Theophyllin-Dosis, da sie einen erhöhten Theophyllinabbau haben. Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, kann Respicur stärker wirken, sprechen Sie daher unbedingt mit Ihrem Arzt.
Bei bestimmten Begleiterkrankungen wie Herzschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion, Lungenentzündung, akutem Lungenödem, Stauungsherz, Fieber, Virusinfektionen (insbesondere Grippe), nach bestimmten Impfungen, im höheren Lebensalter (ab dem 60. Lebensjahr), sowie bei der Behandlung mit
bestimmten anderen Arzneimitteln (siehe auch “ Einnahme von Respicur zusammen mit anderen Arzneimitteln”) ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verzögert. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn etwas davon zutrifft, er wird dies bei der Dosierung berücksichtigen.
Kinder, Säuglinge und Frühgeborene
Zu Sicherheit und Wirksamkeit bei Frühgeborenen und Säuglingen unter 6 Monaten liegen keine Daten vor. Theophyllin darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden.
Kinder ab 6 Monaten benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin- Dosis, da sie einen höheren Theophyllinabbau haben.
Dosierungsschema:
Anfangsdosis | mg Theophyllin / kg | ml Injektionslösung / kg |
| Körpergewicht1 | Körpergewicht1 |
ohne Vorbehandlung mit Theophyllin | 4 – 5 innerhalb von | 0,2 | – 0,25 innerhalb von 20-30 min |
| 20-30 min | | |
Bei Patienten, bei denen eine | 2 – 2,5 innerhalb | 0,1 | – 0,125 innerhalb von 20-30 min |
Vorbehandlung mit Theophyllin bekannt | von 20-30 min | | |
bzw. nicht sicher auszuschließen ist | | | |
1: Bei fettleibigen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Erhaltungsdosis | Stündliche Dosis | | Stündliche Dosis | Erhaltungsdosis |
1 – 12 Stunden nach Gabe | |
| ab der 13. Stunde | pro 24 Stunden |
| der Initialdosis | |
| | | | |
| mg | | | mg | | mg |
| ml/ | | ml/ | Theophyllin/ |
| Theophyllin/ | Theophyllin/ |
| kg KG1/h | kg KG1/h | kg KG4h |
| kg KG1/h | kg KG1/h |
| | | (= ml) |
| | | | | |
Kinder | 0,8 - 1,0 | 0,04-0,05 | 0,8 | | 0,04 | 19,2 (=0,96) |
1 – 9 Jahre | | | | | | |
Kinder 9 – 12 Jahre | 0,7 – 0,77 | 0,035- | 0,65 | | 0,0325 | 15,6 (=0,78) |
| | 0,039 | | | | |
Erwachsene und | 0,55 | 0,0275 | 0,4 | | 0,02 | 9,5 (=0,475) |
Jugendliche ab 12 | | | | | | |
Jahren/Nichtraucher | | | | | | |
1: Bei fettleibigen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen und zum Einnehmen.
- Intravenöse Injektion: Langsam über mindestens 10 Minuten in eine ausreichend große Vene injizieren. Ein Mindestabstand von 8 Stunden zwischen 2 Einzeldosen ist einzuhalten.
- Kurzinfusion: Ampulle in 50 – 100 ml physiologischer Kochsalzlösung innerhalb von 20 – 30 Minuten i.v. infundieren.
- Dauertropfinfusion: in 250 ml physiologischer Kochsalzlösung applizieren.
- Zum Einnehmen: Im Notfall und auf unmittelbare Anweisung des Arztes kann der Inhalt von 1 bis 2 Ampullen (Dosierung wie zur i.v. Applikation) verdünnt in Flüssigkeit eingenommen werden. Ein Mindestabstand von 8 Stunden zwischen 2 Einzeldosen ist einzuhalten.
Die Infusionsdauer kann nach o.g. Dosierungsschema ermittelt werden. Sie ist jedoch nach den individuellen Erfordernissen zu modifizieren. Im Falle einer Infusionstherapie bei Säuglingen und Kleinkindern ist eine Begrenzung der infundierten Flüssigkeitsmenge zu beachten.
Der Patient sollte nach erfolgter Injektion bzw. Infusion kurze Zeit ruhen und überwacht werden. Bei bekannter oder zu vermutender vorheriger Gabe von methylxanthin-haltigen Arzneimitteln muss die Injektion bzw. Infusion besonders überwacht und bei Anzeichen einer Unverträglichkeit abgebrochen werden.
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Wann und wie sollen Sie Respicur anwenden?
Im Allgemeinen werden die Ampullen intravenös durch den behandelnden Arzt verabreicht. Nur im Notfall können Sie auf Anweisung des Arztes den Inhalt verdünnt mit etwas Flüssigkeit schlucken.
Respicur - Ampullen lassen sich folgendermaßen leicht öffnen:
Die Ampulle besteht aus Ampullenkörper, -hals und Ampullenkopf, auf welchem sich ein Punkt befindet. Nehmen Sie den Ampullenkörper in die eine Hand und den Ampullenkopf zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand, wobei der Daumen auf dem Punkt zu liegen kommen muss. Nun wird die Ampulle durch leichten Druck in Richtung Zeigefinger gebrochen. Die Ampulle bricht am Ampullenhals, und der Inhalt kann in ein Glas mit etwas Flüssigkeit geleert und eingenommen werden.
Wenn eine zu große Menge von Respicur angewendet wurde
Bei einer Überdosierung mit Respicur treten in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit (z.B. Unruhe, Krämpfe) und Herzrhythmusstörungen in gesteigertem Ausmaß auf.
Bei einem Verdacht auf eine Überdosierung mit Respicur ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen.
Für den Arzt:
Spezielle Hinweise zur Behandlung von Überdosierungen finden Sie am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.