Solian darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Amisulprid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn Sie unter bestimmten Prolaktin-abhängigen Tumoren leiden: Tumor der Hirnanhangsdrüse (sogenanntes „hypophysäres Prolaktinom“) oder Brustkrebs,
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wenn Sie an einem bösartigen Tumor der Nebennieren leiden (sogenanntes „Phäochromozytom“),
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während Sie stillen (siehe Abschnitt 2. „Schwangerschaft und Stillzeit“),
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wenn Sie gleichzeitig mit den Wirkstoffen Levodopa, Bromocriptin oder Ropinirol (gegen Parkinson-Krankheit) behandelt werden (siehe auch „Einnahme von Solian zusammen mit anderen Arzneimitteln“),
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wenn Sie gleichzeitig mit Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (z. B. Chinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol, Bepridil) behandelt werden,
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wenn Sie gleichzeitig behandelt werden mit Arzneimitteln:
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zur Verstärkung der Magen-Darm-Motilität (Cisaprid),
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gegen Depressionen (Sultoprid),
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Beruhigungsmitteln (Thioridazin),
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Drogenersatz (Methadon),
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zur intravenösen Gabe von Antibiotika (Erythromycin),
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bestimmten Antibiotika (Sparfloxacin),
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zur Verbesserung der Durchblutung (Vincamin),
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gegen Infektionen mit Protozoen (Halofantrin, Pentamidin),
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gegen Pilzinfektionen (Imidazol),
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von Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Solian ist erforderlich, wenn Sie an bestimmten zusätzlichen Erkrankungen leiden. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Solian einnehmen.
Wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden, wird Ihr Arzt die Behandlung mit Solian streng kontrollieren und die Dosierung individuell einstellen:
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Herz- oder Gefäßerkrankungen,
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Knochenmarksschäden,
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schwere Leber- und Nierenschäden,
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Parkinson-Krankheit.
Wenn Sie eine akute Vergiftung mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Arzneimitteln mit Wirkung auf die psychischen Funktionen haben
In diesem Fall wird Ihr Arzt vor Beginn einer Behandlung mit Solian diese Vergiftung behandeln.
Bei älteren Patienten (über 65 Jahre)
Wenn Sie bereits älter sind, wird der Arzt Solian entsprechend vorsichtig dosieren, um das Risiko für einen Blutdruckabfall oder Müdigkeit so gering wie möglich zu halten.
Falls während der Behandlung folgende Beschwerden auftreten
Treten während der Behandlung Beschwerden mit plötzlichem Fieber, Muskelversteifung, Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen auf, müssen Sie die Therapie mit Solian abbrechen und umgehend einen Arzt informieren. Er wird prüfen, ob bei Ihnen das sehr selten vorkommende „maligne neuroleptische Syndrom“, das möglicherweise zum Tod führen kann, besteht, und eine entsprechende Behandlung einleiten.
Falls es zu Herzrhythmusstörungen oder Veränderungen bei der Labormessung des Herzschlages (EKG) kommt
Vor Beginn der Solian-Behandlung wird Ihr Arzt abklären, ob:
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Sie an einer Erkrankung des Herzens und der Herzkranzgefäße leiden,
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in Ihrer Familie bestimmte Veränderungen im EKG (sogenannte „QT-Verlängerung“) bereits vorgekommen sind,
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Sie Schlaf-, Beruhigungs- oder angstlösende Mittel (sogenannte „Neuroleptika“) einnehmen, da eine gleichzeitige Einnahme mit Solian vermieden werden soll.
Falls das Risiko für einen Schlaganfall besteht
Wenn bei Ihnen ein Schlaganfallrisiko besteht, wird Ihr Arzt Solian nur mit Vorsicht anwenden und die Behandlung entsprechend überwachen.
Falls das Risiko für Brustkrebs besteht
Wenn bei Ihnen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht, wird Ihr Arzt Solian nur mit Vorsicht anwenden und die Behandlung entsprechend überwachen.
Wenn Sie Diabetiker sind
Bei der Behandlung mit Arzneimitteln wie Solian wurde das Auftreten von höheren Blutzuckerspiegeln beobachtet. Wenn Sie unter Zuckerkrankheit leiden oder Risikofaktoren für das Entstehen einer Zuckerkrankheit haben, wird der Arzt am Beginn der Behandlung mit Solian Ihren Blutzuckerspiegel überwachen.
Wenn Sie eine epileptische Erkrankung haben
Wenn Sie unter Epilepsie leiden oder früher darunter gelitten haben, informieren Sie Ihren Arzt, da Solian derartige Beschwerden auslösen kann. Gegebenenfalls wird der Arzt die Solian-Behandlung streng überwachen.
Wenn Sie ein Nierenleiden haben
Wenn Ihre Nierenfunktion beeinträchtigt ist, wird Ihr Arzt die Dosierung entsprechend reduzieren.
Wenn Sie oder jemand aus Ihrer Familie in der Vergangenheit Blutgerinnsel hatten,
da Antipsychotika mit dem Auftreten von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden.
Ihr Arzt wird vor und während der Behandlung feststellen, ob Risikofaktoren zur Entwicklung eines Gefäßverschlusses bestehen, und vorbeugende Maßnahmen treffen.
Wenn Sie die Behandlung abrupt abbrechen
Durch ein plötzliches Abbrechen der Behandlung mit hohen Dosen kann es zu Entzugserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Schläfrigkeit kommen. Daher wird Ihnen Ihr Arzt ein langsames, schrittweises Absetzen von Solian empfehlen.
Wenn es während der Behandlung zu ungeklärten Infektionen oder Fieber kommt
Ihr Arzt wird in diesen Fällen eine Blutuntersuchung anordnen.
Wenn es während der Behandlung zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes und zu anhaltenden Kopfschmerzen kommt
Arzneimittel wie Solian können die Prolaktinspiegel (bestimmtes Hormon) erhöhen. Fälle von gutartigen Hypophysentumoren (Prolaktinome) wurden während der Therapie mit Solian beobachtet (siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Wenn bei Ihnen eine Einschränkung des Gesichtsfeldes und Kopfschmerzen auftreten, welche Anzeichen eines Hypophysentumors sein können, wird Ihr Arzt in diesen Fällen eine entsprechende Untersuchung anordnen.
Leberschädigung
Solian kann zu schweren Leberproblemen führen. Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, wenn Sie bei sich Erschöpfungszustände, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder eine Gelbfärbung der Augen oder Haut feststellen.
Einnahme von Solian zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Folgende Arzneimittel dürfen nicht gemeinsam mit Solian angewendet werden:
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Arzneimittel, die schwerwiegende Herzrhythmusstörungen auslösen können (z. B. mit dem Wirkstoff: Chinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol),
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Arzneimittel mit dem Wirkstoff:
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Levodopa, Bromocriptin, Ropinirol (gegen Parkinson-Krankheit),
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Thioridazin, Sultoprid (zur Behandlung von psychischen Erkrankungen),
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Sparfloxacin, Erythromycin (bei Gabe in die Vene) (bestimmte Antibiotika),
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Halofantrin, Pentamidin (gegen Parasiteninfektionen),
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Imidazol (gegen Pilzinfektionen),
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Cisaprid (Magen-Darm-Mittel),
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Bepridil (gegen Herzschmerzen),
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Methadon (Drogenersatztherapie),
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intravenös verabreichtes (bei Gabe in die Vene) Vincamin (durchblutungsförderndes Mittel).
Ihr Arzt wird die Behandlung mit Solian entsprechend überwachen, wenn Sie zugleich folgende Arzneimittel anwenden:
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Arzneimittel mit dämpfender Wirkung, da es zu starker Müdigkeit und Benommenheit kommen kann, z. B. Narkosemittel, bestimmte Schmerzmittel, bestimmte Antihistaminika (gegen allergische Erkrankungen oder Reisekrankheit), Schlaf-, Beruhigungs- und angstlösende Mittel, bestimmte Blutdrucksenker (Wirkstoff: Clonidin und verwandte Substanzen).
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Wenn Sie Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen benötigen, wird Ihr Arzt die Behandlung während der ersten Wochen sorgfältig überwachen.
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Arzneimittel, die eine Verlangsamung des Herzschlages hervorrufen (Wirkstoffe wie: Diltiazem und Verapamil, Clonidin, Guanfacin, Digitalisglykoside).
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Arzneimittel, die einen Kaliummangel im Blut induzieren können (Diuretika, Abführmittel, Wirkstoffe wie: Amphotericin [bei Gabe in die Vene], Glukokortikoide, Tetracosactid).
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Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen (Wirkstoffe wie: Pimozid, Haloperidol, trizyklische Antidepressiva, Lithium).
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Die gemeinsame Anwendung von Solian mit dem Wirkstoff Clozapin kann zu einem erhöhten Blutspiegel von Solian führen.
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Einige Arzneimittel gegen Malaria (z. B. mit dem Wirkstoff Mefloquin).
Einnahme von Solian zusammen mit Alkohol
Solian kann die Wirkungen von Alkohol auf das Nervensystem verstärken. Sie dürfen daher während einer Behandlung mit Solian keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Schwangerschaft
Solian wird während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine wirksamen Verhütungsmittel anwenden, nicht empfohlen.
Wenn Sie Solian in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten eingenommen haben, können folgende Symptome bei Ihrem Säugling auftreten: Unruhe, erhöhte Muskelanspannung, Zittern, Schläfrigkeit, Atemprobleme oder Schwierigkeiten beim Füttern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt.
Stillzeit
Stillen Sie nicht während der Behandlung mit Solian. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die beste Möglichkeit, Ihr Baby zu füttern, wenn Sie Solian einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Solian kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch Schläfrigkeit und verschwommenes Sehen verursachen und das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden kann (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung.
Solian enthält Konservierungsmittel, Alkohol und Natrium.
Solian Tropfen enthalten Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat als Konservierungsmittel. Diese Bestandteile können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Das in Solian Tropfen enthaltene Karamellaroma enthält geringe Mengen an Ethanol (Alkohol), jedoch weniger als 100 mg pro Dosis.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.