Vincristin darf nicht angewendet werden,
wenn Sie allergisch gegen Vincristin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
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wenn Sie an einer Nerven- und Muskelkrankheit leiden (z. B. Charcot-Marie-Tooth-Syndrom in der demyelinisierenden Form)
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wenn Sie an Verstopfung leiden und ein Risiko für einen Darmverschluss besteht, besonders bei Kindern
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wenn Sie eine Strahlentherapie erhalten, bei der das Bestrahlungsfeld die Leber einschließt
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in der Schwangerschaft (1. Drittel)
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in der Stillzeit
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durch Injektion in den Rückenmarkskanal, bekannt als INTRATHEKALE VERABREICHUNG
Die intrathekale Injektion von Vincristinsulfat führt normalerweise zum Tod.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Vincristinsulfat darf NUR über eine Vene, entweder als intravenöse Injektion (intravenöse Bolus-Injektion) oder als Infusion (intravenöse Infusion), verabreicht werden. Eine andere Anwendungsart kann zum Tode führen.
Vincristinsulfat darf nicht als Injektion in den Muskel (intramuskuläre Injektion), unter die Haut (subkutane Injektion) oder in den Rückenmarkskanal (intrathekale Injektion) verabreicht werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt vor der Verabreichung von Vincristinsulfat, wenn einer der folgenden Punkte für Sie zutrifft und früher einmal für Sie zugetroffen hat:
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Sie leiden an einer Erkrankung des Nervensystems oder Sie erhalten eine Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die das Nervensystem angreifen, oder eine Bestrahlung des Rückenmarks.
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Sie leiden an einer Leberfunktionsstörung oder haben eine Lebererkrankung.
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Sie haben eine ischämische Herzkrankheit (Herzkrankheit mit Mangeldurchblutung).
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Sie haben aufgrund einer früheren Therapie eine unterdrückte Knochenmarkfunktion.
Es könnte im Verlaufe der Behandlung zu einer Verstopfung kommen. Verständigen Sie Ihren Arzt, falls Sie an Verstopfung leiden. Ihr Arzt könnte Ihnen auch Arzneimittel zur Vorbeugung von Verstopfung geben oder Sie bitten, Ihre Ernährung umzustellen.
Achten Sie auf mögliche Infektionen und wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn Sie der Meinung sind, dass Sie eine Infektion haben, damit Ihr Arzt entsprechende Maßnahmen treffen kann.
Während der Behandlung und bis 6 Monate nach Beendigung der Therapie müssen sowohl männliche als auch weibliche Patienten entsprechende Methoden zur Empfängnisverhütung verwenden.
Anwendung von Vincristin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn Arzneimittel gleichzeitig angewendet werden, können sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung und/oder in ihren Nebenwirkungen beeinflussen. Dies bezeichnet man als eine Wechselwirkung. Eine Wechselwirkung kann auftreten, wenn Vincristinsulfat gemeinsam mit folgenden Arzneimitteln angewendet wird:
Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen und so das Thromboserisiko senken (Antikoa- gulantien), erfordern eine häufigere Kontrolle des Blutbildes.
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Arzneimittel, die die Leberenzyme blockieren können, z. B. Ritonavir und Nelfinavir (zur Behandlung von HIV), Ketoconazol, Voriconazol, Fluconazol und ltraconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen), Erythromycin (zur Behandlung von Infektionen), Cyclosporin (Immunsuppressivum) und Nefazodon (zur Behandlung von Depressionen)
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Arzneimittel, die die Leberenzyme aktivieren können, z. B. Johanniskraut (zur Behandlung von Depressionen)
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Arzneimittel, die ein bestimmtes Protein - das sogenannte p-Glycoprotein - blockieren, z. B. Nifedipin (zur Behandlung von Bluthochdruck)
Die im Blut vorhandene Vincristinmenge kann ansteigen, wodurch es zu mehr und schwereren Nebenwirkungen kommen kann.
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Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie z. B. Phenytoin und Fosphenytoin. Durch Vincristin kann die im Blut vorhandene Menge an Phenytoin abnehmen.
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Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs und andere knochenmarkhemmende Arzneimittel, z. B. Doxorubicin (besonders in Kombination mit Prednison)
Wirkung, Nebenwirkungen und die das Knochenmark unterdrückende Wirkung können sich verstärken.
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Bestimmte Arzneimittel, die das Nervensystem schädigen können, z. B. Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose), L-Asparaginase (zur Behandlung von Blutkrebs) und Ciclosporin A (zur Unterdrückung des Immunsystems)
Diese Wirkstoffe können möglicherweise die schädlichen Wirkungen von Vincristinsulfat auf das Nervensystem verstärken.
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Bestimmte Impfstoffe
Vincristinsulfat unterdrückt das körpereigene Immunsystem und beeinflusst möglicherweise die Fähigkeit des Körpers, auf den Impfstoff zu reagieren. Möglicher tödlicher Ausgang.
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Digoxin (ein Wirkstoff zur Behandlung von Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen) Vincristinsulfat kann die Wirkung von Digoxin abschwächen.
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Mitomycin C (ein Wirkstoff zur Behandlung von bestimmten Tumoren) Eine gleichzeitige Anwendung kann Atemprobleme verursachen.
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Strahlentherapie
Eine Strahlentherapie kann die Nebenwirkungen von Vincristin auf das Nervensystem verstärken.
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Ciclosporin oder Tacrolimus
Bei gleichzeitiger Anwendung kann Ihr Immunsystem den Körper möglicherweise nicht mehr vor Krankheiten schützen (Immunsuppression). Es besteht die Gefahr, dass bestimmte Zellen sich vermehren (Lymphoproliferation).
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GM-CSF und G-CSF (Wirkstoffe, die nach einer Chemotherapie das Wachstum von Blutzellen anregen)
Eine gleichzeitige Anwendung kann eine Nervenkrankheit (Neuropathie) verursachen.
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Dactinomycin
Bei Patienten mit Nierentumor (Wilms-Tumor) wurde über schwere Leberschäden berichtet.
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Bleomycin
Diese Kombination kann eine Krankheit verursachen, bei der der Blutfluss zu den entfernteren Körperteilen, z. B. Finger, Zehen, Nase und Ohren, bei Temperaturveränderungen oder Stress gestört ist (Raynaud-Syndrom).
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Vincristin darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, insbesondere nicht in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft.
Während der Behandlung und bis 6 Monate nach Beendigung der Therapie müssen sowohl männliche als auch weibliche Patienten entsprechende Methoden zur Empfängnisverhütung verwenden.
Wenn Sie schwanger werden oder vermuten, schwanger zu sein, verständigen Sie sofort Ihren Arzt.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Vincristin in die Muttermilch ausgeschieden wird. Das Stillen muss während der Behandlung mit Vincristinsulfat unterbrochen werden.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Eine Behandlung mit Vincristin kann zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führen. Männliche Patienten müssen sich hinsichtlich einer Spermakonservierung beraten lassen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Aufgrund der Nebenwirkungen auf das Nervensystem und den Magen-Darm-Trakt kann dieses Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.