Perindopril

ATC CodeC09AA04
CAS-Nummer82834-16-0
PUB-Nummer107807
Drugbank IDDB00790
SummenformelC19H32N2O5
Molare Masse (g·mol−1)368,47
Aggregatzustandfest

Grundlagen

Perindopril wird verwendet, um Bluthochdruck und Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu behandeln. Es gehört zur Gruppe der ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer). Es Bei diesem Wirkstoff handelt sich um ein Prodrug, also ein Stoff, welcher nach der Aufnahme in den Körper erst zu seiner pharmakologisch wirksamen Form aktiviert wird.

Anwendung und Indikationen

Es wird zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und zur Verringerung von kardialen Ereignissen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit eingesetzt. Bei Patienten, die in der Vergangenheit einen Herzinfarkt hatten, kann Perindopril ebenfalls zur Verringerung des Risikos kardialer Ereignisse eingesetzt werden. Perindopril kann auch in Kombination mit anderen Medikamenten, vor allem jenen, die die Blutfettwerte und den Blutdruck senken, verwendet werden.

Perindopril wird im allgemeinen oral, als Tablette oder Schmelztablette eingenommen. Perindopril wird meistens in Dosierungen zwischen 2 und 10 mg verabreicht.

Geschichte

Perindopril wurde erstmals 1987 von der Firma Servier entwickelt und wird mittlerweile von vielen anderen Unternehmen als Generikum vertrieben. Es wurde erstmals in Frankreich zugelassen und hat sich seitdem in vielen Ländern als wirksames Medikament bewährt.

Pharmakologie

Pharmakodynamik und Wirkmechanismus

Perindoprilat, die aktive Form von Perindopril, ist ein starker, kompetitiver Hemmer von ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme). ACE ist das Enzym, das für die Umwandlung des Stoffes Angiotensin I (ATI) in Angiotensin II (ATII) verantwortlich ist. ATII reguliert den Blutdruck und ist eine Schlüsselkomponente des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Das RAA-System ist ein homöostatischer Mechanismus zur Regulierung der Hämodynamik, des Wasser- und Elektrolythaushalts und somit auch ein Regulator des Blutdrucks.

Pharmakokinetik

Perindopril wird schnell absorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration etwa 1 Stunde nach der oralen Verabreichung erreicht wird. Die Bioverfügbarkeit beträgt 65-75%. Nach der Absorption wird Perindopril zu Perindoprilat hydrolysiert, welches eine durchschnittliche Bioverfügbarkeit von 20% aufweist. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Absorption wird durch die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung nicht beeinflusst. Perindoprilat ist zu 10-20% an Plasmaproteine gebunden. Perindopril wird in der Leber extensiv metabolisiert, weshalb nach oraler Verabreichung nur 4-12% der Dosis im Urin wiedergefunden werden. Perindoprilat hat eine sehr lange Halbwertszeit von 30 bis 120 Stunden. Dies ist auf seine langsame Dissoziation von den ACE-Bindungsstellen zurückzuführen.

Wechselwirkungen

Mit den folgenden Arzneistoffen kann es zu Interaktionen kommen:

  • Lithium
  • Goldinjektionen bei der Behandlung der Arthritis
  • Kaliumsparende Diuretika wie Spironolacton, Amilorid und Triamteren
  • Bei einer Kombination mit einem Diuretikum und einem sogenannten NSAID (Non-Steroidal-Anti-Inflammatory-Drug) mit Perindopril kann es zu einer sehr schweren Nierenschädigung oder sogar Nierenversagen kommen. Diese Kombination wird auch "Triple-Whammy"genannt.

Toxizität

Kontraindikationen

  • Perindopril sollte nicht bei einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen ACE-Hemmern verwendet werden.
  • Bei Patienten mit einer schweren Nierenerkrankung soll Perindopril nicht verwendet werden.
  • Bei Kindern und Schwangeren darf Perindopril nicht gegeben werden.

Nebenwirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen von Perindopril sind:

  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Husten
  • Schlafstörungen
  • leichte Stimmungsschwankungen
  • Rückenschmerzen

Seltenere Nebenwirkungen:

  • Verdauungsbeschwerden wie beispielsweise Durchfall
  • Übelkeit
  • Geschmacksstörungen
  • Ausschläge
  • Bauchschmerzen

Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Perindopril nicht eingesetzt werden.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

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