Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Alkeran Vorsicht geboten?
Alkeran wird Ihnen in der Regel von einem Tumorspezialisten verschrieben, und dessen Anweisung sollte streng befolgt werden.
Alkeran hat eine starke Hemmwirkung auf die Neubildung der Blutzellen im Knochenmark; daher muss das Blutbild engmaschig kontrolliert werden.
Bei Patientinnen und Patienten, die kurz zuvor eine andere Behandlung mit Krebsmitteln oder Röntgenstrahlen erhalten haben, sollte Alkeran wegen der möglicherweise verstärkten Wirkung auf das Knochenmark nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Informieren Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, falls Sie in der Vergangenheit eine solche Behandlung erhalten haben.
Wenn es zu Blutungen kommt oder kleine blaue Flecken auf der Haut beobachtet werden, müssen Sie die Therapie sofort stoppen und Ihren Arzt oder Ihre Ärztin benachrichtigen.
Wenn Sie eine Impfung erhalten sollen, sprechen Sie bitte davor mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin oder dem medizinischen Fachpersonal. Dies ist erforderlich, da manche Impfungen (wie gegen Kinderlähmung, Masern, Mumps und Röteln) bei Ihnen zu einer Infektion führen können, wenn Sie sie erhalten, während Sie Alkeran einnehmen.
Thromboembolische Ereignisse
Das Risiko für tiefe Venenthrombosen (Bildung eines Blutgerinnsels, Thrombus genannt, in einer tiefen Vene, vorwiegend in den Beinen) und Lungenembolien (Verstopfung der Hauptarterie der Lunge oder ihrer Äste durch ein Blutgerinnsel, das abreisst und in die Lunge wandert) kann erhöht sein, wenn Alkeran in Kombination mit anderen Medikamenten angewendet wird. Das sind Medikamente, die sich auf Ihr Immunsystem auswirken können (wie Lenalidomid/Thalidomid), oder Medikamente, die den Nutzen der Behandlung mit Alkeran verstärken können (wie Prednison/Dexamethason).
Besondere Vorsicht ist bei Patientinnen geboten, die ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (Pille) anwenden. Patientinnen, die kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, sollten eine andere zuverlässige Empfängnisverhütungsmethode verwenden.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird nach sorgfältiger Prüfung Ihrer Risikofaktoren entscheiden, welche Massnahmen getroffen werden sollen (beispielsweise Rauchen, erhöhter Blutdruck, erhöhte Lipidkonzentration im Blut, frühere Thrombosen, Verhütungsmethode).
Bei Anzeichen oder Symptomen einer Thromboembolie (wie Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust, Schwellungen in Armen oder Beinen) müssen Sie sofort Ihren Arzt informieren. Wenn bei Ihnen ein thromboembolisches Ereignis auftritt, kann Ihr Arzt entscheiden, Ihre Behandlung abzubrechen und eine Standard-Antikoagulationstherapie zu beginnen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie die Behandlung mit Alkeran in Kombination mit Lenalidomid und Prednison oder Thalidomid und Prednison oder Dexamethason wieder beginnen sollen, sobald das thromboembolische Ereignis behandelt wurde.
Bei männlichen und weiblichen Patienten im fortpflanzungsfähigen Alter sind während der Behandlung mit Alkeran empfängnisverhütende Massnahmen vorzunehmen (siehe Abschnitt: «Darf Alkeran während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?»).
Bei Kindern, die auch mit Busulfan (ein anderes chemotherapeutisches Medikament zur Behandlung bestimmter Krebsarten) behandelt werden, sollte Alkeran mindestens 24 Stunden nach dem Erhalt der letzten Dosis Busulfan verabreicht werden.
Der Einfluss von Alkeran auf die Fähigkeit, Auto zu fahren oder eine Maschine zu bedienen, wurde nicht speziell untersucht. Aufgrund der unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit und Erbrechen kann die Fahrtüchtigkeit, die Reaktionsfähigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Sie müssen insbesondere mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, wenn Sie Folgendes erhalten bzw. einnehmen:
• Impfstoffe, die Lebendorganismen enthalten,
• Nalidixinsäure (ein Antibiotikum zur Behandlung von Harnwegsinfektionen),
• Ciclosporin (verwendet zur Vermeidung einer Organ- oder Gewebeabstossung nach einer Transplantation oder zur Behandlung bestimmter Hauterkrankungen wie Psoriasis und Ekzem sowie zur Behandlung von rheumatoider Arthritis),
• bei Kindern Busulfan (ein anderes chemotherapeutisches Medikament zur Behandlung bestimmter Krebsarten).
Alkeran könnte bei einer geringen Anzahl von Patientinnen und Patienten das Risiko für die Entstehung anderer Krebsarten (sekundäre solide Tumoren) erhöhen, insbesondere bei Anwendung in Kombination mit Lenalidomid, Thalidomid und Prednison. Bei der Verschreibung von Alkeran sollte Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin den Nutzen und die Risiken sorgfältig gegeneinander abwägen.
Darf Alkeran während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vor der Einnahme dieses Arzneimittels mit, wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder es werden möchten oder stillen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Frauen
Alkeran kann Ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das ungeborene Kind schädigen. Verlässliche empfängnisverhütende Massnahmen müssen ergriffen werden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden, während Sie Alkeran einnehmen. Wenn Sie bereits schwanger sind, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen, bevor Sie Alkeran einnehmen. Sie dürfen nicht stillen, während Sie Alkeran einnehmen. Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.
Männer
Alkeran kann Ihre Fruchtbarkeit permanent beeinträchtigen. Beim Geschlechtsverkehr sollen Kondome benutzt werden. Bis zu 6 Monate nach Ende der Behandlung soll kein Kind gezeugt werden. Da Alkeran zu Unfruchtbarkeit führen kann, sollten Sie mit Ihrem Arzt eine Spermienkonservierung besprechen.