Diamox®

Diamox®
Wirkstoff(e)Acetazolamid
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberOM Pharma Suisse SA
ATC CodeS01EC01
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeGlaukommittel und Miotika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Der Wirkstoff von Diamox, Acetazolamid führt zu einer verstärkten Wasserausscheidung (Diurese).

Für das Auge bedeutet dies eine Senkung des Innendrucks. Diamox wird deshalb zur Glaukombehandlung (grüner Star) eingesetzt.

Bei Atembeschwerden führt Diamox zur verbesserten Ansprechbarkeit des Atemzentrums. Das Arzneimittel wird zur Prophylaxe der Höhenkrankheit eingesetzt.

Hirnödeme (Wasseransammlungen im Hirn) und bestimmte Epilepsieformen werden durch Diamox günstig beeinflusst.

In der Bauchspeicheldrüse wird die Sekretion durch das Arzneimittel vermindert.

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Während einer Langzeittherapie mit Diamox muss für eine ausreichende Zufuhr von Kalium gesorgt werden. Hierzu eignen sich Diätmassnahmen (Gemüse, Obst, vor allem getrocknete Aprikosen) oder eine zusätzliche Abgabe von Kaliumpräparaten. Hierüber entscheidet der Arzt oder die Ärztin.

Wann ist bei der Einnahme von Diamox Vorsicht geboten?

Diamox kann Schläfrigkeit oder Verwirrung verursachen oder die Sehkraft beeinträchtigen, und damit die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen beeinträchtigen! Wenn Sie nach Einnahme von Diamox solche Nebenwirkungen empfinden, dann sollten Sie weder fahren noch Maschinen bedienen.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie

  • an Nierenbeschwerden wie Nierensteinen leiden oder gelitten haben;
  • an Diabetes oder an Störungen des Blutzuckerspiegels leiden;
  • älter als 65 Jahren sind;
  • einen Hautausschlag oder irgendein anderes allergisches Symptom an sich bemerken.

Wenige Personen, die mit Mitteln gegen Epilepsie, wie Acetazolamid, behandelt wurden, hatten Selbstverletzungs- oder Suizidgedanken. Falls Sie solche Gedanken haben, dann müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin sofort kontaktieren.

Bei Patienten mit Lungenerkrankungen wie Lungenemphysem oder chronischer Bronchitis, bei denen die Atmung eingeschränkt ist, sollte Diamox nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder kürzlich eingenommen haben! Es betrifft insbesondere folgende Arzneimittel, die die Wirkung von Diamox beeinflussen können:

  • Probenecid und Sulfinpyrazon verstärken die Wirkung von Diamox.
  • Mittel für Ihr Herz, wie Herzglykoside (z.B. Digoxin)
  • Mittel zur Senkung des Blutdrucks
  • Mittel zur Blutverdünnung (Antikoagulanzien)
  • Barbiturate
  • Mittel gegen Diabetes, um Ihren Blutzuckerspiegel zu senken (z.B. Metformin)
  • Mittel gegen Epilepsie oder Anfälle (insbesondere Phenytoin, Primidon, Carbamazepin oder Topiramat)
  • Methotrexat
  • Aspirin (Acetylsalicylsäure) und verwandte Arzneimittel, z.B. Salicylsäure oder Cholinsalicylat für Mundkrankheiten
  • Carboanhydrasehemmer (zur Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck angewendet)
  • Amphetamine (stimulierend), Chinidin (behandelt unregelmässigen Herzschlag; in der Schweiz nicht zugelassen) oder Lithium (zur Behandlung schwerer Geistesbeschwerden)
  • Ciclosporin (wird nach Transplantationen zur Immunsuppression angewendet)

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen!

Darf Diamox während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Es gibt keine kontrollierten Studien mit Diamox während der Schwangerschaft oder Stillzeit, deshalb sollte Diamox während der Schwangerschaft (vor allem in den ersten 3 Monaten), wenn Sie denken, schwanger zu sein oder schwanger werden möchten, nicht eingenommen werden, es sei denn, dass der Arzt oder die Ärztin dies ausdrücklich verordnet.

Acetazolamid, der Wirkstoff von Diamox, tritt in die Muttermilch über. Während der Stillzeit müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat fragen, ob Sie Diamox einnehmen dürfen.

Wie wird es angewendet?

Diamox wird je nach Anwendungsgebiet in verschiedenen Dosierungen vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben.

Erwachsene:

Übliche Dosierung, falls nicht anders vom Arzt oder von der Ärztin verordnet:

Glaukom 1. In akuten Fällen: 250-1000 mg (1-4 Tabletten) über 24 h verteilt
2. Dauermedikation: 125-250 mg (½-1 Tabl.) täglich
Atembeschwerden 500-750 mg (2-3 Tabletten) täglich
Epilepsie 250-1000 mg (1-4 Tabletten) über 24 h verteilt
Ödeme Anfangs 250-375 mg (1-1½ Tabletten) täglich, anschliessend 250-375 mg (1-1½ Tabletten) wöchentlich
Prophylaxe der Höhenkrankheit Ca. 500 mg (2 Tabl.) täglich (Beginn: 1 Tag vor Aufbruch)

Die Tablette ist zu Dosierungszwecken in 2 Hälften teilbar.

Die Anwendung und Sicherheit von Diamox bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Falls Sie mehr Diamox als vorgesehen eingenommen haben, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, indem Sie entweder Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin anrufen oder zum nächstgelegenen Spital (Notfallabteilung) gehen. Nehmen Sie die übrigbleibenden Tabletten und diese Packungsbeilage mit, so wird der Arzt wissen, was Sie eingenommen haben.

Beim Vergessen einer Dosis sollten sie diese einnehmen, sobald Sie sich daran erinnern. Falls aber nur weniger als 2 Stunden bis nächster Einnahme bleiben, dann müssen Sie die vergessene Dosis auslassen. Nehmen Sie nie doppelte Dosen auf einmal.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Diamox nicht eingenommen werden?

Diamox sollte nicht eingenommen werden:

  • bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamid, Sulfonamidderivaten (inkl. Acetazolamid) oder einem Inhaltsstoff von Diamox
  • bei schweren Lebererkrankungen;
  • wenn Sie an schwere Nierenbeschwerden leiden (oder gelitten haben);
  • wenn Sie an Nebennierenrindeninsuffizienz (auch als Addison-Krankheit bekannt) leiden;
  • bei erniedrigtem Natrium- und/oder Kaliumspiegel oder erhöhtem Chloridspiegel im Blut.

Die Anwendung und Sicherheit von Diamox bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.

Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat, falls Sie von irgendeiner dieser Kontraindikationen betroffen sind.

Eine Diamox-Langzeitbehandlung ist nicht angezeigt bei Patienten und Patientinnen mit chronischem, nicht stark ausgeprägtem Glaukom, deren Tränenausführgänge verstopft sind.

Welche Nebenwirkungen kann Diamox haben?

  • Allergische Reaktionen. Beim Auftreten von schwerwiegenden allergischen Reaktionen wie plötzlichen Atembeschwerden, Schwellung der Augenlider, des Gesichtes oder der Lippen, Hautausschlag oder Jucken (insbesondere wenn der ganze Körper betroffen ist), suchen Sie sofort Ihren Arzt, bzw. Ihre Ärztin auf. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern).
  • Hautausschläge. Wenn schwerwiegende Hautsymptome wie Bläschenbildung oder Schälen der Haut um Lippen, Augen, Mund, Nasen und Genitalien herum, grippeähnliche Symptome und Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, allgemeines Unwohlsein auftreten, brechen Sie die Behandlung ab und suchen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern).
  • Azidose (Übersäuerung des Blutes): Symptome sind u.a. Übelkeit, Erbrechen, Herzklopfen oder Kopfweh. Sie müssen sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder ein Spital kontaktieren. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkung kann auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht ermittelt werden.
  • Schwerwiegende Hautreaktion: ein roter, schuppiger Ausschlag mit Erhebungen unter der Haut und Blasen (exanthematische Pustulose). Wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt bzw. eine Ärztin, wenn bei Ihnen solche Symptome auftreten. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkung kann auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht ermittelt werden.

Folgende weitere Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Diamox auftreten:

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern):

  • Taubheitsgefühl und Kribbeln an Haut, Fingern oder Zehen, Leistungsabfall, Schwindel, Kopfschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Geschmacksstörungen, Müdigkeit, schwarze oder Teerstühle

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern):

  • Depression und Verwirrtheit, Erregbarkeit, Muskelschwächen und -Lähmungen, Krampfanfälle, Störungen der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie)
  • Kurzsichtigkeit
  • Ohrengeräusche (Tinnitus) und Hörstörungen
  • Blutdrucksenkung
  • Bei Patienten mit Herz- oder Lungenkrankheiten vermehrte Atembeschwerden.
  • Krampfartige Beschwerden in Händen und Füssen
  • Erweichung der Knochen (Osteomalazie)
  • Wachstumsverzögerung bei Kindern
  • Vermehrter Harndrang, Nierenversagen
  • Schmerzen aufgrund von Nierensteinen, oft anfallsartig im Nieren- oder im Lendenbereich.
  • Erhöhtes Kalzium im Urin und erhöhte Harnsäure im Blut
  • Durst, Mundtrockenheit

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern):

Hepatitis (Lebervergrösserung, Leberentzündung), Gelbsucht (gelbe Haut und Augen, dunkelfarbiger Harn, heller Stuhl)

Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern):

  • Schock
  • Lichtempfindlichkeit
  • Blutbildveränderungen
  • Flüssigkeitsansammlung in Lungengeweben (Lungenödem), einschliesslich Atembeschwerden, Husten mit blutig-schaumigem Auswurf und bleiche Haut
  • Leberfunktionsstörungen, Lebernekrose (massiver Zerfall der Leberzellen)
  • Ausscheidung von Blut oder Glukose im Harn

Unbekannt (Häufigkeit kann auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht ermittelt werden):

  • Verminderung der Produktion von Blutzellen im Knochenmark
  • Anzahl Blutzellen erniedrigt (Panzytopenie)
  • Rote, weiche, warme, geschwollene Gelenke (Gichtanfälle)
  • Nieren-und Harnleiterkolik
  • Hautrötung, Hautausschlag, Hitzegefühl, verminderte Libido, Fieber

Ausserdem kann Diamox Nebenwirkungen auslösen, die Sie normalerweise nicht bemerken werden, wie Veränderungen in Elektrolyten (Salze). Ihr Blutzuckerspiegel kann verändert werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. mit Ihrer Ärztin. Bei einer Langzeitbehandlung mit diesem Arzneimittel sollte Ihr Blut regelmässig kontrolliert werden.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Diamox kann gewisse Labortests beeinflussen. Falls Sie ein Spital oder eine Klinik für Labortests besuchen, müssen Sie den betroffenen Arzt informieren, dass Sie Diamox einnehmen.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Hinweise

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Diamox enthalten?

1 Tablette Diamox enthält

Wirkstoffe

250 mg Acetazolamid.

Hilfsstoffe

Weitere Hilfsstoffe.

Zulassungsnummer

21191 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Diamox? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Von den 250 mg Tabletten (mit Kreuzbruchrille) sind Packungen zu 25 erhältlich.

Zulassungsinhaberin

OM Pharma Suisse AG, Villars-sur-Glâne

Diese Packungsbeilage wurde im August 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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