Im Fall von Nebenwirkungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin!
Folgende Nebenwirkungen sind sehr häufig beobachtet worden:
Störungen des Elektrolyt- (Natrium, Calcium, Magnesium und Chlorid) und Flüssigkeitshaushaltes als Folge der vermehrten Wasserausscheidung können auftreten.
Weitere Störungen im Elektrolythaushalt (z.B. Mangel an bestimmten Elektrolyten) können sich äussern in Beschwerden wie verstärktem Durst, Kopfschmerz, Verwirrtheit, Benommenheit, Muskelkrämpfen, Tetanie, in Form von Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen, aber auch in Form von Magen-Darm-Beschwerden.
Verschiedene Krankheiten, andere gleichzeitig eingenommene Medikamente sowie die Art der Ernährung können im Hinblick auf die Entwicklung von Störungen des Elektrolythaushaltes von Bedeutung sein. Vor allem bei Erbrechen oder Durchfall muss daran gedacht werden, dass dies die Entwicklung eines Kaliummangels begünstigen kann. Zu Behandlungsbeginn kann es zu Kaliummangel, bei einer Langzeitbehandlung, insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen, zu Kaliumüberschuss im Blut kommen.
Stärkere Elektrolytstörungen müssen ausgeglichen werden.
Die harntreibende Wirkung kann zu Blutvolumenmangel und zu Körperwasserverlust führen, insbesondere bei älteren Patienten. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, unerwünschte Flüssigkeitsverluste (z.B. bei Erbrechen oder Durchfall, starkem Schwitzen) auszugleichen. In Verbindung mit einer verstärkten Wasserausscheidung kann es zu einer Blutdrucksenkung kommen. Dies kann eine Beeinträchtigung von Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen und Beschwerden wie Kopfdruck, Kopfschmerz, Schwindel, Benommenheit, Schwächegefühl, Muskelkrämpfen in den Beinen, Schläfrigkeit, Sehstörungen und Mundtrockenheit sowie Kreislaufregulationsstörungen beim Aufstehen verursachen.
Es kann zu einem Anstieg des Blutspiegels von Kreatinin und Blutfetten kommen.
Häufige Nebenwirkungen:
Ein starker Flüssigkeitsmangel kann zu Bluteindickung mit Neigung zur Entwicklung von Thrombosen führen.
Zu Behandlungsbeginn kann es zu einem Mangel an verschiedenen Elektrolyten (Natrium, Chlor, Kalium), bei einer Langzeitbehandlung, insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen, zu Kaliumüberschuss im Blut (Hyperkaliämie) kommen. Wenn eine Hypokaliämie (zu niedriger Kaliumspiegel im Blut) auftritt, kann dies in der Regel korrigiert werden, ohne die Behandlung mit Furospir zu unterbrechen. Mögliche Anzeichen eines Kaliumüberschusses sind Beschwerden wie Müdigkeit, Muskelschwäche, z.B. in den Beinen, und Herzrhythmusstörungen.
Ein Anstieg der Harnsäurekonzentration ist möglich. Dies kann bei Patienten mit entsprechender Veranlagung zu Gichtanfällen führen.
Es kann zu einer Erhöhung des Cholesterinspiegels im Blut kommen.
Häufig wurde eine hepatische Enzephalopathie (reversible Erkrankung des Nervensystems aufgrund von Leberversagen) bei Patienten mit hepatozellulärer Insuffizienz (z.B. als Folge von Hepatitis, Leberzirrhose oder Lebertumoren) beobachtet. Zu den Symptomen gehörten Schlaflosigkeit, Hypersomnie (übermässige Schläfrigkeit), Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Desorientierung, plötzliche und kurze Muskelzuckungen, Zittern, psychomotorische Störungen und Bewusstseinsstörungen.
In Abhängigkeit von der verabreichten Dosis wurde eine vermehrte Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen und Brustschmerzen bei Männern und Frauen beobachtet. Bei Männern kann eine Vergrösserung der Brustdrüsen auftreten. Bei Frauen können Menstruationsstörungen einschliesslich eines Ausbleibens der Menstruation auftreten.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Es können (z.B. allergische) Reaktionen an Haut und Schleimhäuten auftreten, insbesondere in Form von Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht und anderen Hautausschlägen (Exanthem) sowie in Form von blasigen Hauterscheinungen (bullöse Dermatitis, bullöses Pemphigoid), Erythema multiforme/polymorphem Erythem (gekennzeichnet durch Hautrötung in konzentrischen Kreisen mit einer Blase in der Mitte), generalisiertem exfolierendem Ekzem (starke Hautabschuppung) sowie Haut- und Schleimhautblutungen (Purpura). Lichtüberempfindlichkeit der Haut kann auftreten.
Die Behandlung mit Furosemid kann zur Verminderung der Glukosetoleranz führen. Bei Diabetikern kann dies eine Verschlechterung der Stoffwechsellage zur Folge haben; es kann auch dazu kommen, dass ein latenter Diabetes mellitus sich manifestiert.
Hörstörungen können auftreten und sind meist vorübergehender Natur. Dieses Risiko besteht insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion. Unter Furosemid wurden Fälle von Gehörschäden beschrieben, die gelegentlich bestehen bleiben.
Kopfschmerzen, Ataxie (Störung der Bewegungssteuerung und -koordination sowie Muskelan- und -entspannung), Verwirrung, Muskelkrämpfe, Schwindel, Übelkeit, Mangel an Blutplättchen (und dadurch erhöhte Blutungsneigung) können auftreten.
Seltene Nebenwirkungen:
Heiserkeit und Veränderungen der Stimmlage (Vertiefung bei Frauen, resp. Erhöhung bei Männern) wurden festgestellt. Da diese nicht in allen Fällen nach Absetzen des Präparates verschwunden sind, wird der Arzt bzw. die Ärztin, insbesondere bei Patienten mit Berufen, in denen die Stimme eine besondere Bedeutung hat (Theater-, Lehrberufe) Furospir nur verschreiben, wenn dies therapeutisch unbedingt notwendig ist.
Anstieg der Leberenzyme, Hepatitis (Leberentzündung), Erbrechen, Durchfall, Vaskulitis (Entzündung der Blutgefässe), Parästhesie (Hautkribbeln, Stechen), Benommenheit/Schläfrigkeit, Lethargie (Mattigkeit, verminderte Antriebskraft), Ohrgeräusche (Tinnitus aurium), Nierenentzündung, verringerte Zahl weisser Blutkörperchen, erhöhte Zahl Eosinophile im Blut (Eosinophilie mit nachfolgender Entzündung von Geweben und Schädigung von Organen), Fieber, verstärkter Haarwuchs im Gesicht und am Körper bei der Frau, Impotenz beim Mann.
Anzeichen einer Blasenentleerungsstörung (Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder unvollständige Entleerung der Blase) können neu auftreten oder sich verstärken (z.B. Stauungsniere, Prostatavergrösserung oder Harnröhrenverengung). Im äussersten Fall kann es zur Harnsperre mit Blasenüberdehnung kommen. Wenn Sie nicht normal Wasser lassen können, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion kann auftreten, insbesondere im Rahmen einer verminderten Durchblutung der Nieren.
Anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen auf Furosemid (z.B. Schock) wurden bisher nur nach intravenöser Gabe beschrieben.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Magengeschwüre (auch mit Blutungen), akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenstauung im Inneren der Leber (Gelbsucht, dunkler Urin, heller Stuhlgang, Juckreiz), Hautveränderungen in Form von Erythema anulare, einem fleckenförmigen Hautausschlag mit Ausbildung von Papeln oder sonstigem Ausschlag, Ausfall der Kopf- oder Körperhaare, Lupus-artige Beschwerden, Anämie (Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Blässe, Infektionen, Blutergüsse), Knochendeformation.
Nebenwirkungen nicht bekannter Häufigkeit:
Die Einnahme von Furospir kann einen vorbestehenden Lupus verschlimmern oder diese Autoimmunerkrankung aktivieren.
Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, AGEP, DRESS-Syndrom und lichenoide Reaktionen), die als generalisierte Hautausschläge (violette Papeln, Blasen/Bläschen) und/oder mit Beteiligung der Schleimhäute und Fieber auftreten, wurden ebenfalls sehr selten beobachtet. Wenn bei Ihnen Hautausschlag und/oder Fieber auftreten, beenden Sie sofort die Einnahme von Furospir und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Es wurde über Fälle von Schwindel, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit sowie Kopfschmerzen berichtet. Eine Hypokalzämie (zu niedriger Calciumspiegel im Blut) kann auftreten und Symptome hervorrufen wie Hautabschuppung, brüchige Nägel und glanzlose Haare, Muskelkrämpfe, neurologische oder psychische Beschwerden.
Es wurden Fälle einer Rhabdomyolyse (Abbau von Muskelgewebe, der zu Niereninsuffizienz führen kann) berichtet, die insbesondere durch Muskelschmerzen, Muskelschwäche und Muskelschwellungen gekennzeichnet ist und vermehrt dann auftrat, wenn bereits eine Hypokaliämie (zu niedriger Kaliumspiegel im Blut) vorlag. Wenn Sie diese Symptome bemerken, wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Bei Frühgeborenen kann es zu einer übermässigen Einlagerung von Calcium in den Nieren kommen.
Bei einigen Männern mit Krebserkrankung wurde das Fortschreiten eines kastrationsresistenten Prostatakarzinoms beobachtet.