Was sollte dazu beachtet werden?
Wenn bei einem schweren Kernkraftwerk-Störfall radioaktive Stoffe freigesetzt werden, wird mit Sirenen alarmiert. Danach werden die Anweisungen der Behörden über Radio und andere Medien bekanntgegeben.
Bitte nehmen Sie keine Tabletten ohne Aufforderung der Behörden ein.
Kaliumiodid 65 SERB Tabletten verhindern die Speicherung radioaktiven Iods in der Schilddrüse. Sie bieten aber keinen Schutz gegen Strahlung, die von aussen auf den Körper und die Atemwege wirkt. Deshalb muss bei einer Gefährdung durch Radioaktivität in jedem Fall das Hausinnere bzw. ein Keller oder Schutzraum aufgesucht werden.
Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Kaliumiodid 65 SERB Vorsicht geboten?
Personen, die an einer Überfunktion der Schilddrüse leiden und medikamentös gut eingestellt sind, sollen Kaliumiodid 65 SERB Tabletten unter Beibehalten ihrer Behandlung einnehmen, jedoch nach Beendigung der Notfallsituation den Arzt aufsuchen. Eine ärztliche Kontrolle ist nach Beendigung der Notfallsituation bei folgenden Personen erforderlich: Neugeborene bis zum ersten Monat mit besonderer Dringlichkeit, Schwangere und Stillende, Personen, die mit Lithium oder entwässernden Arzneimitteln behandelt werden und Personen mit möglichen Nebenwirkungen. Teilen Sie die Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten Ihrem behandelnden Arzt mit, insbesondere auch Endokrinologen oder Nuklearmedizinern bis zwei Jahre nach Einnahme. Dies gilt auch, wenn Sie nicht mit Kaliumiodid 65 SERB, sondern mit einer Ersatzmedikation behandelt werden.
Wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer nachgewiesenen, schweren Unverträglichkeit auf Lactose oder Galaktose leiden, können -unittelbar vor Einnahme von Kaliumiodid 65 SERB Tabletten- Tilactase enthaltende Tabletten eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen!
Darf Kaliumiodid 65 SERB während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Die Einnahme sollte auf Anordnung der Behörden auch in der Schwangerschaft und Stillzeit erfolgen. Iodid geht in die Muttermilch über. Dennoch kann das Stillen weitergeführt werden. Die Zufuhr von Kaliumiodid über die Muttermilch ist jedoch kein Ersatz für die dem Neugeborenen bzw. Säugling separat zu verabreichende Dosis an Kaliumiodid (vgl. «Wie verwenden Sie...?»). Ausserdem sollte das Kind nach der Geburt eingehend bezüglich der Schilddrüsengrösse und -funktion untersucht werden.