Wann ist bei der Einnahme von Vosevi Vorsicht geboten?
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Vosevi einnehmen:
- wenn Sie derzeit Arzneimittel mit dem Wirkstoff Amiodaron zur Behandlung von unregelmässigem Herzschlag einnehmen oder in den letzten paar Monaten eingenommen haben, da dies eine lebensbedrohliche Verlangsamung Ihres Herzschlags bewirken kann. Wenn Sie dieses Arzneimittel eingenommen haben, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise andere Behandlungsmöglichkeiten erwägen. Sollte eine Behandlung mit Vosevi notwendig sein, ist möglicherweise eine zusätzliche Überwachung Ihres Herzens notwendig.
- wenn Sie an Diabetes mellitus leiden. Es kann notwendig sein, Ihren Blutzuckerspiegel engmaschiger zu kontrollieren und/oder Ihre Diabetes-Medikamente anzupassen, nachdem Sie mit der Einnahme von Vosevi begonnen haben. Einige Patienten litten an erniedrigten Blutzuckerspiegeln, nachdem sie die Behandlung mit Vosevi-ähnlichen Medikamenten begonnen hatten.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin sollte wissen, ob einer der folgenden Zustände auf Sie zutrifft. Diese werden vor Beginn der Behandlung mit Vosevi berücksichtigt werden.
- Andere Leberprobleme ausser der Hepatitis C, z.B.
- wenn Sie eine Hepatitis‑B‑Infektion haben oder (früher) hatten, da Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie dann möglicherweise genauer überwachen möchte;
- wenn Sie sich einer Lebertransplantation unterzogen haben.
- Nierenprobleme, da Vosevi bei Patienten mit bestimmten schwerwiegenden Nierenproblemen nicht vollständig untersucht wurde.
- Laufende Behandlung einer Human-Immundefizienz-Virus (HIV)‑Infektion, da Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie dann möglicherweise genauer überwachen möchte.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin:
- wenn Sie derzeit Arzneimittel gegen Herzprobleme einnehmen oder in den letzten Monaten eingenommen haben und während der Behandlung folgende Symptome auftreten:
- Langsamer oder unregelmässiger Herzschlag oder Herzrhythmusstörungen
- Kurzatmigkeit oder Verschlechterung einer bestehenden Kurzatmigkeit
- Schmerzen im Brustkorb
- Benommenheit
- Herzklopfen (Palpitationen)
- Beinahe bewusstlos oder bewusstlos werden
- wenn Sie Warfarin und andere ähnliche Arzneimittel einnehmen, die als Vitamin‑K-Antagonisten bezeichnet und zur Blutverdünnung angewendet werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin muss gegebenenfalls die Häufigkeit Ihrer Bluttests erhöhen, um zu überprüfen, wie gut Ihr Blut gerinnt.
- wenn Sie Arzneimittel zur Unterdrückung Ihres Immunsystems einnehmen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin muss gegebenenfalls die Häufigkeit Ihrer Bluttests erhöhen.
- wenn während der Behandlung Anzeichen für Leberprobleme auftreten, wie z.B.:
- Übelkeit, Erbrechen oder abdominelle (Bauch-) Schmerzen
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen.
Blutuntersuchungen
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird vor, während und nach der Behandlung mit Vosevi Ihr Blut untersuchen. Dies erfolgt, damit:
- Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden kann, ob Sie Vosevi einnehmen sollten;
- Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin bestätigen kann, dass Ihre Behandlung erfolgreich war und kein Hepatitis‑C‑Virus mehr in Ihrem Körper vorhanden ist.
Einige Arzneimittel dürfen nicht zusammen mit Vosevi eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie eines der nachstehend beschriebenen Arzneimittel einnehmen:
- Amiodaron zur Behandlung von unregelmässigem Herzschlag;
- Rifapentin (Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen, einschliesslich Tuberkulose);
- Oxcarbazepin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie und Vorbeugung von Krampfanfällen);
- Tenofovirdisoproxilfumarat oder andere Arzneimittel, die Tenofovirdisoproxilfumarat enthalten, zur Behandlung einer HIV‑Infektion;
- Atazanavir, Efavirenz oder Lopinavir zur Behandlung einer HIV‑Infektion;
- Digoxin zur Behandlung von Herzerkrankungen;
- Modafinil zur Behandlung von Schlafstörungen;
- Atorvastatin, Pravastatin oder andere Statine zur Behandlung von hohen Cholesterinwerten;
- Edoxaban zur Verhinderung von Blutgerinnseln.
Wenn Sie Vosevi zusammen mit einem dieser Arzneimittel einnehmen, kann dies zum Nachlassen der Wirksamkeit der Arzneimittel oder zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen. Eventuell muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen dann ein anderes Arzneimittel verschreiben oder Ihre Arzneimitteldosis entsprechend verändern. Dies kann Vosevi betreffen oder andere Arzneimittel, die Sie anwenden.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin um Rat, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren, Sodbrennen oder der Refluxkrankheit einnehmen, da diese eine Verringerung der Menge von Velpatasvir in Ihrem Blut bewirken können. Diese Arzneimittel umfassen:
- Antazida (z.B. Aluminium‑/Magnesiumhydroxid oder Kalziumkarbonat). Diese sollten mindestens 4 Stunden vor oder 4 Stunden nach Vosevi eingenommen werden;
- Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol, Lansoprazol, Rabeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol). Falls Sie hohe Dosen dieser Arzneimittel benötigen, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen stattdessen ein anderes Arzneimittel verschreiben oder Ihre Arzneimitteldosis entsprechend verändern;
- H2‑Rezeptor‑Antagonisten (z.B. Famotidin, Cimetidin, Nizatidin oder Ranitidin). Falls Sie hohe Dosen dieser Arzneimittel benötigen, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen stattdessen ein anderes Arzneimittel verschreiben oder Ihre Arzneimitteldosis entsprechend verändern.
Diese Arzneimittel können eine Verringerung der Menge von Velpatasvir in Ihrem Blut bewirken. Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen entweder ein anderes Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren, Sodbrennen oder der Refluxkrankheit verschreiben oder Ihnen Empfehlungen zur Art und zum Zeitpunkt der Einnahme solcher Arzneimittel geben.
Die Anwendung und Sicherheit von Vosevi bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.
Lactose
Vosevi enthält 117 mg Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Vosevi erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Natrium
Vosevi enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. Vosevi ist nahezu «natriumfrei».
Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Wirkungen von Vosevi auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bisher liegen keine Hinweise darauf vor, dass Vosevi die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen!
Darf Vosevi während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Die Auswirkungen von Vosevi während der Schwangerschaft sind nicht bekannt. Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.
Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Vosevi bei Schwangeren vor. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Vosevi während der Schwangerschaft vermieden werden. Fragen Sie den Arzt oder Apotheker bzw. die Ärztin oder Apothekerin um weiteren Rat.
Während der Behandlung mit Vosevi dürfen Sie nicht stillen. Es ist nicht bekannt, ob Sofosbuvir, Velpatasvir oder Voxilaprevir, die drei Wirkstoffe in Vosevi, in die Muttermilch übertreten.