Wie alle Arzneimittel kann Carbo-PT EBEWE 1000 mg/100 ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen:
Blutbildendes System
Die dosisbegrenzende Nebenwirkung von Carbo-PT EBEWE 1000 mg/100 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist die im allgemeinen reversible Einschränkung der Knochenmarksfunktion.
Bei der Behandlung mit Carboplatin in der höchsten verträglichen Dosis werden sehr häufig Thrombozytentiefstwerte von weniger als 50 000/µl und Leukozytentiefstwerte von weniger als 2000/µl gefunden. Die Thrombozyten und Leukozyten haben meist nach 28 Tagen ihre Ausgangswerte wieder erreicht.
Manchmal erfolgt der Anstieg der Thrombozyten und Leukozyten auf ihre Ausgangswerte erst nach 35 bzw. 42 Tagen. In diesen Fällen sollte die Behandlung mit Carboplatin erst wiederholt werden, wenn die Thrombzytenzahl 100 000/µl und die Leukozytenzahl 4000/µl beträgt.
Ein Hämoglobinabfall auf 9,5 g/100 ml wird sehr häufig beobachtet.
Anämie tritt häufig auf und kann kumulativ sein. Fälle von febriler Neutropenie wurden berichtet.
Die Einschränkung der Knochenmarksfunktion ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, intensiver Vorbehandlung, herabgesetztem Allgemeinzustand und mit einem Alter von mehr als 65 Jahren schwerer und länger anhaltend als bei Patienten ohne diese Risikofaktoren.
Die Störungen der Knochenmarksfunktion sind gewöhnlich reversibel, wenn Carbo-PT EBEWE 1000 mg/100 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung nach den Empfehlungen in der Dosierungsanleitung angewendet wird. In Ausnahmefällen kann eine Erythrozytensubstitution notwendig werden. Infektionen und/oder Blutungen wurden manchmal beobachtet. In Einzelfällen können diese Komplikationen lebensbedrohlich verlaufen.
Niere
Bei der Verabreichung von Carboplatin ohne Bewässerungsprogramme und forcierte Diurese treten Nierenfunktionsstörungen mit einem meist reversiblen Anstieg des Serumkreatinins und/oder des Harnstoffstickstoffs sehr häufig auf.
Eine Abnahme der Kreatininclearance unter 60 ml/min, die meist reversibel ist, wird manchmal beobachtet.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vor Therapiebeginn waren Nierenfunktionsstörungen häufiger und ausgeprägter als bei Patienten mit normaler Organfunktion.
Ungeklärt ist derzeit, ob durch Bewässerungsprogramme bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine weitere Verschlechterung der Organfunktion vermieden werden kann. Bei mäßiggradigen Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance < 60 bis 30 ml/min) muss die Dosis von Carbo-PT EBEWE 1000 mg/100 ml - in Abhängigkeit von der Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate (siehe Dosierung) reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt werden.
Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 30 ml/min ist Carboplatin kontraindiziert.
Hyperurikämie
Eine Hyperurikämie wird sehr häufig bei mit Carboplatin behandelten Patienten beobachtet. Durch Allopurinol-Gabe können die erhöhten Serum-Harnsäurewerte wirksam gesenkt werden.
Plasmaelektrolyte
Ein Abfall der Plasmaelektrolyte (Magnesium, Kalium, Natrium, selten Kalzium) wird nach Carboplatin beobachtet. Die Elektrolytverluste sind geringfügig und verlaufen meist ohne klinische Symptome. Einzelfälle von Hyponatriämie wurden berichtet, wobei der Kausalzusammenhang nicht gesichert ist. Jedoch sollte insbesondere bei Risikopatienten, z.B. Patienten unter Diuretika-Therapie (harntreibende Arzneimittel), die Möglichkeit einer Hyponatriämie in Betracht gezogen werden.
Hörorgan
Hörstörungen außerhalb des Sprechbereichs mit Einschränkungen im Hochfrequenzbereich (4000 – 8000 Hz) wurden bei serienmäßigen audiometrischen Untersuchungen sehr häufig gefunden. Hörstörungen im Sprechbereich, meist verursacht durch Tinnitus (Ohrgeräusche), traten häufig auf. Bei Patienten mit durch Cisplatin vorgeschädigtem Hörorgan kommt es unter der Behandlung mit Carboplatin manchmal zu einer weiteren Verschlechterung der Hörfunktion. Bei Kindern, die in Kombination mit anderen ototoxischen Arzneimitteln höhere Dosen als empfohlen von Carboplatin erhielten, traten klinisch signifikante Hörstörungen auf.
Nervensystem
Periphere Polyneuropathien, die sich meist durch Kribbeln, Taubheitsgefühl und/oder eine Abnahme der tiefen Sehnenreflexe äußern, werden häufig beschrieben. Bei älteren Patienten über 65 Jahre oder bei Patienten, die mit Cisplatin vorbehandelt sind, sind diese Nebenwirkungen ausgeprägter und häufiger. Parästhesien (Fehlempfindungen der Haut) als Folge einer Cisplatin-Behandlung können bei einer nachfolgenden Therapie mit Carbo-PT EBEWE 1000 mg/100 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung manchmal weiter verschlimmert werden.
Zentralnervöse Symptome wurden gelegentlich berichtet; sie scheinen häufig auf eine gleichzeitige Antiemetika-Therapie zurückzuführen zu sein.
Auge
In Einzelfällen wurden Entzündungen der Sehnerven mit Sehstörungen einschließlich Erblindung beobachtet. Ein Zusammenhang zwischen Sehstörungen und zu hohen Dosierungen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde berichtet.
Leber
Ein meist reversibler Anstieg von Leberenzymen, der nicht eindeutig auf die maligne Erkrankung zurückgeführt werden konnte, wurde nach Verabreichung von Carboplatin sehr häufig beobachtet.
Bei einzelnen Patienten, die sehr hohe Dosen von Carboplatin und autologe Knochenmarktransplantation erhalten haben, trat eine schwere Erhöhung der Leberfunktionswerte auf.
Die alkalische Phosphatase ist häufiger erhöht als SGOT, SGPT oder Gesamtbilirubin.
Magen-Darm-Trakt
Übelkeit ohne Erbrechen und mit Erbrechen wird nach Carboplatin sehr häufig beobachtet. Bei vorbehandelten Patienten, insbesondere bei Vorbehandlung mit Cisplatin, scheint Erbrechen häufiger aufzutreten.
Sehr häufig hatten Patienten leichtes Erbrechen, welches keine antiemetische Therapie erforderte. Sehr häufig hatten Patienten Erbrechen von einem Schweregrad, der eine antiemetische Therapie benötigte.
Medikamentös nicht beherrschbares Erbrechen wurde häufig beobachtet.
Das Erbrechen begann ungefähr 6 Stunden nach der Verabreichung von Carboplatin. Es war von relativ kurzer Dauer und klang nach 24 Stunden meist wieder ab. Durch Antiemetika können Übelkeit und Erbrechen im allgemeinen beherrscht und durch ihre prophylaktische Verabreichung häufig vermieden werden.
Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation) traten häufig auf.
Schmerzhafte Magen-Darm-Beschwerden traten sehr häufig auf.
Einzelfälle von Appetitlosigkeit (Anorexie) wurden berichtet.
Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen werden nach Carboplatin häufig beobachtet. Sie äußern sich in der Regel durch Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Fieber und/oder Hautrötungen. In Einzelfällen können Hypersensitivitätsreaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) mit Bronchospasmus und Blutdruckabfall sowie anaphylaktischer Schock auftreten, die entsprechende Behandlungsmaßnahmen (Antihistaminika, Glukocorticoide, Adrenalin) erfordern.
Andere seltene Nebenwirkungen
Haarausfall, Fieber und Schüttelfrost, Mukositis, Schwäche (Asthenie), Unwohlsein sowie Geschmacksveränderungen wurden gelegentlich beobachtet. In Einzelfällen trat ein hämolytisch-urämisches Syndrom auf. Einzelne Fälle von kardiovaskulären Ereignissen (Herzinsuffizienz, Embolie) sowie von zerebrovaskulären Ereignissen (Apoplexie, Schlaganfall) wurden berichtet, wobei der Zusammenhang zu Carboplatin nicht gesichert ist. Fälle von Hypertonie wurden berichtet.
Über Rektionen an der Injektionsstelle (Brennen, Schmerzen, Rötung, Schwellung, Urtikaria, Nekrose im Zusammenhang mit Extravasation) wurde berichtet.
In einem Einzelfall trat 6 Jahre nach einer Monotherapie mit Carboplatin eine akute Promyelozytenleukämie auf. Über Zweitmalignome nach Carboplatin enthaltenden zytostatischen Kombinationstherapien wurde ebenfalls in Einzelfällen berichtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.