Tiaprid AWD 100 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Tiapridhydrochlorid oder einen
der sonstigen Bestandteile von Tiaprid AWD 100 mg sind.
- wenn Sie an einem Tumor leiden, der von dem Hormon Prolaktin abhängig ist
(z.B. hypophysäre Prolaktinome und Brustkrebs).
- wenn Sie an einem Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom) leiden.
- wenn Sie gleichzeitig mit Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der
Parkinson-Erkrankung) behandelt werden (siehe auch weiter unten “Bei
Einnahme von Tiaprid AWD 100 mg mit anderen Arzneimitteln”).
- bei "malignem neuroleptischen Syndrom" (siehe folgender Abschnitt).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Tiaprid AWD 100 mg ist erforderlich
- wenn bei Ihnen Fieber, Muskelsteifheit oder irgendeines der folgenden
Symptome auftreten, müssen Sie sofort Ihren Arzt informieren. Es kann sich hierbei um ein möglicherweise lebensbedrohliches "malignes neuroleptisches Syndrom" handeln. Dieses Syndrom ist durch hohes Fieber, Muskelsteifheit, autonome Instabilität (vegetative Störungen wie Blässe, Schweißausbrüche, Kreislaufinstabilität), Bewusstseinstrübung und erhöhte Blutwerte des Muskelenzyms Creatinphosphokinase (CPK) gekennzeichnet. Da diese Symptome einen lebensgefährlichen Zustand hervorrufen können, müssen Sie sich in diesem Fall sofort an Ihren Arzt wenden!
- wenn bei Ihnen eine Einschränkung der Nierenfunktion vorliegt. In diesem Fall
sollte Ihre Dosis vom Arzt vermindert werden. Bei starker Einschränkung der Nierenfunktion sollte Ihr Arzt die Behandlung mit Tiaprid AWD 100 mg bei Ihnen beenden (siehe Abschnitt 3 “Wie ist Tiaprid AWD 100 mg einzunehmen?”).
- wenn Sie an Epilepsie leiden, da Tiaprid AWD 100 mg die Neigung zu
Krampfanfällen erhöhen kann.
- wenn bei Ihnen eine Parkinson-Erkrankung bekannt ist.
- wenn bei Ihnen eine Herz-Kreislauferkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz oder
Neigung zu Vorhofflimmern) vorliegt, da durch eine Veränderung der Reizleitung im Herzmuskel (QT-Intervallverlängerung) in seltenen Fällen Herzrhythmusstörungen (Torsades de pointes) ausgelöst werden können. Die Herzfunktion muss vor Beginn der Behandlung ausführlich untersucht werden.
- Tiaprid AWD 100 mg kann in seltenen Fällen zu einer erhöhten Prolaktin-Ausschüttung im Blut (Hyperprolaktinämie) führen.
Wenn eine längere Einnahme des Präparates erforderlich ist, müssen regelmäßige ärztliche Kontrollen der Brustdrüsen und der Herz-Kreislauffunktion durchgeführt werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine der oben genannten Erkrankungen bei Ihnen vorliegt oder in der Vergangenheit aufgetreten ist.
Kinder
Tiaprid ist nicht zur Behandlung von Kindern vorgesehen.
Ältere Menschen
Tiaprid AWD 100 mg kann bei älteren Patienten verstärkt beruhigend wirken. Daher ist hier besondere Vorsicht geboten.
Schwangerschaft
Es gibt keine Daten über die Anwendung von Tiaprid AWD 100 mg bei Schwangeren. Tierstudien zeigten schädliche Wirkungen in Bezug auf die Entwicklung des Embryo bzw. Föten. Es ist bekannt, dass eine Langzeitanwendung von gegen Psychosen wirksamen Arzneimitteln vor der Geburt beim Neugeborenen extrapyramidale Beschwerden (wie z. B. Muskelzittern, Steifheit, vermehrter Speichelfluss, Verlangsamung der Bewegungen) und Absetzerscheinungen auslöst.
Aufgrund mangelnder Erfahrung sollte Tiaprid AWD 100 mg während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, es sei denn Ihr Arzt hält es für absolut notwendig.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Tiaprid in die Muttermilch ausgeschieden wird. Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Tiaprid AWD 100 mg nicht zu stillen.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Tiaprid hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Tiaprid AWD 100 mg kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.