Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Chemotherapeutika und Radiotherapie
Eine Verstärkung der Myelotoxizität durch gleichzeitige Anwendung anderer knochenmarkstoxischer Behandlungsmethoden (insbesondere Behandlung mit anderen Zytostatika oder Bestrahlung) ist möglich.
Die Kardiotoxizität von Doxorubicin kann durch Mitomycin verstärkt werden.
Eine Kombination mit Vinca-Alkaloiden oder Bleomycin kann die pulmonale Toxizität von Mitomycin verstärken.
Vitamine
Die gleichzeitige Gabe von Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) führte im Tierversuch zum Wirkungsverlust von Mitomycin.
Impfstoffe
Im Zusammenhang mit einer Mitomycin-Behandlung sollten keine Impfungen mit Lebendvakzinen erfolgen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (? 0)
Häufig (? 00 bis < 0)
Gelegentlich (? .000 bis < 00)
Selten (? 0.000 bis < .000)
Sehr selten (< 0.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
In Einzelfällen wurden schwere Unverträglichkeitsreaktionen (nekrotisierende Zystitis) berichtet.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Bei systemischer Therapie tritt regelmäßig eine Knochenmarkssuppression mit Leuko- und zumeist dominanter Thrombopenie auf. Sie kann sich erst verzögert mit maximaler Ausprägung nach 4-6 Wochen manifestieren und nach längerer Anwendung kumulieren. Dies erfordert häufig eine individuelle Dosisanpassung.
Die Knochenmarkssuppression kann verzögert auftreten (maximaIe Ausprägung nach 4-6 Wochen) und nach längerer Anwendung kumulieren. Häufig ist eine individuelle Anpassung der Dosierung erforderlich.
Es kann zu Hämolyse kommen (siehe "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen").
Bei Auftreten eines Hämolytischen-Urämischen Syndroms (HUS: irreversibles Nierenversagen, mikroangiopathische hämolytische Anämie [MAHA-Syndrom] und Thrombozytopenie) sind letale Verläufe häufig. Das MAHA-Syndrom wurde bisher bei Dosen von >30 mg Mitomycin/m2 KOF beobachtet und scheint dosisabhängig zu sein.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich kann Haarausfall auftreten. Eine komplette Alopezie tritt nach Monochemotherapie mit Mitomycin nur selten auf.
Allergische Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis, auch in Form von Palmar- und Plantarerythemen, generalisierte Exantheme) können auftreten.
Herzerkrankungen
Selten tritt eine Herzinsuffizienz nach vorausgegangener Anthrazyklintherapie auf.
Leber- und Gallenerkrankungen
Mitomycin ist potentiell hepatotoxisch. Dies führt selten zu Leberfunktionsstörungen (z.B. Transaminasenerhöhung, Ikterus). Ebenfalls selten tritt eine veno-okklusive Erkrankung der Leber auf.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Eine pulmonale Beteiligung führt häufig zu zunehmender Atemnot und nicht-produktivem Husten, kann sich jedoch auch in plötzlich einsetzender Kurzatmigkeit manifestieren.
Die pulmonale Toxizität ist mit Steroiden gut behandelbar.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Die überwiegende Zahl der Patienten erleidet eine gastro-intestinale Toxizität mit Appetitlosigkeit, Übelkeit und unterschiedlich stark ausgeprägtem Erbrechen.
Gelegentlich werden Schleimhautschäden in Form einer Stomatitis und/oder Durchfälle beobachtet.
Erkrankungen der Niere und Harnwege
Die Nierentoxizität von Mitomycin kann zu rasch-progressiv oder chronisch-progressiv verlaufenden Nierenfunktionsstörungen führen. Eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion wird empfohlen. (Siehe "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen")
Bei der intravesikalen Therapie können Harndrang, Dysurie oder eine Zystitis (siehe "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen"), unter Umständen hämorrhagischer Natur, auftreten.
Stenosen aufgrund einer toxischen Wirkung von Mitomycin auf das Urothel sind als seltene Komplikationen nicht auszuschließen.
Organtoxizität
Bei bis zu 10% der Patienten muss mit schwerwiegender Organtoxizität in Form einer interstitiellen Pneumonitis oder in Form einer Nephrotoxizität gerechnet werden. In diesem Fall muss die Therapie unterbrochen werden (Siehe auch "Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen").
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Bei nicht sachgerechter Injektion oder beim Übertritt aus dem Gefäß in umliegendes Gewebe kommt es zu schweren Schädigungen des Gewebes (Nekrosen).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.
Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen
Hämolyse
Bei ersten Anzeichen einer Hämolyse muss die Therapie sofort abgebrochen werden.
Lungentoxizität
Wenn eine interstitielle Pneumonitis auftritt, muss die Therapie unterbrochen werden.
Bei präventiver Gabe von Steroiden wird das Auftreten von Lungentoxizität sehr selten beobachtet. Steroide eignen sich auch zur Behandlung einer bereits bestehenden Lungentoxizität.
Nephrotoxizität
Wenn Nephrotoxizität auftritt, muss die Therapie unterbrochen werden.
Paravenöse Injektion
Als erste Maßnahme bei paravenöser Injektion wird das Zytostatikum mit der liegenden Kanüle möglichst vollständig entfernt. Mit einer dünnen Nadel wird der Erguss aspiriert.
Das Paravasat kann mit 5000 I.E. Heparin in 5 ml physiologischer Kochsalzlösung großflächig umspritzt werden.
Durch äußerliche Anwendung von Dimethylsulfoxid (DMSO) kann Ulcerationen nach paravasaler Injektion vorgebeugt werden.
Dazu werden das betroffene Areal und seine Umgebung alle 6 Stunden mit einem DMSO-getränkten Watteträger betupft. Die Behandlung sollte über mehrere Tage durchgeführt werden.
Die Behandlung mit DMSO kann auch bei verzögert auftretenden Nekrosen, die vom Injektionsort entfernt liegen, versucht werden.
ÜberempfindIichkeitsreaktionen
Eine Zystitis wird symptomatisch durch lokale antiphlogistische und analgetische Maßnahmen behandelt.