Was VENBIG enthält
Der Wirkstoff ist Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen.
| VENBIG 500 IE | VENBIG 2.500 IE |
Humanproteine | 50 g/l | 50 g/l |
davon Immunglobuline vom Menschen mindestens | 95 % | 95 % |
Antikörper gegen das HBs-Antigen (Anti- HBs) mindestens | 500 IE/Durchstech- flasche | 2.500 IE/Durchstec hflasche |
Antikörper gegen das HBs-Antigen (Anti- HBs) nach Rekonstitution mit dem Lösungsmittel mindestens | 50 IE/ml | 50 IE/ml |
Die sonstigen Bestandteile sind Saccharose, Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.
Das Fläschchen mit Pulver enthält Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen, Saccharose und Natriumchlorid.
Das Fläschchen mit Lösungsmittel enthält: Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.
Wie VENBIG aussieht und Inhalt der Packung
Die Packung VENBIG enthält ein Fläschchen mit Pulver und ein Fläschchen mit Lösungsmittel zur Zubereitung der Lösung für die Verabreichung.
Das Pulver ist weiß oder leicht gelblich oder liegt als feste, krümelige Masse vor.
Nach der Rekonstitution ist das Präparat eine klare oder leicht opaleszente, farblose oder blassgelbe Flüssigkeit.
Vor der Verabreichung sollte die rekonstituierte Lösung visuell auf das Vorhandensein von Partikeln und Verfärbungen überprüft werden. Keine trüben Lösungen oder Lösungen mit Ablagerungen verwenden.
VENBIG 50 IE/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung
Fläschchen mit Pulver (500 IE) + Fläschchen mit Lösungsmittel (10 ml) + Infusionsset (1 Spritze mit Nadel + 1 Nadel für die Verabreichung).
Fläschchen mit Pulver (2.500 IE) + Fläschchen mit Lösungsmittel (45 ml) + Infusionsset
Pharmazeutischer Unternehmer
Kedrion S.p.A. - Loc. Ai Conti, 55051 Castelvecchio Pascoli, Barga (Lucca) Italien.
Hersteller
Kedrion S.p.A. - S.S. 7 bis Km 19,5, S. Antimo (Neapel), Italien.
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt im: Januar 2021
Herkunftsländer des Blutplasmas
Deutschland, Österreich, Polen, Ungarn, Tschechische Republik und USA
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Hinweis zur korrekten Anwendung
Vor der Anwendung muss das Präparat auf Raum- oder Körpertemperatur gebracht werden. Die vollständige Rekonstitution muss innerhalb von 30 Minuten erreicht sein.
VENBIG muss mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 0,46 - 0,92 ml/kg/h (z. B. 10 - 20 Tropfen/Minute bei einem Patienten mit 65 kg) für 20 - 30 Minuten intravenös infundiert werden. Im Fall einer Nebenwirkung muss entweder die Verabreichungsgeschwindigkeit gesenkt oder die Infusion abgebrochen werden. Wenn das Präparat gut vertragen wird, kann die Verabreichungsgeschwindigkeit für die restliche Infusionszeit schrittweise bis auf maximal 1,85 ml/kg/h (z. B. 40 Tropfen/Minute bei einem Patienten mit 65 kg) erhöht werden.
Rekonstitution der Lösung, 500-IE-Fläschchen:
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Das Lösungsmittel mit der Injektionsspritze aufziehen.
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Mit der gleichen Spritze das Lösungsmittel in das Fläschchen mit dem Lyophilisat injizieren.
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Durchstechflasche leicht schwenken, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist.
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Nicht zu stark schütteln; eine Schaumbildung sollte vermieden werden.
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Die so erhaltene Lösung mit der Spritze aufziehen.
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Die Nadel auswechseln und die Lösung dem Patienten infundieren.
Rekonstitution der Lösung, 2.500-IE-Fläschchen:
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Die Schutzkappen der Stopfen von den Pulver- und Lösungsmittelfläschchen entfernen.
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Die Oberfläche der Stopfen beider Fläschchen mit Alkohol reinigen.
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Die kleinere Nadel der Doppelnadel in das Fläschchen mit dem Lösungsmittel einführen.
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Die Schutzkappe auf der anderen Seite der Doppelnadel abziehen, dabei darauf achten, dass die zweite Nadel nicht berührt wird.
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Das Fläschchen Lösungsmittel mit der Doppelnadel umkippen und die zweite Nadel in das Fläschchen mit dem Pulver einführen; während der Perforation des Stopfens des Fläschchens mit dem Pulver muss die Nadelspitze im Fläschchen mit dem Lösungsmittel Kontakt mit der Flüssigkeit haben, die Nadelspitze darf nicht mit der Luft in Berührung kommen.
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Durchstechflasche bei Raumtemperatur leicht schwenken, bis das Pulver vollständig aufgelöst ist.
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Nicht zu stark schütteln; eine Schaumbildung sollte vermieden werden
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Das Lösungsmittel-Fläschchen mit der Doppelnadel entfernen.
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Infusionsset anlegen und intravenös infundieren.
Vor der Verabreichung muss das rekonstituierte Präparat visuell auf das Vorhandensein von Partikeln und Verfärbungen überprüft werden. Nach der Rekonstitution ist das Präparat eine klare oder leicht opaleszente, farblose oder leicht gelbe Flüssigkeit.
Keine trüben Lösungen oder Lösungen mit Ablagerungen verwenden.
VENBIG muss sofort nach der Rekonstitution mit dem Lösungsmittel verwendet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
Einige schwere Nebenwirkungen des Präparates können auf die Infusionsgeschwindigkeit zurückzuführen sein.
Mögliche Komplikationen können oft vermieden werden, indem sichergestellt wird,
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dass Patienten nicht empfindlich auf normales Immunglobulin vom Menschen reagieren, indem das Präparat zu Beginn langsam injiziert wird (Verabreichungsgeschwindigkeit 0,46 - 0,92 ml/kg/h);
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dass Patienten während der Infusion sorgfältig auf eventuelle Symptome überwacht werden. Vor allem Patienten, die noch nie normales Immunglobulin vom Menschen erhalten haben, Patienten, die von einem anderen IVIg-Präparat umgestiegen sind, oder Patienten, bei denen seit der vorigen Infusion ein langes Intervall vergangen ist, sollten während der ersten Infusion und während der ersten Stunde nach der ersten Infusion überwacht werden, um mögliche Anzeichen von Nebenwirkungen zu erkennen. Alle anderen Patienten sollten nach der Verabreichung mindestens 20 Minuten überwacht werden.
Bei allen Patienten erfordert eine Verabreichung von IVIg:
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eine adäquate Hydratation vor Beginn der IVIg-Infusion;
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eine Überwachung der ausgeschiedenen Harnmenge;
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eine Überwachung der Serumkreatininwerte;
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eine Vermeidung der gleichzeitigen Anwendung von Schleifendiuretika.
Bei Nebenwirkungen muss die Verabreichungsgeschwindigkeit gesenkt oder die Infusion abgebrochen werden.
Die erforderliche Behandlung hängt von der Art und Schwere der Nebenwirkung ab.
Im Falle eines Schocks sind die medizinischen Standardmaßnahmen für eine Schockbehandlung anzuwenden.
Infusionsreaktion
Bestimmte Nebenwirkungen (z. B. Kopfschmerzen, Flush, Schüttelfrost, Myalgie, pfeifende Atmung, Tachykardie, Schmerzen im Unterrücken, Übelkeit und Hypotonie) können mit der Infusionsgeschwindigkeit zusammenhängen. Die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit muss genau eingehalten werden. Die Patienten müssen während der gesamten Infusion engmaschig überwacht und sorgfältig auf Symptome beobachtet werden.
Nebenwirkungen können häufiger auftreten:
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bei einer hohen Infusionsgeschwindigkeit;
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bei Patienten mit Hypo- oder Agammaglobulinämie mit oder ohne IgA-Mangel.
Überempfindlichkeit
Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten.
VENBIG enthält kleine Mengen an IgA. Personen mit IgA-Mangel können potenziell IgA- Antikörper entwickeln und nach Verabreichung von IgA-haltigen Blutprodukten anaphylaktische Reaktionen zeigen. Daher muss der Arzt den Vorteil einer Behandlung mit VENBIG gegen das potenzielle Risiko von Überempfindlichkeitsreaktionen abwägen.
In seltenen Fällen kann das humane Hepatitis-B-Immunglobulin einen Blutdruckabfall mit anaphylaktischen Reaktionen hervorrufen – auch bei Patienten, die frühere Immunglobulinbehandlungen vertragen haben.
Patienten müssen über die ersten Anzeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, generalisierte Urtikaria, Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, Hypotonie und Anaphylaxie informiert werden. Die erforderliche Behandlung hängt von Art und Schweregrad der Nebenwirkung ab.
Beim Verdacht auf allergische oder anaphylaktische Reaktionen muss die Injektion sofort abgebrochen werden. Im Falle eines Schocks muss die Standard-Schockbehandlung eingesetzt werden.
Auswirkungen auf serologische Untersuchungen
Nach der Immunglobulin-Injektion kann die vorübergehende Erhöhung der verschiedenen passiv in das Blut der Patienten übertragenen Antikörper zu falsch positiven Ergebnissen serologischer Tests führen.
Die passive Übertragung von Antikörpern gegen erythrozytäre Antigene, z. B. A, B, D, kann einige serologische Tests zum Nachweis von Antikörpern gegen rote Blutkörperchen stören, z. B. den Antiglobulin-Test (Coombs-Test).
Übertragbare Erreger
Die Standardmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen in Folge der Anwendung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt worden sind, beinhalten die
Auswahl der Spender, das Testen der Einzelspenden und jedes Plasmapools auf spezielle Infektionsmarker und die Einbindung wirksamer Herstellungsschritte zur Inaktivierung/Entfernung von Viren.
Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit einer Übertragung von infektiösen Erregern bei der Verabreichung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für unbekannte oder neu auftretende Viren und andere Krankheitserreger.
Die durchgeführten Maßnahmen werden gegenüber umhüllten Viren wie dem humanen Immundefizienzvirus (HIV), dem Hepatitis-B-Virus (HBV) und dem Hepatitis-C-Virus (HCV) sowie gegenüber dem nicht umhüllten Hepatitis-A-Virus (HAV) als wirksam betrachtet.
Die durchgeführten Maßnahmen können für nicht umhüllte Viren wie das Parvovirus B19 nur von eingeschränktem Wert sein.
Klinische Erfahrungen weisen jedoch darauf hin, dass bei der Verabreichung von Immunglobulinen keine Übertragung von Hepatitis-A-Viren oder Parvo-B19-Viren erfolgt, und es wird zudem angenommen, dass der Antikörpergehalt einen wichtigen Beitrag zur Virussicherheit leistet.
Es wird dringend empfohlen, bei jeder VENBIG-Verabreichung an einen Patienten den Namen und die Chargennummer des Präparats zu vermerken, um eine Verbindung zwischen Patient und Produktcharge aufrecht zu erhalten.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von VENBIG
Dieses Arzneimittel enthält bis zu 39 mg pro 10-ml-Durchstechflasche und bis zu 175,5 mg Natrium pro 45-ml-Durchstechflasche. Dies entspricht respektive 1,9 % bzw. 8,7 % der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Aufnahmemenge von Natrium für einen Erwachsenen.
Das Präparat enthält bis zu 92 mg Saccharose (91,9 mg/ml) pro ml. Dies muss bei Patienten mit bekanntem Risiko auf akutes Nierenversagen beachtet werden.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden mit der Anwendung von normalen Immunglobulinen vom Menschen zur intravenösen Verabreichung (IVIg) in Verbindung gebracht:
Thromboembolie
Es gibt klinische Nachweise für einen Zusammenhang zwischen einer IVIg-Verabreichung und thromboembolischen Ereignissen wie Myokardinfarkt, zerebrovaskulärer Zwischenfall (einschließlich Schlaganfall), Lungenembolie und tiefe Venenthrombosen, die bei Risikopatienten vermutlich auf einen relativen Anstieg der Viskosität des Blutes durch den hohen Einstrom von Immunglobulin zurückzuführen sind. Vorsicht ist geboten bei der Verschreibung und Infusion von IVIg bei adipösen Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse (wie fortgeschrittenes Alter, Hypertonie, Diabetes mellitus und eine Vorgeschichte von Gefäßerkrankungen oder thrombotischen Episoden, Patienten mit erworbenen oder genetisch bedingten thrombophilen Störungen, Patienten mit längeren Perioden von Immobilisierung, stark hypovolämische Patienten, Patienten mit Erkrankungen, die die Viskosität des Blutes steigern).
Bei Patienten mit einem Risiko auf thromboembolische Nebenwirkungen sollten IVIg-Präparate mit der geringstmöglichen Dosierung und Infusionsrate verabreicht werden.
Akutes Nierenversagen
Bei Patienten, die mit IVIg behandelt wurden, wurde über Fälle von akutem Nierenversagen berichtet. In den meisten Fällen wurden Risikofaktoren identifiziert, darunter eine vorbestehende
Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Hypovolämie, Übergewicht, gleichzeitige Einnahme von nephrotoxischen Arzneimitteln oder Alter über 65 Jahre.
Die Nierenparameter sollten, insbesondere bei Patienten, bei denen ein potenziell erhöhtes Risiko für die Entwicklung von akutem Nierenversagen vorliegt, sowohl vor der Infusion von IVIg, und als auch erneut nach adäquaten Intervallen, überprüft werden. Bei Patienten mit einem Risiko auf akutes Nierenversagen sollten IVIg-Präparate mit der geringstmöglichen Dosierung und Infusionsrate verabreicht werden.
Bei Nierenfunktionsstörungen ist das Absetzen von IVIg zu erwägen.
Berichte von eingeschränkter Nierenfunktion und akutem Nierenversagen liegen für viele zugelassene Immunglobuline vor, welche unterschiedliche Hilfsstoffe wie Saccharose, Glukose und Maltose beinhalten. Jene Präparate, die Saccharose als Stabilisator enthalten, sind in einem unverhältnismäßig hohen Anteil dafür verantwortlich. Bei Risikopatienten kann die Anwendung von IVIg-Präparaten erwogen werden, die diese Hilfsstoffe nicht enthalten. VENBIG enthält Saccharose (siehe Abschnitt 2, “VENBIG enthält Natrium und Saccharose”).
Aseptische Meningitis (AMS)
Aseptische Meningitis wurde in Verbindung mit einer IVIg-Behandlung gemeldet.
Das Syndrom beginnt üblicherweise innerhalb weniger Stunden bis 2 Tagen nach der IVIg- Behandlung. Untersuchungen an Liquor cerebrospinalis sind häufig positiv für Pleozytose bis zu mehreren tausend Zellen pro mm3, hauptsächlich Granulozyten, und erhöhte Proteinwerte bis zu mehreren hundert mg/dl.
Patienten, die solche Anzeichen und Symptome aufweisen, sollten gründlich neurologisch untersucht werden, einschließlich von CSF-Studien, um andere Ursachen einer Meningitis auszuschließen.
Das Absetzen der IVIg-Behandlung hat innerhalb einiger Tage zu Remission von AMS ohne Folgeschäden geführt.
Hämolytische Anämie
IVIg-Präparate können Blutgruppenantikörper enthalten, die als Hämolysine agieren und In-vivo- Coating von roten Blutkörperchen mit Immunglobulin induzieren können, was eine positive direkte Antiglobulinreaktion (Coombs-Test) und, in seltenen Fällen, Hämolyse verursacht. Aufgrund einer gesteigerten Sequestrierung der roten Blutkörperchen kann sich nach einer IVIg-Therapie hämolytische Anämie entwickeln. Patienten, die eine IVIg-Therapie erhalten, müssen auf klinische Anzeichen und Symptome von Hämolyse überwacht werden.
Neutropenie/Leukopenie
Nach einer Behandlung mit IVIg wurde über eine vorübergehende Senkung der Neutrophilenzahl und/oder Episoden von Neutropenie, die manchmal schwer sein können, berichtet. Dies tritt meist innerhalb von Stunden oder Tagen nach einer IVIg-Verabreichung ein und klingt innerhalb von 7 bis 14 Tagen spontan ab.
Transfusionsabhängige akute Lungeninsuffizienz (TRALI)
Bei Patienten, die IVIg erhalten, gab es einige Berichte über akutes, nicht kardial bedingtes Lungenödem, TRALI. TRALI ist durch schwere Hypoxie, Dyspnoe, Tachypnoe, Zyanose, Fieber und Hypotonie gekennzeichnet. Symptome von TRALI entwickeln sich typischerweise während oder innerhalb 6 Stunden nach einer Transfusion, oft innerhalb 1 bis 2 Stunden. Daher müssen Patienten, die IVIg erhalten, auf Nebenwirkungen auf die Lunge überwacht werden und die IVIg-
Infusion muss sofort abgebrochen werden, sollten solche auftreten. TRALI ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der eine sofortige Intensivbehandlung erfordert.
Kinder und Jugendliche
Spezielle Maßnahmen oder Überwachung sind nicht notwendig.
Empfehlungen zur Dosierung
Dosierung
Dosierung und Behandlungsschema hängen von der Behandlungsanzeige ab. Die folgenden Dosierungsschemata dienen als Richtlinie.
Prävention von Hepatitis-B-Rezidiven nach Lebertransplantation aufgrund einer durch Hepatitis B ausgelösten Leberinsuffizienz.
Erwachsene
10.000 IE perioperativ am Tag der Transplantation; dann 2.000-10.000 IE/Tag für 7 Tage,
und so viel wie nötig ist, um den Antikörperspiegel bei HBV-DNA-negativen Patienten über 100- 150 IE/l und bei HBV-DNA-positiven Patienten über 500 IE/l zu halten.
Kinder und Jugendliche
Die Dosierung sollte der Körperoberfläche angepasst werden, Grundlage dafür sind 10.000 IE/1,73 m².
Immunprophylaxe der Hepatitis B
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Hepatitis-B-Prävention im Falle einer versehentlichen Exposition von nicht immunisierten Personen:
Je nach Grad der Exposition mindestens 500 IE, sobald wie möglich nach der Exposition und vorzugsweise innerhalb von 24 - 72 Stunden.
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Immunprophylaxe der Hepatitis B bei Hämodialysepatienten:
8-12 IE/kg bis maximal 500 IE alle 2 Monate, bis die Impfung wirksam geworden ist.
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Hepatitis-B-Prävention bei Neugeborenen mit Müttern, die Trägerinnen des Hepatitis-B-Virus sind (Anwendung bei der Geburt oder baldmöglichst nach der Geburt):
30-100 IE/kg. Bis zur Serokonversion nach einer erfolgten Impfung kann eine wiederholte Verabreichung erforderlich sein, welche in der klinischen Praxis bevorzugt intramuskulär appliziert wird. Die Verabreichung von Hepatitis-B-Immunglobulin kann bis zur Serokonversion nach erfolgter Impfung wiederholt werden.
In all diesen Fällen wird eine Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus dringend empfohlen. Die erste Dosis des Impfstoffes und das humane Hepatitis-B-Immunglobulin können am selben Tag, müssen jedoch an verschiedenen Körperstellen injiziert werden.
Bei Personen, die nach der Impfung keine Immunantwort gezeigt haben (keine messbaren Hepatitis-B-Antikörper) und für die eine dauerhafte Prävention notwendig ist, kann die Verabreichung von 500 IE bei Erwachsenen und 8 IE/kg bei Kindern alle 2 Monate in Erwägung gezogen werden. Ein Antikörpertiter von mindestens 10 mIE/ml wird als schützend angesehen.
Es sollten auch die in anderen offiziellen Richtlinien empfohlene Dosierung und die Dosierungspläne für Hepatitis-B-Immunglobulin vom Menschen für die intravenöse Anwendung berücksichtigt werden.