Methotrexat

ATC CodeL01BA01, L04AX03, M01CX01
CAS-Nummer59-05-2
PUB-Nummer126941
Drugbank IDDB00563
SummenformelC20H22N8O5
Molare Masse (g·mol−1)454,44
Aggregatzustandfest
Schmelzpunkt (°C)182–189
PKS Wert4.7

Grundlagen

Methotrexat ist ein sogenanntes Folsäureanalogon. Folsäure, auch Vitamin B9 genannt, ist ein essenzieller Bestandteil bei der Zellteilung. Methotrexat hat eine starke strukturelle Ähnlichkeit zur Folsäure und kann deshalb Enzyme, die normalerweise Folsäure binden, hemmen. Methotrexat wird zur Tumortherapie und zur Bekämpfung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt. Methotrexat wird in fast allen Darreichungsformen verabreicht und ist rezeptpflichtig.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Methotrexat greift in Vorgänge der Zellteilung und des Entzündungsgeschehens ein. Methotrexat bindet aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit mit höherer Affinität an Enzyme für Folsäure und blockiert diese. Dadurch wird die Neusynthese von DNA in den Zellen und somit die Zellteilung gehemmt. Dies wirkt sich vor allem auf die sich stark teilenden Tumorzellen aus. In wesentlich geringeren Dosen als bei der Tumorbehandlung wird Methotrexat gegen rheumatoide Arthritis eingesetzt. Durch Methotrexat wird ATP in den Zellzwischenräumen angereichert und Entzündungen unterdrücken.

Pharmakokinetik

Methotrexat hat eine Bioverfügbarkeit zwischen 60-90%. Die höchste Plasmakonzentration wird nach ca. 2 Stunden erreicht und die durchschnittliche Plasmaproteinbindung beträgt rund 50%. Methotrexat wird in der Leber zu kleinen Teilen abgebaut. Über 80% der Dosis werden unverändert über den Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt in geringen Dosen 5-6 Stunden. Durch die höhere Dosierung bei der Tumorbehandlung ändert sich diese Zeit auf ungefähr 8-15 Stunden.

Wechselwirkungen

Probenecid kann die Elimination von Methotrexat verlangsamen, wodurch schnell toxische Plasmaspiegel erreicht werden können. Colestyramin kann den gegenteiligen Effekt haben und die Wirksamkeit vermindern. Auch mit NSAR (nicht-steroidale-antirheumatika) kann es zu Wechselwirkungen kommen.

Toxizität

Nebenwirkungen

Die möglichen Nebenwirkungen sind Leberschädigung, Infektanfälligkeit, Lungenerkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Haarausfall, Störungen bei der Spermien- und Eizellbildung, Nierenschädigung und ZNS Störungen. Die Nebenwirkungen fallen in höheren Dosierungen häufig schwerer aus. 

Toxikologische Daten

LD50: 135mg/kg (Oral, Ratte)

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


Redaktionelle Grundsätze

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