Bei Einnahme von MTX Sandoz 7,5 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wahrscheinlichkeit einer Leberschädigung durch Methotrexat wird durch Alkoholkonsum und die Einnahme anderer leberschädigender Medikamente erhöht.
Phenytoin, Barbiturate, Tranquilizer, orale Kontrazeptiva, Tetracycline und Sulfonamide verdrängen Methotrexat vom Serumalbumin und steigern so die biologische Verfügbarkeit (indirekte Dosiserhöhung).
Penicilline können die renale Clearance von Methotrexat im Einzelfall reduzieren, so dass erhöhte Serumkonzentrationen von Methotrexat mit gleichzeitiger hämatologischer und gastrointestinaler Toxizität auftreten können.
Probenecid und schwache organische Säuren können die Ausscheidung von Methotrexat herabsetzen und damit ebenfalls eine indirekte Dosiserhöhung bewirken.
Durch eine (Vor-)behandlung mit Arzneimitteln, die mögliche Nebenwirkungen auf das Knochenmark aufweisen (z. B. Sulfonamide, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Chloramphenicol, Pyrimethamin, Zytostatika), ist die Möglichkeit ausgeprägter Störungen der Blutbildung zu beachten.
Die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, die einen Folatmangel verursachen (z. B. Sulfonamide, Trimethoprim/Sulfamethoxazol) kann zu erhöhter Methotrexat-Toxizität führen. Besondere Vorsicht ist deshalb auch bei einem bereits bestehenden Folsäuremangel geboten. Andererseits kann die gleichzeitige Verabreichung von folinsäurehaltigen Arzneimitteln die Wirksamkeit von Methotrexat beeinträchtigen.
Während einer Therapie mit MTX Sandoz 7,5 mg sollen keine Impfungen mit Lebendimpfstoff durchgeführt werden.
Zusätzlich bei onkologischer Indikation
Bei Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie wurde während der Anwendung einer Induktionstherapie, die neben Prednison, Vincristin und 6-Mercaptopurin auch Methotrexat in hoher Dosierung mit Calciumfolinat-Rescue beinhaltete, eine Verminderung des Phenytoin-Plasmaspiegels beobachtet.
Doxorubicin verdrängt Methotrexat aus der Plasmaeiweißbindung und kann dessen Toxizität steigern.
Colestyramin kann die nichtrenale Elimination von Methotrexat durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs erhöhen.
Die Anwendung von Procarbazin während einer hochdosierten Methotrexat-Therapie erhöht das Risiko einer Einschränkung der Nierenfunktion.
Gleichzeitige Anwendung von Mercaptopurin und Methotrexat kann die Bioverfügbarkeit von Mercaptopurin erhöhen, wahrscheinlich durch Hemmung der Metabolisierung von Mercaptopurin.
Bei Patienten unter Methotrexat-Therapie, die wegen eines kutanen Herpes zoster mit Kortikosteroiden behandelt wurden, trat in Einzelfällen disseminierter Herpes zoster auf.
Gleichzeitige Anwendung von Methotrexat und Theophyllin kann die Theophyllin-Clearance vermindern. Die Theophyllin-Plasmaspiegel sollten deshalb regelmäßig bestimmt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Erythrozytenkonzentrate und Methotrexat gleichzeitig gegeben werden. Bei 2 von 14 Patienten, denen Methotrexat über 24 Stunden infundiert wurde und die nachfolgend Bluttransfusionen erhielten, wurde verstärkte Toxizität beobachtet, die auf verlängerte hohe Serumkonzentrationen von Methotrexat zurückzuführen ist.
Die Verwendung von Anästhetika auf Stickoxidbasis verstärt die Wirkung von Methotrexat auf den Folsäuremetabolismus und führt zu schwerer, nicht voraussehbarer Hemmung der Knochenmarkfunktion und Mundschleimhautentzündung. Dies kann durch Gabe von Calciumfolinat vermindert werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von L-Asparaginase hemmt die Wirkungen von Methotrexat.
Bei Anwendung von Methotrexat während einer Strahlentherapie kann das Risiko für das Auftreten einer Weichteil- oder Knochennekrose erhöht sein.
Zusätzlich bei rheumatoider Arthritis/ Psoriasis vulgaris/ Psoriasis arthropathica
Bei gleichzeitiger Gabe von MTX Sandoz 7,5 mg und Basistherapeutika (z. B. Goldverbindungen, Penicillamin, Hydroxychloroquin, Sulfasalazin, Azathioprin, Ciclosporin) ist mit einer Verstärkung der toxischen Wirkungen von Methotrexat im Allgemeinen nicht zu rechnen.
Obwohl die Kombination von Methotrexat und Sulfasalazin wegen der Hemmung der Folsäure-Synthese durch Sulfasalazin eine Wirkungsverstärkung von Methotrexat und damit vermehrt Nebenwirkungen verursachen kann, wurden solche in mehreren Untersuchungen an Patienten nur in seltenen Einzelfällen beobachtet.
Bei Einnahme von MTX Sandoz 7,5 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von MTX Sandoz 7,5 mg sollte Alkoholgenuss vermieden werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann MTX Sandoz 7,5 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Nebenwirkungen sind u. a. abhängig von der Dosierung, Anwendungsart und -dauer von MTX Sandoz 7,5 mg.
Tumor-Therapie
Bei Auftreten von Nebenwirkungen ist — je nach deren Schweregrad und Intensität — eine Unterbrechung der Therapie erforderlich bzw. in Erwägung zu ziehen. Myelosuppression (Hemmung der Knochenmarkfunktion) und Mukositis (Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut) stellen im Allgemeinen die dosisbegrenzenden toxischen Wirkungen dar. Ihre Schwere ist abhängig von der Dosierung, Anwendungsart und -dauer von Methotrexat. Mukositis tritt im Allgemeinen ca. 3 – 7 Tage nach Methotrexat-Anwendung auf, Leuko- und Thrombopenie (Verminderung der Anzahl von weißen Blutkörperchen und Blutplättchen) folgen einige Tage später. Myelosuppression und Mukositis sind bei Patienten mit ungestörten Eliminationsmechanismen im Allgemeinen innerhalb von 14 Tagen reversibel.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Hemmung der Knochenmarkfunktion in Verbindung mit einem Mangel an weißen Blutkörperchen bis hin zur Abwesenheit von weißen Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen, Blutarmut bis zur Abwesenheit von Blutzellen, Verminderung der Antikörper im Blut (Hypogammaglobulinämie),
Blutungen, Blutvergiftung.
Bei (Vor-)Behandlung mit Arzneimitteln mit kumulativer Myelotoxizität sowie bei Bestrahlungen unter Einbeziehung des Knochenmarks ist auf eine eingeschränkte Knochenmarkreserve zu achten. Diese kann eine erhöhte Empfindlichkeit des Knochenmarks gegenüber einer Methotrexat-Therapie mit verstärkter Hemmung der Funktion blutbildender Organe zur Folge haben. Ein Mangel an weißen Blutkörperchen und Blutplättchen tritt im Allgemeinen 4 bis 14 Tage nach Gabe von Methotrexat auf. Selten kommt es 12 bis 21 Tage nach Anwendung von Methotrexat zu einem wiederholten Mangel an weißen Blutkörperchen. Vor allem während der Langzeittherapie bei älteren Patienten wurde über megaloblastäre Anämien (bestimmte Art der Blutarmut) berichtet.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Entzündung der Mund- und Rachenschleimhäute, Ulzerationen (Geschwüre).
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, blutende Schleimhautentzündung des Magens und des Dünndarms, Geschwüre mit Magen-Darm-Blutungen und Gefahr eines Durchbruchs. Beim Auftreten von Geschwüren im Mund- und Rachenbereich oder Durchfall sollte die Therapie wegen der Gefahr einer blutenden Darmentzündung oder eines Magen-Darm-Durchbruchs unterbrochen werden. Beim Auftreten anderer Nebenwirkungen ist je nach deren Schweregrad das Absetzen der Therapie erforderlich oder in Erwägung zu ziehen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nierenfunktionsstörungen, verminderte bis extrem geringe Harnausscheidung , erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut, erhöhte Konzentration an Stickstoffverbindungen im Blut, Harnblasenentzündungen mit Geschwüren und Blut im Urin. Insbesondere die Therapie mit Methotrexat in hoher Dosierung kann ein Nierenversagen mit verminderter/extrem geringer Harnausscheidung und einen Anstieg des Kreatininwertes zur Folge haben. Dies ist wahrscheinlich durch Ausfällung von Methotrexat und seiner Abbauprodukte in den Nierenkanälchen bedingt. Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Alkalisierung des Urins tritt ein Nierenversagen unter der Therapie mit Methotrexat in hoher Dosierung selten auf.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Störungen der Keimzellenbildung und des Menstruationszyklus.
Leber- und Gallenerkrankungen
Anstieg der leberbezogenen Enzyme (Transaminasen, alkalische Phosphatase und Bilirubin), akute Lebernekrose, Leberverfettung, portale Fibrose, Leberzirrhose.
Endokrine Erkrankungen
Es kann eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Es kann eine diabetische Stoffwechsellage auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Husten, Atembeschleunigung, Atemnot, Lungenfibrose.
Methotrexat kann eine mit Husten und Fieber und bei einem Teil der Patienten mit einer Eosinophilie (Vermehrung der Eosinophilen [eine Subgruppe der weißen Blutkörperchen] im Blut) einhergehende, nicht durch Krankheitserreger hervorgerufene Lungenentzündung (interstitielle Pneumonitis) verursachen. Lungenbiopsien erbrachten unterschiedliche Befunde (z. B. in Körpergewebe eingedrungenes Wasser oder andere Substanzen, knötchenförmige Neubildung von Gewebe). In Einzelfällen verliefen interstitielle Pneumonitiden tödlich.
Bei Verdacht auf eine durch Methotrexat und nicht durch Krankheitserreger hervorgerufene Lungenentzündung ist die Abgrenzung gegenüber Infektionen und Tumoren erforderlich. Während der akuten Phase einer interstitiellen Pneumonitis ist Methotrexat abzusetzen.
Weiterhin traten in Einzelfällen folgende pulmonale Nebenwirkungen auf: Pneumocystis-carinii-Pneumonie, Asthma bronchiale-ähnliche Reaktion mit Husten, Atemnot und krankhaftem Befund im Lungenfunktionstest.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Exantheme (Hautausschläge), Erytheme (Hautrötungen), Juckreiz, Lichtüberempfindlichkeit der Haut, Hyperpigmentierung, Erweiterung oberflächlicher Adern, Akne, Furunkulosis, punktförmige bzw. flächenhafte Hautblutungen, plötzliche Entzündung der Haut mit großflächiger Abschuppung, Haarausfall. Schuppenartige Schädigungen können sich bei gleichzeitiger UV-Bestrahlung verschlechtern.
Hyperpigmentation der Nägel, Entzündung des Nagelumlaufs, Ablösung der Nagelplatte.
Als schwere toxische Erscheinungen: Vaskulitiden (Gefäßentzündungen), ausgedehnte herpetiforme Hauteruptionen; selten: Zunahme von Rheumaknoten, Herpes zoster, schmerzhafte Abschürfungen von psoriatischer Plaque; in Einzelfällen: Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom).
Erkrankungen des Nervensystems
Nervenschädigung wird besonders nach intrathekaler
Anwendung und nach systemischer Anwendung von hochdosiertem Methotrexat beobachtet. Kopfschmerzen, Benommenheit, Sprachstörungen, Schwindel, Erbrechen, Krampfanfälle, Schmerzen, Lähmungen, Kribbeln in den Extremitäten können auftreten.
Psychiatrische Erkrankungen
Verhaltensauffälligkeiten, Psychosen können auftreten.
Augenerkrankungen
Periorbitales Ödem, Entzündung der Lidränder, Augenbindehautentzündung, Tränenträufeln, Lichtempfindlichkeit der Augen, Sehstörungen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Kalkverlust aus den Knochen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock, Fieber, Eosinophilie, Immunsuppression (Infektionsbegünstigung), Stoffwechselstörungen, Gynäkomastie; in Einzelfällen Perikarditis (Herzbeutelentzündung), Perikarderguß (Flüssigkeitsansammlung zwischen den Herzbeutelblättern), Perikardtamponade. Bei Auftreten von Fieber sollte immer eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen als Ursache ausgeschlossen werden.
Bei der akuten lymphatischen Leukämie kann Methotrexat einen Schmerz im linken Oberbauch bewirken (Entzündung der Milzkapsel durch Zerstörung der leukämischen Zellen).
In Einzelfällen wurde über das Auftreten von Lymphknotenvergrößerungen (Lymphomen) berichtet, die sich in einigen Fällen nach dem Absetzen der Therapie mit Methotrexat zurückgebildet haben. Eine erhöhte Inzidenz (Quote) für das Auftreten von Lymphomen bei einer Methotrexat-Behandlung
konnte in einer neueren Untersuchung nicht festgestellt werden.
Rheumatoide Arthritis/ Psoriasis vulgaris/ Psoriasis arthropathica
Auch bei niedriger Dosierung können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, die zur Unterbrechung bzw. Beendigung der Behandlung zwingen. Nebenwirkungen können während der gesamten Behandlungsdauer auftreten, sind aber in den ersten 6 Monaten der Therapie am häufigsten.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: MTX Sandoz 7,5 mg kann Störungen der Blutzellbildung mit einer krankhaften Verminderung der weißen und/oder roten Blutkörperchen und/oder der Blutplättchen (Leukozytopenie, Anämie, Thrombozytopenie) verursachen.
Gelegentlich: Es kann zu Schädigungen des Knochenmarks kommen, die zu einem starken Abfall der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose) oder aller Blutzellen (Panzytopenie) führen.
Sehr selten: schwere Verläufe von Knochenmarkdepression. Blutarmut in Verbindung mit einer Vergrößerung der roten Blutkörperchen (megaloblastäre Anämien).
Erste Anzeichen für diese lebensbedrohlichen Komplikationen können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen. In diesen Fällen soll MTX Sandoz 7,5 mg nicht mehr eingenommen und umgehend der Arzt aufgesucht werden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Vor allem innerhalb der ersten 24 - 48 Stunden nach Gabe von MTX Sandoz 7,5 mg können Entzündungen und Geschwüre im Mund- und Rachenraum, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und häufig Durchfall auftreten.
Gelegentlich: Geschwüre des Magen-Darm-Traktes.
Sollten stärkere Schmerzen im Oberbauch, Bluterbrechen, Blut im Stuhl und/oder eine Schwarzfärbung des Stuhls auftreten, müssen Sie MTX Sandoz 7,5 mg absetzen und sofort den Arzt informieren.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Da MTX Sandoz 7,5 mg vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, ist bei eingeschränkter Nierenfunktion mit erhöhten, länger anhaltenden Methotrexat-Konzentrationen im Blut zu rechnen, die schwere Nebenwirkungen zur Folge haben können.
Unter einer Therapie mit MTX Sandoz 7,5 mg kann sich gelegentlich eine Verschlechterung der Nierenleistung mit einem Anstieg bestimmter Laborwerte (Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure im Serum) entwickeln.
Gelegentlich: Entzündungen und Geschwüre im Bereich von Harnblase (evtl. mit Blut im Urin) und Scheide, Blasenentleerungsstörungen.
Ein akutes Nierenversagen ist sehr selten möglich.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Verlust des sexuellen Interesses, Impotenz, Störungen der Entwicklung der Eizellen (weibliche Keimzellen) bzw. der Spermien (männliche Samenzellen) mit Verminderung der Spermienzahl, Störungen des weiblichen Zyklus und der Monatsblutung.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Ein Anstieg der Leberwerte ALAT, ASAT (GOT, GPT) und der alkalischen Phosphatase wird sehr häufig beobachtet.
Gelegentlich: Leberverfettung, Leberfibrose, Leberzirrhose (bindegewebige bzw. narbig-bindegewebige Umwandlung von Lebergewebe), Abfall des Serumalbumins.
Das Risiko für das Auftreten von Leberschäden ist vor allem bei einer Langzeitanwendung (über 2 Jahre) mit einer Gesamtdosis über 1,5 g Methotrexat erhöht.
(Besonders gefährdet sind Patienten mit vorgeschädigter Leber, Diabetes mellitus, massivem Übergewicht, erhöhtem Alkoholkonsum und bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die ebenfalls leberschädigend wirken können.)
Feingewebliche Untersuchung von Lebergewebe (Leberbiopsie)
Bei der längerfristigen Behandlung schwerster Formen der Psoriasis mit MTX Sandoz 7,5 mg sollten aufgrund der möglichen leberschädigenden Wirkung feingewebliche Untersuchung entnommenen Lebergewebes (Leberbiopsien) durchgeführt werden.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, zwischen Patienten mit normalem und erhöhtem Risiko für Leberschäden zu unterscheiden.
a) Patienten ohne erhöhtes Risiko:
Eine Leberbiopsie vor dem Erreichen einer Gesamtdosis von 1,0 – 1,5 g ist nach gegenwärtigem medizinischen Wissensstand nicht erforderlich.
b) Patienten mit erhöhtem Risiko:
Dazu gehören in erster Linie:
- Alkoholkrankheit, auch in der Vorgeschichte
- dauernde Erhöhung bestimmter Leberwerte im Blut
- Lebererkrankung in der Vorgeschichte, einschließlich chronische Hepatitis B oder C
- Familienvorgeschichte einer erblichen Lebererkrankung
und in zweiter Linie (mit wahrscheinlich geringerer Bedeutung):
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Adipositas (krankhafte Fettsucht)
- Vorgeschichte mit Einnahme leberschädigender Arzneimittel oder Kontakt mit leberschädigenden Chemikalien.
Für diese Patienten wird eine Leberbiopsie bei bzw. kurz nach dem Beginn einer Therapie mit MTX empfohlen. Da ein kleiner Prozentsatz der Patienten aus verschiedenen Gründen die Therapie nach 2 - 4 Monaten abbricht, kann die erste Probenentnahme von Lebergewebe unter Umständen bis zu einem
Zeitpunkt nach diesem Zeitraum aufgeschoben werden. Sie sollte dann erfolgen, wenn eine längerfristige Therapie angenommen werden kann.
Wiederholte Leberbiopsien nach Erreichen einer Gesamtdosis von jeweils weiteren 1,0-1,5 g werden empfohlen.
In den folgenden Fällen kann von einer Leberbiopsie abgesehen werden:
- ältere Patienten
- Patienten mit einer akuten Erkrankung
- Patienten mit Gegenanzeige für eine Leberbiopsie (z.B. bestimmte Herzerkrankungen, erhöhte Blutungsneigung)
- Patienten mit geringer Lebenserwartung.
Sehr selten: akute Leberentzündung, Reaktivierung einer chronischen Leberentzündung, akuter Leberzerfall.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: diabetische Stoffwechsellage (Anstieg der Blutzuckerwerte).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Unabhängig von Dosis und Dauer der Behandlung mit Methotrexat kann sich eine allergisch bedingte Entzündung des Lungengerüstes und der Lungenbläschen (interstitielle Pneumonitis/Alveolitis) entwickeln.
Erste Anzeichen, die Veränderungen im Röntgenbild vorausgehen können, sind allgemeines Krankheitsgefühl, trockener Reizhusten, Kurzatmigkeit bis hin zur Luftnot, Brustschmerzen und evtl. erhöhte Körpertemperatur.
Bereits beim Verdacht auf eine Methotrexat-Pneumonitis muss die Behandlung mit MTX Sandoz 7,5 mg abgebrochen und umgehend der Arzt aufgesucht werden.
Gelegentlich: bindegewebige Umwandlung des Lungengerüstes (Lungenfibrose)
Sehr selten: Lungenentzündung, die durch den Erreger Pneumocystis-carinii verursacht wird; Luftnot und erschwerte Ausatmung wie bei Asthma bronchiale.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Hautrötung, Hautausschlag, Juckreiz
Gelegentlich: Quaddelbildung (Urtikaria), erhöhte Empfindlichkeit der Haut bei Sonneneinstrahlung (Photosensibilität), verstärkte Pigmentierung der Haut, Haarausfall, Gürtelrose (Zoster)
Sehr selten: verstärkte Pigmentierung der Nägel, Nagelumlauf (akute Paronychie). Lebensbedrohliche allergische Hautreaktionen, die mit einer schweren Störung des Allgemeinbefindens und Fieber einhergehen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom, Erythema multiforme) wurden beschrieben.
Durch Schuppenflechte bedingte Hautveränderungen können sich unter Behandlung mit MTX Sandoz 7,5 mg bei gleichzeitiger Bestrahlung mit UV-Licht verschlechtern.
Sehr selten kann es zu einer Zunahme von Anzahl und Größe von Rheumaknoten kommen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit und Benommenheit treten vor allem am Tag nach der Anwendung von MTX Sandoz 7,5 mg auf.
Gelegentlich: Schwindel, Verwirrtheit, Depressionen
Sehr selten: Schmerzen und Missempfindungen wie Kribbeln in Armen und Beinen, metallischer Geschmack im Mund.
Krampfanfälle, Zeichen einer Hirnhautentzündung (starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nackensteifigkeit und Bewusstseinstrübung).
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen (Verschwommen-, Schleiersehen).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Verminderung der Knochenmasse (Osteoporose)
Sehr selten: Muskelschwäche.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Schwere allergische Reaktionen mit Haut- und Schleimhautschwellungen, Luftnot, Herzjagen und Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufversagen sind möglich (anaphylaktischer Schock).
Sehr selten:
- allergisch bedingte Vaskulitis
- Fieber
- Begünstigung von Infektionen (Immunsuppression)
- Wundheilungsstörungen, Blutvergiftung (Sepsis)
- Flüssigkeitsansammlungen zwischen den Lungenblättern (Pleuraerguss), Flüssigkeitsansammlung zwischen den Herzbeutelblättern (Perikarderguss), evtl. mit Behinderung der Füllung der Herzkammern (Perikardtamponade)
- Verminderung der Antikörper im Blut (Hypogammaglobulinämie).
Sehr selten wurde über das Auftreten von Lymphknotenvergrößerungen (Lymphomen) berichtet, die sich in einigen Fällen nach Absetzen der Therapie mit Methotrexat zurückgebildet haben. Ein vermehrtes Auftreten von Lymphomen unter einer Behandlung mit Methotrexat konnte bisher nicht bestätigt werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.