Welche Wechselwirkungen von MTX 500 Hexal® PI mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Amidopyrin-Derivate, p-Aminobenzoesäure, Barbiturate, Diphenylhydantoin (=Phenytoin), Doxorubicin, Phenylbutazon, Probenecid, Salicylate, Sulfonamide, orale Kontrazeptiva, Tetracycline sowie Tranquilizer verdrängen Methotrexat aus der Plasmaeiweißbindung und können so dessen Toxizität steigern.
Penicilline können die renale Clearance von Methotrexat im Einzelfall reduzieren, so dass erhöhte Serumkonzentrationen von Methotrexat mit gleichzeitiger hämatologischer und gastrointestinaler Toxizität auftreten können.
Salicylate, nichtsteroidale Antiphlogistika, p-Aminohippursäure, nichtsteroidale Antiphlogistika, Cefalotin, Probenecid, Salicylate, Sulfonamide und schwache organische Säuren und können die tubuläre Sekretion von Methotrexat vermindern und insbesondere im niedrigen Dosierungsbereich von Methotrexat dessen Toxizität steigern.
Die Wahrscheinlichkeit einer lebertoxischen Wirkung von Methotrexat wird durch regelmäßigen Alkoholkonsum und die Einnahme anderer leberschädigender Medikamente erhöht. Regelmäßiger Alkoholkonsum und die gleichzeitige Einnahme anderer Mittel mit einer potentiell lebertoxischen Wirkung müssen daher vermieden werden.
Bei einer Vorbehandlung mit Medikamenten, die Nebenwirkungen auf das Knochenmark aufweisen (z.B. Amidopyrin-Derivate, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Pyrimethamin, Sulfonamide, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Zytostatika), ist die Möglichkeit ausgeprägter Störungen der Hämatopoese zu beachten.
Die gleichzeitige Gabe von Präparaten, die einen Folatmangel verursachen (z. B. Sulfonamide, Trimethoprim/Sulfamethoxazol) kann zu erhöhter Methotrexat-Toxizität führen. Besondere Vorsicht ist auch bei bereits bestehendem Folsäuremangel geboten. Die Wirksamkeit der Therapie kann andererseits durch die gleichzeitige Gabe von Tetrahydrofolsäurepräparaten beeinträchtigt werden (z. B. ?Over Rescue).
Obwohl die Kombination von Methotrexat und Sulfasalazin wegen der Hemmung der Folsäuresynthese durch Sulfasalazin eine Wirkungsverstärkung von Methotrexat und damit vermehrten Nebenwirkungen verursachen kann, wurden solche in mehreren Untersuchungen an Patienten nur in seltenen Einzelfällen beobachtet.
Die Anwendung von Pyrimethamin und Cotrimoxazol in Kombination mit Methotrexat kann Panzytopenien verursachen, wahrscheinlich durch additive Hemmung der Dihydrofolsäurereduktase (Interaktion zwischen Sulfonamiden und Methotrexat s.o.).
Bei Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie wurde während der Anwendung einer Induktionstherapie, die neben Prednison, Vincristin und 6-Mercaptopurin auch Methotrexat in hoher Dosierung mit Calciumfolinat-Rescue beinhaltete, eine Verminderung des Phenytoin-Plasmaspiegels beobachtet.
Colestyramin kann die nichtrenale Elimination von Methotrexat durch Unterbrechung des enterohepatischen Kreislauf erhöhen.
Patienten, die gleichzeitig mit Methotrexat und Etretinat oder anderen Retinoiden behandelt werden, sollten engmaschig auf eine möglicherweise erhöhte Hepatotoxizität untersucht werden.
Die Anwendung von Procarbazin während einer hochdosierten Methotrexat-Therapie erhöht das Risiko einer Einschränkung der Nierenfunktion.
Gleichzeitige Anwendung von Mercaptopurin und Methotrexat kann die Bioverfügbarkeit von Mercaptopurin erhöhen, wahrscheinlich durch Hemmung der Metabolisierung von Mercaptopurin.
Bei Patienten unter Methotrexat-Therapie, die wegen eines kutanen Herpes zoster mit Kortikosteroiden behandelt wurden, trat in Einzelfällen disseminierter Herpes zoster auf.
Gleichzeitige Anwendung von Methotrexat und Theophyllin kann die Theophyllin-Clearance vermindern. Die Theophyllin-Plasmaspiegel sollten deshalb regelmäßig bestimmt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn Erythrozytenkonzentrate und Methotrexat gleichzeitig gegeben werden. Bei 2 von 14 Patienten, denen Methotrexat über 24 Stunden infundiert wurde und die nachfolgend Bluttransfusionen erhielten, wurde verstärkte Toxizität beobachtet, die auf verlängerte hohe Serumkonznetrationen von Methotrexat zurückzuführen ist.
Die Verwendung von Anästhetika auf Stickoxidbasis potenziert die Wirkung von Methotrexat auf den Folsäuremetabolismus und führt zu schwerer, nicht voraussehbarer Myelosuppression und Stomatitis. Dies kann durch Gabe von Calciumfolinat vermindert werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von L-Asparaginase antagonisiert die Wirkungen von Methotrexat.
Bei Anwendung von Methotrexat während einer Strahlentherapie kann das Risiko für das Auftreten einer Weichteil- oder Knochennekrose erhöht sein.
Impfungen mit Lebendvakzinen sollten bei Patienten unter Methotrexat-Therapie vermieden werden. Methotrexat kann aufgrund seiner möglichen Wirkung auf das Immunsystem Impf- und Testergebnisse (immunologische Verfahren zur Erfassung der Immunreaktivität) verfälschen.
Im Tierversuch führten nichtsteroidale Antirheumatika einschließlich Salicylsäure zu einer Reduzierung der tubulären Sekretion von Methotrexat und damit zu einer Erhöhung der Toxizität.
In klinischen Studien, bei denen nichtsteroidale Antirheumatika und Salicylsäure als Begleitmedikation bei chronischer Polyarthritis eingesetzt wurden, kam es jedoch nicht zu vermehrten Nebenwirkungen. Die Behandlung mit derartigen Medikamenten kann daher unter strenger ärztlicher Überwachung während der Therapie mit Methotrexat fortgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Methotrexat und Basistherapeutika (z. B. Goldverbindungen, Penicillamin, Hydroxychloroquin, Sulfasalazin, Azathioprin, Ciclosporin) ist mit einer Verstärkung der toxischen Wirkungen von Methotrexat im allgemeinen nicht zu rechnen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von MTX 500 Hexal® PI auftreten?
Beim Auftreten von Nebenwirkungen ist je nach deren Schweregrad das Absetzen der Therapie erforderlich oder in Erwägung zu ziehen.
Hämatopoetisches System
Allgemeine Blutbildungsstörungen, Myelosuppression, Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, Panzytopenie, Hypogammaglobulinämie, Hämorrhagien, Sepsis, sehr selten Agranulozytose.
Vor allem während der Langzeittherapie bei älteren Patienten wurde über megaloblastäreAnämien berichtet. Eine Fortsetzung der Therapie kann nach Folsäuresupplementierung und Besserung der Anämie möglich sein.
Haut und Hautanhangsgebilde
Haarausfall, Erytheme, Exantheme, Photosensibilität, Juckreiz, Zunahme von Rheumaknoten, Herpes Zoster, Urtikaria, verstärkte Pigmentierung der Haut und der Nägel, akute Paronychie, Onycholyse.
Als schwere toxische Erscheinungen: ausgedehnte herpetiforme Hauteruptionen, Vasculitis. Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
Psoriatische Läsionen können sich bei gleichzeitiger UV-Bestrahlung verschlechtern.
Leber und Bauchspeicheldrüse
Anstieg der Transaminasen, der alkalischen Phosphatase und des Bilirubins. Akute Lebernekrose, Leberverfettung, portale Fibrose, Zirrhose. Eine Pankreatitis kann auftreten.
Vereinzelt ist über akute Hepatitis und Reaktivierung einer chronischen Hepatitis berichtet worden.
Selten kann eine diabetische Stoffwechsellage auftreten.
Lunge:
Gelegentlich kann sich unabhängig von Dosis und Dauer der Behandlung mit Methotrexat eine allergisch bedingte Entzündung des Lungengerüstes und der Lungenbläschen (interstitielle Pneumonitis/Alveolitis) entwickeln.
Erste Anzeichen, die Veränderungen im Röntgenbild vorausgehen können, sind allgemeines Krankheitsgefühl, trockener Reizhusten, Kurzatmigkeit bis hin zur Luftnot und evtl. erhöhte Körpertemperaturen.
Bereits beim Verdacht auf eine Methotrexat-Pneumonitis muss die Behandlung mit Methotrexat abgebrochen und umgehend der Arzt aufgesucht werden.
Selten kommt es zu einer bindegewebigen Umwandlung des Lungengerüstes (Lungenfibrose).
Vereinzelt können auftreten Lungenentzündung, die durch den Erreger Pneumocystis-carinii verursacht wird, Luftnot und erschwerte Ausatmung wie bei Asthma bronchiale.
Magen-Darm-Trakt
Entzündungen und Ulzerationen der Mund- und Rachenschleimhäute.
Anorexie, Diarrhöe, Emesis, hämorrhagische Gastroenteritis, Nausea, Ulzerationen mit gastrointestinalen Blutungen und Perforationsgefahr.
Beim Auftreten von Stomatitiden oder Diarrhöen sollte die Therapie wegen der Gefahr einer hämorrhagischen Enteritis oder Perforation unterbrochen werden.
Urogenital-Trakt
Anurie, Azotämie, Elektrolytstörungen, Hypertonie, Hyperurikämie, Nierenfunktionsstörungen bis hin zum akuten Nierenversagen, Oligurie, Erhöhung des Serumkreatinins, Zystitiden mit Ulcerationen und Hämaturie.
Da Methotrexat vorwiegend renal eliminiert wird, ist bei eingeschränkter Kreatinin-Clearance mit einer verzögerten Elimination zu rechnen, die schwere Nebenwirkungen zur Folge haben kann. Bei mangelhafter Flüssigkeitszufuhr oder unzureichender Alkalisierung des Urins ist die Nephrotoxizität gesteigert.
Vor Beginn jedes Therapie-Zyklus ist die Bestimmung der Kreatinin-Clearance obligat. Der Wert muss im Normbereich liegen.
In der hochdosierten Stoßtherapie kann es zu Ausfällungen von Methotrexat in den Nierentubuli kommen. Diese Präzipitationen werden u. a. begünstigt durch einen niedrigen pH-Wert des Urins, so dass für eine Alkalisierung des Harns sowie gleichzeitige reichliche Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden muss. Die Therapie sollte erst beginnen, wenn ein pH-Wert von >7 gewährleistet ist. Vor Beginn der Methotrexat-Applikation empfiehlt sich z. B. die Gabe von 40 mmol HCO3- (als NaHCO3) in 500 ml Glukose-Lösung (5 %ig). Fortführung der Alkalisierung mit NaHCO3 entsprechend dem pH-Wert des Urins, der zwischen 7 und 8 liegen soll. Am 2. und 3. Tag nach der Methotrexat-Infusion kann die Alkalisierung mit Citraten oral weitergeführt werden. Regelmäßige Messungen des Urin-pH-Wertes vor, während und bis zu 48 Stunden nach der Methotrexat-Gabe sind erforderlich.
Störungen der Spermiogenese oder Menstruationsstörungen bilden sich nach Ende der Behandlung zurück.
Sehr selten Libidoverlust und Impotenz.
Zentrales und peripheres Nervensystem
Neurotoxizität wird besonders nach intrathekaler Anwendung und Gabe von hochdosiertem Methotrexat beobachtet.
Aphasie, Benommenheit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Lähmungen, Meningismus, Pleozytose, Psychosen, Schwindel, Geschmacksveränderungen (metallischer Geschmack), Verwirrtheit, Depression, Müdigkeit, leichte Wahrnehmungsstörungen, Verstimmungen, Schmerzen, Muskelschwäche und Parästhesien in den Extremitäten. Über Druckerhöhung des Liquor cerebrospinalis wurde berichtet. Besonders nach vorangegangener Schädelbestrahlung auch bei hochdosierter parenteraler Anwendung: nekrotisierende Leukenzephalopathie mit fortschreitenden neurologischen Ausfällen; chronische Meningoenzephalopathie, Ventrikelerweiterungen als Spätfolge.
Nach intrathekaler Anwendung ist bei Patienten, die Methotrexat zur Behandlung einer akuten lymphatischen Leukämie erhalten haben, in Einzelfällen eine Arachnoiditis (Entzündung der Spinnwebenhaut) aufgetreten.
Sinnesorgane
Periorbiatles Ödem, Blepharitis, Konjunktivitis, Epiphora, Photophobie, Sehstörungen.
Bewegungsapparat
Selten Arthralgie, Myalgie und osteoporotische Erscheinungen.
Sonstige Nebenwirkungen (letztere häufiger bei Langzeit-Therapie mit Methotrexat)
Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock, Eosinophilie, Fieber (bedarf Abklärung gegenüber bakterieller oder mykotischer Septikämie!), Immunsuppression, allergische Vaskulitis, Wundheilungsstörungen, Pleuraerguss, Perikarderguss, Perikardtamponade, in Einzelfällen Perikarditis, Stoffwechselstörungen.
Bei der akuten lymphatischen Leukämie kann Methotrexat einen Schmerz im linken Oberbauch bewirken (Entzündung der Milzkapsel durch Zerstörung der leukämischen Zellen).
In Einzelfällen wurde über das Auftreten von Lymphomen berichtet, die sich in einigen Fällen nach Absetzen der Therapie mit Methotrexat zurückgebildet haben. Eine erhöhte Inzidenz für das Auftreten von Lymphomen bei einer Methotrexat-Behandlung konnte in einer neueren Untersuchung nicht festgestellt werden.
Therapiezwischenfälle können nicht ausgeschlossen werden!
Besondere Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe von Methotrexat und nicht-steroidalen Antiphlogistika geboten. In diesem Zusammenhang ist über schwerwiegende Nebenwirkungen einschließlich Todesfälle, gewöhnlich nach hohen Methotrexat-Dosen, berichtet worden.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.