Dogmatil darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Sulpirid, Benzamidderivate oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn bei Ihnen eine akute Alkohol-, Schlafmittel-, Schmerzmittel-(Opiat-) oder Psychopharmaka-Vergiftung besteht,
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wenn Sie unter krankhafter Erlebnisreaktion mit übersteigert gehobener Stimmung (sogenannte „maniforme Psychosen“) leiden,
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wenn Sie an einer Erkrankung des Gehirns leiden, die mit Erregungszuständen einhergeht (sogenanntes „organisches Psychosyndrom“). Davon sind insbesondere ältere Patienten betroffen.
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wenn Sie unter Krampfanfällen (Epilepsie) leiden,
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wenn Sie an Schüttellähmung (Parkinson-Erkrankung) leiden,
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wenn bei Ihnen der Plasmaspiegel des Hormons Prolaktin erhöht ist,
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wenn Sie unter bestimmten Tumoren der Nebennieren (sogenannte „Phäochromozytome“) leiden,
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wenn Sie unter prolaktinabhängigen Tumoren oder unter Brustkrebs leiden,
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wenn Sie zur gleichen Zeit ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Levodopa oder andere Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson-Erkrankungen anwenden,
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wenn Sie an einer Stoffwechselerkrankung mit Störung des Aufbaus des roten Blutfarbstoffs (sogenannte „akute Porphyrie“) leiden,
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generell von Kindern unter 6 Jahren,
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von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren außer zur Behandlung einer Schizophrenie.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Dogmatil einnehmen.
Wenn Sie unter einer der folgenden Beschwerden oder Erkrankungen leiden, informieren Sie vor der Behandlung mit Dogmatil Ihren Arzt, damit er die Therapie entsprechend streng überwachen kann:
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Störungen der Monatsblutungen bei jüngeren Frauen,
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sehr niedriger oder erhöhter Blutdruck,
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bestimmte psychische Erkrankungen (sogenannte „schizophrene Psychosen“), die mit Erregung und Aggressivität einhergehen,
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Erkrankungen der Blutgefäße, insbesondere der Herzkranzgefäße (Angina pectoris), und bei Herzleiden (Herzinsuffizienz),
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Neigung zu Blutgerinnseln (sogenannte „Thrombosen“),
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schwere Leber- und Nierenschäden,
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sogenanntes „malignes neuroleptisches Syndrom“ in der Vorgeschichte (das ist ein unter Umständen lebensbedrohlicher Zustand mit hohem Fieber, Muskelsteifigkeit, Schweißausbrüchen, Kreislaufschwankungen bis hin zum Auftreten von Bewusstseinsstörungen etc.),
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Grüner Star (Glaukom),
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verengter Magenausgang,
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Harnverhalten oder Vergrößerung der Prostata in der Vorgeschichte.
Informieren Sie Ihren Arzt auch bei:
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Störungen der Herzfunktion,
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verlangsamter Herzschlagfolge,
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niedrigem Kalium- oder Magnesiumspiegel im Blut und
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angeborener oder erworbener „QT-Verlängerung“ im EKG (diese Veränderung im EKG weist auf eine Störung der Erregungsleitung im Herzen hin).
In diesen Fällen ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen durch eine Behandlung mit Sulpirid erhöht.
Neuroleptika, wie z. B. Dogmatil, können bei Patienten mit Epilepsie Krampfanfälle auslösen. Der Arzt wird daher bei diesen Patienten die Dogmatil-Behandlung eng überwachen.
Sulpirid wird überwiegend über die Nieren ausgeschieden. Daher kann der Arzt die Dosis verringern, wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist. Liegt bei Ihnen eine starke Einschränkung der Nierenfunktion vor, sollte Dogmatil nach ärztlicher Anordnung abgesetzt werden.
Arzneimittel dieses Typs (Antipsychotika) können zu einer Kombination aus Fieber, Muskelsteifheit und vegetative Symptome, wie Schwitzen oder schnelles Atmen (genannt „malignes neuroleptisches Syndrom“) führen. Wenn das passiert, müssen Sie die Behandlung abbrechen und Sie sofort einen Arzt kontaktieren.
Informieren Sie den Arzt, wenn Sie unter:
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einem Glaukom, auch „Grüner Star“ genannt,
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einem Darmverschluss,
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einer angeborenen Verengung des Verdauungstrakts,
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einem Harnverhalten,
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einer Vergrößerung der Prostata,
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Bluthochdruck (v. a. bei älteren Patienten)
leiden. In diesem Fall wird Ihr Arzt Sie besonders überwachen.
Informieren Sie Ihren Arzt, falls bei Ihnen folgende Nebenwirkungen auftreten:
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Sehstörungen,
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Harnverhaltung,
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Appetitsteigerung mit Gewichtszunahme,
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Blutdruckabfall oder erhöhter Blutdruck.
Er wird gegebenenfalls die Dosis entsprechend verringern oder die Behandlung mit Sulpirid beenden.
Manche Nebenwirkungen treten v. a. bei hoher Dosierung auf und können sich als Zittern, Muskelsteifigkeit, Bewegungsstarre, Muskelkrämpfe, Schiefhals oder unkoordinierte Bewegungen äußern. Bei derartigen Beschwerden müssen Sie den Arzt informieren, damit er geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen kann.
Bei längerer und zumeist hoch dosierter Behandlung mit Sulpirid können anhaltende Störungen des Bewegungsablaufes mit unwillkürlichen Bewegungen vornehmlich im Mund- und Gesichtsbereich, aber auch an Armen und Beinen auftreten. Frauen sowie ältere Patienten scheinen eher davon betroffen zu sein. Diese Störungen treten manchmal erst nach Ende einer Behandlung auf und lassen sich kaum behandeln. Suchen Sie daher regelmäßig Ihren Arzt auf, damit erste Anzeichen frühzeitig erkannt werden.
Während der Behandlung wird der Arzt regelmäßige Kontrollen des Blutbildes (v. a. bei ungeklärten Infektionen und Fieber), der Nieren- und der Kreislauffunktionen anordnen.
Wenn Sie Diabetiker sind oder bei Ihnen ein Risiko für das Entstehen von Diabetes besteht, wird der Arzt gegebenenfalls den Blutzuckerspiegel während der Behandlung mit Sulpirid überwachen.
Wenn bei Ihnen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht, wird Ihr Arzt Dogmatil nur mit Vorsicht anwenden und die Behandlung entsprechend überwachen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder jemand aus Ihrer Familie in der Vergangenheit Blutgerinnsel hatten, da Antipsychotika mit dem Auftreten von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden.
Einnahme von Dogmatil zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Dogmatil darf nicht eingenommen werden, wenn Sie gleichzeitig mit dem Wirkstoff Levodopa behandelt werden, da sich die Wirkung beider Arzneimittel aufhebt.
Wenn Sie wegen einer anderen psychischen Erkrankung atypische Antipsychotika einnehmen, kann es bei gemeinsamer Einnahme mit Dogmatil zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommen. Ihr Arzt wird gegebenenfalls den Blutzuckerspiegel während der Behandlung mit Dogmatil überwachen.
Eine Kombination von Dogmatil mit Arzneimitteln, die zu Herzrhythmusstörungen führen können, wird nicht empfohlen. Informieren Sie daher Ihren Arzt vor der Behandlung mit Dogmatil, wenn Sie folgende Arzneimittel/Wirkstoffe anwenden:
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Arzneimittel, die die Herzschlagfolge verlangsamen können, z. B. Betablocker, bestimmte Calciumkanalblocker (Diltiazem und Verapamil), Clonidin, Guanfacin und Digitalisglykoside,
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Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blut senken können, wie harntreibende Mittel, Abführmittel, Amphotericin B, Glukokortikoide, Tetracosactide. Ein zu niedriger Kaliumspiegel muss vom Arzt behandelt werden.
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Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol),
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weitere Arzneimittel mit Wirkstoffen wie Pimozid, Sultoprid, Haloperidol, sogenannte „trizyklische Antidepressiva“, Lithium, Bepridil, Cisaprid, Thioridazin, Methadon, Erythromycin, Vincamin, Halofantrin, Pentamidin, Sparfloxacin.
Dogmatil kann die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln abschwächen oder zu starkem Blutdruckanstieg führen.
Dogmatil verstärkt die beruhigende Wirkung anderer zentraldämpfender Arzneimittel (z. B. Schlafmittel, Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen, bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen, sogenannte „Antihistaminika“).
Dogmatil kann in Verbindung mit Arzneimitteln, die stimulierend auf das Zentralnervensystem wirken (z. B. Appetitzügler, Asthmamittel), verstärkte Unruhe, Nervosität, Angst und Erregung bewirken.
Aluminiumhaltige Arzneimittel gegen Verdauungsbeschwerden oder sucralfathaltige Arzneimittel gegen Magengeschwüre verlangsamen die Aufnahme von Sulpirid in den Körper. Nehmen Sie daher Dogmatil mindestens 2 Stunden vor derartigen Arzneimitteln ein.
Dogmatil kann in Verbindung mit Lithium (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Störungen) vermehrt zu Störungen im Bewegungsablauf führen. Treten solche Störungen auf, so wird ein Abbruch der Behandlung empfohlen.
Einnahme von Dogmatil zusammen mit Alkohol
Während der Behandlung mit Dogmatil sollten Sie den Genuss von Alkohol vermeiden, da durch Alkohol die Wirkung von Dogmatil in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Dogmatil wird während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine wirksamen Verhütungsmittel anwenden, nicht empfohlen.
Wenn Sie Dogmatil in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten (letztes Trimenon) eingenommen haben, können folgende Symptome bei Ihrem Säugling auftreten: Unruhe, erhöhte Muskelspannung, Zittern, Schläfrigkeit, Atembeschwerden oder Schwierigkeiten beim Füttern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Ihr Säugling eines dieser Symptome entwickelt.
Stillzeit
Sie sollten während der Behandlung mit Dogmatil nicht stillen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die beste Möglichkeit, Ihren Säugling zu füttern, wenn Sie Dogmatil einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Dogmatil kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Dogmatil enthält Laktose-Monohydrat (Milchzucker).
Eine Dogmatil 200 mg Tablette enthält 23 mg Laktose-Monohydrat (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Dogmatil Tabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.