Doxybene darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff, andere Tetracycline oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn eine schwere Leberschädigung vorliegt.
- wenn Sie gleichzeitig mit dem Wirkstoff Isotretinoin gegen Akne behandelt werden (siehe „Einnahme von Doxybene zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
- wenn Sie gleichzeitig mit anderen Substanzen mit möglicherweise schädigender Wirkung auf Leber und Nieren anwenden (siehe „Einnahme von Doxybene zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
- in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern bis zu 8 Jahren darf Doxybene grundsätzlich nicht angewendet werden; in besonderen Ausnahmefällen kann Ihr Arzt jedoch trotzdem
eine Anwendung anordnen (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Sie dürfen Doxybene nicht während der Zahnentwicklung (Schwangerschaft, Säuglingsalter oder bei Kindern unter 8 Jahren) anwenden, da dies zu permanenten Verfärbungen (gelb-grau-braun) führen oder das richtige Wachstum der Zähne beeinträchtigen kann.
Es kann Umstände geben (z. B. schwere oder lebensbedrohliche Zustände), bei denen Ihr Arzt entscheidet, dass der Nutzen das Risiko bei Kindern unter 8 Jahren überwiegt und Doxybene
verschrieben werden sollte.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Doxybene einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung mit Doxybene über alle bestehenden oder früheren Krankheiten oder Allergien. Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine Parallelallergie.
Bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie) muss die Behandlung mit Doxybene sofort abgebrochen werden. Die entsprechenden Notfallmaßnahmen sind durch
fachkundige Personen einzuleiten (siehe Abschnitt 4).
Wenn Sie bei sich während der Behandlung mit Doxybene schwere Hautreaktionen feststellen, wie etwa einen schweren Hautausschlag mit Blasenbildung oder ähnliche Reaktionen, die auch mit
anderen körperlichen Symptomen einhergehen können, beenden Sie die Behandlung mit Doxybene und wenden Sie sich sofort zur Beratung an einen Arzt.
In seltenen Fällen kann es während und bis zu zwei Monaten nach der Behandlung zu einer antibiotikabedingten Dickdarmentzündung kommen. Sie ist gekennzeichnet durch wässrigen oder mehrmals am Tag auftretenden Durchfall, Fieber und schwere Bauchkrämpfe, die von Blut- und Schleimabgang begleitet sein können. In diesem Fall beenden Sie bitte die Behandlung und informieren Sie sofort einen Arzt, der entsprechende diagnostische und therapeutische Schritte einleiten wird. Unter diesen Umständen dürfen Sie keine Arzneimittel einnehmen, welche die Darmbewegung hemmen oder verlangsamen.
Kinder und Jugendliche
Bei Frühgeborenen wurde ein verlangsamtes Wachstum des Wadenbeins beschrieben, das sich nach Absetzen der Therapie wieder normalisierte.
Die Anwendung von Tetracyclinen während der Zahnbildung (zweite Hälfte der Schwangerschaft und Kindesalter bis zu 8 Jahren) kann zu bleibenden Zahnverfärbungen (gelblich-grau-braun) führen.
Diese Nebenwirkung wurde bei Langzeitanwendung häufiger beobachtet als bei wiederholter Kurzzeitbehandlung. Unterentwicklung des Zahnschmelzes wurde ebenfalls beschrieben. Daher wird der Arzt bei dieser Patientengruppe Doxycyclin nur dann einsetzen, wenn keine anderen Arzneimittel zur Verfügung stehen bzw. wenn diese nicht eingenommen werden dürfen oder keine ausreichende Wirksamkeit zu erwarten ist.
Bei Patienten mit Infektionen, die durch bestimmte Erreger sogenannte „Spirochäten“ verursacht werden, kann manchmal kurz nach Beginn der Doxycyclin-Behandlung eine Jarisch-Herxheimer Reaktion (Reaktion des Körpers auf die Therapie von Infektionskrankheiten mit Antibiotika mit Symptomen wie hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Hautausschlägen bis hin zu Kreislaufversagen und Schock) auftreten.
Bei der Verabreichung von Tetracyclinen an Patienten mit einer bestimmten Muskelerkrankung (Myasthenia gravis) ist Vorsicht geboten, da diese eine schwach blockierende Wirkung auf die Erregungsübertragung von den Nerven auf die Muskeln haben.
Wenn bei Ihnen während der Behandlung Sehstörungen auftreten, müssen Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, der eine augenärztliche Abklärung bzw. Überwachung veranlassen wird. Das Auftreten von Sehstörungen während der Behandlung mit Doxybene kann Anzeichen eines erhöhten Hirndrucks (Pseudotumor cerebri) sein. Über die Fortsetzung der Behandlung mit Doxybene entscheidet Ihr Arzt.
Eine gleichzeitige Behandlung von Akne mit Isotretinoin muss vermieden werden, weil Isotretinoin ebenfalls zu erhöhtem Hirndruck führen kann.
Wenn bei Ihnen Magenbeschwerden auftreten, sollten Sie Doxybene gemeinsam mit einer Mahlzeit einnehmen. Achten Sie auch darauf, Doxybene in aufrechter Haltung und vorzugsweise nicht vor dem Zubettgehen einzunehmen, da sonst die Gefahr einer Schleimhautschädigung in der Speiseröhre besteht.
Da Tetracycline Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen (Ausschlag, beschleunigtes Auftreten von Sonnenbrand) auslösen können, sollten Sonnenbäder und UV-Bestrahlung vermieden werden. Bei den ersten Anzeichen von Reizerscheinungen auf der Haut ist die Behandlung abzusetzen und der Arzt aufzusuchen
Tetracyline können Nierenschäden verursachen oder eine schon vorher bestehende Nierenfunktionseinschränkung verschlimmern.
Doxybene soll bei Patienten mit leicht bis mittelgradig eingeschränkter Leberfunktion oder bei Patienten, die Arzneimittel mit möglicher leberschädigender Wirkung erhalten, mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Leberfunktion darf Doxybene nicht angewendet werden (siehe „Doxybene darf nicht eingenommen werden“).
Bei Langzeitbehandlung ist auf einen möglichen Mangel an B-Vitaminen zu achten.
Bei einer lang andauernden Behandlung mit hohen Dosen wird der Arzt Ihre Leber- und Nierenwerte sowie Ihr Blutbild überprüfen.
Bei Nichtansprechen der Behandlung oder wenn es während der Behandlung zu vermehrtem Wachstum von nicht-empfindlichen Keimen einschließlich Pilzen kommt, wird der Arzt ein geeignete Behandlung einleiten.
Wenn bei der Behandlung einer Geschlechtskrankheit eine gleichzeitige Syphilis vermutet wird, sollte dies dem Arzt mitgeteilt werden. Der Arzt wird über mindestens 4 Monate Kontrolluntersuchungen
durchführen.
Auch wenn eine Besserung der Krankheitssymptome oder Beschwerdefreiheit eintritt, darf die Behandlung mit Doxybene keinesfalls ohne ärztliche Anweisung geändert oder abgebrochen werden, um eine erneute Verschlechterung bzw. das Wiederauftreten der Krankheit zu vermeiden.
Ein Aufbewahren der Restmenge für spätere Erkrankungen ist nicht zu empfehlen.
Einnahme von Doxybene zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Doxybene darf nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln eingenommen werden:
- Isotretinoin (Arzneimittel zur Behandlung von Akne)
- Andere Substanzen mit möglicherweise schädigender Wirkung auf Leber und Nieren
Die gleichzeitige Anwendung von Doxybene mit folgenden Arzneimitteln wird nicht empfohlen:
- Aluminium-, Kalzium-, Magnesium-haltige Arzneimittel gegen Magenübersäuerung oder andere Arzneimittel, die diese Kationen enthalten sowie Präparate, die Wismut- Salze enthalten, Eisenpräparate, medizinische Aktivkohle und blutfettsenkende Arzneimittel (Colestyramin, Colestipol): Ein zeitlicher Abstand von mindestens 2 Stunden soll eingehalten werden.
- Andere Antibiotika: Doxybene kann die Wirkung anderer Antibiotika (z.B. Penicilline, Cephalosporine) hemmen.
Folgende Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Doxybene:
- Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie) oder Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose)
- Theophyllin (Arzneimittel gegen Asthma) Doxybene beeinflusst die Wirkung folgender Arzneimittel:
- blutgerinnungshemmende Arzneimittel
- blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen
- Secale-Alkaloide (Migränemittel)
- Methotrexat (Arzneimittel zur Behandlung von Tumorerkrankungen) und Ciclosporin (Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die Immunabwehr)
- Digoxin bzw. Digoxin-Derivate (Arzneimittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche)
- Arzneimittel mit entspannender Wirkung auf die Muskulatur (z.B. Tubocurarin und Gallamin)
- Lithiumhältige Arzneimittel (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen): regelmäßigen Kontrollen der Lithium-Blutwerte durch Ihren Arzt sin notwendig, die Sie
unbedingt einhalten sollten.
Sonstige Wechselwirkungen:
Beeinflussung von Laboruntersuchungen:
Unter Doxybene ist eine Veränderung der Blutgerinnungszeit sowie eine Verfälschung von Harntests möglich.
Einnahme von Doxybene zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken und Alkohol
Doxybene soll nicht gleichzeitig mit Milch bzw. Milchprodukten eingenommen werden, da dies zu einer Wirkungsabschwächung führt. Doxybene sollte zumindest 2 Stunden vor diesen
Nahrungsmitteln eingenommen werden.
Da auch chronischer Alkoholismus die Wirkung von Doxybene verändern kann, ist der Arzt darüber zu informieren.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Da es beim ungeborenen Kind und beim Säugling zu bleibender Zahnverfärbung mit Schmelzdefekten
und vorübergehender Knochenwachstumsverzögerung kommen kann, darf Doxybene während der
Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden
und auch nur, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden können.
Während der Schwangerschaft besteht erhöhte Gefahr von Leberschäden unter Tetrazyklin-Einnahme.
Stillzeit
Doxybene darf bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Bei einer Behandlung in der Stillzeit soll die Milch während der Behandlungsdauer abgepumpt und verworfen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Vereinzelt ist über eine vorübergehende Kurzsichtigkeit unter der Gabe von Tetracyclinen berichtet worden, die zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit beim Steuern von Kraftfahrzeugen und beim
Bedienen von Maschinen führen kann.
Doxybene-lösbare Tabletten enthalten Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.