Vibramycin darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie gegen Tetracycline, Doxycyclin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels überempfindlich sind.
- wenn eine schwere Leberschädigung vorliegt.
- wenn Sie gleichzeitig mit dem Wirkstoff Isotretinoin gegen Akne behandelt werden.
Bei Säuglingen und Kindern bis zu 8 Jahren sollte Vibramycin grundsätzlich nicht angewendet werden; in besonderen Ausnahmefällen kann Ihr Arzt jedoch trotzdem eine Anwendung anordnen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Vibramycin ist erforderlich
in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, bei Frühgeborenen und im Kindesalter bis zu 8 Jahren.
Bei Frühgeborenen wurde eine verlangsamtes Wachstum des Wadenbeins beschrieben, das sich nach Absetzen der Therapie wieder normalisierte.
Die Anwendung von Tetracyclinen während der Zahnbildung (zweite Hälfte der Schwangerschaft und Kindesalter bis zu 8 Jahren) kann zu bleibenden Zahnverfärbungen (gelblich-grau-braun) führen. Diese Nebenwirkung wurde bei Langzeitanwendung häufiger beobachtet als bei wiederholter Kurzzeitbehandlung. Unterentwicklung des Zahnschmelzes wurde ebenfalls beschrieben. Daher wird der Arzt bei dieser Patientengruppe Doxycyclin nur dann einsetzen, wenn keine anderen Medikamente zur Verfügung stehen bzw. wenn diese nicht eingenommen werden dürfen oder keine ausreichende Wirksamkeit zu erwarten ist.
Informieren Sie vor Beginn der Behandlung Ihren Arzt über alle bestehenden oder früheren Krankheiten oder Allergien. Innerhalb der Tetracyclin-Gruppe besteht eine Parallelallergie.
In seltenen Fällen kann es zu einer antibiotikabedingten Dickdarmentzündung kommen. Falls bei Ihnen während und bis zu zwei Monaten nach der Behandlung schwere und anhaltende Durchfälle auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen.
Wenn bei Ihnen Magenbeschwerden auftreten, sollten Sie Vibramycin gemeinsam mit einer Mahlzeit einnehmen. Achten Sie auch darauf, Vibramycin in aufrechter Haltung und vorzugsweise nicht vor dem Zubettgehen einzunehmen, da sonst die Gefahr einer Schleimhautschädigung in der Speiseröhre besteht.
Da Tetracycline Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen (Ausschlag, beschleunigtes Auftreten von Sonnenbrand) auslösen können, sollten Sie Sonnenbäder und UV-Bestrahlungen vermeiden. Bei den ersten Anzeichen von Reizerscheinungen der Haut sollten Sie die Behandlung absetzen und den Arzt aufsuchen.
Bei Langzeitbehandlung ist auf einen möglichen Mangel an B-Vitaminen zu achten.
Bei einer lang andauernden Behandlung mit hohen Dosen wird der Arzt Ihre Leber- und Nierenwerte sowie Ihr Blutbild überprüfen.
Wenn bei der Behandlung einer Geschlechtskrankheit eine gleichzeitige Syphilis vermutet wird, wird der Arzt über mindestens 4 Monate Kontrolluntersuchungen durchführen.
Bei Nichtansprechen der Behandlung oder wenn es während der Behandlung zu vermehrtem Wachstum von nicht-empfindlichen Keimen einschließlich Pilzen kommt, wird der Arzt eine geeignete Behandlung einleiten.
Bei Einnahme von Vibramycin mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Vibramycin kann bei gleichzeitiger Einnahme mit einer Reihe anderer Arzneimittel wie Schlafmittel, Mittel gegen Epilepsie, anderer Antibiotika, Antidiabetika, Migränemittel (sogenannte Sekale- Alkaloide), Methotrexat und Ciclosporin in seiner Wirkung verändert werden bzw. die Wirkung dieser Arzneimittel beeinflussen.
Es gibt Arzneimittel, die die Aufnahme von Vibramycin verschlechtern und deshalb nicht gleichzeitig eingenommen werden sollten. Dazu gehören unter anderem bestimmte Arzneimittel gegen Magenübersäuerung (Antacida), eisenhaltige Präparate und bestimmte cholesterinsenkende Arzneimittel (Colestyramin, Colestipol). Vibramycin sollte zumindest 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln eingenommen werden.
Es liegen Berichte über eine Verlängerung der Prothrombinzeit bei Patienten vor, die gleichzeitig den Gerinnungshemmer Warfarin und Vibramycin verabreicht erhielten. Sogenannte Tetracycline wie Vibramycin vermindern die Prothrombin-Aktivität und verstärken so die Wirkung von Gerinnungshemmern. Bei gleichzeitiger Gabe sollte eine Dosisreduktion des Gerinnungshemmers erwogen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit oralen Kontrazeptiva ("Anti-Baby-Pille") kann die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein. Daher empfiehlt es sich, während der Behandlung mit Vibramycin eine andere, nicht-hormonelle Verhütungsmethode anzuwenden.
Vibramycin darf nicht gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen, die die Niere schädigen können, angewendet werden.
Kurz vor, während oder nach einer Isotretinoinbehandlung der Akne sollte Vibramycin nicht verabreicht werden, da beide Wirkstoffe in seltenen Fällen rückbildungsfähige Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) verursachen können.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Digoxin oder Digoxin-Derivaten ist das Auftreten einer Digoxin- Überdosierung möglich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Vibramycin und Theophyllin ist das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöht.
Unter Vibramycin ist eine Verfälschung von Harntests möglich.
Bei Einnahme von Vibramycin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Milch und Milchprodukte verschlechtern die Aufnahme von Vibramycin und sollten deshalb nicht gleichzeitig konsumiert werden. Nehmen Sie Vibramycin zumindest 2 Stunden vor diesen Produkten ein.
Auch chronischer Alkoholkonsum kann die Wirkung von Vibramycin verändern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt über eine bestehende oder zwischenzeitlich eingetretene Schwangerschaft.
Da es beim ungeborenen Kind und beim Säugling zu Zahnverfärbung und vorübergehender Knochenwachstumsverzögerung kommen kann, sollte Vibramycin während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden und auch nur, wenn andere Antibiotika nicht gegeben werden können.
Während der Schwangerschaft besteht erhöhte Gefahr von Leberschäden.
Vibramycin sollte bei stillenden Müttern nicht verwendet werden. Falls eine solche Behandlung in der Stillzeit nicht ausgeschlossen werden kann, soll die Milch während der Behandlungsdauer abgepumpt und verworfen werden.
Verkehrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Vibramycin kann wegen der möglichen Nebenwirkungen die Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Deshalb ist bei Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.