Was sollten Sie vor der Anwendung von Glucose B. Braun 50 mg/ml beachten?
Sie dürfen Glucose B. Braun 50 mg/ml nicht erhalten,
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wenn Sie erhöhte Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) haben, die erst auf mehr als 6 Einheiten Insulin pro Stunde ansprechen
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wenn der Laktatgehalt in Ihrem Blut erhöht ist (Laktatazidose)
Sie dürfen keine größeren Mengen dieser Lösung erhalten, wenn Sie unter Folgendem leiden:
Glucose B. Braun 50 mg/ml allein darf nicht zur Behandlung von Flüssigkeitsmangel angewendet werden, da sie keine Salze (Elektrolyte) enthält.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Glucose B. Braun 50 mg/ml anwenden.
Dieses Arzneimittel darf zur Behandlung von Flüssigkeitsmangel nicht ohne ausreichende Salzzufuhr angewendet werden (siehe auch oben „Sie dürfen Glucose B. Braun 50 mg/ml nicht erhalten“), da sonst die Salzkonzentration in Ihrem Blut (insbesondere Natrium und Kalium) erheblich abnehmen kann. Salzmangel kann zu Herzproblemen oder Gehirnschäden führen. Diese Gefahr besteht insbesondere bei Kindern, älteren Patienten und Patienten in schlechtem Allgemeinzustand.
Patienten mit akuter Krankheit, Schmerzen, Infektionen, Verbrennungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen oder nach Operationen und Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die ähnlich wirken wie Vasopressin (ein Hormon, das die Flüssigkeitsmenge im Körper reguliert), unterliegen einem besonderen Risiko für einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (akute Hyponatriämie). Dieser kann zu einer Schwellung des Gehirns führen (hyponatriämische Enzephalopathie, Hirnödem), die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist. Patienten mit Hirnödem unterliegen einem besonderen Risiko für schwere, irreversible und lebensbedrohliche Hirnschädigungen.
Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit ernsten Erkrankungen des Gehirns wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Hirnschädigungen (Blutungen im Gehirn, Hirnprellung) unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund eines zu niedrigen Natriumspiegels im Blut.
Es wird darauf geachtet, dass Sie ausreichende Mengen an Salzen (insbesondere Natrium und Kalium) erhalten.
Ihre Blutzuckerspiegel, Ihr Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt (insbesondere die Natrium- und Kaliumkonzentration) und Ihr Säure-Basen-Gleichgewicht werden kontrolliert, um sicherzustellen, dass diese Werte während der Infusion im Normbereich liegen. Dafür müssen Ihnen möglicherweise Blutproben entnommen werden.
Falls erforderlich, wird Ihr Blutzucker durch Gabe von Insulin eingestellt. Ihr Arzt wird beachten, dass dies zu erniedrigten Kaliumspiegeln im Blut führen kann.
Wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden, wird Ihr Arzt sehr sorgfältig abwägen, ob dieses Arzneimittel für Sie geeignet ist:
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Diabetes mellitus
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Störungen Ihres Glucosestoffwechsels (z. B. nach Operationen oder Verletzungen)
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Einschränkung Ihrer Nierenfunktion.
Wenn Sie gerade oder vor Kurzem einen Schlaganfall erlitten haben, sollten Sie dieses Arzneimittel normalerweise nicht erhalten, es sei denn, Ihr Arzt ist der Meinung, dass es für Ihre Genesung erforderlich ist.
Wenn Sie gleichzeitig Bluttransfusionen erhalten, werden Ihnen diese über einen anderen Schlauch verabreicht.
Ihr Arzt wird die Sicherheitsinformationen über das Arzneimittel, das in Glucose B. Braun 50 mg/ml gelöst oder damit verdünnt werden soll, beachten.
Bei manchen Zuständen (Schmerzen, Angst, nach Operationen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Sepsis, reduziertem zirkulierenden Volumen, Atemwegserkrankungen, Infektionen des zentralen Nervensystems sowie Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen) kann der Körper mehr von einem bestimmten Hormon (ADH) bilden, das die Wassereinlagerung verstärkt. Wenn zusätzlich Lösungen mit nur geringen Salzkonzentrationen wie dieses Arzneimittel verabreicht werden, kann die Natriumkonzentration im Körper zu gering werden (Hyponatriämie). Dies kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfen, Lethargie, Koma, Hirnschwellung durch überschüssiges Wasser (Hirnödem) und zum Tod führen und gilt als medizinischer Notfall.
Kinder
Kinder unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund eines zu niedrigen Natriumspiegels im Blut.
Weil bei Kindern die Fähigkeit zur Regulation des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts beeinträchtigt sein kann, wird dieses Arzneimittel bei ihnen mit besonderer Vorsicht angewendet. Körperflüssigkeitsspiegel, Urinproduktion und Elektrolytkonzentrationen im Blut und Urin werden bei ihnen sorgfältig überprüft.
Anwendung von Glucose B. Braun 50 mg/ml zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Ihr Arzt wird Ihnen diese Lösung nur mit Vorsicht verabreichen, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel nehmen, die wie Vasopressin wirken oder die Wirkung von Vasopressin verstärken und das Risiko für einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie) erhöhen:
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Carbamazepin und Oxcarbazepin, die zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden
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Clofibrat, das zur Behandlung von hohen Blutfettwerten eingesetzt wird
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Vincristin und Ifosfamid, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden
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Cyclophosphamid, das zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird
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Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden
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Antipsychotika, die zur Behandlung von psychischen Störungen eingesetzt werden
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Narkotika, die zur Linderung starker Schmerzen eingesetzt werden
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Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die zur Linderung leichter bis mittelstarker Schmerzen und zur Behandlung von Entzündungen im Körper eingesetzt werden
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Chlorpropamid, das eingesetzt wird zur Behandlung von Diabetes mellitus (hoher Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten)
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Desmopressin, das eingesetzt wird zur Behandlung von Diabetes insipidus (starker Durst und dauernde Produktion großer Mengen von verdünntem Urin)
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Oxytocin, das bei der Entbindung eingesetzt wird
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Vasopressin und Terlipressin, die eingesetzt werden zur Behandlung von „blutenden Ösophagusvarizen“ (vergrößerte Venen in der Speiseröhre aufgrund von Leberproblemen)
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Amphetamine
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Diuretika oder Entwässerungstabletten, die die Menge an Urin erhöhen
Ihr Arzt wird beachten, dass einige Arzneimittel den Glucosestoffwechsel beeinflussen können.
Die Sicherheitsinformationen über das Arzneimittel, das in Glucose B. Braun 50 mg/ml gelöst oder damit verdünnt werden soll, sind zu beachten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, wird Ihr Arzt sehr sorgfältig abwägen, ob Sie dieses Arzneimittel erhalten sollen.
Stillzeit
Wenn Sie Ihr Kind stillen, wird Ihr Arzt sehr sorgfältig abwägen, ob Sie dieses Arzneimittel erhalten sollen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Die Sicherheitsinformationen über jegliches Arzneimittel, das in Glucose B. Braun 50 mg/ml gelöst oder damit verdünnt werden soll, sind zu beachten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die Verabreichung muss unmittelbar nach dem Anschluss des Behältnisses an das Verabreichungs-Set oder das Infusionssystem beginnen.
Vor der Zugabe von Zusätzen oder der Zubereitung einer Nährstoffmischung müssen die physikalische und chemische Kompatibilität überprüft werden. Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln können Inkompatibilitäten auftreten, da Glucose B. Braun 50 mg/ml Infusionslösung einen sauren pH-Wert hat.
Bei der Zugabe von Zusätzen müssen die üblichen aseptischen Vorsichtsmaßnahmen strengstens eingehalten werden.
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Behältnisses
Geöffnete Behältnisse müssen unverzüglich verwendet werden.
Haltbarkeit nach Zugabe von Zusätzen
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Wird es nicht unverzüglich verwendet, liegen die Aufbewahrungszeiten und die Bedingungen vor dem Gebrauch in der Verantwortung des Anwenders. Normalerweise sollte die Lösung nach dem Mischen nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C aufbewahrt werden, außer wenn die Rekonstitution / Verdünnung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen durchgeführt wurde.
Die vollständigen Informationen zu diesem Arzneimittel finden Sie in der „Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels“.