Limbitrol®-Kapseln dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Amitriptylin und/oder „trizyklische Antidepressiva“,, Chlordiazepoxid bzw. Benzodiazepine“ oder einen der sonstigen Bestandteile von Limbitrol®-Kapseln sind.
- wenn Sie erst kürzlich einen Herzinfarkt erlitten haben.
- wenn Sie an schweren, chronischen Lungen- und Herzfunktionsstörungen leiden.
- wenn Sie an einer schweren Erkrankung der Atemwege (kurze Atemstillstände während des Schlafs) leiden.
- bei Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmitteln oder Arzneimittel zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen oder anderen Zentralnervensystem- dämpfenden Stoffen.
- bei akuten Bewußtseins- und Orientierungsstörungen mit z.B. Reizbarkeit, Schwitzen und Herzklopfen.
- bei Darmverschluss, Nierenversagen.
- wenn Sie gleichzeitig Monoaminooxydase (MAO)-Hemmer (Arzneimittel gegen Depressionen oder auch gegen die Parkinsonkrankheit) einnehmen
- wenn Sie gleichzeitig Cisaprid (zur Behandlung von Sodbrennen oder Störungen der Magenentleerung) einnehmen.
- bei Schockzustand.
- wenn Sie an einer krankhaften Muskelschwäche leiden.
- wenn Sie an einer gestörten Leber- und/oder Nierenfunktion leiden.
- von Kindern und Jugendlichen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Limbitrol®-Kapseln ist erforderlich,
- bei bekannter Herzmuskelschwäche und Herzrhythmus- und Reizleitungsstörungen wie bei anderen „trizyklischen Antidepressiva“ und „Neuroleptika“(stark beruhigende Arzneimittel) ist eine sorgfältige Überwachung notwendig;
- bei grünem Star kann durch Limbitrol® ein akuter Glaukomanfall ausgelöst werden;
- bei Patienten mit einer Vorgeschichte von epileptischen Krampfanfällen. Diese sollten bei einer Behandlung mit Limbitrol® besonders überwacht werden, da Amitriptylin wie andere trizyklische Antidepressiva die Krampfbereitschaft erhöht;
- bei Störungen der Bewegungsabläufe;
- bei Überfunktion der Schilddrüse;
- bei einer Vergrößerung der Prostata (Prostatahypertrophie);
- Harnverhalt und Verstopfung - als Zeichen relativer Überdosierung, besonders bei älteren Patienten – sind durch regelmäßige Ausscheidungskontrollen, gegebenenfalls durch Dosisreduktion und Zusatzbehandlungen vorzubeugen bzw. zu behandeln;
- wenn Sie Diabetiker sind, da der Blutzuckerspiegel durch Limbitrol®-Kapseln absinken kann.
- Die beruhigende, dämpfende Wirkung von Limbitrol®-Kapseln setzt meist früher ein, als die stimmungsaufhellende Wirkung.
Selbstzerstörerische Gedanken und Verschlechterung der Depression oder Angststörung
Wenn Sie an Depressionen und/oder an Angststörungen leiden, kann es manchmal zu selbstzerstörerischen Gedanken kommen oder der Idee, sich selbst zu verletzen. Dies kann verstärkt auftreten, wenn Sie mit einer Antidepressiva - Therapie beginnen, da diese Medikamente erst nach einer gewissen Zeit wirken. Normalerweise wird die Wirkung der Therapie erst nach zwei Wochen bemerkbar, manchmal dauert dies jedoch länger.
Möglicherweise können Sie verstärkt solche Gedanken entwickeln,
- wenn Sie schon einmal daran gedacht haben Hand an sich zu legen oder sich selbst zu verletzen.
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Die Erfahrung aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko zu selbstzerstörerischem Verhalten bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, die jünger als 25 Jahre alt sind und eine Therapie mit Antidepressiva erhalten, gezeigt.
Informieren Sie oder Ihre Pflegeperson außerdem umgehend Ihren Arzt, wenn eines der folgenden Anzeichen bei Ihnen auftritt, insbesondere wenn Sie es als sehr schwerwiegend empfinden, bei früheren Einnahmen nicht beobachtet haben oder wenn es sehr plötzlich auftritt:
- Angst oder starke Ruhelosigkeit
- Panikattacken
- Schlafstörungen
- Feindseligkeit oder leichte Erregbarkeit
- Rastlosigkeit
- Überaktivität oder ungehemmtes Verhalten
- Selbstzerstörerische Gedanken
Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Anzeichen an sich beobachten, kontaktieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie das nächste Krankenhaus auf.
Es könnte für Sie hilfreich sein einem Angehörigen oder engen Freund zu erzählen, daß Sie depressiv sind oder eine Angststörung haben. Bitten Sie diese Vertrauensperson diese Gebrauchsinformation zu lesen. Sie könnten diese Person auch ersuchen, Ihnen mittzuteilen, ob sie denkt, daß sich ihre Depression oder Angststörung verschlechtert hat, oder ob sie über Änderungen in Ihrem Verhalten besorgt ist.
Nachlassen der Wirkung:
Erhöhen Sie nicht eigenmächtig die Dosis. Sollte die Wirksamkeit von Limbitrol® während einer länger dauernden Behandlung nachlassen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Es besteht sonst die erhöhte Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit.
Gewöhnungseffekte:
Die Einnahme von Limbitrol® oder verwandter Substanzen (Benzodiazepine) kann zur Entwicklung einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Anwendung.
Entzugserscheinungen:
Wenn sich eine Abhängigkeit entwickelt hat, führt die plötzliche Beendigung der Behandlung zu Entzugserscheinungen wie Kopf- und Muskelschmerzen, starke Angstgefühle, Spannung, Unruhe, Verwirrung, Reizbarkeit, Schwitzen, Muskelzittern, verstärktem und beschleunigtem Herzklopfen, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen, Schlaflosigkeit und Depressionen. In schweren Fällen sind folgende Anzeichen möglich: Störung des Wahrnehmungsvermögens, Persönlichkeitsstörungen, Übersteigerung der Hörschärfe, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Armen und Beinen, Überempfindlichkeit auf Licht, Geräusche und körperlichen Kontakt, Sinnestäuschungen oder Krampfanfälle.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen dürfen Sie die Einnahme von Limbitrol® nicht eigenmächtig abbrechen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und befolgen Sie seine Dosierungsanweisungen. Er wird die Behandlung allmählich beenden.
Das Risiko für das Auftreten von Entzugserscheinungen nimmt zu, wenn
- Limbitrol®gleichzeitig mit Schlafmitteln eingenommen wird,
- höhere Dosen verabreicht werden,
- Limbitrol® plötzlich abgesetzt wird,
- Limbitrol®_ auch in üblicher therapeutischer Dosierung - für mehr als 4-8 Wochen angewendet wird.
Bei Behandlungsabbruch können die Zustände, die zur Anwendung von Limbitrol® geführt haben, vorübergehend in verstärkter Form wiederkehren. Sie können von Stimmungsveränderung, Angst, Schlaflosigkeit und/oder Unruhe begleitet sein. Da dieses Risiko bei plötzlichem Absetzen der Behandlung erhöht ist, dürfen Sie die Einnahme von Limbitrol® nicht eigenmächtig abbrechen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und befolgen Sie seine Dosierungsanweisungen. Er wird die Behandlung allmählich beenden. Dabei können vorübergehend Beschwerden (einschließlich Reizbarkeit, Schlafstörungen und abnorme Träume) auftreten, üblicherweise innerhalb von zwei Wochen. Diese sind kein Anzeichen für eine Medikamentenabhängigkeit.
Beeinträchtigung der geistigen Aufmerksamkeit:
Beachten Sie bitte, dass vor allem zu Beginn der Behandlung mit Limbitrol® die geistige Aufmerksamkeit beeinträchtigt sein kann und Sie keine Tätigkeiten verrichten sollten, welche volle geistige Aufmerksamkeit erfordern (z.B. das Bedienen von Maschinen oder Lenken von Kraftfahrzeugen). Es empfiehlt sich, die erste Einnahme von Limbitrol® an einem Wochenende und in gewohnter Umgebung vorzunehmen.
Abhängigkeit:
Wenn Sie von Alkohol, Drogen und/oder Arzneimitteln abhängig sind, ist die Einnahme von
Limbitrol® nur in seltenen Ausnahmesituationen und nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle möglich.
Gedächtnisstörung „Amnesie“:
Ferner ist es möglich, dass eine "anterograde Amnesie" eintritt, d.h. dass Sie sich an Handlungen nicht erinnern können, die Sie unter der Wirkung des Arzneimittels durchgeführt haben. Dies kann mit unangepasstem Verhalten einhergehen. Eine Amnesie wird zumeist einige Stunden nach der Einnahme beobachtet. Um dieses Risiko zu vermindern, sollten Sie darauf achten, dass Sie nach der Einnahme von Limbitrol® 7 – 8 Stunden ununterbrochen schlafen können.
Psychiatrische und unerwartete Reaktionen:
Unerwartete, der eigentlichen Wirkung von Limbitrol® entgegengesetzte Reaktionen wie Unruhe, gesteigerte Erregbarkeit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnideen, Zornanfälle, Albträume, verstärkte Muskelverkrampfungen, Sinnestäuschungen, psychiatrische Erkrankungen, unangepasstes Verhalten und andere unerwünschte Wirkungen auf das Verhalten wurden nach der Gabe von Limbitrol® beobachtet. Wenn diese Anzeichen auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, damit er die Behandlung mit Limbitrol® langsam beendet. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Reaktionen ist bei älteren Patienten größer.
Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen, sogenannte Serotoninwiederaufnahme-Hemmer wie z. B. Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin etc., können zum sog. Serotonin-Syndrom führen, welches folgende Beschwerden hervorrufen kann: Krampfanfälle, geistige und körperliche Unruhe, Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Fieber, Zittern und Muskelzuckungen.
Vor geplanten Operationen :
Wenn möglich, ist Limbitrol einige Tage vor einer geplanten Operation abzusetzen.
Langzeitbehandlung:
Wie bei jeder Langzeitbehandlung sollen Blutbild, Leber- und Nierenfunktion, aber auch die Funktion von Herz und Kreislauf regelmäßig überprüft werden.
Bei der Einnahme von Limbitrol®-Kapseln mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Sie zwei oder mehrere Arzneimittel einnehmen, ist es möglich, dass sich die Wirkstoffe dieser Arzneimittel gegenseitig beeinflussen. Es kann der Fall eintreten, dass die Wirkung jedes einzelnen Arzneimittels verstärkt oder auch abgeschwächt wird, selbst dann, wenn Sie diese Arzneimittel zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen.
Limbitrol®-Kapseln dürfen nicht gleichzeitig mit bestimmten Mitteln zur Behandlung von Depressionen, sogenannten nicht-selektiven, irreversiblen MAO-Hemmern, eingenommen werden (Gefahr von Bluthochdruckkrisen, extrem hohem Fieber, Krämpfen). Wurden solche bereits angewendet, muss eine Behandlungspause von 2 Wochen eingeschaltet werden.
Weiters können Wechselwirkungen mit folgenden Arzneimitteln auftreten:
- bei Stoffen, die auf das zentrale Nervensystem dämpfend wirken, wie z.B. Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmittel, Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen (z.B. Depressionen), angstlösend wirkende Arzneimittel und zur Behandlung von Krampfanfällen, bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien oder Schnupfen, bestimmte Schmerz- und Narkosemittel ist zu berücksichtigen, dass diese entweder den Effekt von Limbitrol® verstärken oder von letzterem in ihrer Wirkung verstärkt werden können. Diese Wechselwirkungen können noch am Tage nach der letzten Einnahme von Limbitrol® auftreten.
- Die Wirkungen bestimmter Arzneimittel, die auf das Nervensystem wirken (trizyklische Antidepressiva, Anticholinergika, Adrenalin, Noradrenalin und ähnliche Substanzen) können verstärkt werden ;
- Die Nebenwirkungen bestimmter Antiparkinsonmittel können gefährlich verstärkt werden;
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen, sogenannte Serotoninwiederaufnahme-Hemmern-wie z. B. Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin etc., können zum sog. Serotonin-Syndrom führen, welches folgende Beschwerden hervorrufen kann: Krampfanfälle, geistige und körperliche Unruhe, Bewusstseinsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwitzen, Fieber, Zittern und Muskelzuckungen.
- Pflanzliche Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Johanniskraut) können die Wirkung von Amitriptylin abschwächen.
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin, Propafenon
und Flecainid) oder Magengeschwüre (Cimetidin) können die Wirkung von Amitriptylin verstärken
- bei Stoffen zur Blutdrucksenkung (Betanidin, Clonidin, Methyldopa, Debrisoquin und Guanethidin) kann der blutdrucksenkende Effekt vermindert werden;
- Disulfiram (Antabus) (Arzneimittel zur Alkohol-Entwöhnung) erhöht die Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem; bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen (z.B. Tramadol) können das Risiko für Krampfanfälle erhöhen.
- Bei Gabe von Schilddrüsenhormonen oder bei Schilddrüsenüberfunktion ist zu beachten, dass Limbitrol® das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen kann.
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol) können die Wirkung von Amitriptylin verstärken.
- Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion/AIDS (z. B. Ritonavir) können die Wirkung von Amitriptylin verstärken.
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Limbitrol® und Blutverdünnungsmitteln (Cumarinderivate) ist eine fortlaufende Kontrolle der Blutgerinnungswerte erforderlich.
Bei Einnahme von Limbitrol®-Kapseln zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Vermeiden Sie unbedingt den Alkoholgenuss, da es zu einer gefährlichen Verstärkung der dämpfenden Wirkungen kommt; dies ist auch noch am Tage nach der letzten Einnahme von Limbitrol®-Kapseln möglich.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Schwangerschaft:
Über die Anwendung von Limbitrol®-Kapseln während Schwangerschaft und Stillperiode muss Ihr Arzt entscheiden.
Stillzeit:
Da Limbitrol® in die Muttermilch übertritt, ist vor der Behandlung mit Limbitrol® abzustillen.
Informieren Sie daher umgehend Ihren Arzt, falls Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder stillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
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Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
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beeinträchtigen.
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Nach der Einnahme von Limbitrol®-Kapseln kann es – vor allem zu Beginn der Behandlung - zu einer Beeinträchtigung der geistigen Aufmerksamkeit, des Reaktionsvermögens und der Muskelfunktion kommen. Dies wirkt sich besonders gefährlich beim Lenken von Kraftfahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen aus.
Daher ist vom Lenken eines Kraftfahrzeuges und Bedienen von Maschinen abzuraten.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Limbitrol®-Kapseln
Lactosewarnhinweis: Limbitrol®-Kapseln enthalten Lactose (Milchzucker). Patienten mit bestimmten seltenen erblichen Stoffwechselerkrankungen (Galactoseunverträglichkeit,
schwerem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Aufnahmestörung) sollten Limbitrol®- Kapseln nicht einnehmen.