Dexpanthenol

Dexpanthenol

Grundlagen

Dexpanthenol ist ein Wirkstoff der Vitamin-B-Gruppe, dem wundheilungsfördernde und feuchtigkeitsspendende Eigenschaften zugeschrieben werden. Er ist ein hĂ€ufiger Bestandteil in vielen Arzneimitteln, Kosmetika und Medizinprodukten und wird weitgehend fĂŒr die Vorbeugung und Behandlung von Haut- und Schleimhauterkrankungen sowie zur UnterstĂŒtzung der Wundheilung (oder z.B. zur Abheilung von neu gestochenen Tattoos) eingesetzt.
Zudem wird Dexpanthenol auch zur Vorbeugung eines Vitaminmangels bei Patienten verwendet, die eine vollstÀndige parentale ErnÀhrung erhalten.

Medikamente mit Dexpanthenol

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Bepanthen - Creme Dexpanthenol Bayer Austria GmbH
Bepanthen - Wund- und Heilsalbe Dexpanthenol Bayer Austria GmbH
Bepanthen plus Creme Dexpanthenol Bayer Austria GmbH
Bepanthen Plus Spray Dexpanthenol Bayer Austria GmbH
Dexpanthenol "ratiopharm" 5% - Wundcreme Dexpanthenol Teva B.V.

Wirkung

Pharmakodynamik

Bei Dexpanthenol handelt es sich um ein Alkoholderivat der PantothensĂ€ure (ein B-Vitamin), welches einen wesentlichen Bestandteil eines normal funktionierenden Epithels (die oberste Zellschicht des Hautgewebes) darstellt. Enzymatisch wird es zu PantothensĂ€ure gespalten, die eine Komponente von Coenzym A ist. Dieses agiert wiederum als Cofaktor bei vielen enzymatischen Reaktionen, bei denen Acetylgruppen ĂŒbertragen werden. Diese VorgĂ€nge sind wichtig fĂŒr den Aufbau und die Regeneration der Haut und Schleimhaut, indem eine erhöhte Fibroblastenproliferation und eine beschleunigte Reepithelisierung (also eine Neubildung des Hautgewebes) bei der Wundheilung bewirkt wird.

Außerdem ist das Coenzym A an der Synthese von Acetylcholin beteiligt. Acetylcholin ist der Transmitter im parasympathischen (unwillkĂŒrlichen) Nervensystem und hĂ€lt als solcher die normalen Darmfunktionen aufrecht. Dexpanthenol kann die Wirkung von Acetylcholin verstĂ€rken und wirkt auf den Magen-Darm-Trakt indem es die untere Darmbewegung erhöht.

Pharmakokinetik

Im Unterschied zur PantothensĂ€ure wird Dexpanthenol besser absorbiert und ĂŒber Membranen transportiert. Die Eindringungs- und Resorptionsrate wird verringert, wenn Dexpanthenol als Öl/Wasser-Formel verabreicht wird, weshalb der Wirkstoff meistens auf einer Salbengrundlage dargereicht wird.
Etwa 70 % einer oralen Dosis PantothensÀure werden unverÀndert im Urin und etwa 30 % im Stuhl ausgeschieden.

Wechselwirkungen

Bei einer Anwendung auf der Haut sind keine Arzneimittel-Wechselwirkungen bekannt.

Aus theoretischen GrĂŒnden empfehlen die Hersteller von Medikamenten, die Dexpanthenol enthalten, dieses nicht zusammen mit oder innerhalb von 12 Stunden nach der Einnahme von Neostigmin oder anderen Parasympathomimetika (Substanzen, die die Wirkungen des unwillkĂŒrlichen Nervensystems imitieren) einzunehmen.
Obwohl die klinische Bedeutung nicht nachgewiesen wurde, können die pupillenverengenden Wirkungen von Anticholinesterase-AugenprÀparaten (z. B. Echothiophat-Iodid, Isoflurophat) Berichten zufolge durch PantothensÀure verstÀrkt werden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Es treten nur selten unerwĂŒnschte Nebenwirkungen, wie allergische Reaktionen, auf.

Toxikologische Daten

LD50 (Maus, intraperitoneal): 9 g/kg
LD50 (Maus, intravenös): 7 g/kg
LD50 (Maus, oral): 15 g/kg
LD50 (Kaninchen, oral): 4 g/kg

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code A03FA13, A11HA30, D03AX03, G02CD07, R01AX26, S01XA12
Summenformel C9H19NO4
Molare Masse (g·mol−1) 205,25
Aggregatzustand flĂŒssig
Dichte (g·cm−3) 1,2
Schmelzpunkt (°C) <25
Siedepunkt (°C) 118-120
CAS-Nummer 81-13-0
PUB-Nummer 131204
Drugbank ID DB09357

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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