Die Anwendung von Emtriva wird nur in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln empfohlen.
Emtriva kann eine HIV-Infektion nicht heilen. Patienten, die Emtriva einnehmen, können dennoch Infektionen oder andere mit HIV assoziierte Erkrankungen entwickeln.
Emtriva kann das Risiko einer Übertragung von HIV durch sexuelle Kontakte oder Blutübertragung auf andere Personen nicht vermindern. Es ist deshalb wichtig, dass Sie weiter geeignete Verhütungsmassnahmen ergreifen, um die Übertragung von HIV auf andere zu verhindern. Ihr Kombinationsschema für die Behandlung von HIV sollte nicht gleichzeitig Emtriva und Arzneimittel mit Emtricitabin, Lamivudin und/oder Zalcitabin beinhalten, ausser dies wurde von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin empfohlen.
Wenn Sie allergisch (überempfindlich) sind gegen Emtricitabin oder einen der Hilfsstoffe von Emtriva.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden oder gelitten haben. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann Ihnen eventuell eine reduzierte Dosierung für Emtriva Lösung zum Einnehmen oder Ihnen Emtriva Kapseln verschreiben, wenn Sie Probleme mit Ihren Nieren haben. Wenn Sie eine Nierenerkrankung haben, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin auch Ihre Nierenfunktion überprüfen.
Emtriva gehört zu einer Klasse von Arzneimitteln (sog. NRTIs), die eine Laktatazidose (Überschuss an Milchsäure im Blut) zusammen mit einer Lebervergrösserung hervorrufen können. Diese seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkung verlief gelegentlich tödlich. Falls sich eine Laktatazidose entwickeln sollte, geschieht dies für gewöhnlich nach wenigen Behandlungsmonaten. Eine Laktatazidose tritt häufiger bei Frauen auf, vor allem wenn sie stark übergewichtig sind. Wenn Sie ein Leberleiden haben, besteht für Sie möglicherweise ebenfalls ein erhöhtes Risiko, daran zu erkranken. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie regelmässig diesbezüglich überwachen, solange Sie Emtriva einnehmen.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn folgende Symptome auftreten: Schwächegefühl/Muskelschwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen, schnelles und tiefes Atmen, Unwohlsein, Appetit- und/oder Gewichtsverlust oder Benommenheit. Diese Symptome sind möglicherweise frühe Warnzeichen für eine beginnende ? beim Fortschreiten unter Umständen lebensbedrohende ? Nebenwirkung wie Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Leberfunktionsstörung (Hepatitis) oder erhöhter Milchsäuregehalt im Blut (Laktatazidose).
Wenn bei Ihnen eine fortgeschrittene HIV-Infektion (AIDS) vorliegt und Sie zusätzlich eine Infektion haben, können ab Behandlungsbeginn mit Emtriva Infektions- und Entzündungssymptome auftreten, oder die Symptome einer vorbestehenden Infektion können sich verschlechtern. Solche Symptome können darauf hinweisen, dass sich das verbesserte Immunsystem Ihres Körpers gegen die Infektion zur Wehr setzt. Achten Sie nach Behandlungsbeginn mit Emtriva auf Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie Anzeichen einer Entzündung oder Infektion bemerken.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie gegen Hepatitis B (Lebererkrankung) behandelt werden, da Ihre Leberfunktion genau überwacht werden muss.
Patienten mit einer Lebererkrankung oder einer chronischen Hepatitis B- oder C-Infektion, die mit antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko, eine Verschlechterung ihrer Leberfunktion oder ein Leberversagen zu entwickeln. Falls Sie eine Lebererkrankung haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber. Er/sie wird möglicherweise regelmässige Bluttests anordnen, um zu überprüfen, ob Ihre Leber richtig arbeitet.
Wenn Sie HIV infiziert sind und eine chronische Hepatitis B-Infektion haben, brechen Sie Ihre Behandlung mit Emtriva nicht ohne Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ab, da bei einigen Patienten Bluttests oder Symptome auf eine Verschlechterung Ihrer Hepatitis nach Absetzen hinwiesen. Die Durchführung von Bluttests kann mehrere Monate nach Absetzen der Behandlung notwendig sein.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Diabetes mellitus, Übergewicht oder einen hohen Cholesterinspiegel haben. Antiretrovirale Kombinationstherapien können zu erhöhtem Blutzuckerspiegel, erhöhten Blutfettwerten (Hyperlipidämie), Veränderungen der Körperfettverteilung und vermindertem Ansprechen auf Insulin führen (siehe auch «Welche Nebenwirkungen kann Emtriva haben?»).
Bei einigen Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationstherapie erhalten, kann sich eine als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können unter anderem die Dauer der antiretroviralen Kombinationstherapie, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine starke Unterdrückung des Immunsystems oder ein höherer Body-Mass-Index (Masszahl zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergrösse) gehören. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteife, -beschwerden und -schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen. Falls Sie eines dieser Anzeichen bei sich bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Der Farbstoff Gelborange S (E110) in Emtriva Lösung zum Einnehmen kann Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut- und Atmungsorgane auslösen, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Asthma, Nesselfieber (chronische Urticaria) oder mit Überempfindlichkeit auf Acetylsalicylsäure und andere Rheuma- und Schmerzmittel.
Die in Emtriva Lösung zum Einnehmen enthaltenen Konservierungsstoffe Methylparahydroxybenzoat (E218) und Propylparahydroxybenzoat (E216) können allergische Reaktionen (möglicherweise verzögert) verursachen. Dieses Arzneimittel enthält 254 mg Natrium pro Dosiseinheit, was bei Patienten mit kontrollierter kochsalzarmer Diät beachtet werden sollte.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen!
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen!
Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat, bevor Sie irgendwelche Arzneimittel einnehmen.
Die sichere Anwendung von Emtriva bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass Frauen im gebärfähigen Alter, die mit Emtriva behandelt werden, eine wirkungsvolle Schwangerschaftsverhütungsmethode anwenden. Emtriva darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, sofern es Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin nicht verschrieben hat.
Wenn Sie schwanger werden, müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren, um mit ihm oder ihr über die möglichen Nebenwirkungen und Vorteile sowie über die Risiken einer antiretroviralen Behandlung für Sie oder Ihr Kind zu sprechen.
Wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft Emtriva eingenommen haben, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin regelmässige Arztbesuche verlangen, um die Entwicklung Ihres Kindes zu überprüfen. Solche Kontrollen können Bluttests und andere diagnostische Tests einschliessen.
Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff von Emtriva in die Milch von stillenden Müttern ausgeschieden wird. Deshalb sollen stillende Mütter während der Behandlung mit Emtriva mit dem Stillen aufhören.
HIV infizierte Frauen dürfen generell nicht stillen, um eine HIV-Übertragung auf ihre Kinder durch die Milch zu vermeiden.