Lariam®

Lariam®
Wirkstoff(e)Mefloquin
Zulassungslandch
ZulassungsinhaberRoche
ATC CodeP01BC02
Pharmakologische GruppeMalariamittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Lariam darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen werden.

Lariam ist ein Arzneimittel zur Vorbeugung (Prophylaxe) sowie zur Behandlung von Malaria. Diese Infektionskrankheit ist in tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, Lateinamerikas und Asiens sowie in Ländern des Pazifik­raums weit verbreitet.

Es gibt verschiedene Formen von Malaria mit entsprechend unterschiedlichen Erregern. Die gefährlichste Form ist die Malaria tropica.

Die Ansteckung erfolgt bei jeder Malariaform, wenn Anopheles-Mücken durch ihren Stich Malariaerreger (Plasmodien) auf den Menschen übertragen. Frühestens 1

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Der beste Schutz gegen Malaria ist das Vermeiden von Mückenstichen. Anopheles-Mücken stechen vor allem vom Einbruch der Dämmerung an bis zum Tagesanfang. Beachten Sie daher sorgfältig folgende Empfehlungen:

Tragen Sie während dieser Zeit möglichst den ganzen Körper bedeckende Kleider;

benützen Sie Mückenschutzmittel auf Kleidern und auf der unbedeckten Haut;

verwenden Sie in Schlafräumen, die nicht vor Mücken geschützt sind, ein intaktes Moskitonetz, das Sie gut unter die Matratze einschlagen. Insektensprays, Räucherspiralen, elektrische und elektronische Mückenabwehrmittel können zusätzlich nützlich sein.

Denken Sie daran, dass Lariam nicht wahllos gegen alle Malariaerreger und in jedem Malariagebiet anwendbar ist. Um Komplikationen zu vermeiden, die durch Einnahme eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Malariamittels hervorgerufen werden können, dürfen Sie Lariam (auch bei späteren Reisen in ein Malariagebiet) nicht ohne Konsultation Ihres Arztes oder Apothekers bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin einnehmen.

Falls Sie an Anfallskrankheiten (Epilepsie, Krämpfen), an Gemütsstörungen (Depressionen, Angstzuständen), Schizophrenie oder an anderen psychiatrischen Erkrankungen leiden oder gelitten haben, sollten Sie Lariam zur Vorbeugung gegen die Malaria nicht verwenden.

Lariam darf nicht angewendet werden, wenn Sie wissen, dass Sie auf den darin enthaltenen Wirkstoff (Mefloquin), einen der anderen Inhaltsstoffe oder die ähnlichen Stoffe Chinin respektive Chinidin überempfindlich reagieren.

Wegen der Gefahr eines Herzanfalls dürfen Sie kein Halofantrin (ein anderes Malariamittel) einnehmen, falls Sie bereits Lariam (Mefloquin) einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben.

Aufgrund der Wechselwirkung von Lariam mit Hypericum-Extrakt und dem dadurch möglichen Wirkungsverlust von Lariam, darf Lariam nicht gleichzeitig mit Präparaten, die Hypericum-Extrakt (Johanniskraut-Extrakten) enthalten, eingenommen werden.

Dieses Phänomen kann auch bei gleichzeitiger Anwendung von Lariam mit Rifampicin auftreten. Die gleichzeitige Anwendung von Lariam und Rifampicin sollte auf Notfälle beschränkt bleiben.

Kleinkindern mit einem Körpergewicht unter 5 kg sollten Sie Lariam nicht verabreichen. Dennoch ist die Malariavorbeugung auch für Kinder ausserordentlich wichtig und muss vom frühesten Säuglingsalter an durchgeführt werden. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Arzt bzw. Ihrer Ärztin um geeignete Massnahmen.


Der Arzt bzw. die Ärztin muss entscheiden, ob Sie Lariam zur Vorbeugung gegen Malaria einnehmen dürfen, wenn Sie an Lebererkrankungen oder Herzrhythmusstörungen leiden.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an diesen oder anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.

Dies gilt insbesondere für Herz- oder Kreislaufmittel, blutzuckersenkende Arzneimittel oder Arzneimittel zur «Blutverdünnung» (Antikoagulantien). Vorsicht ist auch bei Einnahme von Arzneimitteln gegen Allergien oder Heuschnupfen, Ketoconazol und Rifampicin geboten. Lariam darf nicht zusammen mit Chinin, Chinidin, Chloroquin oder Halofantrin eingenommen werden.

Eine Typhusimpfung sollte nicht gleichzeitig mit der Einnahme von Lariam vorgenommen werden.

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Besondere Vorsicht ist geboten in Bezug auf Aktivitäten, welche volle Aufmerksamkeit und präzise Bewegungsabläufe erfordern, oder beim Tauchen, da während der Anwendungsdauer und bis zu mehreren Wochen oder Monaten nach der letzten Einnahme unerwünschte Reaktionen auf Lariam auftreten können. Bei einer kleinen Anzahl von Patienten wurde berichtet, dass Benommenheit, Schwindelgefühl oder Gleichgewichtsstörungen noch Monate nach dem Absetzen von Lariam anhalten können.

Bei der vorbeugenden Einnahme von Lariam treten vor allem psychiatrische Nebenwirkungen auf.

Sollten während der vorbeugenden Einnahme von Lariam Anzeichen von psychiatrischen Störungen wie plötzliche Angstzustände, Depression, Unruhe oder Verwirrtheit auftreten, muss das Arzneimittel abgesetzt und ein Arzt bzw. Ärztin aufgesucht werden, denn diese Anzeichen können die Vorstufe eines ernsteren Symptoms sein.

Es treten geographische Arzneimittelresistenz-Muster von P. falciparum, dem häufigsten Erreger der Malaria tropica, auf. Das Mittel der Wahl zur vorbeugenden Einnahme gegen Malaria kann sich deshalb von einem Gebiet zum anderen unterscheiden.

Eine Resistenz von P. falciparum gegenüber Mefloquin, dem Wirkstoff von Lariam, ist beobachtet worden; dies betrifft hauptsächlich Teile Südostasiens mit Mehrfachresistenzen. In einzelnen Regionen wurde eine Kreuzresistenz zwischen Mefloquin und Halofantrin sowie zwischen Mefloquin und Chinin festgestellt. Aktuelle Auskünfte über geographische Resistenzmuster sollten durch Ihren Arzt bzw. Ärztin, bei fachkundigen, nationalen Expertenzentren eingeholt werden.


Während der Schwangerschaft ist Malaria für die werdende Mutter und das ungeborene Kind besonders gefährlich. Falls Sie schwanger sind, sollten Sie deshalb Reisen in malariaverseuchte Gebiete unterlassen. Ist dies nicht möglich, müssen Sie sich unbedingt gegen Malaria schützen. Besprechen Sie deshalb alle Ihre Reisepläne mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Er bzw. sie wird Ihnen sagen, welcher Schutz gegen Malaria für Sie geeignet ist. Während der Schwangerschaft darf Lariam nur auf ausdrückliche Anweisung eines Arztes bzw. einer Ärztin eingenommen werden.

Sind Sie im gebärfähigen Alter, so sollten Sie während der Einnahme von Lariam und bis zu 3 Monaten danach Massnahmen zur Schwangerschaftsverhütung treffen.

Der Wirkstoff von Lariam tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Diese Mengen reichen jedoch nicht aus, um Ihr Baby gegen Malaria zu schützen.

Lariam sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden. Ist die Einnahme absolut erforderlich, sollte abgestillt werden.

Wie wird es angewendet?

Lariam wird der Situation entsprechend entweder zur Vorbeugung (Prophylaxe), zur Behandlung (Therapie) oder als Notfallbehandlung, wenn unverzügliche ärztliche Betreuung nicht verfügbar ist, angewendet. Nehmen Sie Lariam genau nach Vorschrift Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Mefloquin, der Wirkstoff von Lariam, hat einen bitteren und leicht brennenden Geschmack. Lariam Tabletten sollten deshalb unzerkaut und vorzugsweise nach einer Mahlzeit ? nicht auf nüchternen Magen ? mit mindestens einem Glas Wasser oder einem sonstigen nichtalkoholischen Getränk eingenommen werden. Damit sie sich Kleinkindern oder Personen mit Schluckschwierigkeiten verabreichen lassen, können die Tabletten zerkleinert und z.B. in etwas Wasser oder Milch aufgelöst werden.

Wenn Sie in einem Zeitraum von weniger als 30 Minuten nach der Einnahme von Lariam erbrechen, sollten Sie eine zweite volle Dosis einnehmen. Tritt das Erbrechen 30?60 Minuten nach der Verabreichung ein, sollte zusätzlich eine halbe Dosis eingenommen werden.

Vorbeugung der Malaria mit Lariam

Für die Vorbeugung der Malaria wird Lariam einmal wöchentlich eingenommen. In der Regel sollten Sie eine Woche vor Ankunft im Malariagebiet mit der Einnahme beginnen.

Wenn dies nicht möglich ist, kann der Arzt eine sogenannte Initialbehandlung («Sättigungsdosis») verschreiben. Die nächste Dosis nehmen Sie am Ankunftstag im Malariagebiet ein, und hierauf jede Woche einmal die vorgeschriebene Dosis, z.B. 1 Tablette, jeweils am selben Wochentag.

Wenn Sie Lariam zum ersten Mal einnehmen, oder wenn Sie noch andere Arzneimitteln zu sich nehmen, sollten Sie bereits 3 Wochen vor Antritt der Reise mit der Einnahme beginnen. Auf diese Weise können Sie sich vergewissern, dass Sie Lariam bzw. die Arzneimittelkombination gut vertragen.

Um das Risiko einer Malariaerkrankung nach dem Verlassen eines Malariagebiets herabzusetzen, muss die wöchentliche Einnahme von Lariam über 4 weitere Wochen fortgesetzt werden.

Die empfohlene Dosierung von Lariam für die Vorbeugung der Malaria beträgt einmal wöchentlich:

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wenn Lariam zur Behandlung von Malaria eingenommen wird, können unerwünschte Wirkungen häufiger oder stärker auftreten, als wenn es zur Vorbeugung eingenommen wird. Bei der vorbeugenden Einnahme von Lariam treten vor allem psychiatrische Nebenwirkungen wie plötzliche Angstzustände, Depression, Unruhe oder Verwirrtheit auf.

Bei der Behandlung einer akuten Malariaerkrankung kann es unter Umständen schwierig sein zu unterscheiden, ob es sich um Symptome von Malaria oder um unerwünschte Wirkungen von Lariam handelt.

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Lariam auftreten: Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Essstörungen, weicher Stuhl oder Durchfall, Bauchschmerzen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, schwere Träume und Benommenheit. In selteneren Fällen können Kreislaufstörungen (zu hoher bzw. zu tiefer Blutdruck), Hautrötungen, Ohnmacht, Herzklopfen, unregelmässiger oder langsamer Puls, Brustschmerz, Juckreiz oder Hautausschläge, Haarausfall, Wasseransammlung im Gewebe, Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Gelenkschmerzen, Atemnot, Schwitzen, Verdauungsstörungen, Aphten, Sehstörungen, Hörstörungen, Ohrensausen, Schwäche, Unwohlsein, Müdigkeit, Fieber, Frösteln, Koordinationsstörungen, Empfindungsstörungen der Nerven, Zittern, Krampfanfälle, körperliche Unruhe und psychiatrische Störungen wie Niedergeschlagenheit, Depression, Vergesslichkeit, Halluzinationen, Aggression, Panikattacken, Verwirrung, Unruhe, Stimmungsschwankungen und Angstzustände auftreten. Es wurde über seltene Fälle von Selbstmordgedanken und Selbstmord berichtet, eine Beziehung zur Verabreichung des Arzneimittels konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Es wurde über arzneimittelbedingte Leberfunktionsstörungen bis hin zu Leberversagen berichtet. Es liegen Berichte über Agranulozytose, einer starken Verminderung der Granulozyten im Blut (Untergruppe der weissen Blutkörperchen), und aplas­tischer Anämie, einer Sonderform der Blutarmut, vor. Beim Auftreten von Symptomen wie Unwohlsein, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Müdigkeit sollten Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.

In folgenden Fällen müssen Sie die vorbeugende Einnahme von Lariam unverzüglich abbrechen und einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren:

? wenn sich psychiatrische Symptome wie plötzliche Angstzustände, schwere Verstimmungen (Depressionen), Ruhelosigkeit, epileptische Anfälle oder geistige Verwirrung einstellen;

? wenn andere Symptome (z.B. Hautausschläge) auftreten.

Bedenken Sie, dass unerwünschte Wirkungen bis zu mehreren Wochen nach der letzten Einnahme von Lariam auftreten oder andauern können.

Bei einer kleinen Anzahl von Patienten wurde berichtet, dass Benommenheit oder Schwindel sowie Gleichgewichtsstörungen noch Monate nach dem Absetzen des Arzneimittels anhalten können.

Falls während der Prophylaxe mit Lariam Hautausschläge auftreten, sollen vor der nächsten Lariam Einnahme von einem Arzt bzw. einer Ärztin die Hautausschläge beurteilt und die Weiterführung der Prophylaxe mit Lariam bestätigt werden.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen eine der Reisedauer entsprechende Menge Malariamittel verschreiben, die Sie von zu Hause mitnehmen müssen, denn es kann Schwierigkeiten bereiten, die Arzneimittel im Bestimmungsland zu erhalten.

Lariam ist ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Die Tabletten sind vor Feuchtigkeit geschützt bis zur Einnahme in der Durchdrückpackung aufzubewahren.

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Die Freisetzung pharmazeutischer Präparate in die Umwelt ist auf ein Minimum zu reduzieren. Arzneimittel sollten nicht mit dem Abwasser entsorgt werden und die Entsorgung im Haushaltsabfall ist zu vermeiden. Nach Therapieschluss oder Verfall sind nicht verwendete Arzneimittel in der Originalpackung der Abgabestelle (Arzt bzw. Ärztin oder Apotheker bzw. Apothekerin) zur fachgerechten Entsorgung zu retournieren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

1 weisse Tablette enthält als Wirkstoff 250 mg Mefloquin.

Die Tabletten enthalten Laktose und weitere Hilfsstoffe zur Herstellung von Tabletten.

Zuletzt aktualisiert am 08.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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