Wann darf Mephaquin nicht eingenommen werden?
Falls Sie an Anfallskrankheiten (Epilepsie, Krämpfen), an Gemütsstörungen (Depressionen, Angstzuständen), Schizophrenie oder an anderen psychiatrischen Erkrankungen leiden oder gelitten haben, sollten Sie Mephaquin zur Vorbeugung gegen die Malaria nicht verwenden.
Mephaquin darf nicht angewendet werden, wenn Sie wissen, dass Sie auf den darin enthaltenen Wirkstoff (Mefloquin), einen der anderen Inhaltsstoffe oder die ähnlichen Stoffe Chinin respektive Chinidin überempfindlich reagieren.
Wegen der Gefahr eines Herzstillstandes dürfen Sie kein Halofantrin (ein anderes Malariamittel) einnehmen, falls Sie bereits Mephaquin (Mefloquin) einnehmen oder innerhalb der letzten 15 Wochen eingenommen haben.
Johanniskraut-Extrakt (Hypericum Extrakt) kann die Wirksamkeit von Mephaquin vermindern. Deshalb darf Mephaquin nicht gleichzeitig mit Präparaten, die Hypericum-Extrakt (Johanniskraut-Extrakte) enthalten, eingenommen werden.
Ebenso kann Rifampicin (ein Antibiotikum) bei gleichzeitiger Anwendung die Wirksamkeit von Mephaquin beeinträchtigen. Die gleichzeitige Anwendung von Mephaquin und Rifampicin sollte auf Notfälle beschränkt bleiben.
Zudem dürfen Sie Mephaquin nicht anwenden, wenn Sie unter einer schweren Einschränkung der Leberfunktion leiden oder Sie jemals an Schwarzwasser-Fieber (Malaria mit Hämoglobin im Urin) gelitten haben.
Kleinkindern mit einem Körpergewicht unter 5 kg sollten Sie Mephaquin nicht verabreichen. Dennoch ist die Malariavorbeugung auch für Kinder ausserordentlich wichtig und muss vom frühesten Säuglingsalter an durchgeführt werden. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um geeignete Massnahmen.
Welche Nebenwirkungen kann Mephaquin haben?
Wenn Mephaquin zur Behandlung von Malaria eingenommen wird, können unerwünschte Wirkungen häufiger oder stärker auftreten, als wenn es zur Vorbeugung eingenommen wird. Bei der vorbeugenden Einnahme von Mephaquin treten vor allem psychiatrische Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, ungewöhnliche Träume oder Albträume, plötzliche Angstzustände, Depression, Unruhe oder Verwirrtheit auf.
Bei der Behandlung einer akuten Malariaerkrankung kann es unter Umständen schwierig sein zu unterscheiden, ob es sich um Symptome von Malaria oder um unerwünschte Wirkungen von Mephaquin handelt.
In folgenden Fällen müssen Sie die Einnahme von Mephaquin abbrechen und unverzüglich einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren:
- wenn sich psychiatrische Symptome wie Schlaflosigkeit, ungewöhnliche Träume oder Albträume, plötzliche Angstzustände, schwere Verstimmungen (Depressionen), Ruhelosigkeit, epileptische Anfälle oder geistige Verwirrung einstellen;
- wenn Hautausschläge, in schwerwiegenden Fällen mit Blasenbildung und möglichem Ablösen der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom), oder Anzeichen einer schwerwiegenden lebensbedrohenden allergischen Reaktion mit Symptomen wie Atembeschwerden, geschwollene Zunge, Juckreiz und schweren Hautausschlägen auftreten.
Falls während der Prophylaxe mit Mephaquin Hautausschläge auftreten, sollen vor der nächsten Mephaquin-Einnahme von einem Arzt bzw. einer Ärztin die Hautausschläge beurteilt und die Weiterführung der Prophylaxe mit Mephaquin bestätigt werden.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Mephaquin auftreten:
Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)
Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, schwere Träume, Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen, Schläfrigkeit.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Plättchenanzahl erniedrigt (Thrombozytopenie), Appetitverlust, Essstörungen, Unruhe, körperliche Unruhe, Niedergeschlagenheit, Depression, Halluzinationen (Sehen oder Hören von Dingen, die nicht vorhanden sind), Wut (Aggression), Panikattacken, Verwirrtheit, Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit, Gefühl des Misstrauens gegenüber anderen, , Kopfschmerzen, Ohnmacht, Vergesslichkeit, Störungen der Koordination von Bewegungen (Ataxie), Empfindungsstörungen der Nerven, Zittern, Krampfanfälle, Beeinträchtigung des Sehvermögens, Schwindel, Hörstörungen, Ohrensausen, Herzklopfen, unregelmässiger, schneller oder langsamer Puls, Herzrasen oder Herzstolpern, zu hoher oder zu tiefer Blutdruck, Hitzewallungen, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weicher Stuhl oder Durchfall, Verdauungsstörungen, Juckreiz, Nesselfieber, Hautausschläge, Hautrötungen, Haarausfall, Schwitzen, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Wasseransammlung im Gewebe, Schmerzen in der Brust, Schwäche, Unwohlsein, Fieber, Frösteln, Müdigkeit, vorübergehender Anstieg der Transaminasen.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Mundgeschwüre (Aphten), Verminderte Anzahl weisser Blutkörperchen im Blut (Leukopenie), erhöhte Anzahl weisser Blutkörperchen im Blut (Leukozytose), Hirnerkrankungen (Enzephalopathie), Reizleitungsstörung am Herzen mit Zeichen wie Veränderung des Herzschlags (AV-Block), allergische Hautreaktionen (auch schwerwiegend wie Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme).
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Es wurde über seltene Fälle von Selbstmordgedanken und Selbstmord berichtet, eine Beziehung zur Verabreichung des Arzneimittels konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
Lungenentzündung, Entzündungen des Lungengewebes, möglicherweise allergisch beginnt.
Nicht bekannt (aufgrund der vorliegenden Daten nicht abschätzbar)
Verschwommenes Sehen, Störungen am Auge (z.B. Sehnerven, Netzhautstörungen), Trübung der Augenlinse (Katarakt).
Es wurde über arzneimittelbedingte Leberfunktionsstörungen bis hin zu Leberversagen berichtet. Es liegen Berichte über Agranulozytose, einer starken Verminderung der Granulozyten im Blut (Untergruppe der weissen Blutkörperchen), und aplastischer Anämie, einer Sonderform der Blutarmut, vor.
Beim Auftreten von Symptomen wie Unwohlsein, Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtsabnahme und Müdigkeit sollten Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Bedenken Sie, dass unerwünschte Wirkungen bis zu mehreren Wochen nach der letzten Einnahme von Mephaquin auftreten oder andauern können.
Bei einer kleinen Anzahl von Patienten wurde berichtet, dass Benommenheit oder Schwindel sowie Gleichgewichtsstörungen noch Monate nach dem Absetzen des Arzneimittels anhalten können.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.