Wann darf Propycil 50 nicht eingenommen werden?
Propycil 50 darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Propylthiouracil oder einer der Hilfsstoffe, schweren Störungen der Blutbildung wie Agranulozytose (starke Abnahme bestimmter weisser Blutkörperchen), schwerer Beeinträchtigung der Leberfunktion und bei Schilddrüsenkrebs.
Propycil 50 darf nicht angewendet werden bei gegebener Laktoseintoleranz, da Propycil 50 Laktose enthält.
Welche Nebenwirkungen kann Propycil 50 haben?
Schwere, aber sehr seltene Nebenwirkungen (bei 1 von 10'000 Patienten) sind die starke Verminderung bestimmter weisser Blutkörperchen (Agranulozytose), die z.T. mit schweren, lebensbedrohlichen Komplikationen (Sepsis) einhergeht, Leber- oder Hautentzündungen mit Absterben von Gewebe, Arzneimittelfieber und Entzündung von Blutgefässen, welche sich in Form von Fieber, Abgeschlagenheit, Blutergüssen, Blutungen, Mandelentzündung, Aphthen, Esstörungen, Juckreiz, Schmerzen im rechten Oberbauch äussern können.
Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion können sehr selten (bei 1 von 10'000 Patienten) unter der Therapie mit Propycil 50 Antikörper gegen bestimmte Bestandteile der weißen Blutkörperchen (sogenannte antineutrophile zytoplasmatische Antikörper, ANCA) auftreten, die bei einem Teil der Patienten zu Entzündungen der Blutgefäße (sogenannte Vaskulitis) führen können. Diese können neben Gelenk- und Muskelschmerzen und grippeähnlichen Beschwerden unter anderem auch zu weiteren Schäden führen: an der Haut (entzündliche Hautausschläge und Blutungen); den Nieren (sehr selten Nierenfunktionsstörungen und Entzündungen des Nierengewebes, in Einzelfällen akutes Nierenversagen); und der Lunge (eine Entzündung des Lungengerüstes oder eine Entzündung der Lungenbläschen verbunden mit Bluthusten).
Im Falle des Auftretens entsprechender Symptome sollten Sie sofort Ihren Arzt resp. Ihre Ärztin aufsuchen.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Nesselsucht (Urtikaria), Abnahme der weissen Blutkörperchen.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Abnahme der Blutplättchen und des Blutgerinnungsfaktors Prothrombin, gestörte Bildung der roten Blutkörperchen, Auflösung der Blutzellen (Hämolyse), Überempfindlichkeitsreaktionen, Vergrösserung der Lymphknoten, Arzneimittelfieber, entzündliche Reaktionen der Blutgefässe, Lupus-ähnliches Syndrom (eine Erkrankung des Immunsystems), Schilddrüsenunterfunktion, Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Taubheitsgefühl/Kribbeln in den Extremitäten, Nervenentzündung, Geschmack- und Geruchsstörungen, Sehstörungen, Entzündung des Lungengewebes, Asthma, Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchschmerzen, Störungen der Speicheldrüsen, Leberentzündung, Gelbsucht, Pigmentverlust auf der Haut, Juckreiz, Hautausschlag, entzündliche Hautreaktionen, Haarausfall, Muskel- und Gelenkschmerzen, Entzündung mehrerer Gelenke, entzündliche Nierenerkrankung, Wassersucht besonders in den Beinen.
Nebenwirkungen bei Überdosierung
Eine Überdosierung von Propycil 50 führt zu einer Schilddrüsen-Unterfunktion. Hinweise hierfür sind allgemeine Schwäche, leichte Ermüdbarkeit, Kälteintoleranz, ständiges Frieren, Unvermögen zu schwitzen, Verlust des Interesses an den Dingen des Alltags, Konzentrationsschwäche, Gewichtszunahme, verlangsamter Herzschlag, Herzschmerzen, Durchblutungsstörungen, Kurzatmigkeit, Verstopfung, rheumatische Beschwerden (Gliederschmerzen und Gliederziehen) und Kribbeln bzw. Taubheitsgefühl in den Fingern.
Die schilddrüsenhemmende Therapie führt bei zu hoher Dosierung zu einem Kropf (Struma) oder einer Vergrösserung eines bereits bestehenden Kropfes.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.