Vor Beginn einer Behandlung mit Systen Conti sollte eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden. Solange Sie Systen Conti verwenden, sollten Sie sich regelmässig, z.B. einmal pro Jahr, ärztlich untersuchen lassen. In gewissen Fällen sind auch häufigere Untersuchungen erforderlich. Dabei werden, wie für alle Frauen, auch für die, die eine Hormonersatzbehandlung erhalten, regelmässige Brustuntersuchungen (durch einen Arzt oder eine Ärztin und durch Selbstuntersuchung) empfohlen.
Eine Hormonersatztherapie kann mit erhöhten Risiken für Brustkrebs und Herz-Kreislaufkrankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, venöse Thrombosen und Lungenembolien in Verbindung gebracht werden. In Studien mit anderen Hormonersatzpräparaten bei älteren Frauen wurde in seltenen Fällen eine Abnahme des Erinnerungsvermögens und der geistigen Leistungsfähigkeit beobachtet. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird mit Ihnen dieses Nutzen-Risiko Verhältnis abwägen.
Systen Conti darf nicht angewendet werden, wenn Sie an einem Tumor der Brust oder der Gebärmutter, an einer schweren Leber-, Nieren- oder Herzfunktionsstörung leiden. Ebenfalls dürfen Sie Systen Conti nicht anwenden, wenn Sie an Erkrankungen der Blutgefässe aufgrund von Bildung von Blutgerinnseln (z.B. Thrombose, Venenentzündung) leiden oder einmal gelitten haben.
Sind bei Ihnen in letzter Zeit Vaginalblutungen aufgetreten, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf aufmerksam machen, denn erst wenn deren Ursache geklärt ist, wird er/sie sich bei Ihnen für oder gegen eine Anwendung von Systen Conti entscheiden können.
Teilen Sie ihm/ihr des weiteren mit, ob Sie an schwerer Zuckerkrankheit mit Veränderungen der Blutgefässe, an Störungen des Fettstoffwechsels oder an schwerer Depression leiden, ob während einer früheren Schwangerschaft Gelbsucht oder anhaltender Juckreiz bzw. Bläschenausschlag aufgetreten ist oder sich das Hörvermögen bei Mittelohrschwerhörigkeit (Otosklerose) verschlechtert hat, wenn Sie gegen den Wirkstoff Estradiol, Norethisteronacetat oder eine andere der in Systen Conti enthaltenen Substanzen überempfindlich (allergisch) reagieren oder wenn Sie schwanger sind oder stillen, denn in allen diesen Fällen dürfen Sie Systen Conti nicht verwenden.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wissen, was in solchen Fällen zu tun ist.
Bei unregelmässigen oder starken Blutungen sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin benachrichtigen, bevor Sie mit der Behandlung weiterfahren.
Bei weiteren Erkrankungen wie Bluthochdruck, Epilepsie, Nieren-, Leber- und Herzfunktionsstörungen, migräneartigen Kopfschmerzen, Zuckerkrankheit, gutartigen Brustknoten, Bildung von Gebärmuttergewebe ausserhalb der Gebärmutter (Endometriose) und Beschwerden im Unterleib liegt es im Ermessen des behandelnden Arztes, resp. der behandelnden Ärztin darüber zu entscheiden, ob eine Hormonersatztherapie mit Systen Conti eingeleitet werden kann.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie an Zuckerkrankheit leiden, da diese Krankheit eine besondere Überwachung erfordert und es möglich ist, dass er/sie die Dosierung der Arzneimittel gegen zu hohen Blutzucker neu einstellen muss.
Informieren Sie auf jeden Fall Ihren behandelnden Arzt, resp. Ihre behandelnde Ärztin, wenn Sie an einer der oben erwähnten Krankheiten leiden, oder wenn eine solche neu auftreten sollte.
Ihr Arzt, resp. Ihre Ärztin sollte auch über Fälle von Brustkrebs bei Ihnen selber oder in Ihrer Familie Bescheid wissen.
Das Risiko während einer Östrogenmonotherapie an einem Gebärmutterkrebs zu erkranken, ist bei Frauen mit intakter Gebärmutter grösser als bei unbehandelten Frauen. Das grösste Risiko scheint mit einer länger dauernden Anwendung einherzugehen und ist abhängig von der Östrogen Dosis. Durch die zusätzliche Gabe eines Gestagens (anderes Geschlechtshormon), wie das in Systen Conti enthaltene NETA, kann das Risiko einer Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, was als Vorstufe von Gebärmutterkrebs angesehen wird, vermindert werden.
In verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde berichtet, dass das Risiko für Brustkrebs bei Frauen, die länger als 5 Jahre eine Hormonsubstitutionstherapie anwenden, leicht erhöht ist. Dieses erhöhte Risiko nimmt in den ersten fünf Jahren nach dem Absetzen der Hormonsubstitution langsam ab und ist dann wieder vergleichbar mit demjenigen von Frauen, die keine Hormonsubstitutionstherapie angewendet haben.
In einigen wissenschaftlichen Untersuchungen wurde über ein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs bei Frauen unter Hormonsubstitutionstherapie berichtet.
Östrogen oder kombinierte Östrogen-Gestagen Ersatztherapien sind mit einem erhöhten Risiko einer venösen Thromboembolie (Blutgerinnselbildung in den Gefässen z.B. Venenthrombose, Lungenembolie) verbunden. Das Risiko scheint in den ersten Jahren der Behandlung höher zu sein. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sollte deshalb auch über Fälle von Blutgerinnselbildung (Thrombose, Embolie, Schlaganfall, Herzinfarkt), bei Ihnen selber oder in Ihrer Familie, Bescheid wissen. Kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, sobald Sie sich eines möglichen thrombo-embolischen Symptoms bewusst werden (z.B. schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzliche Schmerzen im Brustkasten, Atemnot).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auch rechtzeitig, wenn bei Ihnen eine Operation mit nachfolgender Bettruhe geplant ist, da die Hormonersatztherapie mit Systen Conti 4?6 Wochen vor dem Eingriff abgesetzt werden sollte.
Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Nutzen und Risiken einer Hormonsubstitutionstherapie mit Ihnen besprechen und die notwendigen Kontrollen vor und regelmässig während der Therapie durchführen.
Vorsicht ist zudem geboten, wenn Sie an Gelbsucht leiden oder gelitten haben.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Hormonersatzpräparate wie Systen Conti, welche Östrogen enthalten, können die Wirkung von Medikamenten mit dem Wirkstoff Lamotrigin, einem Antiepileptikum, herabsetzen. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
Bestimmte rezeptpflichtige Arzneimittel können die Wirkung von Östrogenen beeinträchtigen. Dazu zählen gewisse Beruhigungsmittel (Barbiturate, Meprobamat), Arzneimittel gegen Epilepsie (Hydantoine, Carbamazepin), Depressionen (Antidepressiva) und andere psychische Erkrankungen (Neuroleptika), gewisse Antibiotika zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin, Rifabutin), gewisse Arzneimittel gegen den HIV-Virus (Ritonavir, Nelfinavir), gewisse Arzneimittel gegen Viren (Nevirapin, Efavirenz), Bosentan (ein Arzneimittel gegen pulmonale arterielle Hypertonie) sowie Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten (= pflanzliche Produkte, welche bei gedrückter Stimmung und depressiven Symptomen eingesetzt werden). Dies gilt auch für Arzneimittel gegen rheumatische Schmerzen und Entzündungszustände (Phenylbutazon). Wenn Sie Mittel gegen Entzündungen (Kortikosteroide), Schilddrüsenhormone sowie gewisse Herzmittel (Betablocker) einnehmen, ist auch Vorsicht geboten.
Wie die meisten Arzneimittel enthält auch Systen Conti neben den Wirkstoffen noch andere Substanzen, die für die Herstellung und die Haltbarkeit der Pflaster notwendig sind. Falls Sie an einer Allergie leiden, kann Ihnen der Arzt oder Apotheker bzw. die Ärztin oder Apothekerin sagen, ob eine dieser Substanzen für Sie eventuell problematisch sein könnte.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Systen Conti darf während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Wirkstoffe, wie sie in Systen Conti enthalten sind, können die gesunde Entwicklung des ungeborenen Kindes und des Säuglings beeinträchtigen. Deshalb darf Systen Conti während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht angewendet werden. Für dieses Präparat gibt es in der Schwangerschaft und Stillzeit auch keine medizinisch begründete Anwendung.
Sollten Sie Systen Conti unbeabsichtigt während der Schwangerschaft angewendet haben oder unter einer Behandlung mit Systen Conti schwanger werden, müssen Sie so rasch wie möglich den Arzt oder die Ärztin benachrichtigen.