Wann ist bei der Einnahme von Talzenna Vorsicht geboten?
Talzenna wird Ihnen durch einen Arzt bzw. eine Ärztin mit Erfahrung in der Krebsbehandlung verschrieben. Folgen Sie sorgfältig allen Anweisungen des Arztes bzw. der Ärztin.
Besondere Vorsicht ist in folgenden Fällen geboten:
- Blutbild: Talzenna kann Ihre Blutwerte verändern (z.B. verminderte Anzahl der weissen Blutkörperchen [Neutropenie], roten Blutkörperchen [Anämie], Blutplättchen [Thrombozytopenie]). Informieren Sie bei folgenden Anzeichen umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin:
Anämie: Kurzatmigkeit, starke Müdigkeit, blasse Haut oder schneller Herzschlag.
Neutropenie: Fieber und/oder Entzündungen (Infektionen).
Thrombozytopenie: Blaue Flecken oder Blutungen, die bei Verletzungen länger andauern als gewöhnlich.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird regelmässig Ihre Blutwerte überprüfen. Je nach Befund muss eventuell die Behandlung mit Talzenna angepasst, unterbrochen oder abgesetzt werden. - Myelodysplastisches Syndrom/akute myeloische Leukämie: In gelegentlichen Fällen kann eine niedrige Anzahl an Blutkörperchen ein Anzeichen für ein ernsteres Problem mit dem Knochenmark sein, wie z.B. «myelodysplastisches Syndrom» (MDS) oder «akute myeloische Leukämie» (AML). Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird gegebenenfalls Ihr Knochenmark untersuchen, um zu prüfen, ob diese Probleme vorliegen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bei gleichzeitiger Anwendung von Talzenna und anderen Arzneimitteln kann es zu einer Verstärkung oder Abschwächung der Wirkungen (erwünschte und unerwünschte) von Talzenna oder der anderen Arzneimittel kommen. Zu diesen Arzneimitteln gehören zum Beispiel:
- Antibiotika (wie Clarithromycin, Erythromycin),
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (wie Itraconazol, Ketoconazol),
- Arzneimittel gegen HIV-Infektion/AIDS (wie Lopinavir, Cobicistat, Darunavir, Indinavir*, Ritonavir, Saquinavir, Telaprevir* und Tipranavir),
- Arzneimittel gegen Epilepsie (wie Carbamazepin),
- Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (wie Rifampin*),
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzproblemen (wie Chinidin*, Amiodaron, Carvedilol, Propafenon, Ranolazin, Verapamil, Dronedaron),
- Cyclosporin, ein Arzneimittel zur Verhinderung von Abstossungen nach Organtransplantationen,
- Lapatinib, ein Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten Arten von Brustkrebs,
- Curcumin (ein Hilfsstoff rezeptfreier Arzneimittel, in Currypulver enthalten),
- Johanniskraut (Hypericum perforatum, ein pflanzliches Präparat, das zur Behandlung leichter Depressionen und Angstzustände angewendet wird).
[* diese Arzneimittel sind in der Schweiz nicht zugelassen].
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, welche einzunehmen. Er/Sie wird entscheiden, ob Sie diese zusammen mit Talzenna verwenden dürfen oder ob Sie eventuell auf ein anderes Arzneimittel ausweichen müssen.
Einnahme von Talzenna mit Mahlzeiten und Getränken
Talzenna kann mit oder ohne Mahlzeit eingenommen werden.
Vermeiden Sie während der Einnahme von Talzenna den Verzehr von Curcumin (häufiger Inhaltsstoff in Currypulver), da es die Nebenwirkungen von Talzenna verstärken kann.
Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen
Da Talzenna Nebenwirkungen wie Schwindel, Schwäche oder Müdigkeit verursachen kann, ist beim Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Darf Talzenna während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Talzenna sollte während der Schwangerschaft grundsätzlich nicht eingenommen werden. Informieren Sie vor Beginn der Behandlung Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie oder Ihre Partnerin schwanger sind oder es werden möchten.
Patientinnen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und während mindestens 7 Monaten nach Therapieende eine sehr sichere Empfängnisverhütung anwenden (z.B. Doppelte-Empfängnisverhütung). Der Arzt bzw. die Ärztin wird Sie über die für Sie geeigneten Methoden beraten.
Männliche Patienten mit Partnerinnen, die schwanger oder gebärfähig sind, müssen während der Behandlungen und mindestens 4 Monate nach Therapieende ein Kondom verwenden (auch nach einer Vasektomie) und dürfen keinen Samen spenden.
Tritt während der Behandlung mit Talzenna eine Schwangerschaft bei einer Patientin oder bei einer Partnerin eines Patienten ein, ist der Arzt bzw. die Ärztin umgehend zu informieren.
Talzenna kann die Fortpflanzungsfähigkeit bei Frauen und Männern beeinträchtigen.
Während der Behandlung mit Talzenna darf nicht gestillt werden. Es ist nicht bekannt, ob Talzenna in die Muttermilch übergeht.