Wie ist Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g ANZUWENDEN?
Wenden Sie Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
- bei normaler Nierenfunktion
Erwachsene mit normaler Nierenfunktion:
Die übliche Tagesdosis beträgt zwischen 2 und 6 — im Regelfall 3 bis 4 — Gramm Ceftazidim. Diese Gesamtdosis kann entsprechend der Tabelle 2 aufgeteilt werden.
Tabelle 2: Dosierung bei normaler Nierenfunktion für Erwachsene
Unkomplizierte Infektionen, bei denen ein
empfindlicher Erreger nachgewiesen oder
Infektionen, bei denen verschiedene Erreger
mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit
1 g
8 Std.
3 g
Unklare bakterielle Erkrankungen, die nicht
lokalisiert werden können sowie bei
Art der Infektion | Einzeldosis | Dosierungs-intervall | Tagesdosis |
vermutet werden kann; Harnwegsinfektionen | 1 g | 12 Std. | 2 g |
nachgewiesen oder vermutet werden können | 2 g | 12 Std. | 4 g |
bedrohlichem Zustand des Patienten | 2 g | 8 Std. | 6 g |
Patienten mit Mukoviszidose | 2(–3) g | 8 Std. | 6(–9) g |
Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder mit normaler Nierenfunktion:
Die Dosierung von Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g richtet sich nach Alter und Gewicht des Kindes gemäß Tabelle 3.
Tabelle 3: Dosierung bei normaler Nierenfunktion für Neugeborene, Säuglinge und Kinder
Kleinkinder und Kinder ab 1 Jahr
15-50 mg/kg Körpergewicht alle 12 Std.
oder
Infektionen bei Kindern bis 14 Jahre, die eine
bis zu 50 mg/kg Körpergewicht alle 8 Std.
Neugeborene, Säuglinge 0-8 Wochen | 12,5-30 mg/kg Körpergewicht alle 12 Std. |
Säuglinge ab 2 Monate bis unter 1 Jahr | 25-50 mg/kg Körpergewicht alle 12 Std. |
bis 14 Jahre | 10-33 mg/kg Körpergewicht alle 8 Std. |
höhere Dosierung von Antibiotika erfordern, z. B. bei Mukoviszidose oder bakterieller Meningitis | (Maximaldosis: 6 g/Tag) |
- bei älteren Patienten
Da Ceftazidim fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, kann bei älteren Patienten aufgrund einer verminderten Nierenfunktion eine Dosisanpassung erforderlich sein. Dies gilt insbesondere für über 75-jährige Patienten. Normalerweise sollte in der Akutphase einer Infektionserkrankung bei älteren Patienten eine Tagesdosis von 3 g Ceftazidim nicht überschritten werden (siehe auch Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion). Bei guter Nierenfunktion oder bei besonders schweren Infektionen können auch höhere Tagesdosen gegeben werden.
- bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da Ceftazidim fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosierung entsprechend dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung reduziert werden. In Fällen, bei denen die Dosis nicht angemessen reduziert worden war, wurden gelegentlich neurologische Folgeerscheinungen berichtet.
Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Initial können 1-2 g Ceftazidim verabreicht werden. Nach dieser Initialdosis gelten die Empfehlungen der Tabelle 4 für die Erhaltungsdosierung. Die angegebenen reduzierten Einzeldosen beruhen auf einer angenommenen Dosierung von 4 g/Tag bei normaler Nierenfunktion. Würden bei normaler Nierenfunktion 6 g/Tag gegeben werden, können die entsprechenden Einzeldosen in Tabelle 4 um 50 % heraufgesetzt bzw. das Dosierungsintervall entsprechend verkürzt werden. Bei diesen Patienten sollten die Ceftazidim-Werte vor einer erneuten Injektion 40 mg/l nicht überschreiten.
Wenn nur die Serumkreatininwerte bekannt sind, kann die Kreatinin-Clearance nach folgender Formel (Cockcroft-Gleichung) ermittelt werden:
Körpergewicht (kg) x (140 – Alter in Jahren)
Kreatinin-Clearance (ml/min) =
72 x Serumkreatinin (mg/dl)
Für Frauen muss das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert werden (für die Umrechnung von mol/l in mg/dl wird der Serumkreatininwert durch den Faktor 88,4 dividiert).
Tabelle 4: Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion für Erwachsene:
Kreatinin-Clearance
Serum-Kreatinin (ca.)*
50-31
30-16
15-6
150-200 (1,7-2,3)
200-350 (2,3-4,0)
350-500 (4,0-5,6)
1,0
1,0
0,5
12
24
24
(ml/min) | in mol/l; (in mg/dl) | Empfohlene Einzeldosis (g) | Dosierungsintervall (h) |
< 5 | > 500 ( > 5,6) | 0,5 | 48 |
* Die Serum-Kreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; dieses gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serum-Kreatinin-Konzentration überschätzt wird.
Kinder und Säuglinge ab 2 Monate mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Initial können die angegebenen Normaldosen verabreicht werden. Nach dieser Initialdosis gelten die Empfehlungen der Tabelle 5 für die Erhaltungsdosis.
Für Kinder ab 1 Jahr mit Nierenfunktionseinschränkung, die bei normaler Nierenfunktion die Maximaldosis von 6 g/Tag erhalten würden, kann die angegebene Einzeldosis um 50 % heraufgesetzt bzw. das Dosierungsintervall entsprechend verkürzt werden. Bei diesen Patienten sollten die Ceftazidim-Werte vor einer erneuten Injektion 40 mg/l nicht überschreiten.
Tabelle 5: Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion für Kinder und Säuglinge ab 2 Monate:
Kreatinin-Clearance
Serum-Kreatinin (ca.)*
Empfohlene Einzeldosis
Dosierungsintervall
50-31
30-16
15-6
150-200 (1,7-2,3)
200-350 (2,3-4,0)
350-500 (4,0-5,6)
25
25
12,5
12
24
24
(ml/min)** | in mol/l; (in mg/dl) | (mg/kg) | (h) |
< 5 | > 500 ( > 5,6) | 12,5 | 48 |
* Die Serum-Kreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben.
**Bezogen auf die Körperoberfläche.
- bei Dialyse
Ceftazidim ist dialysierbar. Die Serum-Halbwertszeit von Ceftazidim liegt während der Hämodialyse zwischen 3 und 5 Stunden. Nach Beendigung der Dialyse ist es erforderlich, die entsprechende Erhaltungsdosis erneut zu verabreichen. Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g kann auch bei Peritonealdialyse und kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) verabreicht werden. Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g kann in die Dialyselösung (im Allgemeinen 125-250 mg auf 2 l Lösung) gegeben werden.
Art der Anwendung
Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g kann in eine Vene (intravenös) oder in einen Muskel (intramuskulär) gespritzt werden.
Kombinationstherapie
Sofern dieses angezeigt ist (z. B. bei Agranulozytose), kann Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g mit Aminoglykosid-Antibiotika oder anderen Betalaktam-Antibiotika kombiniert werden. Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g darf dabei nicht mit Aminoglykosiden im Infusionsbesteck oder in der Spritze gemischt werden. Bei Kombination mit Aminoglykosiden sollte die Nierenfunktion überwacht werden (siehe ?Bei Anwendung von Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g mit anderen Arzneimitteln?). Bei Verdacht auf Infektionen mit Bacteroides fragilis kann Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g auch mit Antibiotika, die gegen Anaerobier wirksam sind, kombiniert werden.
Wichtiger Hinweis:
Die intraarterielle Injektion kann zu arteriellen Spasmen und Nekrosen führen und muss daher vermieden werden.
Dauer der Anwendung
Die Behandlungsdauer ist vom Ansprechen der Erreger und dem klinischen und bakteriologischen Erscheinungsbild abhängig. Nach Entfieberung oder Abklingen der klinischen Symptome sollte die Behandlung noch mindestens 2 Tage fortgesetzt werden.
Bei längerfristiger Anwendung kann es zu vermehrtem Wachstum von nicht-empfindlichen Keimen (z. B. Candida, Enterokokken) kommen, so dass es u. U. erforderlich ist, die Behandlung zu unterbrechen bzw. geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Während einer länger dauernden Behandlung sollte der Patient regelmäßig überwacht werden.
Wenn Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g überdosiert wurde, kann es dialysiert werden. Die Serumhalbwertszeit von Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g während der Hämodialyse liegt zwischen 3 und 5 Stunden. Untersuchungen über das Verhalten von Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g bei forcierter Diurese liegen nicht vor.
Vergiftungen durch Cephalosporine sind nicht bekannt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ceftazidim-ratiopharm® 0,5 g zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.