Bei Einnahme von Cyproteronacetat dura 100 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Medikamente, die in diesem Abschnitt genannt werden, sind Ihnen möglicherweise unter einem anderen Namen bekannt, oftmals dem Markennamen. In diesem Abschnitt wird nur der Wirkstoff des Medikaments oder der Medikamentengruppe genannt, und nicht der Markenname! Daher sehen Sie bitte immer genau auf der Packung oder in der Packungsbeilage nach, wie der Name des Wirkstoffs in dem Medikament lautet, das Sie einnehmen.
Eine Wechselwirkung bedeutet, dass die Medikamente oder Wirkstoffe untereinander ihre Wirkungen oder Nebenwirkungen beeinflussen können. Eine Wechselwirkung kann auftreten, wenn diese Tabletten gleichzeitig eingenommen werden mit:
Insulin oder Medikamenten zur Senkung des Blutzuckers (zum Beispiel Metformin, Tolbutamid, Glibenclamid, Gliclazid), der Bedarf für diese Medikamente kann sich ändern.
Obwohl klinische Studien zu Wechselwirkungen nicht durchgeführt wurden, ist zu
erwarten, dass z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol, Ritonavir die Verstoffwechselung (Metabolismus) von Cyproteronacetat
hemmen. Andererseits können z.B. Rifampicin, Phenytoin und Produkte, die
Johanniskraut enthalten, den Cyproteronacetat-Spiegel senken. Wenn Sie
gleichzeitig bestimmte Medikamente zur Senkung des Cholesterins
(Statine) und hohe Dosen von Cyproteronacetat dura 100 mg einnehmen
müssen, kann das Risiko erhöht sein, eine Statin-bedingte
Muskelerkrankung (Myopathie, Rhabdomyolyse) zu entwickeln.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Cyproteronacetat dura 100 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Über die folgenden Nebenwirkungen wurde häufig berichtet
(treten wahrscheinlich bei bis zu 1 von 10 Behandelten auf):
- Übelkeit
- Magenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Depression
- Ängstlichkeit
Die Symptome treten gewöhnlich in der zweiten bis sechsten Behandlungswoche auf und klingen normalerweise wieder schnell ab.
Weitere Nebenwirkungen:
Erkrankungen der Atemwege
Sehr selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten auf):
Atemlosigkeit (bei hohen Dosen)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig (treten wahrscheinlich bei bis zu 1 von 10 Behandelten auf):
Trockene Haut, Veränderungen des Haarwuchses
Gelegentlich (treten wahrscheinlich bei weniger als 10 von 1000 auf):
Ausschlag
Erkrankungen von Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen
Selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten auf):
Muskelschwäche
Sehr selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten auf):
Osteoporose (Knochenschwund)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig (treten wahrscheinlich bei mehr als 1 von 10 Behandelten auf):
Veränderungen des Körpergewichts (sowohl Zunahme als auch Abnahme sind möglich)
Selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten auf):
Blutzuckeranstieg bei Diabetikern
Erkrankungen der Leber
Sehr selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten auf):
Eingeschränkte Leberfunktion, Gelbfärbung der Haut sowie des weißen Anteils in Augen und Nägeln (Gelbsucht) (siehe auch Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cyproteronacetat dura 100 mg ist erforderlich).
Diese Nebenwirkungen treten mit höherer Wahrscheinlichkeit bei älteren Krebspatienten auf, die über einen längeren Zeitraum mit hohen Dosen behandelt wurden.
Sehr selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 10.000
Behandelten auf):
Nach Anwendung von hormonellen Wirkstoffen, wie sie u. a. Cyproteronacetat dura 100 mg enthält, sind sehr selten gutartige oder bösartige Veränderungen an der Leber beobachtet worden, zu deren möglichen Komplikationen lebensgefährliche Blutungen in die Bauchhöhle gehören können. Deshalb ist der Arzt zu informieren, wenn ungewohnte Oberbauchbeschwerden auftreten, die nicht von selbst bald vorübergehen.
Untersuchungen
Gelegentlich(treten wahrscheinlich bei weniger als 10 von 1000 auf):
leichte Erhöhung des Prolaktinspiegels (körpereigenes Hormon)
Sehr selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten auf):
Verminderung der körpereigenen Kortisolproduktion
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten auf):
Anämien (Blutarmut) unter hochdosierter Cyproteronacetattherapie
Gefäßerkrankungen
Selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten auf):
thromboembolische Ereignisse (Verstopfung von Blutgefäßen durch ein Blutgerinnsel)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig (treten wahrscheinlich bei bis zu 1 von 10 Behandelten auf):
Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Erkrankungen des Immunsystems
Selten (treten wahrscheinlich bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten
auf):
Überempfindlichkeitsreaktionen
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig (treten wahrscheinlich bei mehr als 1 von 10 Behandelten auf):
- Abnahme des Geschlechtstriebs und eingeschränkte Potenz
Häufig (treten wahrscheinlich bei bis zu 1 von 10 Behandelten auf):
- Verringerte Spermienmenge.
Innerhalb einiger Monate nach Beendigung der Therapie wird sich die Spermienentwicklung wieder normalisieren.
Bei 10 bis 20 % der Patienten: Bildung einer Brust. Diese Erscheinung bildet sich gewöhnlich wieder zurück, wenn die Behandlung beendet oder die Dosis reduziert wird.
Gelegentlich(treten wahrscheinlich bei weniger als 10 von 1000 auf):
- Berührungsempfindliche Brustwarzen.
Erkrankung der Hirnhaut
Im Zusammenhang mit längerer Anwendung (Jahre) von Cyproteronacetat dura 100 mg in Dosierungen von 25 mg/Tag und mehr, ist über das Auftreten von Meningiomen (in der Regel gutartige Tumore der Hirnhaut) berichtet worden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.