Was FLUTAMID-biosyn enthält:
Der Wirkstoff ist Flutamid.
1 Tablette enthält 250 mg Flutamid.
Die sonstgen Bestandteile sind: Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Lactose Monohydrat, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.).
Wie FLUTAMID-biosyn aussieht und Inhalt der Packung:
FLUTAMID-biosyn sind blass-gelbe, runde, flache, biplane Tabletten in Blisterpackungen aus PVC- und Aluminiumfolie.
Originalpackungen mit 21 Tabletten (N1)
Originalpackungen mit 84 Tabletten (N3)
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Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller biosyn Arzneimittel GmbH
Schorndorfer Strasse 32 70734 Fellbach
Tel. (0711) 575 32 00
Fax (0711) 575 32 99 E-Mail: info@biosyn.de http://www.biosyn.de
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2015.
Fachwörter-Verzeichnis mit ErklärungenFLUTAMID-biosyn
ACTH: Adrenocorticotropes Hormon, s. Hypophysenhormone
Antihormone sind Substanzen, die die Wirkung der körpereigenen Hormone hemmen, z. B. Antiandrogene. Letztere unterdrücken entweder die Androgenproduktion (Testosteronproduktion) im Hoden oder blockieren die Androgenwirkung an der Prostatazelle, wie z. B. FLUTAMID-biosyn.
Chemotherapie bezeichnet die Behandlung mit Zytostatika (Medikamente, die die Zellteilung hemmen). Verglichen mit den anderen Therapien spielt die Chemotherapie in der Prostatakrebsbehandlung nur eine untergeordnete Rolle. Die Chemotherapie wird dann eingesetzt, wenn Hormon- und Strahlentherapie nicht mehr wirken und eine operative Behandlung nicht mehr in Frage kommt.
FSH: Follikelstimulierendes Hormon, s. Hypophysenhormone
Hypophyse: Die Hirnanhangsdrüse ist eine kirschgroße, sehr komplexe und äußerst wichtige Drüse, die direkt mit dem Zwischenhirn (Hypothalamus) verbunden ist und auch mit fast allen endokrinen Drüsen in Verbindung steht. Die Hypophyse ist in der knöchernen Schädelbasis lokalisiert.
Hypophysenhormone sind hauptsächlich die sog. tropen Hormone, die die endokrinen Drüsen stimulieren: das ACTH mit Wirkung auf die Nebennierenrinde, die gonadotropen Hormone LH und FSH, die auf die Geschlechtsdrüsen (Gonaden) wirken, und das TSH, das die Schilddrüse stimuliert.
Kastration (operativ/strahlentherapeutisch/chemisch-medikamentös) bezeichnet die operative Entfernung der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke) oder deren Ausschaltung durch Röntgenbestrahlung oder durch Medikamente. Die Hodenentfernung ist die einfachste Methode eines Androgenentzugs, der zu ca. 90 % gewährleistet wird. Um die restlichen 10 % zu entfernen, müsste man die andere Bildungsstätte in der Nebenniere oder die Hirnanhangsdrüse operativ entfernen. Man tut dies sehr ungern, zumal man heute über sehr wirksame Medikamente (Antihormone) verfügt, die das Gleiche bewirken.
LH: Luteinisierendes Hormon, s. Hypophysenhormone
LH-RH: Die sog. Releasinghormone (RH, engl. to release = freisetzen) werden im Hypothalamus gebildet und stimulieren die Hypophyse, die entsprechenden tropen Hormone zu synthetisieren. LH-RH-Analoga leiten sich von dem natürlichen Hormon LH-RH ab; obwohl chemisch sehr ähnlich, blockieren sie die Produktion von LH und FSH und bewirken letztendlich auch einen Produktionsstopp des Testosterons im Hoden ("medikamentöse Kastration").
Nichtsteroidal ist eine Substanz, die keine Steroide (Gruppe sterinähnlicher, biologisch wichtiger organischer Verbindungen) enthält, wie z. B. FLUTAMID-biosyn. Die nichtsteroidalen Hormone (Peptide) unterscheiden sich von den Steroidhormonen u. a. durch ihre Halbwertszeit (HWZ), die bei ersteren kurz ist. Die HWZ von FLUTAMID-biosyn beträgt 6 Stunden; FLUTAMID-biosyn muss deshalb 3mal pro Tag eingenommen werden.
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Prostata: Die Vorsteherdrüse ist ein kastaniengroßes derbes Organ, das den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umgibt. Testosteron bewirkt in der Prostata, dass vermehrt Drüsensekrete gebildet werden und die Zellteilung angeregt wird. Durch alleinigen Entzug des Testosterons vermindert sich die Größe der Prostatadrüse auf bis zu 40 %. Der Hormonentzug führt zwar in den seltensten Fällen zu einer völligen Rückbildung des Prostatakarzinoms, jedoch sehr häufig zu einem Stillstand des Fortschreitens. Dieser Wachstumsstillstand kann sehr lange andauern.
Sexualhormone oder Geschlechtshormone (= Östrogene, Gestagene, Androgene) werden in den Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke/Ovarien bei der Frau, Hoden/Testis beim Mann) gebildet. Diese Hormone haben allgemeine biologische Wirkung (Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale während der Pubertät) auf den Körper und spezifische Effekte auf die Zielorgane wie Uterus (Gebärmutter) und Prostata.
Testosteron (s. auch Sexualhormone) ist das für den männlichen Organismus spezifische Geschlechtshormon. Ungefähr 90 % dieses androgenen Hormons beim Mann werden von den Hoden unter dem Einfluss von LH und FSH gebildet. Etwa 10 % entstammen der inneren Zone der Nebennierenrinde, die unter der Stimulation von ACTH steht.
Tumormarker sind im Blut oder im Gewebe nachweisbare Eiweißstoffe, die bei Tumorwachstum erhöht sein können (z. B. PSA oder PSP beim Prostatakarzinom). Die Tumormarker sind häufig erst ab einer bestimmten Tumorgröße im Blut nachweisbar. Normale Tumormarkerwerte schließen eine Wiedererkrankung also nicht aus.
TURP (transurethrale Prostatektomie) ist die Entfernung von Prostatagewebe durch die Harnröhre hindurch, so dass auf einen Bauchschnitt verzichtet werden kann.
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