Bei Einnahme von Fugerel® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung bestimmter Arzneimittel zur Gerinnungshemmung des Blutes (orale Antikoagulantien) kann verstärkt werden. Eine neue Dosisfestsetzung des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels durch den behandelnden Arzt kann deswegen erforderlich sein.
Falls Sie ein Theophyllin-haltiges Arzneimittel aufgrund von Atemwegserkrankungen anwenden, muss der Arzt gegebenenfalls die Dosis neu einstellen.
Wechselwirkungen zwischen Flutamid und Leuprolid traten nicht auf. In der Kombinationstherapie von Fugerel® mit LH-RH-Agonisten müssen jedoch die möglichen Nebenwirkungen beider Arzneimittel berücksichtigt werden.
Die gleichzeitige Anwendung möglicherweise leberschädigender (hepatotoxischer) Arzneimittel ist nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen.
Aufgrund der bekannten Möglichkeit einer Leber- und Nierentoxizität des Wirkstoffs ist der übermäßige Konsum von Alkohol zu vermeiden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Fugerel® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Die am häufigsten (Kategorie: sehr häufig) beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei der Monotherapie mit Fugerel® sind Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/ oder Brustschmerzen - manchmal mit Milchfluss (Galaktorrhö) einhergehend. Diese Nebenwirkungen klingen meist vollständig ab, wenn die Behandlung abgesetzt oder die Dosis reduziert wird.
Anfänglich ist unter einer Monotherapie mit Fugerel® ein vorübergehender Anstieg von Serumtestosteron (männliches Sexualhormon) möglich, außerdem kann es zu Hitzewallungen sowie zu einer Änderung des Behaarungstypus kommen.
Nach der Markteinführung wurden Fälle von akutem Nierenversagen, interstitieller Nephritis und myokardialer Ischämie mit unbekannter Häufigkeit beobachtet.
Selten treten Herzkreislaufstörungen (kardiovaskuläre Störungen) auf.
Von Durchfall (Diarrhö), Übelkeit, Erbrechen, gesteigertem Appetit, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, vorübergehender abnormer Leberfunktion und Leberentzündung (Hepatitis) wurde häufig berichtet.
Selten treten auf: verminderter Geschlechtstrieb, unspezifische Störungen im Bauchraum, Magenverstimmung, Appetitlosigkeit (Anorexie), ulkusähnliche Schmerzen, Sodbrennen, Verstopfung, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem), flächenhafter Bluterguss (Ekchymose), Gürtelrose (Herpes zoster), Hautjucken (Pruritus), lupusähnliches Syndrom, Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Benommenheit, Schwindel, Schwäche, Unwohlsein, verschwommenes Sehen, Durst, Schmerzen im Brustkorb, Angst, Depression und Lymphstauung (Lymphödem).
Verringerte Spermienproduktion wurde selten berichtet.
Zusätzlich wurde über Kopfhaarverlust und Muskelkrämpfe berichtet.
Sehr selten treten Photosensitivitätsreaktionen (Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung) auf.
Sekundäre Malignome:
Sehr selten (in wenigen Fällen) wurde unter der Behandlung mit Flutamid Tumoren (Neoplasien) der männlichen Brust beobachtet. Bei einem der Fälle, ein Patient mit benigner Prostatahyperplasie, verschlimmerte sich ein Brustknoten, der bereits 3 - 4 Monate vor Beginn der Flutamid-Monotherapie festgestellt worden war. Nach operativer Entfernung wurde dieser als geringgradig differenziertes, duktales Karzinom diagnostiziert. Bei dem anderen Fall handelte es sich um einen Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom, bei dem eine Gynäkomastie und ein Knoten 2 bzw. 6 Monate nach Beginn einer Flutamid-Monotherapie beobachtet wurde. 9 Monate nach Therapiebeginn wurde der Knoten entfernt und als mäßig differenzierter, invasiver, duktaler Tumor diagnostiziert, Metastasen traten nicht auf.
Die am häufigsten (Kategorie: sehr häufig) beobachteten Nebenwirkungen in klinischen Studien bei der Kombinationstherapie von Flutamid mit LH-RH-Agonisten waren Hitzewallungen, verminderter Geschlechtstrieb, Störung der Zeugungsfähigkeit (Impotenz), Durchfall (Diarrhö), Übelkeit und Erbrechen. Mit Ausnahme von Diarrhö sind dies bekannte Nebenwirkungen bei der Monotherapie mit einem LH-RH-Agonisten mit vergleichbarer Häufigkeit.
Die unter Flutamid-Monotherapie sehr häufig auftretende Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) trat bei der Kombinationstherapie gelegentlich auf.
Gelegentlich trat Leberentzündung (Hepatitis) auf.
Kleinknotige Veränderungen des Brustdrüsenkörpers können gelegentlich auftreten.
Selten traten auf: Blutarmut (Anämie), verminderte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Blutplättchenverminderung (Thrombopenie), unspezifische Magen-Darm-Störungen, Appetitlosigkeit (Anorexie), Irritationen an der Injektionsstelle, Ausschlag/Rötung, neuromuskuläre Symptome, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht (Ikterus), Harnwegssymptome, Bluthochdruck, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem) und Nebenwirkungen im Zentralnervensystem (Schläfrigkeit, Depression, Verwirrtheit, Benommenheit, Angst, Nervosität).
Sehr selten wurde von Lungensymptomen (wie z.B. Atemnot und interstitiellen Lungenerkrankungen (Lungengerüsterkrankungen)) berichtet.
Suchen Sie daher sofort einen Arzt auf, wenn Sie schwere Atemprobleme haben.
Sehr selten traten folgende weitere Nebenwirkungen auf:
Besondere Formen der Blutarmut (hämolytische Anämie, megalozytäre Anämie, Methämoglobinämie, Sulfhämoglobinämie), Photosensitivitätsreaktionen (Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung), entzündliche Rötungen der Haut (Erytheme), Geschwürbildung (Ulzerationen), Blasenbildung und ausgedehnter blasiger Ablösung der Oberhaut (epidermale Nekrolyse).
Zusätzlich wurde über Thromboembolien berichtet (Häufigkeit nicht bekannt).
Ebenso wurden sehr selten beobachtet: Gelbsucht (cholestatischer Ikterus) und, insbesondere bei Patienten mit Lebermetastasen, hepatisch (durch die Leber) bedingte Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie) und Absterben von Leberzellen (Leberzellnekrose). Gewöhnlich bildeten sich diese Nebenwirkungen nach Absetzen der Therapie zurück.
Es wurde jedoch von Einzelfällen einer Leberschädigung mit tödlichem (letalem) Ausgang im Zusammenhang mit der Einnahme von Flutamid berichtet.
Zu den selten berichteten abnormen labordiagnostischen Werten gehörten Leberfunktionswerte, erhöhte Blutharnstoff- und erhöhte Serumkreatininwerte.
In der Regel erforderte die Intensität dieser Nebenwirkungen keine Dosisreduktion und kein Absetzen der Therapie.
Sehr selten kann es vorkommen, dass Ihr Blutzuckergehalt ansteigt. Wenn Sie an Diabetes mellitus leiden, muss gegebenenfalls Ihr Arzt Ihr Arzneimittel zur Blutzuckerkontrolle neu einstellen.
Außerdem kann es in sehr seltenen Fällen zu bernsteinfarbener oder grünlich-gelber Verfärbung Ihres Urins kommen, die auf Flutamid und/oder dessen Stoffwechselprodukte zurückzuführen ist.