Bei Einnahme von Fluta-GRY® 250 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Leuprorelin
Es kam nicht zu Wechselwirkungen zwischen Flutamid und Leuprorelin. Allerdings sind bei gleichzeitiger Anwendung von Fluta-GRY® 250 mg Tabletten mit einem LHRH-Agonisten (Arzneimittel zur Verminderung der Ausschüttung des männlichen Sexualhormons Testosteron) die möglichen Nebenwirkungen beider Präparate zu beachten.
Arzneimittel zur Gerinnungshemmung des Blutes (orale Antikoagulantien):
Die Wirkung bestimmter Arzneimittel zur Gerinnungshemmung des Blutes (orale Antikoagulantien) kann verstärkt werden, weshalb bei gleichzeitiger Anwendung eine engmaschige Überwachung der Genrinnungszeit empfohlen wird. Eine neue Dosisfestsetzung des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels durch den behandelnden Arzt kann deswegen erforderlich sein.
Theophyllin:
Es wurde über Fälle mit einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen berichtet bei gleichzeitiger Anwendung mit Theophyllin haltigen Arzneimitteln (Mittel zur Behandlung akuter Atemnotzustände und anderer Atemwegserkrankungen)
Arzneimittel, die eine leberschädigende Wirkung besitzen:
Die gleichzeitige Anwendung anderer potenziell leberschädigender Arzneimittel sollte nur nach sorgfältiger ärztlicher Bewertung des Nutzens gegen das Risiko erfolgen (siehe auch Abschnitt Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Fluta-GRY® 250 mg ist erforderlich’).
Alkohol:
Angesichts der bekannten potenziellen toxischen Wirkungen des Arzneimittels auf Leber und Nieren sollte ein übermäßiger Alkoholkonsum vermieden werden (siehe auch Abschnitt Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Fluta-GRY® 250 mg ist erforderlich’).
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Fluta-GRY 250 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: | 1 bis 10 Behandelte von 1000 |
Selten: | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Monotherapie
Die häufigsten für Fluta-GRY® 250 mg Tabletten beschriebenen Nebenwirkungen sind Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/oder Spannungsgefühle in der Brust, manchmal mit Milchfluss (Galaktorrhoe) einhergehend. Diese Nebenwirkungen klingen vollständig ab, wenn die Behandlung abgesetzt oder die Dosis reduziert wird. Kleinknotige Veränderungen des Brustdrüsenkörpers können gelegentlich auftreten.
Fluta-GRY® 250 mg Tabletten zeigen ein geringes Potential für eine Herz-Kreislauf Belastung. Das Potential erwies sich als wesentlich niedriger als unter Diethylstilbestrol..
Anfänglich ist unter einer Monotherapie mit Fluta-GRY 250 mg ein vorübergehender Anstieg von Serumtestosteron (männliches Sexualhormon) möglich, außerdem kann es zu Hautrötungen mit Wärmegefühl sowie zu einer Änderung des Behaarungstypus kommen.
Kombinationstherapie
Die am häufigsten unter einer Kombinationstherapie mit Fluta-GRY® 250 mg Tabletten und einem LHRH-Agonisten beobachteten Nebenwirkungen waren Hitzewallungen, verminderter Geschlechtstrieb (Libido), Störung der Zeugungsfähigkeit (Impotenz), Durchfall (Diarrhoe), Übelkeit und Erbrechen. Mit Ausnahme von ?Diarrhoe? sind dies bekannte Nebenwirkungen bei der Monotherapie mit einem LH-RH-Agonisten mit vergleichbarer Häufigkeit.
Die unter einer Monotherapie mit Fluta-GRY® 250 mg Tabletten beobachtete sehr häufig auftretende hohe Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) war bei der Kombinationstherapie deutlich verringert.
In klinischen Studien wurde in der Placebogruppe und der Behandlungsgruppe mit Fluta-GRY® 250 mg Tabletten/LHRH-Agonisten kein wesentlicher Unterschied im Hinblick auf die
Häufigkeit der Entstehung einer Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) beobachtet.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Monotherapie
Untersuchungen:
Häufig: Vorübergehende Änderung der Leberfunktion
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten: Schwellungen bedingt durch eine Lymphabflussbehinderung (Lymphödem)
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten: Benommenheit/Schwindel, Kopfschmerzen
Augenerkrankungen: Verschwommenes Sehen
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
Häufig: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
Selten: Unspezifische Magen-Darm-Störungen, Sodbrennen, Verstopfung
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: Hautjucken (Pruritus), flächenhafte Hautblutung (Ekchymosen)
Sehr selten: Lichtempfindlichkeitsreaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Häufig: Appetitzunahme
Selten: Appetitlosigkeit (Anorexie)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Selten: Gürtelrose (Herpes zoster)
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen):
Sehr selten: Neubildungen von Geweben (Neoplasien) der männlichen Brust
Es gibt einige wenige Berichte zu bösartigen (maligne) Neubildungen von
Brustgewebe bei männlichen Patienten, die Flutamid-Tabletten eingenommen hatten. In einem Fall lag eine Verschlechterung eines vorbestehenden Brustknotens vor, der drei bis vier Monate vor Beginn einer Flutamid-Monotherapie bei einem Patienten mit gutartiger Vergrößerung der Vorsteherdrüse (benigner Prostatahypertrophie) entdeckt worden war. Nach
der operativen Entfernung wurde dieser als bösartiger Tumor diagnostiziert. Der andere Bericht betraf eine Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und einen Knoten. Diese wurden zwei bzw. sechs Monate nach Beginn einer Flutamid-Monotherapie zur Behandlung eines fortgeschrittenen Prostatakarzinoms entdeckt. Der Knoten wurde neun Monate nach Beginn der Behandlung operativ entfernt und es wurde ein bösartiger Tumor der Brustdrüsengänge diagnostiziert.
Gefäßerkrankungen:
Selten: Hitzewallungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Müdigkeit
Selten: Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem), Schwäche, Unwohlsein, Durst,
Brustschmerzen
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Autoimmunerkrankung (Lupus-artiges Syndrom)
Leber- und Gallenerkrankungen:
Häufig: Leberentzündung (Hepatitis)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Sehr häufig: Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie) und/oder
Brustschmerzen, Milchfluss (Galakthorrhö)
Selten: verminderter Geschlechtstrieb (Libido), Verringerte Spermienproduktion
Psychiatrische Erkrankungen:
Häufig: Schläfrigkeit (Insomnie)
Selten: Angst, Depression
Kombinationstherapie mit LH-RH-Analogon:
Untersuchungen:
Selten: Anstieg des Blutharnstoffs oder des Serumkreatininspiegels
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Selten: Blutarmut (Anämie), Verminderte Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Blutplättchenverminderung (Thrombopenie)
Sehr selten: Besondere Formen der Blutarmut (Hämolytische Anämie, megalozytäre Anämie, Methämoglobinämie, Sulfhämoglobinämie)
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten: Taubheit, Verwirrtheit, Nervosität
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Sehr selten: Lungensymptome (z. B. Atemnot), Entzündung der Lungengewebe (interstitielle Lungenerkrankung)
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts:
Sehr häufig: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
Selten: Unspezifische Magen-Darm-Störungen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Selten: Harnwegs(Urogenitaltrakt-)symptome
Sehr selten: Bernsteinfarbene oder grünlich-gelbliche Verfärbung des Urins.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: Hautausschlag
Sehr selten: Lichtempfindlichkeitsreaktionen, entzündliche Hautrötungen (Erythem),
Geschwürbildung (Ulzera), Blasenbildung und ausgedehnte blasige Ablösung der Oberhaut (epidermale Nekrolyse)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Selten: Muskelschwäche (neuromuskuläre Symptome)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Selten: Appetitlosigkeit (Anorexie)
Sehr selten: Hoher Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie), Verschlechterung eines Diabetes
mellitus
Gefäßerkrankungen:
Sehr häufig: Hitzewallungen
Selten: Bluthochdruck
Nicht bekannt: Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thromboembolie)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Selten: Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem), Reizung an der Injektionsstelle nach gleichzeitigem Einsatz eines LH-RH-Analogons zur Injektion
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: Leberentzündung (Hepatitis)
Selten: Leberfunktionsstörung, Gelbsucht
Sehr selten: Gelbsucht (cholestatischer Ikterus), hepatisch bedingte Erkrankung des
Gehirns (Enzephalopathie), Absterben von Leberzellen (Leberzellnekrose), Leberschädigung mit tödlichem Ausgang
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Sehr häufig: verminderter Geschlechtstrieb (Libido), Störung der Zeugungsfähigkeit
(Impotenz)
Gelegentlich: Vermehrung des Brustdrüsengewebes (Gynäkomastie)
Psychiatrische Erkrankungen:
Selten: Angst, Depression
Besondere Hinweise
Nach Markteinführung von Flutamid wurden mit unbekannter Häufigkeit Fälle von akutem Nierenversagen, Nierenentzündung (interstitieller Nephritis) und Erkrankungen der Herzkranzgefäße (Myokardischämien) beschrieben.
Es kann zu bernsteinfarbener und grünlich-gelber Verfärbung des Harns im Rahmen einer Kombinationstherapie mit LH-RH-Analogon kommen. Dies ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung, sondern eine ganz normale Reaktion auf die Einnahme von Fluta-GRY 250 mg.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.